Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kartoffelbatterie für Kinderspiel


von Bernhard R. (b-r)


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Hallo,

habe für einen Kindergeburtstag ein paar kleine Basteleien vor und 
bräuchte eure Hilfe.
Bei einem Spiel / Versuch, werden über 3-4 Kartoffelstücke (je ca. 1V) 
ein Kondensator geladen und dann nach einer Zeit über einen Schalter 
eine LED zum Leuchten gebracht. Ich würde gerne statt des Schalters eine 
Transistorschaltung benutzen, die nach Erreichen einer gewissen Spannung 
durchschaltet und die LED leuchten läßt.

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Hat jemand eine Idee für mich? Eine zusätzliche Batterie wollte ich 
nicht benutzen.

Danke,

Bernhard

von MaWin (Gast)


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Nimm Zitronen, dann reicht der Strom damit die LED dauernd leuchtet.

Oder 200 Kartoffeln und eine GLimmlampe.

von oszi40 (Gast)


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Bernhard R. schrieb:
> Hat jemand eine Idee für mich?

Ob diese Leistung reicht?? Schon gemessen?
Solarspielzeug ist auch interessant (solange Sonne da ist).

von Kuppler (Gast)


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'Töffelchen Julia

http://www.wawiwo.de/kartoffelsorten/kartoffel/Julia.htm

in bed with Joul Thief

http://www.emanator.demon.co.uk/bigclive/joule.htm

wird's heftiger krachen und funken lassen... ;-)

von Bernhard R. (b-r)


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Die Schaltung funktioniert, habe sie mit Äpfeln, Zitronen und Kartoffeln 
getestet.
- Vier Zellen im Leerlauf -> ca. 4V
- Kondensator aufgeladen auf ca. 3,6V
- Schalter schließen -> LED leuchtet für ein paar Sekunden, abhängig von 
der Größe des Kondensators

Direkt mit Zitronen hat die Leistung (für meine LEDs) nicht gereicht.

Gruß,

Bernhard

von Bernhard R. (b-r)


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Ach ja, Solar hab ich auch schon aufgebaut ;-) ist aber eine andere 
Baustelle.

von Max D. (max_d)


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von Bernd (Gast)


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Mit einem CD4093 kann man auch blinken.

von j. c. (jesuschristus)


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Kommt nicht nur auf die Frucht an, sondern auch auf die Größe und 
Oberfläche der Elektroden. Daher: ganz viele Zinkstäbe und Kupferdrähte 
pro Zitrone!

von thats me (Gast)


Angehängte Dateien:

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Sollte wider Erwarten zuviel Spannung aus der Kartoffel kommen, dann 
siehe Foto:

von Bernhard R. (b-r)


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Danke allen für die Hilfe, habe mir jetzt sowas hier 
http://www.instructables.com/id/The-micro-Lemon-Battery-reusable-1-hour-of-led-l/ 
aufgebaut - klappt wirklich gut!

Danke für die Anregungen.

Bernhard

von set (Gast)


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thats me schrieb:
> Sollte wider Erwarten zuviel Spannung aus der Kartoffel kommen, dann
> siehe Foto:

der war gut :D

von Frank B. (frank501)


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thats me schrieb:
> Sollte wider Erwarten zuviel Spannung aus der Kartoffel kommen,


Man könnte es aber auch so machen:
http://farm2.static.flickr.com/1372/713401829_627b3890d5_m.jpg

Aber lieber nicht auf einem Kindergeburtstag.

von Chris (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Man könnte es aber auch so machen:
> http://farm2.static.flickr.com/1372/713401829_627b...
>
> Aber lieber nicht auf einem Kindergeburtstag.

http://www.youtube.com/watch?v=OXx1qxH247k

von Klaus D. (kolisson)


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Hallo Autor: Bernhard R. (b-r) ,
ich finde deine Idee richtig schön und lustig.
Die Sache auch blinken zu lassen ist noch schöner.
Wahrscheinlich geht das sogar mit der CMOS Version des NE555...
hier also der TL555.

Grundsätzlich geht aber nicht um Katroffeln und Zitronen.
Der wichtige Punkt ist die Elektronegativität.
Danach könnte man ja mal Googlen.

Wenn du nicht weiter kommst, schick mir eine PN und ich freu mich,
wenn ich dir helfen kann.

Gruss Klaus

von Klaus W. (mfgkw)


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Klaus De lisson schrieb:
> Die Sache auch blinken zu lassen ist noch schöner.
> Wahrscheinlich geht das sogar mit der CMOS Version des NE555...
> hier also der TL555.

Habe ich nicht auch schon LEDs gesehen, die von sich aus blinken?

von Erwin (Gast)


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>Der wichtige Punkt ist die Elektronegativität.
>Danach könnte man ja mal Googlen.

>Wenn du nicht weiter kommst, schick mir eine PN und ich freu mich,
>wenn ich dir helfen kann.

Das würde mich auch interessieren, oder sind das geheime Informationen?

von Daniel (Gast)


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@ Bernhard R:

Probier doch einfach einen sehr kleinen Vorwiderstand mit der LED in 
Reihe aus, ohne Kondensator und zusätzlichem Widerstand.

Wie groß ist denn der Kurzschlussstrom der vier Kartoffeln?

von Klaus D. (kolisson)


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Erwin schrieb:
> Das würde mich auch interessieren, oder sind das geheime Informationen?

Nein, das ist doch nicht geheim. Das steht sogar in Wikipedia.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronegativit%C3%A4t

Besser verständlich wird es aber unter :
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrochemische_Spannungsreihe

In dem Artikel gibt es eine Tabelle mit den Standardpotenzialen.
Die Spannung , die eine Batterie liefern würde ist die Differenz der
Standardpotenziale.
Eine Batterie mit einer Zinnelektrode (+0,15V) und einer
Eisenelektrode Fe3+ (-0,04V) würde daher eine Spannung von 0,19Volt 
liefern.

Bei Fluor (+2,87) und Lithium ( -3,05) würde die Zelle aber 5,92 Volt
erzeugen.

da eine Fluorelektrode praktisch nicht herstellbar ist, gibt es 
derartige Zellen wohl nicht.

Gruss Klaus

Für den Kartoffel (oder Zironen) test wäre mit Haushaltsmitteln
wohl eine Elektrode aus Aluminium (-1,66V) und eine Elektrode aus Kupfer
recht interessant, da hier schon ca. 2 Volt zu erwarten sind

von Klaus D. (kolisson)


Angehängte Dateien:

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Nachtrag in Anlage

von Erwin (Gast)


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@Klaus,

die elektrochmisce Spannungsreihe war mir schon bekannt, mir war jetzt 
nicht klar, was du mit der Eelkronegativität in diesem Zuammenhang 
willst.

Die Elektronegartivität ist wie auch aus dem Wiki-Artikel hervorgeht 
keine eindeutig definier- und meßbare Größe.

Dein Ansatz der Addition der Spannungen gilt übrigens nur, wenn die 
beteiligten Ionen in der Aktivitäts-"Konzentration" 1 vorliegen. Siehe 
dazu auch Nernstsche Gleichung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Nernst-Gleichung

von Klaus D. (kolisson)


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@Autor: Erwin (Gast)

Danke für deine Antwort. Ich bin kein Spezialist auf dem Gebiet
und muss insofern alles zugeben, was du mir schreibst.
Andererseits habe ich so ein Halbwissen was ich gerne  mit ins Feld 
führe,
da dieses bestimmt einige Leser zur Recherche verführt und dadurch
irgendwoanders in dieser Welt ein weiteres Halbwissen erzeugt.
Irgendwie sind manche Zusammenhänge nicht allen sofort klar.

wer hat sich schonmal Gedanken darüber gemacht, warum Zink-Kohle
oder auch Manganzellen etwa 1,5V haben und NIcad oder NimH nur 1,2V.
warum Lithiumzellen aber etwa 3,x V haben.

Eigentlich streue ich nur Informationen in der Hoffnung, dass es einen
Anderen vielleicht gedanklich auf einen guten Weg bringt.
Ich lese hier auch oft Beiträge, die mich thematisch nicht sofort
ansprechen. Allerdings steht zwischen den Zeilen oft ein interessanter
Gedankengang, der mir persönlich ganz neue Türen öffnet.

Gruss Klaus

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