Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DCDC basierter PV MPP Tracker


von Ben (Gast)


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Hallo,
wie ich hier die letzten Tage mitgelesen habe benutzt man DCDC Steller 
um den Punkt der maximal möglichen (von Temperatur und Einstrahlung 
abhängigen) Leistung eines PV Moduls zu ermitteln und zu regeln. Dies 
wird wie es in einem Beitrag erläutert wurde durch eine PWM Ansteuerung 
realisiert.

Verstehe ich das richtig, dass man diesen Wandler zur Einstellung der PV 
Modul Spannung nutzt ? Im Falle eines Boostkonverters würde man 
sozusagen das Laden der Induktivität steuern !?!


Wenn dem so ist habe ich ja bei sich ändernden Verhältnisse (Temperatur 
+ Einstrahlung) eine neue Spannung die ich durch eine Regelung neu 
definieren muss.

Nun stelle ich mir jedoch folgende Frage: Wenn ich eine neue Spannung am 
PV-Modul Ausgang einstelle (mittels PWM) so rsultiert ja auch daraus 
eine neue Ausgangsspannung am DCDC Boost Konverter.

Wie geht eine etwaige Wechselrichterbrücke mit dieser sich ändernden 
Spannung um ?

Danke & Viele Grüsse,
Ben

von Chris (Gast)


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Wechselrichterbrücken gibt es meines Wissens zwei Typen.
Solche mit 48-120V und welche mit 330-500V.
Generell haben die einen Softstart und starten von der höchsten Spannung 
bis
zur niedrigsten in ca 5 Sekunden und rechnen dabei die Leisung aus.
Dann wird das Modul mit der höchsten Leistung gefahren und bei 
Leistungsschwankungen wird versucht Nachzuregeln.
Generell wird die Strommessung an der Sicherung oder der 
Batteriezuleitung
gemessen, also spät nach dem Regelkreis und somit ergibt sich eine 
gewisse
Trägheit/Schwingung am Regelkreis. Der Algorithmus ist einfach und die 
Schwingung des Systems wird durch den sogenannten Softstart minimiert, 
bzw kontrolliert. MPP für Batteriesysteme (Inseln) sind teilweise anders 
ausgelegt. Da gibt es die Systeme, welche nur im Winter von 18V auf 14V
runterwandeln, im Sommer aber nutzlos sind, andere wo zwei 12V Module 
welche
zuvor parallel geschaltet waren nun in Reihe betrieben werden um den
Vorteil von MPP auch nutzen zu können. Die Dritte Möglichkeit besteht in
der Verwendung von Einspeisungspanelen (60V, 55V, 240V, ... ) Panelen 
welche
die Direkteinspeisung an Weitbereichsnetzteilen erlaubt sowie mittels
Step-Down Regler dann die Batterien aufladen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ben schrieb:
> Nun stelle ich mir jedoch folgende Frage: Wenn ich eine neue Spannung am
> PV-Modul Ausgang einstelle (mittels PWM) so rsultiert ja auch daraus
> eine neue Ausgangsspannung am DCDC Boost Konverter.
Nein, nicht zwingend. Denn solange du den Strom ändern kannst (z.B. für 
einen Pumpe oder einen Akkulader), kannst du auch bei sich ändernder 
Leistung am Eingang die Spannung vom Ausgang konstant halten. Der 
Verbruacher muss nur mit diesem erhöhten Strom was anfangen können...

von Michael O. (mischu)


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Ben schrieb:
> Verstehe ich das richtig, dass man diesen Wandler zur Einstellung der PV
> Modul Spannung nutzt ? Im Falle eines Boostkonverters würde man
> sozusagen das Laden der Induktivität steuern !?!

Der MPPT stellt einen Arbeitspunkt (U und I) ein, bei dem mit den 
aktuellen Umgebungsbedingungen das Produkt (U mal I) maximal ist => 
Maximale Leistung.
Ob man nun den Strom regelt und die Spannung sich einstellt oder die 
Spannung regelt und der Strom sich einstellt ist prinzipiell egal.

von Chris (Gast)


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Ja, in der Theorie ist es egal, in der Praxis ergeben sich Unterschiede.
Wenn man keinen Zwischenkreis hat (zwei DC/DC Wandler) dann kann man mit
der Spannungsregulierung problemlos arbeiten, umgekehrt aber nicht.
Zweitens, es ist einfacher die Spannung zu regeln als die Stromstärke da
weniger Verluste sowie weniger Aufwand.

von Michael O. (mischu)


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Chris schrieb:
> Zweitens, es ist einfacher die Spannung zu regeln als die Stromstärke da
> weniger Verluste sowie weniger Aufwand.

?? Verstehe ich nicht.
Den Strom muss man doch auch messen, da sonst die Leistung nicht 
bestimmbar ist.

von Chris (Gast)


Angehängte Dateien:

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Man misst denn Kurzschluss-Strom der Panels/Spule, nicht den Strom der
gespeichert wird, also zwischen Mosfet und Masse.
Der Strom welcher Gespeicher wird dann üblicherweise über eine Sicherung
dann gemessen oder so.
Hier ein Beispiel eins embedded Solarsystems.

Sowie auch des Vorteils eins konstante Spannung zu haben und den MPP mit
Spannung zu regeln:

von MaWin (Gast)


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> DCDC Steller um
> zu regeln

Wie willst du mit einem Steller regeln ?
Braucht man dazu nicht einen Regler ?

> habe ich ja bei sich ändernden Verhältnisse eine neue
> Spannung die ich durch eine Regelung neu definieren muss.

Eine REGELUNG würde das von selbst passend machen,
dazu ist es eine REGELUNG.

MPP bedeutet, daß man es mit dem nächstgrösseren/nächstkleineren Wert 
probiert, und wenn das mehr bringt (normalerweise mehr Ladestrom in de 
Akku, da dessen Spannung im Messintervall als konstant betrachtet werden 
kann), diesen als neuen Wert verwendet.

von MaWin (Gast)


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> Hier ein Beispiel eins embedded Solarsystems.

Welches in der Lösung eigentlich Murks ist.


Macht nix, wegen solchem Unfug verliert Deutschland
auch in der Solarindustrie gegen China, dann setzt
sich eben durch Darwin das Richtige von alleine durch.

von Chris (Gast)


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hallo MaWin, wieso ist die Lösung Murks ?

von MaWin (Gast)


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wegen des Constant Voltage Bus.
Da ein MPP-Regler sowieso ein Schaltregler ist,
muß man nicht mit einem zweiten Regler den
Wirkungsgrad senken, die Regelung schwieriger
machen.

von Chris (Gast)


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Da gib ich dir recht, es macht die Regelung schwieriger.
Trotzdem bringt es Vorteile bei Teilabschattungen sowie wenn die Panele
mit anderen Winkeln verbaut sind bzw anders ausgerichtet sind.
Zusätzlich zur Spannungsregulierung kommt in diesem Falle noch eine 
Frequenzänderung des PWM sowie ein Auslassen der nächsten Periode 
abhängig
von dem Kurzschluss-Strom der Panele um dem VP die größtmöglichste 
Leistung
zu entnehmen. Auch muss sowas gemacht werden, wenn man Systeme erweitert
wo die zwei/drei Diode wegoptimiert wurde.

von MaWin (Gast)


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> Trotzdem bringt es Vorteile bei Teilabschattungen

Das spielt keine Rolle, da jedes Panel ja bereits seinen eigenen Wandler 
hat.

> wo die zwei/drei Diode wegoptimiert wurde

Es gibt so oder so genau eine notwendige Diode zwischen Panel und Akku 
und die reicht auch, wer mehr einbaut hat die Konstruktion vergurkt 
(sieht man ja).

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