Hallo Forum, ich berteibe Elektronik als Hobby und kann mir das Sterben eines ICs nicht so recht erklären. Mein Aufbau sah wie folgt aus: - Vom Labornetzteil kam die 5V Spannungsversorgung zur Platine - Ein Welec DSO hing am Audioausgang - mit meinem Lötkolben Ersa TIP 260 habe ich dann einen auskoppel C auslöten wollen => da hat es gefunkt. Im Netzteil ist ein Trafo dessen sekundärseitigen Spannungen umgeschaltet und geregelt werden. An den Abgängen (+) und (-) geht je ein C mit 100n an den Schutzleiter. Davon hatte bis vor kurzen einer einen Schluss. Daraufhin habe ich Sie gegen Spannungsfestere getauscht. Der Lötkolben hat auf der Spitze den Schutzleiter. Das DSO hat auch auf der Masseklemme den Schutzleiter. Der Audioausgang ist mittels Überträger galvanisch getrennt. Wo kam da das Potential her? Warum hat es gefunkt? Wie soll ich das zukünftig machen. Alle Leitungen trennen?
Jörg schrieb: > - Vom Labornetzteil kam die 5V Spannungsversorgung zur Platine > - mit meinem Lötkolben Ersa TIP 260 habe ich dann einen auskoppel C > auslöten wollen > Wie soll ich das zukünftig machen. Alle Leitungen trennen? Strom abschalten vor dem Löten... > das Sterben eines ICs Was denn für eines? Ein MOS-Ding oder ein bipolares?
Danke schonmal. Aber wo habe ich da einen Stromkreis geschlossen? IC war das 60er aus der ISD1700 Reihe. ( http://www.nuvoton.com/hq/enu/productandsales/productlines/consumerelectronicsic/isdvoiceic/isdchipcorder/documents/isd1700.pdf )
Jörg schrieb: > Warum hat es gefunkt? Bist du sicher, dass du das IC mit dem Lötkolben umgebracht hast, und nicht schon beim Handlich vor dem Löten durch das Tragen ungeeigneter Keidung/Schuhe... (Stichwort: elektrostatische Aufladung).
Eigendlich schon, ich habe mit dem Oszi die Pegel abgleichen und etwas an der MIC IN Beschaltung ändern wollen. Vorher lief er wie gewollt. Einen Lautsprecher zum Mithören hatte ich zeitweise auch dran. Also als er nur am Netzteil und Oszi hing, lebte er noch. Den Funken vom Lötkolben aus habe ich ja auch gesehen so 2-3mm hat der überbrückt.
Hi, ICh versuche michmal im "raten mit Hinweisen": ICh denke deine Schaltung hatte vor dem Kontakt mit dem Lötkolben KEIN Erdpotential und beim Lötkolbenkontakt hast du dann ohne Schutzwiderstand hart geerdet. Weil: Jörg schrieb: > - Vom Labornetzteil kam die 5V Spannungsversorgung zur Platine > ... > Im Netzteil ist ein Trafo dessen sekundärseitigen Spannungen > umgeschaltet und geregelt werden. An den Abgängen (+) und (-) geht je > ein C mit 100n an den Schutzleiter. Durch die Cs ist deine Gleichspannung gegenüber anderen Potentialen Unabhängig. Masse hat keinesfalls Erdpotential. Das ist bei "vernünftigen" Labornetzteilen auch so gewollt, die Erdung kann man da separat herstellen und so Spannungen mit Positiven UND Negativen Potential gegenüber Erde erzeugen. (Oder halt keinen Bezug herstellen) > - Ein Welec DSO hing am Audioausgang > Das DSO hat auch auf der Masseklemme den Schutzleiter. > ... > Der Audioausgang ist mittels Überträger galvanisch getrennt. Du schreibst ja selbst das eine Galvanische Trennung vorhanden ist. Also ist es völlig Irrelevant ob das Skope Erdpotential auf MAsse hat oder nicht. > - mit meinem Lötkolben Ersa TIP 260 habe ich dann einen auskoppel C > auslöten wollen > => da hat es gefunkt. Der Lötkolben ist also der EINZIGE bisher bekannte Weg um Erdpotential in Verbindung mit der Schaltung zu bringen. Deine Schaltung kann also durchaus einige (hundert) Volt Spannung gegen Erde aufgrund von Elektrostatische rAufladung gehabt haben. Wenn du diese dann mit Kurzschluss ableitest ist es für viele IC der Tod. ICh habe deshalb z.B. meinen Lötkolben über 100K geerdet. HAt aber natürlich den Nachteil das wenn man nun an Teile kommt die gefährlich hohe Spannungen (Netzspannungen) führen der FI nicht fliegt wie es bei einer harten Erdung der Fall währe. (ISt natürlich ein grober Fehler wenn soetwas passiert!) Da arbeiten unter Netzspannung aber bei mir die absolute Seltenheit sind habe ich mich für diesen Weg entschieden. Zumal man ja auch die Metalteile des LK im Betrieb eher selten anfasst. Was solltest du beim nächsten mal anders machen... Positive Versorgungsspannung trennen und sehen das deine Schaltung zumindest irgendwie Bezug zum Erdpotential hat. Gruß Carsten
Da das DSO via Übertrager galvanisch getrennt am Audioausgang hing, kann das ja keine Rolle mehr spielen (also kein Masseanschluß zw. Schaltung un DSO. Das NT kanns eigentlich auch nicht sein, wenn dessen Spanungsmasse nicht mit Erde verbiunden ist. Aber hast Du mal gemessen, o zw. Gehäuse und Spannungsmasse nicht vielleicht doch eine Wechselspannung ist? Am besten mal zw. Erde und Schaltung die Spannungen messen (Wechselspannungsbereich - am besten noch mit 100kOhm parallel zum Meßgerät, um kapazitiv einstreuende Spannungen zu entsorgen), und dann nach und nach alles abklemmen (DSO, NT)
Hi DG3YCS, deine Erklärung leuchtet mir ein. Für meinen Fall, da ja nur eine GND und +5V benötigt werden, könnte ich, wenn ich dich richtig verstehe durch einen hohen Widerstand von GND auf den Schutzleiter die Ladung der Platine schonend abbauen. So wird es keinen Potentialunterschied zwischen der Platine und dem ohnehin auf dem Schutzleiter liegenden Lötkolben geben. Zum Löten muss ich dann allerdings die Versorgungsspannung trennen und evtl. vorhandene Kondensatoren entladen. Für den Fall, dass ich mir einen Zwischenstecker für den Lötkolben anfertige, der mir den Schutzleiter mittels eines R unterbricht wäre ich dann auch gegen geladene Kondensatoren gefeilt? Ich baue übrigends den SBVK von DH8BQA nach. Vy 73
Carsten Sch. schrieb: > ICh habe deshalb z.B. meinen Lötkolben über 100K geerdet. Ein wunderbar gefährlicher Unfug... > Zumal man ja auch die > Metalteile des LK im Betrieb eher selten anfasst. ...verbunden mit faszinierender Kurzsichtigkeit: was ist mit den Metallteilen, die du mit Hilfe deines Lötkolbens anlötest und die du am anderen Ende sehr wohl anfasst?
@Jensig Messen würde ich jetzt auch gerne, aber ich habe hier leider schon alles wieder abgebrochen und eingepackt. Ohne das IC konnte ich mit dem Rest der Schaltung nicht mehr viel anstellen. Mein Ziel ist es für das nächste Mal vorbereitet zu sein. Bevor ich dann den Lötkolben ansetzte werde ich auf jeden Fall messen. @Woog, was schlägst du denn vor? Grüße, Jörg
Jörg schrieb: > was schlägst du denn vor? Da gibt es so abgehoben esoterische Dinge wie schutzisolierte Lötkolben und spannungsfreie Schaltungen...
Jörg schrieb: > Für den Fall, dass ich mir einen Zwischenstecker für den Lötkolben > anfertige, der mir den Schutzleiter mittels eines R unterbricht wäre ich > dann auch gegen geladene Kondensatoren gefeilt? NEIN - MACH DAS SO NICHT! Es geht hier NICHT darum irgendwelche ZWischenstecker anzufertigen. DAS IST GEFÄHRLICH, da ja eine Beabsichtigte Schutzmaßnahme ausser Kraft gesetzt wird, die bei Direkt mit 230V beheizten Lötkolben zwingend erforderlich ist. In meinem Fall ist das anders GEregelt. ICh habe eine Lötstation die selbst Schutzklasse 2 ist, also Schutzisoliert ist und keinen eigenen PE besitzt. (ICh sprach von ERDUNG, nicht PE oder Schutzerdung!) Diese Lötstation hat einen "OPTIONALEN" Erdanschluss zur Ableitung Statischer Aufladungen. Dieser hat KEINE Sicherheitsfunktion und dient einzig nur dazu ein gemeinsames Potential herzustellen. NUR in einem solchen Fall, also bei REIN OPTIONALER ERDUNG mit galvanischer Trennung (Trafo) im Gerät wo nur Kleinspannung zum Beheizen verwendet wird kann man wählen ob man die Erdung Einsteckt oder weglässt oder aber über hochohmigen Widerstand ableitet.
Wooog schrieb: > Carsten Sch. schrieb: >> ICh habe deshalb z.B. meinen Lötkolben über 100K geerdet. > Ein wunderbar gefährlicher Unfug... Wieso Gefährlich? Normalzustand ist KEINE ERDUNG! Wenn das Gerät VÖLLIG OHNE ERDUNG Sicher ist (Ja, das den normalen Betriebszustand darstellt) und mit mit niederohmiger Erdung auch sicher ist, wieso sollte dann eine hochohmige Erdung gefährlicher Unfug sein? Erkläre das mal! Gruß Carsten
Wer unter Spannung stehende Teile aus- oder einlötet ist einfach selber schuld.
@dg3ycs Danke für die Aufklärung des Sachverhalts. Ich werde keine Schutzmaßnahme ausser Kraft setzen. Zukünftig muss ich dann meine Station aufbauen und nicht mehr mit dem Netzspanungskolben werkeln.
Bis jetzt habe ich es noch NIE nötig gehabt unter Spannung zu löten. Warum sollte man das tun ???
Carsten Sch. schrieb: > Wooog schrieb: >> Carsten Sch. schrieb: >>> ICh habe deshalb z.B. meinen Lötkolben über 100K geerdet. >> Ein wunderbar gefährlicher Unfug... > > Wieso Gefährlich? > Normalzustand ist KEINE ERDUNG! Sorry, aber dann solltest du dich verständlich ausdrücken. Entweder hast du einen Lötkolben mit Schutzleiter, dann ist es schlichtweg grob fahrlässig, diesen statt direkt über den PE über deine zusätzlichen 100k zu "erden". Oder du hast einen schutzisolierten Lötkolben, dann zeugt es aber von komplettem Unverständnis, wenn du diesen eigentlich potentialfreien Lötkolben auf das Potential von PE ziehst. Dann löst du mit deinen 100kOhm nämlich ein nicht existierendes Problem.
Jörg schrieb: > - mit meinem Lötkolben Ersa TIP 260 habe ich dann einen auskoppel C > auslöten wollen > => da hat es gefunkt. Es kann doch nicht so schwer sein, dann ein Multimeter dazwischen zu setzen und die Spannung zu messen und ob es AC oder DC ist. Und dann einfach die Stecker ziehen bis die Spannung weg ist. Schon hast Du den Schuldigen gefunden. Wir können das nicht aus der Ferne tun und auch nicht hellsehen. 100nF von irgendwelchen Spannungen zu Schutzerde ist Unsinn. Wenn was zu filtern ist, dann nimmt man fertige Netzfilter in der 230V Zuleitung. Abblockondensatoren hinter dem Netzteil gehen niemals zur Schutzerde, sondern immer nur zu GND der Schaltung. Peter
Zunächst mal Der Ersa Tip260 ist keine Lötstation, sondern ein Lötkolben für direkten Netzbetrieb. Was aus der Ersa Webseite nicht hervorgeht, ist die Frage, ob der Lötkolben Schutzklasse 1 ( also mit Schutzleiter ) oder Schutzklasse2 ( also ohne Schutzleiter ) entspricht. Das kann man an dem Netzstecker sehen. Schutzklasse2 Geräte haben am Netzstecker keinen Schutzkontakt. Im Falle Schutzklasse2 könnte es sein, das entweder durch kapazitive Kopplung zwischen Heizpatrone und Lötkolbenschaft oder gar durch einen Feinschluss ( was ich eher nicht glaube ) die Netzspannung auf die Lötspitze gekoppelt wird. Bei Schutrzklasse2 würde ich dazu tendieren, es so wie Carsten vorgeschlagen hat, die Spitze über einen 100Kohm Widerstand mit der Masse des Gerätes zu verbinden. ( Nicht mit Schutzkontakt des Netzes ). Bei Schutzklasse 1 muss die Lötspitze zwingend mit einen maximalen Widerstand von 0,3OHm mit dem Schutzleiter des Netzes verbunden sein. In diesem Falle würde ich die Masse des Gerätes auch mit dem Schutzleiter verbinden. Das IC ging wohl defekt, weil die 220V Wechselspannung sich inerhalb des Lötkolbens kapazitiv auf die Lötspitze gekoppelt Hat ( Schutzklasse2 ) oder weil zwischen Schutzleiter und Masse der Platine sich eine Spannung aufgebaut hat ( welchen Weg auch immer ) welches mit Sicherheit auch aus den 220V stammt. Nicht ohne Grund vwerwendet man im Elektronikbereich Lötstationen mit galvanischer Netztrennung und niedriger Heizspannung ( meist 24V ). Die Lötspitze ist dann ( hoffentlich über einen hochohmigen Widerstand ) mit einer Erdungsbuchse an der Lötstation verbunden, welche man mit einer zentralen Masse verbinden sollte, an der auch die ESD Vermeidungsgeschichten angeschlossen sind. Ralph Berres
Jörg schrieb: > wäre ich dann auch gegen geladene Kondensatoren gefeilt? Lass in Zukunft das 'l' raus, oder schreib "gewappnet". Obwohl, hmmmm ... ... das Wort ist auch nicht einfacher. ;-) Ralph Berres schrieb: > Das IC ging wohl defekt, weil die 220V Wechselspannung sich inerhalb des > Lötkolbens kapazitiv auf die Lötspitze gekoppelt Hat Und das gibt dann den erwähnten 2-3 mm langen Funken, von dem Jörg schrieb: >>> Den Funken vom Lötkolben aus habe ich ja auch gesehen so 2-3mm >>> hat der überbrückt.
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