Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zur Beschaltung beim Spannungsregler


von tom (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,
ich habe hier einen Ausschnitt von einem Schaltplan angehangen, in dem 
ich einen Teil nicht so recht verstehe: Welchen Zweck erfüllen die 
beiden Widerstände R1 und R2 zwischen Diode und Spannungsregler 
MIC29150? Eine RC-Filterung wird es bei den Werten wohl eher nicht sein, 
Grenzfrequenz 400 kHz. Strombegrenzung im Falle eines Kurzschlusses?

Das würde aber irgendwo keinen Sinn machen, denn bei 13 - 18 V am 
Eingang würde der Strom auf ca. 3 - 4 A begrenzt werden. Der 
nachfolgende Spannungsregler liefert aber nur 1,5 A, bevor er sich 
verabschieden würde (da kein Kühlkörper vorgesehen ist wohl eher noch 
weniger) - und direkt nach dem Spannungsregler ist eine 500 
mA-Sicherung.

Der maxiale Strom, der im Betrieb am Eingang gezogen wird, liegt im 
übrigen bei etwa 350 mA. Also wozu der / die Widerstände?

Gruß,
Tom

von Frank (Gast)


Lesenswert?

Schmeiß raus den Scheiß

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Welchen Zweck erfüllen die beiden Widerstände R1 und R2
> zwischen Diode und Spannungsregler MIC29150?

Verhindert einen Stromstoss beim Einschalten des Schalters.

Sinnvoll ist das aber nur, wenn C1 eher 100uF als 100nF hätte.

Bei 13V rein, einem 12V 1.5A Regler der bei 350mA ungefähr
0.15V für sich benötigt, einer 1N4004 Diode die ungefähr
0.7V für sich benötigt, funktioniert dieses Design aber
mit den 4.4 Ohm (=1.54V Spannungsabfall) nicht.

Ich weiß also nicht, wo du diese Schrottschaltung her hast,
vieles ist an ihr grober Humbug, wie die Sicherung am
Ausgang, die Verpolschutzdiode, der kleine C1, die alte
1N4007 und der vollkommen falsch ausgelegte C18.

Der MIC29150 braucht 10uF am Ausgang und eine 5mA Mindestlast.

Er ist mit einer maximalen funktionalen Eingangsspannung
von 26V und einer maximalen nicht-zerstörenden Eingangsspannung
von 60V ganz gut für den Betrieb in Autos ausgelegt, brauct
aber dort auch eine Transil/Varistor um  ihn vor über 60V zu
schützen (die bei modernen Autos schon im Bordnetz enthalten
sind).

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

von Jakob B. (teddynator)


Lesenswert?

tom schrieb:
> Eine RC-Filterung wird es bei den Werten wohl eher nicht sein,
> Grenzfrequenz 400 kHz.

Ich würd sagen es is doch eine - und zwar für EMV. Hab ich bei uns im 
EMV Labor an Bastelschaltungen mehrfach so ähnlich gesehen.

Vermutlich wirst du eine lange Leitung am Eingang haben und könntest dir 
über diese Störer einfangen. Dieser Filter würde z.B. die üblichen Radio 
- Handy - Funk Frequenzen wieder unterdrücken. Da diese ja im höherem 
MHz bzw GHz Bereich liegen

von tom (Gast)


Lesenswert?

Danke für eure Antworten!
Vielleicht war ich mit "keine-RC-Filterung" doch etwas vorschnell, nach 
der Sicherung folgt noch etwas aufwendigere Filterung (daher hatte ich 
es zuerst ausgeschlossen), aber das könnte wohl doch auch ein Grund 
sein.

MaWin schrieb:
> Ich weiß also nicht, wo du diese Schrottschaltung her hast,
> vieles ist an ihr grober Humbug, wie die Sicherung am
> Ausgang, die Verpolschutzdiode, der kleine C1, die alte
> 1N4007 und der vollkommen falsch ausgelegte C18.

Die Schaltung stammt aus Amateurfunkkreisen, ist also wohl eher 
hobbymäßig als professionell entstanden.

Aber wieso ist die Sicherung Humbug? Wegen der integrierten 
Überstromabschaltung im Spannungsregler? Wobei die ja erst ab 1,5 A 
zieht. Könnte die Sicherung nicht doch Sinn machen, abhängig davon, was 
für eine Spannungsversorgung man benutzt? Wobei ich die Sicherung dann 
eigentlich eher vor den Regler setzen würde.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Aber wieso ist die Sicherung Humbug?

Sie kann nichts schützen.
Um den Spannungsreger zu schützen, ist sie zu langsam, ausserdem schützt 
der sich selbst.
Um die nachfolgende Schaltung zu schützen täte es der passende 
Spannungsreger.
Sie hat aber einen Widerstand dund amit bei Strom einen Spannungsabfall 
und damit ist die Ausgangsspannung gar nicht mehr die Spannung des 
Spannungsreglers.

Lediglich wenn man am Ausgang VERPOLT eine andere Spannungsquelle 
anschliesst, kann sie eine Überlastung der Verpolschutzdiode verhindern, 
aber wo soll eine verpolte Spannung herkommen ? Nicht mal sich 
entladende Spulen können schaden weil sie nicht mehr Strom bringen 
können als der Spannungsregler zu ihrem Aufladen hineingesteckt hat, und 
das auch nur kurzzeitíg

Solche Verpolschutzdioden baut man nur in Netzteilen ein, die eine 
positive und eine negative Spannung liefern. Dort schützt aber der 
andere Spannungsregler bereits die Diode, ist die Sicherung also auch 
unnötig.

von tom (Gast)


Lesenswert?

Danke für die ausführliche Erklärung!

Das kann ich denke ich allmählich nachvollziehen. Ein Spannungsregler, 
der auf max. 500 mA ausgelegt ist, wäre (wenn man die nachfolgende 
Schaltung schützen möchte) hier dann also die weit sinnvollere und auch 
ausreichende Lösung.

von Claudia (Gast)


Lesenswert?

Zunächst ist der Ausgangscap falsch gewählt. Hier muß laut Datenblatt 
ein 10µ Elko (Alu oder Tantal) hin. Für einen Low-Drop-Regler kann 
dieser Fehler katastrophal sein und in wildem Schwingen enden.

R1 und R2 können eine Maximalstrombegrenzung für den Power Switch sein. 
Manchmal werden Widerstände vor Spannungsreglern auch eingesetzt, um 
Spannungsabfälle daran zu verursachen, damit am Spanungsregler weniger 
Spannung abfällt und sich dieser nicht so stark aufheizt. Dann schafft 
es hier der Regler aber nicht mehr aus 13V Eingangsspannung 12V 
Ausgangsspannung zu erzeugen. Manchmal ist aber auch das kein Problem, 
wenn der Spannungsregler nur verwendet wird um die Spannung zu begrenzen 
aber nicht zu regeln. Das geht aus deinem Schaltplan aber nicht hervor.

Zur 100Hz Ripplerejection tragen die beiden 2R2 Widerstände jedenfalls 
nichts bei. Auch als HF-Filter dienen sie wohl nicht. Dann würde man C1 
deutlich größer wählen, damit die Filterwirkung früher einsetzt. Oder 
man würde eine zusätzliche Drossel nehmen.

Ob D4 und F1 Sinn machen, kann man nicht erkennen, wenn du den 
Schaltplan an dieser Stelle abschneidest.

Alles in allem nicht die Schaltung eines erfahrenen Praktikers, wenn du 
mich fragst...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.