Ich brauche Hilfe bei der Bestimmung eines Bauteils / Ersatztyps falls es das Bauteil nicht mehr geben sollte. Hier was ich schon weiss: Das Gehäuse sieht aus wie im Anhang abgebildet. Es steht folgendes drauf: 1. Zeile: 9191 2. Zeile: Logo von International Rectifier 3. Zeile: 5Z3A 9527 Es ist einer von 3 gleichen, parallel geschalteten Transistoren in einer PWM Steuerung für einen 12V Bootsmotor. Dieser ist auf Grund eines Kurzschlusses gestorben (Durchgang auf C-E). Seit dem Ausbau dieses einen Transistors funktioniert die Schaltung wieder, es ist also wahrscheinlich ansonsten alles Heil geblieben. Ich habe leider bei Google sowie bei I/R direkt nichts zu diesem Bautil gefunden. Ich vermute es ist ein NPN Transistor, da es GND schaltet und 3 parallel geschaltet sind, die von einem 4. kleineren Transistor angesteuert werden. Der PWM Controller ist ein SG3524, die Schaltung stammt aus 1995. Auf der Abdeckung der Elektronik steht Maxxum 55T, 55 Lbs. Thrust. Ich suche nun also eine Bezugsquelle für dieses teil oder einen Ersatztypen, den ich da einbauen kann. Leider besitze ich keinen Schaltplan zu dem Teil. Danke schon mal im Voraus für jegliche Hilfe.
lukas85 schrieb: > 1. Zeile: 9191 Typennummer > 2. Zeile: Logo von International Rectifier > 3. Zeile: 5Z3A 9527 Chargennummer und Herstellungsdatum (KW27/1995). > Es ist einer von 3 gleichen, parallel geschalteten Transistoren Wohl MOSFETs. Aber mit der Typennummer fang ich auch nichts an, schau nochmal ob die wirklich so stimmt.
Hallo hinz Danke für deinen Beitrag. Ich habe nochmals nachgesehen, auf allen 3 steht gut erkennbar 9191. Die Gatewiderstände betragen alle 24 Ohm.
lukas85 schrieb: > Ich habe nochmals nachgesehen, auf allen 3 steht gut erkennbar 9191. Tja, dann muss man halt nach den Motorkenndaten gehen. Google brachte dazu 12V/45A, kann das stimmen? > Die Gatewiderstände betragen alle 24 Ohm. Das passt nur für MOSFETs, bipolare Leistungstransistoren in der Leistungsklasse haben dafür zu wenig Verstärkung, und Darlingtons nimmt man wegen des Spannungsabfalls, und der damit verbundenen Verlustleistung, hier ehr nicht. Schau doch mal nach der Freilaufdiode (Typ?), die solltest du eh prüfen. Ansonsten mal einen der funktionsfähigen Transistoren auslöten und durchmessen. Vermutlich wird ein Satz IRFP064N passen, aber eben lauter gleiche, und möglichst auch aus der selben Charge.
>Tja, dann muss man halt nach den Motorkenndaten gehen. Google brachte >dazu 12V/45A, kann das stimmen? Ja, das kann gut passen. >Das passt nur für MOSFETs, bipolare Leistungstransistoren in der >Leistungsklasse haben dafür zu wenig Verstärkung, und Darlingtons nimmt >man wegen des Spannungsabfalls, und der damit verbundenen >Verlustleistung, hier ehr nicht. Danke, wieder was dazugelernt. :) >Schau doch mal nach der Freilaufdiode (Typ?), die solltest du eh prüfen. >Ansonsten mal einen der funktionsfähigen Transistoren auslöten und >durchmessen. Danke für den Tip mit der Diode, die werde ich noch prüfen. Auf die Idee bin ich auch gekommen, einen funktionierenden Transistor auszumessen. Viel mehr als RDSon kann ich aber wahrscheinlich auch nicht bestimmen. >Vermutlich wird ein Satz IRFP064N passen, aber eben lauter gleiche, und >möglichst auch aus der selben Charge. Ich denke ich werde es darauf ankommen lassen und drei neue (hoffentlich) passende FETs einbauen. Ich habe die IRFP3206 gefunden, die passen jedenfalls vom Gehäuse und der Reihenfolge der Anschlüsse her sicher, von den Daten her denke ich es könnte auch hinhauen. Die PWM Frequenz beträgt laut meinem Multimeter ca. 3 kHz.
lukas85 schrieb: > Auf die Idee > bin ich auch gekommen, einen funktionierenden Transistor auszumessen. > Viel mehr als RDSon kann ich aber wahrscheinlich auch nicht bestimmen. Die Gatekapazität ist ebenso wichtig!
Das habe ich befürchtet. Wegen der Verluste im Linearbereich während dem Schaltvorgang, der bei höherer Kapazität länger dauert? Ich werde mal nachlesen, wie ich die Gatekapazität bei einem der funktionierenden FETs messen kann. Wenn ich also einen Ersatztyp suche, sollte sowohl RDSon als auch die Gatekapazität kleiner oder gleich dem bisherigen Wert sein, damit das klappen könnte. Habe ich das so richtig verstanden?
lukas85 schrieb: > Das habe ich befürchtet. Wegen der Verluste im Linearbereich während dem > Schaltvorgang, der bei höherer Kapazität länger dauert? Richtig. > Ich werde mal > nachlesen, wie ich die Gatekapazität bei einem der funktionierenden FETs > messen kann. Drain und Source miteinander verbinden, und so Kapazität zwischen Gate und Source messen. > Wenn ich also einen Ersatztyp suche, sollte sowohl RDSon als auch die > Gatekapazität kleiner oder gleich dem bisherigen Wert sein, damit das > klappen könnte. Habe ich das so richtig verstanden? Ja. Die Gatekapazität dabei aus dem entsprechenden Diagramm entnehmen, nicht aus der Tabelle.
Danke noch einmal für deine Hilfe. Ich habe nun mit den beiden noch heilen FET's die folgenden Werte gemessen: Teststrom war 5.33 A (H4 Autolampe Vollicht bei 13.2V aus dem Labornetzteil). Temperatur der FETs beim Test war ca. 20°C. Dabei habe ich den Spannungsabfall über Source->Drain gemessen, natürlich direkt am FET, ich will ja nicht dem Kabelwiderstand mitmessen. FET1: Gatekapazität 3.9nF (mit 2 Messgeräten gemessen: 3.85 / 3.95) RDSon für UGS = 8V: 0.037 Ohm RDSon für UGS = 10V: 0.035 Ohm RDSon für UGS = 12V: 0.034 Ohm FET2: Gatekapazität 3.9nF (mit 2 Messgeräten gemessen: 3.85 / 3.95) RDSon für UGS = 8V: 0.033 Ohm RDSon für UGS = 10V: 0.031 Ohm RDSon für UGS = 12V: 0.029 Ohm Laut den Datenblättern müssten also sowohl dein Vorschlag (IRFP064N) als auch mein Vorschlag (IRFP3206) als Ersatz in Frage kommen. Ich werde morgen einen Satz FETs bestellen und dann nach dem Einbau mich nochmals melden wie es ausgegangen ist.
lukas85 schrieb: > Gatekapazität 3.9nF (mit 2 Messgeräten gemessen: 3.85 / 3.95) > RDSon für UGS = 8V: 0.033 Ohm > RDSon für UGS = 10V: 0.031 Ohm > RDSon für UGS = 12V: 0.029 Ohm > > Laut den Datenblättern müssten also sowohl dein Vorschlag (IRFP064N) als > auch mein Vorschlag (IRFP3206) als Ersatz in Frage kommen. Naja, beide haben deutlich mehr Gatekapazität, aber dafür einen geringeren R_DS(on). Das dürfte sich bei wenigen kHz gerade so ausgleichen. Vermutlich kann man aber preiswertere MOSFETs einsetzen, die den originalen recht nahe kommen, und dennoch weniger Widerstand haben. So aus dem Stegreif: IRFP054N.
>Naja, beide haben deutlich mehr Gatekapazität Uups, danke für den Hinweis. Ich sollte Datenblätter wohl besser nur in ausgeschlafenem Zustand lesen.. Ich habe jetzt die IRFP054NPBF bestellt. (Bleifreie Version der IRFP054N)
>Ich habe jetzt die IRFP054NPBF bestellt. (Bleifreie Version der >IRFP054N) Na dann sind die ja nicht so schwer ;-)
Na wenn ich mir den Rest des Motors so anschaue, dürfte das kaum ins Gewicht fallen.. ;o)
Der Bootsmotor ist mittlerweile seit einem Monat wieder regelmässig auf dem See unterwegs, bisher ohne Probleme. hinz's Empfehlung hat also gepasst. An dieser Stelle noch einmal meinen Dank an hinz für die nette Unterstützung.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.