Hallo zusammen, ich beschäftige mich derzeit mit der Ansteuerung von EC-Motoren. Ich habe das Gefühl das in der Literatur und auch im Netz die Begrifflichkeiten nicht immer eindeutig sind. Festzuhalten ist doch, das es im Allgemeinen Motoren mit trapezförmiger und sinusförmiger Gegen-EMK gibt. Prinzipiell kann man die Kommutierungsverfahren daher doch in Block und Sinus-Kommutierung unterscheiden oder? Gibt es denn aber eine Trapez-Kommutierung, oder ist damit nur die Blockkommutierung in Zusammenhang mit der trapez-förmigen Gegen-EMK gemeint? Und die RZM ist doch vom Prinzip her nichts anderes als die Sinus-Kommutierung oder? Bei der RZM werden die Schaltzeigen durch die Lage des Sollzeigers ermittelt, bei der Sinus-Kommutierung durch den Vergleich zweier Signalverläufe. Dh der Unterschied besteht (nur) darin wie die sinsusförmige Spannung erzeugt wird.
Bei der Block-Kommutierung entstehen Stromverläufe, die Trapezförmig sind. Die Gegen-EMK sieht dann auch so aus. Bei der Sinus-Kommutierung entstehen sinusförmige Stromverläufe und die Gegen-EMK sieht auch so aus. Bei der RZM wird die Sinus-Kommutierung "gepimpt", so daß man geschickt die Quellspannung besser ausnutzen kann und das letzte Quentelchen Leistung herausholen kann.
Bernd Rüter schrieb: > Bei der RZM wird die Sinus-Kommutierung "gepimpt", so daß man geschickt > die Quellspannung besser ausnutzen kann und das letzte Quentelchen > Leistung herausholen kann. Dem stimme ich zu. Bei der Sinsu-Kommutierung erreiche ich diesen Effekt wenn dem sinusförmigen Grundschwingungssignal (Sollwert) eine gleichphasige dritte Harmonische injeziert wird, richtig? Der Grund für die bessere Ausnutzung der Quellenspannung bei der RZM ist doch das Schalten der Nullspannungszeiger und die dadurch resultierende Ausgangsspannung mit dritter Harmonischen, richtig?
Ich habe noch eine Frage: Ich habe festgestellt das sich bei der Blockkommutierung mit Bestromung aller 3 Phasen (+ -- usw.) (was der Grundfrequenzsteuerung entsprechen müsste) bei gleicher Zwischenkreisspannung eine höhere Drehzahl einstellt als bei der Ansteuerung mit RZM. Mathematisch habe ich folgenden Zusammenhang recherchiert: Der Modulationsgrad sei definiert als maximale Phasenspannung/Uzk/2. Bei der Grundfrequenzsteuerung wird ein maximal erreichbarer Modulationsgrad von 4/pi erreicht. Dann entspricht die Amplitude der Grundschwingung der Phasenspannung bei Uzk =12 U= 4/pi * 12/2 = 7,63V Bei der RZM wird ein maximal erreichbarer Modulationsgrad von 2/sqrt(3) erreicht. Die Amplitude der Grundschwingung der Phasenspannung ist somit U=2/sqrt(3) * 12/2 = 12/sqrt(3) = 6,92V Ist die Schlussfolgerung korrekt, dass die bei der Grundfrequenzsteuerung um 21% höhere Phasenspannung zu einer höhere Drehzahl führt????
Hallo onol, die Erklärung der 15% brennt dir schon länger unter den Nägeln? Also stell dir mal vor die 3 PWM Halbrücken würden jeweils einen bis auf +-1 ausgesteuerten Sinus Produzieren. Gemessen gegen GND. Dann wäre das Maximum zwischen 2 Phasen(v und w) z.B. bei 0Grad sin(120) = 0,866 - sin(240)= -0,866 = 1,732 Differenz. Eine Blockkommutation kann da bis 2. Wenn jetzt aber die PWM Halbbrücken nicht Sinus sondern die so genannten "Popokurven" (Beitrag "SVPWM mit LPC1769") erzeugen, ist wieder der volle Hub von 2 zwischen den Phasen möglich. 2/1,732=1,15 und das sind die von dir gesuchten ca. 15%. Natürlich ändert sich durch die höhere Spannung auch die Drehzahl. Am Motor zwischen den Phasen gemessen kommt in beiden Varianten immer Sinus an. Da ist nichts mit 3. Harmonischer oder so.
Ok das habe ich verstanden. Aber nochmal zurück zur Grundfrequenzsteuerung und dem Modulationsgrad. Diese Zusammenhänge wie oben angeben sind so in der Literatur zu finden. Das bedeutet bei der Grundfrequenzsteuerung(=Blockkommutierung mit allen drei Phasen) stellt sich eine höhere Drehzahl ein als bei der RZM. D.h die Zwischenkreisspannung wird bei der Grundfrequenztaktung besser ausgenutzt, allerdings ist dort die Drehmomentwelligkeit größer da blockförmige Größen!?
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