Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Betreibsstrucktur


von Frank (Gast)


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Hallo, ich habe ein Problem mit meiner Selbstständigkeit. Fachlich und 
Technisch ist alles ok wenn ich ein Problem habe kann ich mich an den 
Großhendel und an die Hersteller wenden. Was ich aber nicht gut schaffe 
ist eine Betriebsstruktur aufzubauen. Ich habe in der Industrie gelernt 
und dann mein Techniker gemacht. Daher habe ich auch keine Erfahrung wie 
man das im Klassischen Handwerk macht, also Meister und ein Geselle oder 
so. Ich bin übrigens alleine. Im einzeln habe ich Probleme mit 
Rechnung,(Welchen preis soll ich machen, Listenpreis? wievielt Prozent 
Nachlass kann man lassen?)Stundensatz nehme ich 35 Euro von Installation 
bis SPS Sachen. Aber das größte Problem ist das ich immer unter Strom(ha 
ha ha) stehe Wenn mich einer Anruft dann springe ich sofort oder auch 
nicht, dann vergesse ich Teile zu bestellen, dann habe ich angefangen 
auf der Baustelle und merke das mir noch Sachen fehlen, dann meckert der 
Kunde x das und das sollte doch fertig werden was ich aber nicht machen 
konnte weil ich eine andere Baustelle machen musste. Ein riesiges Chaos 
was mich mittlerweile überfordert. Wie macht ihr das in euerm Laden oder 
wei machen das eure Chefs? Habt ihr ein paar tips Wann sagt ihr einem 
Kunden nein ich kann nicht und habt ihr dann auch so ein schlechtes 
gewissen?

von Michael S. (technicans)


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Schaff dir ne Bürohilfe an und organisiere dich betriebswirtschaftlich.
Alleine gibts keine Struktur, dazu gehören mindestens zwei oder mehr.
Dann kann man auch Aufgaben und Kompetenz verteilen/übertragen
und du entlastest dich . Wenn du nicht weißt wie, such dir einen 
Fortbildungskurs bei der IHK oder VHS. Man kann daraus nur lernen.

Frank schrieb:
> Im einzeln habe ich Probleme mit
> Rechnung,(Welchen preis soll ich machen, Listenpreis? wievielt Prozent
> Nachlass kann man lassen?)

Welche Liste? Lerne mal ordentlich kalkulieren wie ein Kaufmann.
Kann man auch lernen. Viele gehen nur pleite weil sie dieses Gebiet
sträflich vernachlässigen. Hier wäre eine erfahrene Fachkraft die
man befristet mal beauftragen könnte, hilfreich. Anzeigen mit Angeboten
von Leuten die so was machen hab ich schon mal gesehen.

> Stundensatz nehme ich 35 Euro von Installation bis SPS Sachen.
Kaum kostendeckend, denke ich. Lass dir von Kunden mal Konkurrenz-
angebote zeigen, die kannste dann unterbieten wenn du glaubst
dabei noch etwas zu verdienen, ansonst würde ich ruhig 40 euro nehmen,
auch wenn nur jedes 5. Angebot angenommen wird. Bei Händlern,
so hab ich mir sagen lassen ist es oft nur jedes 10. Angebot.
Zufriedene Kunden (z.B. Firmen)bleiben oft bei der Stange, wenn
sie öfters Aufträge zu vergeben haben. Da kann man clever günstig
beginnen und sich dann wenn es läuft steigern.
All so was lernt man in Kursen.

Frank schrieb:
> Aber das größte Problem ist das ich immer unter Strom(ha
> ha ha) stehe Wenn mich einer Anruft dann springe ich sofort oder auch
> nicht, dann vergesse ich Teile zu bestellen, dann habe ich angefangen
> auf der Baustelle und merke das mir noch Sachen fehlen, dann meckert der
> Kunde x das und das sollte doch fertig werden was ich aber nicht machen
> konnte weil ich eine andere Baustelle machen musste.
Da empfehle ich einen Kurs: Projektmanagement um das in den Griff zu 
bekommen. Da lernt man dann auch Protokolle zu führen, damit einem
auch ja nichts entgeht, denn gefrustete Kunden können schnell das Weite
suchen. Der Markt ist da gnadenlos.

von Olaf (Gast)


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Rechtschreibung 5, der Rest ergibt sich.

von Frank (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Welche Liste?

Wenn ich Online in mein System vom Großhandel schaue dann sehe ich was 
ich bezahlem muss und noch den Brutto preis, denn nehme ich immer zur 
Grunglage wenn ich einen Preis mache.

von Michael S. (technicans)


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Frank schrieb:
> Wenn ich Online in mein System vom Großhandel schaue dann sehe ich was
> ich bezahlem muss und noch den Brutto preis, denn nehme ich immer zur
> Grunglage wenn ich einen Preis mache.

Na, hoffentlich zzgl. Beschaffungskosten. Außerdem würde ich auch
den Einzelhandelspreis nicht außer Acht lassen, wenn man vom Großhandel
Prozente bekommt. Das nennt man dann Kalkulation.

von Frank (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Außerdem würde ich auch
> den Einzelhandelspreis nicht außer Acht lassen, wenn man vom Großhandel
> Prozente bekommt

Wie meinst du das? Wenn ich ein Schütz bestelle, dann habe ich einen 
Preis von z.B. 30 Euro zuzahen. Der ist auch auf meiner Rechnung das 
wird alles mei mir vor die Tür gebracht.

von Master (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Welche Liste? Lerne mal ordentlich kalkulieren wie ein Kaufmann.

Haha. Der Michl gibt Ratschläge fürs Berufsleben. Der Berufsarbeitslose 
im Forum sollte sich mal lieber mit der Job Suche beschäftigen.

von ... (Gast)


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Googeln bildet! Kapitel 4 könnte dein Interesse wecken.

von Georg W. (gaestle)


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Ich weiß nicht ob du eine Buchführungssoftware einsetzt. Das ist echt 
nützlich, es hilft ungemein Ordnung zu halten. Damit habe ich den 
Überblick über meine Angebote, kann daraus schnell eine AB und eine 
Rechnung machen (oder auch nachfragen wieso kein Auftrag kommt, dabei 
bekommt man doch nützliche Informationen für die Zukunft) und sehe auch 
gleich wer nicht zahlt. Hier sind auch meine Preise für gängige Artikel 
und Dienstleistungen enthalten. Außerdem gibt es automatisch einen 
Überblick über die Lagerbestände und deine finanziellen Verhältnisse. 
Eine Bürokraft kannst du dann ja immer noch einstellen.

Rabatte gibt es max. 3% bei mir, aber lieber gebe ich Skonto (3%, 
10Tage). Dadurch bekomme ich mein Geld schneller oder wenn die Zahlung 
vertrödelt wird doch noch die volle Summe.

Als Kleinbetrieb hat man viele "Zeitfresserle" an der Backe, dafür 
kannst du locker einen Tag pro Woche veranschlagen. Das musst du auch in 
deinem Stundensatz einrechnen, 35EUR scheinen mir etwas dürftig.

von Frank (Gast)


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Ja ich nutze Bau Office, dass ist sehr gut. Wie machst du das denn mit 
der Preisbildung? Wenn ich einen Artikel Bestelle dann steht auf der 
Rechnung ja die nummer und die gebe ich dann bei Bau Office ein. Über 
Datanorm habe ich im System dann den Netto und Brutto Preis. Der Brutto 
ist dann der den der Kunde bezahlt. Dazu kommen halt noch meine Stunden 
usw. Ist das so ok? Wie geht das so in anderen Elektrobuden?

von Michael S. (technicans)


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Die handeln mit ihrem Lieferanten manchmal bessere Einkaufskonditionen
aus, denn die wollen dich schließlich als Kunden behalten, nur
aushandeln musst du schon selbst was. Allerdings muss dann
Umsatzmäßig was dahinter stecken. Großhändler um die Ecke werden
das wohl kaum tun, aber wenn einer weiter entfernt ist, sollte
man das mal abklären. Dann schlägt man noch etwas auf den Artikel
drauf für den Einkaufs- und Lieferaufwand und etwas willste
schließlich auch dran verdienen, oder? Selbst wenn der Artikel
dann etwas teurer als im Baumarkt wird, bekommt der Kunde ja
noch eine handwerkliche Leistung berechnet die er von dir in Anspruch
nimmt. Machen die anderen Firmen nämlich auch.

Master schrieb:
> Haha. Der Michl gibt Ratschläge fürs Berufsleben. Der Berufsarbeitslose
> im Forum sollte sich mal lieber mit der Job Suche beschäftigen.

Ne, für das Erwerbsleben eines Selbständigen. Glaube mal ja nicht
das ich mich einfach in mein Schicksal ergebe, weil Arbeitgeber
nen Rappel haben. Da hab ich mehr auf dem Kasten und deshalb
fahre ich auch zweigleisig.

von Georg W. (gaestle)


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Ich bediene eine Marktnische mit nur einer Hand voll Mitbewerbern mit 
selbst entwickelten Geräten. Da hat man ein Gefühl was die anderen 
können und verlangen. Meine Preisbildung orientiert sich am Marktpreis: 
Nachdem ich den möglichen VK ermittelt habe wird der Deckungsbeitrag 
berechnet. Anhand dessen kann dann entscheiden ob es sich lohnt ein 
Gerät zu entwickeln und herstellen zu lassen. Handelsware kommt nur im 
geringen Umfang vor, da schlage ich dann knapp 1/3 auf den EK drauf.

von Michael S. (technicans)


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Georg W. schrieb:
> da schlage ich dann knapp 1/3 auf den EK drauf.

Und? Biste schon Millionär?
Neulich hab ich einen Prospekt vom Großhandel in die Finger
bekommen wo eine Marmelade (kaum bekannte Marke) im Einzelhandel
dreimal so teuer war.

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