Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik altes Sowjet-Multimeter gefunden


von Robert Mannl (Gast)


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Hallo,
ich habe ein altes Multimeter "made in USSR" gefunden. Es muß mindestens 
30 Jahre alt sein. Es kann anscheinend die Basisströme von Transistoren 
messen...
Kennt das jemand? Kann mir jemand etwas zu dem Multimeter sagen?
Ich vermute mal, daß es heute nix mehr wert ist...

Vielen Dank, Robert

von Michael_ (Gast)


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Es ist soviel wert, das du damit die Stromverstärkung von Transis messen 
kannst.

von Heinz (Gast)


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Tolles Ding, gabs früher mal beim (echten) Völkner für lau. Eine 
Augenweide für Analog-Freaks.

von Bernd (Gast)


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... WENN die Schalter noch halbwegs kontaktieren.

von Günther N. (guenti)


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Robert Mannl schrieb:
> Kann mir jemand etwas zu dem Multimeter sagen?

Alles wissenswerte zu diesem Gerät steht in der Bed.Anleitung,diese 
sorgfältig zu lesen könnte ganz hilfreich sein.Die Qualität dieser 
sowjetischen Messgeräte war relativ gut.Ich hatte 1979-1980 mit einem 
Inbetriebnahmeteam einer namhaften BRD-Firma zu tun.Die Leute waren 
positiv von solchen Geräten(Qualität) und vor allem deren Preis 
überrascht und haben auch etliche gekauft.

von Ulrich (Gast)


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Die ähnliche Version (ohne die Transistorfunktion) habe ich auch noch - 
und die funktioniert auch nach rund 30 Jahren noch.  Ist halt ein recht 
brauchbares analoges Multimeter - aber heute nicht mehr so aktuell und 
auch kein besonderer Wert mehr.

Einen Vorteil gegenüber einem DMM hat es immerhin: Strom und Spannung 
kann man auch ohne Batterien messen.

von Zwerg Nasen (Gast)


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Heinz schrieb:
> Eine
> Augenweide für Analog-Freaks.

Nichts im Vergleich zum unverwechselbaren Geruch der Bauteile - der 
sicherste Schutz gegen jedes Plagiat (Kein Einzelfall, bei mehreren 
Geräten aus diesem Ursprungsland wahrgenommen).

von Robert Mannl (Gast)


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Zwerg Nasen schrieb:
> Nichts im Vergleich zum unverwechselbaren Geruch der Bauteile - der
> sicherste Schutz gegen jedes Plagiat (Kein Einzelfall, bei mehreren
> Geräten aus diesem Ursprungsland wahrgenommen).

Im Ernst? Riecht da die Leiterplatte oder irgendein Kleber?

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Hatte ich auchmal ;)

Jetzt liegt hier noch eins im Plastikköfferchen herum :-)))
Einfach schöne Technik !

von Zwerg Nasen (Gast)


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Robert Mannl schrieb:
> Zwerg Nasen schrieb:
>> Nichts im Vergleich zum unverwechselbaren Geruch der Bauteile - der
>> sicherste Schutz gegen jedes Plagiat (Kein Einzelfall, bei mehreren
>> Geräten aus diesem Ursprungsland wahrgenommen).
>
> Im Ernst? Riecht da die Leiterplatte oder irgendein Kleber?

JA - das sind nicht zu vergessende Eindrücke!

Platine (Flußmittelrückstände?) und Kleber oder Befestigungs- oder 
Dichtungssilikone (*) kommen als Quelle in Frage - genauer spezifizieren 
kann ich das nicht mehr - die Erinnerung stammt aus den 70er Jahren.

Eine Kritik an der Qualität der Geräte soll das übrigens keineswegs sein 
- gegenüber damals preislich im Wettbewerb mit den UDSSR-Geräten 
stehenden Asiatischen Vielfach-Messgerätchen wurde "knackig" 
demonstriert, wie robust man empfindliche Analog-Instrumente bauen 
kann...

(*) ich glaube zumindest, deren typischer Essiggeruch war eines der 
Bestandteil des Geruches (ohne jedoch, wie von verarbeitetem Silikon 
gewohnt in einigen Tagen zu verschwinden)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das kommt davon, wenn man nichts wegwirft...
Völkner-Katalog 1981/82, seltsamerweise unter "Bürklin-Messgeräte".
bis 1984 noch im Katalog, 1985 nicht mehr.

Den Geruch eines Conrad-Kugelgelenk-Schraubstocks konnte ich mit 
Plastik-Spray auf den stinkenden schwarzen Faltenbalg-Kunststoff 
dämpfen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ulrich schrieb:
> Einen Vorteil gegenüber einem DMM hat es immerhin: Strom und Spannung
> kann man auch ohne Batterien messen.

Ein zweiter Vorteil: die Integration ist recht gut.  Die meisten
billigen DMMs messen bei stark schwankenden Größen (bspw. der
Stromaufnahme eines Controllers, der aller paar 100 ms aus dem
Schlaf kurz aufwacht) eher "Hausnummern".  So ein Analogteil
integriert dagegen den Strom.

Dritter Vorteil: auch bei Vorhandensein größerer HF-Einstrahlungen
lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen. ;-)

von Ulrich (Gast)


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Zumindest das analoge Multimeter das ich habe reagiert bei HF Störungen 
nicht besonders gutmütig, sondern zeigt eher komische Werte.
Bei etwa 50 kHz und 5 Vss wurde z.B. in fast jedem AC (ob auch DC weiss 
ich nicht mehr) Spannungsbereich etwa das selbe (ca. 3/4 Vollausschlag) 
angezeigt - also je nach Bereich auch mal bis 800 V !.

Eine Ursache könnte die Form der Widerstände sein. Die sind nämlich 
alles andere als Induktionsarm, teils aus Drahtwicklung und würden auf 
den ersten Blick auch als Induktivität durchgehen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Das kommt davon, wenn man nichts wegwirft...
> Völkner-Katalog 1981/82, seltsamerweise unter "Bürklin-Messgeräte".

Bürklin könnte die importiert haben. Wer auch immer sie importiert hat, 
uns Westlern war Ware, die erkennbar aus dem Osten kam, schwer zu 
verkaufen. Daher wurde wurde die Herkunft solcher Ware gerne 
verschwiegen.

von Robert Mannl (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Das kommt davon, wenn man nichts wegwirft...

Das ist es tatsächlich!

Im Katalog steht etwas von "Spannbandlagerung". Ist damit ein Gummiband 
gemeint?

von nicht "Gast" (Gast)


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Nein. Hier:
http://www.leifiphysik.de/web_ph08_g8/versuche/12drehspulinstru/drehspulinstru.htm
wird diese zwar nicht gerade tiefgehend, aber dafür anschaulich 
dargestellt (unter Lagerung).

von ... (Gast)


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Robert Mannl schrieb:
> Ist damit ein Gummiband gemeint?
Nein, der bewegliche Teil des Messinstrumentes, an dem der Zeiger 
befestigt ist, wird mit hilfe eines unter mech. Spannung stehenden 
Bandes gehalten, im Gegensatz zu einer Lagerung mit stabiler Metalachse, 
welche spitz in Achslagern sitzt.

von Jens G. (jensig)


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>Im Katalog steht etwas von "Spannbandlagerung". Ist damit ein Gummiband
>gemeint?

Ist ein zartes Metallband, welches die Drehspule trägt, und durch Federn 
unter Spannung gehalten wird. Dieses wird dabei verdreht, wenn sich die 
Spule drehen will. Vorteil ist zumindest die Hysterese, die gegen Null 
geht (man hat ja keinerlei Lagerreibung)

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