Forum: Offtopic Was haltet ihr von "Netzfiltern"?


von krymel2k10 (Gast)


Lesenswert?

Speziell im Audio-Bereich geistern immer mal wieder s.g. Netzfilter rum, 
die den "Klang" eines Verstärkers verbessern sollten. Natürlich klingt 
weder der Verstärker, noch das Kabel noch der Netzfilter. Die Herleitung 
ist wohl, dass davon ausgegangen wird, das HF und Spannungsschwankungen 
/ etc. pp. gefiltert werden sollen.

    Wie z.B. hier:
    http://www.ebay.de/itm/High-End-Netzfilter-2300W-Netzkabel-Lappkabel-NEU?item=260978987444&clk_rvr_id=326373369503&_trksid=p5197.m185&ps=63&otn=12&itu=I%2BUA&pmod=370161155747&_trkparms=algo%3DSIC.NPJS&cmd=ViewItem&clkid=7190956820909839328&po=LVI

Ist das rein esoterischer Natur?

: Verschoben durch User
von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


Lesenswert?

Dann gibt es noch "Klanglack" ;)

Ein Verstärker hat ein Netzteil ...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Wenn sich der Klang eines als Fertiggerät (also mit Gehäuse, 
integriertem Netzteil etc.) verkauften Verstärkers durch das Vorschalten 
eines separaten Netzfilters auch nur geringfügig verändert, taugt der 
Verstärker nichts.

Die Freunde der "Audiophilie" neigen allerdings dazu, anderes zu 
glauben.

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Es mag ja durchaus Verstärker geben, die den Dreck aus dem Netz 
ungenügend filtern, da könnte so was helfen.
Ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Ein guter Verstärker sollte 
das selber können, und bei schlechten (und dann hoffentlich wenigstens 
billigen) ist es vielleicht Schade ums Geld.

Gruß Dietrich

Edit: Rufus sagte es gerade...

von Volker S. (sjv)


Lesenswert?

Zum Netzfilter brauchst Du auch noch die audiphile Sicherung für die 
Verteilung und die entsprechende Steckdose!

von Heinz L. (ducttape)


Lesenswert?

Ich hol mal eben die die schwarzen Kerzen, wer bringt die Voodoo-Puppen?

Mal ohne Witz. Ich seh ja noch irgendwie ein, dass die alten 
Röhrenverstärker "weicher" klingen sollen weil das, was anderorts als 
"Fehler" gilt dort gewollt ist. Irgendwie wie die Fuselalkohole, die dem 
Brand erst seinen "Charakter" geben (und am nächsten Tag einen schönen 
dicken Kopp). Aber sonst hat das für mich irgendwie was von magischem 
Wunderglauben.

Besonders geil find ich die Spezialkabel die Digitalsignale "sauberer" 
übertragen sollen. Obwohl, der Gipfel des Audioglaubens sind meiner 
Meinung nach immer noch irgendwelche Spezialholzwürfel, die man 'ne 
Zeitlang auf die Boxen stellen soll und die irgendwelche hochmagischen 
Schwingungen auf die Boxen übertragen sollen damit's dann langfristig 
besser klingt.

Ernsthaft, glaubt da wirklich jemand dran?

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

krymel2k10 schrieb:
> Speziell im Audio-Bereich geistern immer mal wieder s.g. Netzfilter rum,
> die den "Klang" eines Verstärkers verbessern sollten.

Netzfilter können ganz sinnvoll sein, wenn der Hersteller Deines
Verstärkers es "vergessen" hat. Ich würde dann aber eher so etwas
einbauen:  http://www.conrad.de/ce/de/product/521410/
Gruss
Harald

von gaast (Gast)


Lesenswert?

krymel2k10 schrieb:
> Wie z.B. hier:
>     http://www.ebay.de/itm/High-End-Netzfilter-2300W-N...

Unglaublich, wie leicht man heute Geld verdienen kann (auch mal die 
anderen Produkte beachten). Ich glaub, ich mach mich selbstständig.

von nnk (Gast)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:

> Netzfilter können ganz sinnvoll sein, wenn der Hersteller Deines
> Verstärkers es "vergessen" hat. Ich würde dann aber eher so etwas
> einbauen:

Genau:

http://de.wikipedia.org/wiki/Netzfilter

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Ich muß wohl taub sein.

Das soll die Phasenlage ausprobiert werden. Hm, ob der Verstärker 
Probleme hat??

von heinzhorst (Gast)


Lesenswert?

> im abgeschirmten Gehäuse

> Das Gehäuse besteht aus schlagfestem, hellgrauen Kunststoff.

von & Kunz (Gast)


Lesenswert?

mein Rat:
oefters Ohrenschmalz entfernen ! Das bringt auch Klangfuelle !

Uebrigens so eine Wortwahl:
„Ein erstaunliches Gerät von einem sehr netten und zuverlässigen 
Verkäufer.“
...klingt wirklich nicht gut.

Saubere Ohren & Kunz, der kann'z !

von Frank B. (frank501)


Lesenswert?

Dieser Netzfilter kann doch nix taugen.
Da sind ja nicht einmal goldschimmernde Stifte am Schukostecker dran.

SCNR

von Martin S. (Gast)


Lesenswert?

Nicht schlecht,
da legt der Strom 1000km vom AKW bis zur Steckdose zurück -
und auf den letzten 30cm bekommt er dann einen Schirm ...

von Dave (Gast)


Lesenswert?

>Unglaublich, wie leicht man heute Geld verdienen kann

Kennst du schon die vergoldeten Sicherungseinsätze für 50€?  (Nein nein, 
nicht im 100er Pack. Das Stück. ;-) )

von Hörer (Gast)


Lesenswert?

Den Filter kann man sich sparen.
Man braucht nur dieses Kabel:
http://www.ebay.de/itm/Furutech-Powerflux-Netzkabel-FI-50-u-FI-E-50-Carbon-/330692261433?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item4cfecb7639
Wieviel Geld muss man haben, wenn
man für so'n Schmarrn bezahlt ;)

von Thomas_l (Gast)


Lesenswert?

Das Ding ist fast so gut wie ein Demagnetisierer für CDs. ;-)

von Hörer (Gast)


Lesenswert?

Hier noch was:
http://www.ebay.de/itm/Kimber-Select-6068-Lautsprecherkabel-von-DSS-Dillenhofer-Neu-/310367255416?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item4843547b78
Die Beschreibung ist köstlich.
Da sind sogar Preisvorschläge
für da.
Die Vorschläge würden mich sehr
interessieren.

von Dave (Gast)


Lesenswert?

Na, ist doch ein schickes und exklusives Kabel.
Ich würde sagen, so ~100€ wären fair.

von gaast (Gast)


Lesenswert?

Hörer schrieb:
> Den Filter kann man sich sparen.
> Man braucht nur dieses Kabel:
> Ebay-Artikel Nr. 330692261433
> Wieviel Geld muss man haben, wenn
> man für so'n Schmarrn bezahlt ;)

Schon fast langweilig, viel besser sind da die Angebote des 
Filterverkäufers: gewöhnliche Steckerleiste kaufen, Originalkabel 
entfernen, einen Meter geschirmtes Ölflex + gewöhnlichen Stecker (ohne 
Goldkontakte oder ähnliche Spielereien) ran, teuer weiterverkaufen.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Wenn ein Netzfilter benötigt wird, dann muß ein hochwertiger Verstärker 
es selbstverständlich schon eingebaut haben.
Oder andersrum gesagt, ein Verstärker, der durch ein externes Filter 
hörbar besser wird, ist minderwertiger Schrott. Da hat der Entwickler 
versagt.

Die meisten Störungen entstehen allerdings durch Erdschleifen und da ist 
ein Netzfilter nutzlos. Die können nur durch einen Trenntransformator 
unterbrochen werden.
Am einfachsten ist es, man schließt alle Signalquellen mit optischen 
Kabeln an, dann kann keine Erdschleife entstehen.


Peter

von Pink S. (pinkshell)


Lesenswert?

und die optischen Kabel mit Goldkontakten sind auch immer wieder gut
http://www.eg-sat.net/product_info.php/info/p2004_hq-optisches-toslink-kabel-5-m-gold.html
passt preislich aber nicht zu den anderen Schätzchen hier

von Christian B. (casandro)


Lesenswert?

Hmm, für den Preis von dem Netzfilter bekommst Du locker einen 
Verstärker der hochwertig genug ist, dass er von Netzstörungen nicht 
beeinflusst wird.

von lol (Gast)


Lesenswert?

Auszug aus ebay, chips und popcorn:)

"Dieser Netzfilter ist ein akustischer Augenöffner par excellence. 
Feinste Geräusche im Hintergrund, Hüsteln, ja sogar das emphatische 
Stöhnen des Kontrabassisten werden jetzt im wahrsten Sinnes der Wortes 
hautnah erlebbar. Verblüffend ist auch die bestechende Dynamik von Mr 
Linonhards Piano. Bei soviel Pepp fällt es sichtlich schwer still zu 
sitzen."...

...Kernstück des AF-1MK2 Netzfilters ist ein

High-Efficency Mehrstufen-Filter, mit niedrigstem Innenwiderstand.

Aufwendige Hörtests und Messungen haben gezeigt, das es wichtig ist nur 
in einem bestimmten hochfrequentem Spektrum zu filtern. Weitet man den 
Filterbereich aus, wie es oft mit imposanten Aufbauten gemacht wird, so 
wirkt das Klangbild müde und verhangen - man könnte sagen zu tote 
gefiltert...

...Der klangliche Gewinn ist bestechend, jede Komponente gewinnt enorm 
an Durchzeichnung, Auflösung und Ruhe, ohne ins Analytische zu 
verfallen, wie es die meisten Filter leider machen !!!

*Bei Verwendung von mehreren AF-1MK2 Filtern für jede Komponenten ( 
CD-Player, Verstärker, usw. ) kommt noch ein toller Synergie-Effekt 
dazu, der das Niveau nochmals steigert.*

von M. M. (blackcow)


Lesenswert?


von Oliver S. (phetty)


Lesenswert?

das Problem der Audiophilen ist, dass sie nie studiert haben oder 
wenigstens qualifizierten Physikunterricht genossen haben und daher 
einfachste physikalische Zusammenhänge schlichtweg nicht begreifen.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

1. Bevor man Urteile fällt sollte man sich wenigstens mal auf eine 
Hörprobe eingelassen haben.

2. EMV-Filter, z. B. von Schaffner, werden z. T. spezifiziert für den 
Einsatz in Medizingeräten. Die heilen dann auch nicht besser, aber man 
will wohl größtmögliche Betriebssicherheit haben. Insofern kann so ein 
mit der Kaltgerätebuchse kombinierter Filter schon hilfreich sein. Obs 
dem KLANG hilft - ich würds bezweifeln.

3. Seriöse Händler für Unterhaltungelektronik raten von solchen Filtern 
ab, da der "Effekt in keinem Verhältnis zum Preis steht". Geschulte 
Ohren scheinen also Probleme zu haben, da einen Mehrwert zu erkennen.

4. Ein möglicher Effekt wäre höchsten zu erwarten, wenn es wirklich eine 
Menge Störungen auf dem Netz in genau dem Frequenzbereich gibt, für den 
der Filter ausgelegt ist.

5. Von Accuphase gibt es einen 5000-Euro-Oschi, der ausschließlich für 
"saubere" Spannungsversorung gut ist. Lt. Aussagen eines Händlers ist 
dieses Teil DER Renner. Meine Theorie: Leute mir viel Geld wohnen in 
Gegenden mit schlechter Spannungsversorgung.

6. Wie gesagt: mal probehören und dann ne Meinung bilden. Vom 3. bis 6. 
Mai ist hier die High-End-Messe in München - da werden solche 
Sperenzchen vorgeführt.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


Lesenswert?

Bei jeder Anlage ist das schwächste Glied der Lautsprecher.
Netzfilter ? Gut für den, der ihn verkauft ;)

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Joachim Drechsel schrieb:
> Bei jeder Anlage ist das schwächste Glied der Lautsprecher.
> Netzfilter ? Gut für den, der ihn verkauft ;)

Ja, es ist das Glied, welches den Klangeindruck am stärksten bestimmt.

Wenn jedoch die Elektronik nicht zum LS passt sieht es auch nicht so 
toll aus - der Spaß am Musikhören schwindet.

Der angebotene Netzfilter ist nicht der Rede wert. Da wird ein 
Industriefilter drinnensitzen und gut ist. Preislich kommt das sogar 
dann hin.

Die Nobel-Schmiede Symphonic-Line bietet eine Netzleiste für wohl 500 
Euronen an. Drinnen ist ein größerer Schaffner-Filter (Gewicht ca. 1 kg, 
Preis im Bereich von 80 Euro). Dazu Metallgehäuse, Nobelsteckdosen, 
Netzkabel, Netzleitung mit Feinstrumpfhosen: Fertig ist der 
500-Euro-Preis.

Gar nicht so fies kalkuliert.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


Lesenswert?

Investiere ich die 500 Oechsle in JBL-Speaker höre ich einen sehr
deutlichen Unterschied zu Conrad-Membranquälern. Vermutlich mehr wie
durch einen sündhaft teuren "Netzfilter" ;)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Also ich sehe hier einen immensen Bedarf an Kommunikation! Hier auf 
µC.net sind viele arme Schlucker und auf der anderen Seite 
offensichtlich gutbetuchte High-Ender. Da muß sich doch was machen 
lassen. Also beide Seiten befriedigen, meine ich.

Eine Absatzstudie im Bereich Highend würde ich wirklich gerne mal lesen. 
Muß so wie bei den Kois sein.


Ein Kabel das gerade erst eingespielt wurde, das habe ich auch noch 
nicht gehört! Einfach klasse:
http://www.ebay.de/itm/Kimber-Select-6068-Lautsprecherkabel-DSS-Dillenhofer-Neu-/310367255416?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item4843547b78

Wenn ich die akustische Gitarre aufnehme und durch dieses Kabel quäle eh 
befreiend durchführe, dann sollte doch mein Nachwuchs endlich die Noten 
treffen, oder? Vielleicht wird auch der Rhythmus gleich mit besser.

Herrlich.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Joachim Drechsel schrieb:
> Investiere ich die 500 Oechsle in JBL-Speaker höre ich einen sehr
> deutlichen Unterschied zu Conrad-Membranquälern. Vermutlich mehr wie
> durch einen sündhaft teuren "Netzfilter" ;)

Genauso ist es. Netzfilter sind sozusagen das Letzte, was man sich 
anschaffen sollte.

Sowohl im zeitlichen als auch im übertragenen Sinn.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:

>
> Ein Kabel das gerade erst eingespielt wurde, das habe ich auch noch
> nicht gehört! Einfach klasse:

Getreu dem Motto, dass jeden Tag ein Dummer aufsteht....

Aber: Die Firma HMS hat einen erfahrenen Ing. als Chef. HMS war lange 
Zeit ein Top-Lieferant für Lock-In-Verstärker im Forschungsbereich. Die 
Jungs wissen also schon, was gute Elektronik auszeichnet. Klar, dass 
Messelektronik für die Forschung schnell im 5-stelligen Bereich liegt, 
aber das hat nix mit wudu zu tun sondern mit den Ansprüchen an die 
Geräte.

Seit einigen Jahren bietet HMS diese Netzleisten (energia oder so) an 
(mehrere Hundert Euro) und auch LS-Kabel, die an den beiden Enden ne 
kleine Holzdose haben, die irgendwelche Spulen und Kondensatoren 
enthält. Damit werden wohl die Wechselstromwiderstände so hingebogen, 
dass das Kabel dann weich "klingt" oder wie auch immer. HMS nutzt also 
die klassische Physik aus, um dem Kunden einen wie auch immer zu 
bewertenden "Mehrwert" zu bieten.

Andere Hersteller haben Kabelkoffer, die man übers Wochenende ausleihen 
kann und so zu Hause in Ruhe diverse Kabel testen kann. Zumindest die 
Verkäufer sagen, dass die Koffer eigentlich der Renner sind, weil die 
Kunden wohl dann überzeugt seien, dass ihr Musikgenuss größer sei. 
(Klang ist ein vielleicht zu grobes Wort in diesem Zusammenhang).


Für mich kommt so etwas aktuell nicht in Frage, weil ich mit einem 
Yamaha Amp aus dem Jahr 1979 Musik höre. Da gibt es Knackser beim 
Verändern der Lautstärke. Gut, die Netzteilelkos habe ich vor Jahren mal 
ausgewechselt, auch einen temperaturbegrenzenden Widerstand habe ich mal 
ersetzt und neue Drehschalter eingebaut, ebenso ein paar Bananenbuchsen, 
damit man die LS-Kabel nicht in diese winzigen Löcher reinpfrimeln muss.

Da schau ich lieber nach nem neuen Amp als nach teuren Kabeln.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Getreu dem Motto, dass jeden Tag ein Dummer aufsteht....
>
> Aber: Die Firma HMS hat einen erfahrenen Ing. als Chef.

Marketingerfahren ist er, und erfahren darin, technische Laien zu ... 
überzeugen. Ein realer technischer Hintergrund existiert hingegen nicht 
bei all dem "audiophilen" Weihrauchschwenkern.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Getreu dem Motto, dass jeden Tag ein Dummer aufsteht....
>>
>> Aber: Die Firma HMS hat einen erfahrenen Ing. als Chef.
>
> Marketingerfahren ist er, und erfahren darin, technische Laien zu ...
> überzeugen. Ein realer technischer Hintergrund existiert hingegen nicht
> bei all dem "audiophilen" Weihrauchschwenkern.

Ja und Nein. Hatte letztens vor, neue Lautsprecher zu kaufen, die im 
Laden echt super klangen. Vor dem obligatorischen Test-Wochenende bei 
mir zu Hause hörte ich die Anlage noch mal im Laden, doch diesmal mit 
einem 1000-Euro-Verstärker statt der zuvor angeschlossenen 
30.000-Euro-Krell-Kombi-Elektronik.

Was muss ich sagen? Der Klang war genauso, doch insgesamt war der 
Höreindruck schlappmachend, nicht motivierend, nicht mitreißend, was 
auch immer. Dabei war der 1000-Euro-Amp von seinen techn. Daten 
sicherlich kräftig genug und auch sonst nicht viel anders als sein 
Bonzen-Kollege.

Da ich mir die Krell-Kombi nicht leisten kann hab ich dann auch die LS 
im Laden gelassen. Der Händler hatte sicherlich nicht vor, sich das 
LS-Geschäft durch die Lappen gehen zu lassen und dass ich sooo teure 
Elektronik nicht gleich mitkaufen würde hat er mich sicherlich auch 
angesehen.

Insofern: Marginal dürften die Unterschiede zwischen Geräten einer 
Klasse liegen und auch ein doppelt so teures Gerät wird nicht den 
doppelten Genuss rausholen. Aber so ein Wahnsinnsding wie die 
KRell-Kombi hat dann den Vogel klanglich dann doch noch mal 
abgeschossen.

Daher mein Tipp: mal ausführlich RICHTIG teure Elektronik testen bzw. 
anhören. Zeit mitbringen und Lieblings-CD und dann mal hören hören 
hören.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

Für einen halbweg aussagekräftigen Test düfte man selber aber nicht 
wissen, ob das teuere der billgere Gerät angeschlossen ist.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Lieblings-CD

zum Testen ? Nö. Lieber eine LP (Direktschnitt).

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Joachim Drechsel schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Lieblings-CD
>
> zum Testen ? Nö. Lieber eine LP (Direktschnitt).

Ja, wenn die dort einen gescheiten Spieler dahaben. Allerdings kommt 
dann noch dazu, dass die unterschiedlichen Tonabnehmer auch 
unterschiedlich klingen - von daher wäre die CD eher geeignet, da die 
Unterschiede da nicht so groß ausfallen-

Und nochmal ja: Das größte Musikerlebnis ist auch bei mir von der 
"Platte". Allerdings setze ich das im Alltagsbetrieb nicht so oft auf, 
schade eigentlich.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


Lesenswert?

Die Klangqualität fast aller CD ist halt unterirdisch. Gerade die
Dynamik kommt an eine Platte bei weitem nicht ran.

Direktschnitte waren schon immer gut zum Testen (wenn's der
Lausprecher überlebt ;).

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Es gibt tatsächlich sehr schlechte CDs. Aber es gibt auch gute bis sehr 
gute Aufnahmen. Gern schau ich da auch in die CD-Besprechungen der 
einschlägigen Zeitschriften, was über die Klangqualität gesagt wird ist 
eigentlich recht stimmig.

Übel sind auf alle Fälle die Stücke, die per "re-mixed" auf hohe 
Lautstärke hochkomprimiert wurden. Es gibt aber ein Programm, welches 
den Dynamikumfang eines Stückes ausrechnet, der Name fällt mir aktuell 
nicht ein.

Wenn man sich die Wav-Datei von mp3-Dateien ansieht, dann denkt man auch 
oft, dass da einer beim Obi die Spitzen hat nachschneiden lassen. 
Verzerrungen gehören da schon zum verkauften Produkt.

Aber der Windows-Media-Player nennt das Rippen in eine lausige mp3-Datei 
ja auch "kopieren". Kondensieren wäre da der bessere Begriff gewesen.

von U. B. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ohne sowas geht's nicht.

Und nicht vergessen, regelmässig den angefallenen Spannungsabfall ( aus 
Kohlekraftwerken - bzw. AKW ) entleeren !

Quelle: Wikipedia

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Was nützt einem die beste Anlage wenn man sie sich nicht leisten kann. 
Bzw. die allermeisten Musikstücke nunmal auf CD vorliegen, als mp3 oder 
von einem Kompressor verpfuscht wurden. Obwohl es für alles auch gute 
Gründe gibt. Wer mal Klassik in einem normalen Auto hörte, weiß was ich 
meine.


Aber zurück zu den betuchten Kunden: Wo sind sie? Schreckt 
"mikrocontroller.net" als digital verpönt ab?

Die Maschinenschrauber verirren sich ja oft hierher. Einen High-Ender 
habe ich bislang noch nicht gesehen. Vielleicht tarnen die sich.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Abdul K. schrieb:

> Die Maschinenschrauber verirren sich ja oft hierher. Einen High-Ender
> habe ich bislang noch nicht gesehen. Vielleicht tarnen die sich.

Also ich weiß, dass bei ner richtig zusammengestellten Anlage (die dann 
aber recht teuer ist) die Post ganz anders abgeht als auf der 
89,90€-Pearl-Conrad-Saturn-Brause. Und das hat NICHTS mit Lautstärke zu 
tun.

Ergänzung zu den Langspielplattten: Da gab es auch ne Menge Mist oder 
klanglich schlechte Aufnahmen. "Vinyl" ist also auch kein Seligmacher, 
wenn es die Technik versaut hat.

von Georg W. (gaestle)


Lesenswert?

> 2. EMV-Filter, z. B. von Schaffner, werden z. T. spezifiziert für den
> Einsatz in Medizingeräten. Die heilen dann auch nicht besser, aber man
> will wohl größtmögliche Betriebssicherheit haben. Insofern kann so ein
> mit der Kaltgerätebuchse kombinierter Filter schon hilfreich sein. Obs
> dem KLANG hilft - ich würds bezweifeln.

Die Filter für die Medizintechnik unterscheiden sich primär im 
Ableitstrom. Hier sind lediglich 0,5mA erlaubt, deshalb sind kleinere 
Kondensatoren verbaut.

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Georg W. schrieb:

>
> Die Filter für die Medizintechnik unterscheiden sich primär im
> Ableitstrom. Hier sind lediglich 0,5mA erlaubt, deshalb sind kleinere
> Kondensatoren verbaut.

Auf jeden Fall macht ein Blick in die Filterauswahl bei Schaffner klar, 
dass es nicht DAS Filter für alle Zwecke geben kann sondern sozusagen 
die Situation vor Ort schon fast bekannt sein muss, ebenso die 
Lastanforderung des Gerätes, damit man ein sinnvolles Filter auswählen 
kann.

Ne Netzleiste mit dem Kommentar "passt scho" zu verkaufen wird in der 
Regel mit der Filterwirkung daneben liegen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>
>> Die Maschinenschrauber verirren sich ja oft hierher. Einen High-Ender
>> habe ich bislang noch nicht gesehen. Vielleicht tarnen die sich.
>
> Also ich weiß, dass bei ner richtig zusammengestellten Anlage (die dann
> aber recht teuer ist) die Post ganz anders abgeht als auf der
> 89,90€-Pearl-Conrad-Saturn-Brause. Und das hat NICHTS mit Lautstärke zu
> tun.

Du fragst den falschen! Ich höre fast immer über Kopfhörer.


>
> Ergänzung zu den Langspielplattten: Da gab es auch ne Menge Mist oder
> klanglich schlechte Aufnahmen. "Vinyl" ist also auch kein Seligmacher,
> wenn es die Technik versaut hat.

Yep.

von Johnny B. (johnnyb)


Lesenswert?

Manchmal sind Netzfilter schon nützlich. Wir hatten mal einen Motor, 
welcher per Dimmer (Phasenanschnittsteuerung) gesteuert werden konnte. 
Lief dieser, störte er diverse Voltmeter, welche an derselben 
Stromversorgung angeschlossen waren. Wir hatten dann vor dem Dimmer ein 
Netzfilter reingehängt und die Messgeräte funktionierten wieder 
wunderbar.

Bei Audio würde ich folgendes sagen; wenn Du Störungen hörst, welche vom 
Netz reindrücken, dann kannst Du diese evtl. mit einem Netzfilter 
wegbekommen.
Aber wenn keine Störungen da sind, dann wird der Klang auch mit einem 
Netzfilter nicht besser werden. Wie auch...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Johnny B. schrieb:
> Aber wenn keine Störungen da sind, dann wird der Klang auch mit einem
> Netzfilter nicht besser werden. Wie auch...

Glauben hilft bei "audiophilen" Produkten eigentlich immer.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Das ist wohl meist einfach Rumprobierei - denn diese Kundschaft ist 
nicht sonderlich technisch vorgebildet. Wenn dann die Fönstörung der 
Nachbarsfriteuse weg ist und der Klang wieder rein, dann half das Kabel 
eben. Wars gerade das für 30KE, so muß es eben an diesem gelegen haben. 
Kommt nun Klein-Abdul mit ner schnöden stromkompensierten Drossel aus 
dem alten zerlegten TV und hängt die anstatt rein und es geht auch, 
würden die wenigsten Highend-Jünger das dann in der Szene breittreten 
wollen...

von Michael K. (charles_b)


Lesenswert?

Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Johnny B. schrieb:
>> Aber wenn keine Störungen da sind, dann wird der Klang auch mit einem
>> Netzfilter nicht besser werden. Wie auch...
>
> Glauben hilft bei "audiophilen" Produkten eigentlich immer.

...der Schluß wäre dann der, dass Leute, denen das Netzfilter bei Klang 
hilft, eigentlich ne marode Elektroinstallation haben.

Da ja die Filter, wie auch immer, nur an den Symptomen herumdoktorn und 
die Ursache evtl. Störungen ja nie betrachten.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael K-punkt schrieb:
> ...der Schluß wäre dann der, dass Leute, denen das Netzfilter bei Klang
> hilft, eigentlich ne marode Elektroinstallation haben.

Das müsste dann aber eine sehr marode Installation sein, wie man sie 
vielleicht auf vergammelten Fischkuttern oder von der Zivilisation 
abgeschnittenen Halligen findet (oder vor '89 in Ländern wie Rumänien 
und Albanien), alles andere darf sich nicht in hörbarer Weise auf einen 
Verstärker auswirken.
Tut es das doch, hat der Verstärkerbauer geschlampt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.