Hallo, ich habe heute von einem mittelgroßem Unternehmen (~ 2000 Mitarbeiter) meine Bewerbungsunterlagen "zur Entlastung" zurückbekommen, da sie mich zur Zeit nicht einstellen können. Was versteht mal im Allgemeinen unter "Entlastung"? Ist es Vorschrift, Unterlagen zurückzusenden, oder sagt man das einfach nur so, oder wer bzw. was wird da genau entlastet? Dürfen Unternehmen eigentlich die Bewerberdaten auch nach Rücksendung der Unterlagen speichern, um ggf. später noch Kontakt aufzunehmen, dass es vielleicht doch noch zu einer Einstellung kommen könnte, oder MÜSSEN die Unternehmen alle Daten löschen, wenn sie etwas zurücksenden? Ich habe ja noch die Hoffnung, dass ich irgendwo im System drin bin, aber sicher bin ich mir ja nicht...
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Toadie R. schrieb: > "zur Entlastung" Heiß soviel wie: sie wollen sich den ganz zum Papierkorb sparen
Toadie R. schrieb: > > Was versteht mal im Allgemeinen unter "Entlastung"? Ist es Vorschrift, > Unterlagen zurückzusenden, oder sagt man das einfach nur so, oder wer > bzw. was wird da genau entlastet? > Zur Entlastung bedeutet, dass dort so enorm viele Bewergungsmappen sich türmen, dass sie die Dinger wieder zurückschicken. Theoretisch müssen sie dir die Mappe zurückschicken. Aber wenn du dort anrufst und die Mappe wiederhaben willst und sie grad überlegen ob sie dich doch noch einstellen.... also keiner wird da nachfragen. Die Mappen, die ich zurückbekommen habe waren im übrigen stark beantsprucht. Also Knicke, Flecken, Rauchgeruch etc. Von einigen konnte ich noch das Passfoto rausschneiden und für den Kegelklubausweis verwenden.
Basti Benassi schrieb: > Heiß soviel wie: sie wollen sich den ganz zum Papierkorb sparen Abgesehen vom Anschreiben bleiben Bewerbungsunterlagen Eigentum des Bewerbers, sofern nicht anders vereinbart. Also bleibt offiziell nur entweder aufheben oder zurücksenden. Ablage P ist keine Alternative. Toadie R. schrieb: > Was versteht mal im Allgemeinen unter "Entlastung"? Entlastung des Bodens unter dem Aktenarchiv. ;-)
Drollig wird es, wenn einem die Personalabteilung die per Email zugesandten Bewerbungsunterlagen "zur Entlastung" zurückschickt.
A. K. schrieb: > Basti Benassi schrieb: > >> Heiß soviel wie: sie wollen sich den ganz zum Papierkorb sparen > > Abgesehen vom Anschreiben bleiben Bewerbungsunterlagen Eigentum des > Bewerbers, sofern nicht anders vereinbart. Also bleibt offiziell nur > entweder aufheben oder zurücksenden. Ablage P ist keine Alternative. > soviel zur grauen Theorie....
Basti Benassi schrieb: > A. K. schrieb: >> Basti Benassi schrieb: >> >>> Heiß soviel wie: sie wollen sich den ganz zum Papierkorb sparen >> >> Abgesehen vom Anschreiben bleiben Bewerbungsunterlagen Eigentum des >> Bewerbers, sofern nicht anders vereinbart. Also bleibt offiziell nur >> entweder aufheben oder zurücksenden. Ablage P ist keine Alternative. >> > > soviel zur grauen Theorie.... Das habe ich beim lesen auch gedacht. Als ich vor 8-9 Jahren in der traurigen Situation war mich Bewerben zu müssen, habe ich folgendes erlebt: Ich weis nicht mehr genau wieviel Bewerbungen ich verschickt habe, ich habe mit Kollegen die auch in dieser Situation waren aber einen Vergleich angestellt. Von allen Bewerbungen wurden gerade mal ca. 20% zurückgeschickt. Warum der Rest nicht zurückkam kann man nur vermuten. Wieviele Bewerbung es im gesamten waren weis ich leider auch nicht mehr. In den letzten Jahren haben Freunde und Verwandte von ähnliche Rücksendequoten erzählt. Die Unterlagen die ich zurück bekommen habe waren alle in einem ordentliche Zustand, allerdings nicht mehr zu gebrauchen. Man sieht einfach wenn darin herumgeblättert wurde. Ich habe Persönlich nie darauf groß wert gelegt, da ich von anfang an ahnte das man da nichts mehr damit machen kann. Die Kosten für das Foto hat sich auch im Rahmen gehalten, da ich einfach auf sehr gutem A4 Fotopapier die erste Seite komplett ausgedruckt hatte, incl. Foto natürlich. Gruß Bernd
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Drollig wird es, wenn einem die Personalabteilung die per Email > zugesandten Bewerbungsunterlagen "zur Entlastung" zurückschickt. Jep, habe ich hier laufend. Vergangenes Jahr gab es aber mal einen Skandal, als eine größere Menge richtiger Bewerbungsmappen bei der Bucht zur Versteigerung auftauchte. Da hatte sich ein Unternehmen ausgedacht, damit evtl. noch Geld zu machen...
Toadie R. schrieb: > Dürfen Unternehmen eigentlich die Bewerberdaten auch nach Rücksendung > der Unterlagen speichern, um ggf. später noch Kontakt aufzunehmen, dass > es vielleicht doch noch zu einer Einstellung kommen könnte, oder MÜSSEN > die Unternehmen alle Daten löschen, wenn sie etwas zurücksenden? An für sich schon, mal abgesehen von deiner Anschrift und dem Datum deiner Bewerbung. Alles sonst muss gelöscht werden. Was überhaupt darüber hinaus gespeichert wird ist in aller Regel unbekannt und das kann ein Problem darstellen. > Ich habe ja noch die Hoffnung, dass ich irgendwo im System drin bin, > aber sicher bin ich mir ja nicht... Hab noch nie erlebt das nach Jahren die Daten noch mal benutzt und es zu einem Kontakt gekommen wäre. Dafür fehlen den Firmen auch die Resourcen.
Diese Floskel "schicke ich Ihnen zu unserer Entlastung zurück" gibt es im Personalwesen wohl schon seit Ewigkeiten. Zumindest erinnere ich mich daran, als ich nach meinem Studienabschluss vor 35 Jahren eine Reihe von Bewerbungen rausgeschickt hatte und die meisten mit dieser Bemerkung zurück gekommen sind. Damals hatte ich auch überlegt, ob ich mich in einem Schreiben dafür entschuldige, dass ich mit meiner Bewerbung diese Belastungssituation hervorgerufen habe. Man muss ja auch bedenken, dass die Firmen sicher hunderte von Bewerbungen erhalten und diese 100fachen Belastungen auf Dauer psychische Schäden hervorrufen können. Vielleicht sollte man da als mitfühlender Mensch ein paar tröstende Worte spenden und für alle Fälle die Adresse eines renommierten Psychiaters mit angeben.
Toadie R. schrieb: > Was versteht mal im Allgemeinen unter "Entlastung"? Das bedeutet nur, daß die Firma einigermaßen seriös mit Bewerbungen umgeht. Mittlerweile scheint das nur noch eine Minderheit so zu halten.
"zur Entlastung" ist schon sehr mehrdeutig, Aber ich hatte tatsächlich schon einmal das Erlebnis lange nach Bewerbung und eigener Absage noch einmal angefragt zu werden, sogar zu noch besseren Konditionen. Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr daran interessiert. Da gut ausgelastet und bezahlt. ;-) Namaste
Winfried J. schrieb: > "zur Entlastung" ist schon sehr mehrdeutig, Diese Formulierung ist im Verwaltungs-Umfeld absolut üblich (gewesen) - nichts weiter als eine leere Floskel. Die sachlichen Gründe - Eigentum des Bewerbers und Datenschutz - wurden oben schon angesprochen. Ich sehe diese Floskel so: Da sitzt noch ein Personaler "nach altem Schrot und Korn" und kein "Humane Res(s)ourcen Ausbeuter" aus der heutigen Zeit der unbegrenzten Ressourcenverschwendung. Bernhard
Ja so interpretiere ich das auch. Einer, der noch einen Restfunken von Etikette bewahrt. Sicher kein Fehler in der heutigen Zeit. ;-) Namaste
Ergänzung Es kann natürlich auch sein, daß in diesem Unternehmen die Bausteine der Textverarbeitung seit Jahrzehnten nicht mehr angepaßt wurden - üblich in den sattsam bekannten bürokratisch verkrusteten "Welt-" bzw "Groß"-Unternehmen. In einem Unternehmen mit ca. 200 Mitarbeitern dürfte das allerdings unwahrscheinlich sein. Bernhard
Winfried J. schrieb: > "zur Entlastung" ist schon sehr mehrdeutig, Nein, es ist eine altertümliche Formel im Geschäftsverkehr. In moderne Sprache übersetzt heißt es nur, wir bearbeiten den Vorgang nicht oder nicht weiter, und damit das Zeug bei uns nicht rumgammelt, wir es nicht abheften müssen und nicht wegwerfen wollen oder dürfen, erhalten Sie es zurück.
Von Dienstleistern braucht man diesen Dienst gar nicht erwarten, entweder weil die Schnecken die da arbeiten, so entsetzlich faul sind oder der Laden schlicht zu geizig ist das Porto zu bezahlen. Die geben einen oft noch nicht mal Bescheid wenn deren Kunde schon abgewunken hat. Ein entsprechender Hinweis das Unterlagen nicht zurück geschickt werden steht da dann auch oft bei den Stellenangeboten. Firmen die direkt einstellen und so einen Hinweis geben werden wohl Probleme bei der Suche haben wenn die nicht mal Respekt vor der Bewerbung anderer Menschen haben. Hier bei mir gibts so ein Laden der das macht und die suchen schon ein halbes Jahr. Die älteren Anzeigen sind so richtig schön schmalzig und eigenlobhudelig, aber eben mit dem Verweigerungshinweis. Eine neue frische Anzeige ist dagegen von denen schon wieder richtig spartanisch und ernüchternd. Was denken sich die Leute da eigentlich? Dusch mich, aber mach mich nicht nass?
Mein alter Chef hatte vor längerer Zeit eine Anzeige geschaltet, auf die dann ca. 200 Mappen eintrafen obwohl nur EINER gesucht wurde. Wundert Euch da noch, daß manchmal die Bearbeitung schleppend funktioniert?
Michael S. schrieb: > Eine neue frische Anzeige ist dagegen von denen schon wieder richtig > spartanisch und ernüchternd. Was denken sich die Leute da eigentlich? Wieso denken? Es gibt genug Frischfleisch auf dem Markt, das sich auf jede Stellenanzeige bewirbt. Elektroingenieur mit Berufserfahrung gesucht. Zahlen nach BZA, wir bezahlen sogar 24 Tage Urlaub im Jahr, sie sind sozialversichert und wir zahlen ihnen selbstverständlich ihre persönliche Schutzausrüstung. Bewerbumsunterlagen können wir Ihnen nicht zurückschicken. Das schreit gerade dazu sich zu bewerben.
Ich schrieb: > Das schreit gerade dazu sich zu bewerben. Aber nur um einen Nachweis(nicht wirklich) fürs Amt zu haben. Solche Firmen sollte man öffentlich anprangern. Die sind doch sonst immer so um ihren Ruf besorgt und verhalten sich dann voll daneben. Vielleicht sollte man da erst mal anrufen und wenn das Gespräch nicht erwartungsfroh verlief, dann sagen, ne euch schick ich nichts, seht zu. Leider hat das bei deren gelebten Dickfelligkeit höchstens für ne Schrecksekunde Wirkung und dann ist es schnell vergessen. Ich selbst hatte mal drei Anläufe bei einer Firma gehabt, bis es mal klappte und dann erwies sich das ganze als befristet was die Geschäftsführung auch genau wusste. oszi40 schrieb: > Mein alter Chef hatte vor längerer Zeit eine Anzeige geschaltet, auf die > dann ca. 200 Mappen eintrafen obwohl nur EINER gesucht wurde. Wundert > Euch da noch, daß manchmal die Bearbeitung schleppend funktioniert? Selber schuld wenn die Stellenanzeigen hohl und leer und nicht zielgerichtet verfasst waren. Dann kommen natürlich mehr Bewerbungen als man wollte. Das Kreuz muss dann jeder Dämel von Chef selbst tragen.
Ich glaube, das besonders kleine Firmen auch mit Bewerbunegn überhäuft werden, auch wenn das Anforderungsprofil recht gut beschrieben worden ist. Es ist endlich mal eine seltene Stellenanzeige keiner Leihbude.
Wenn das ganze wirklich was werden soll, dann sollte man da erst mal anrufen und ein Gespräch führen ob es da nicht schon irgend welche Ausschlusskriterien gibt. Vorhin hab ich eine Stellenanzeige für einen Betriebselektriker in der Jobbörse gelesen die mit so viel Anforderungen zugemüllt war das vermutlich nicht mal der liebe Gott damit klar käme. War ne Leihbude.
Und die Personaler sind zu blöd, richtige Geschlecht und Nachname anzugeben.
Das geht jetzt aber zu weit. Keine gute Kinderstube genossen? Die Jugend von heute ..
Hannes Jaeger schrieb: > Winfried J. schrieb: >> "zur Entlastung" ist schon sehr mehrdeutig, > > Nein, es ist eine altertümliche Formel im Geschäftsverkehr. In moderne > Sprache übersetzt heißt es nur, wir bearbeiten den Vorgang nicht oder > nicht weiter, und damit das Zeug bei uns nicht rumgammelt, wir es nicht > abheften müssen und nicht wegwerfen wollen oder dürfen, erhalten Sie es > zurück. Und es ist eine nett gemeinte Formulierung. Sollen sie schreiben: "Wir brauchen Ihre Unterlagen nicht mehr, weil wir einen viel besseren Bewerber genommen haben und Ihre Mappe hier den Betriebsablauf stört!"?
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