Forum: HF, Funk und Felder Reichweitenprobleme mit dem RFM12BP-868


von Alex (Gast)


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Hallo,

wir verwenden ein paar RFM12BP-Module mit 868 MHz. Wir haben nun einige 
Antennen ausprobiert, bzw. Drähte. Mit allen haben wir jedoch massive 
Probleme mit der Reichweite und manchmal auch mit den höheren 
Sendeleistungen.
Bis jetzt hatten wir die besten Ergebnisse mit einem Lambda/2 langen 
Draht, also etwa 17cm. Mit diesem stürzen die Module jedoch scheinbar 
ab, wenn man höhere Sendeleistungen als 32 mW einstellt. Mit 32 mW 
erreichen wir etwa 30-40 Meter, mehr ist damit nicht drin.
Mit Lamda/4 haben wir auch experimentiert, hier gibt es aber ähnliche 
Probleme. Wir können zwar 500 mW einstellen, aber die Reichweite beträgt 
hier nur ca. 10 Meter.
Nun haben wir hier im Wiki einen Artikel gefunden, der sich mit Antennen 
für die RFM-Module beschäftigt. Dort wird vorgeschlagen, ein Koax-Kabel 
(Wir haben wie vorgeschlagen das RG58 verwendet) zu nehmen, und erst 
einen geschirmten Teil und dann den Innenleiter jeweils Lambda/4 lang zu 
machen. Hier haben wir sowohl Lambda/2 als auch Lambda/4 ausprobiert, 
jeweils auch mit und ohne Verkürzungsfaktor. Es bleibt jedoch dabei, 
dass die Module sich bei langen Drähten aufhängen und bei kurzen die 
Reichweite bescheiden ist. Wir haben sowohl die Längen mit 0,66 
multipliziert als auch durch 0,66 geteilt, es gab jedoch nie eine 
deutliche Verbesserung mit der Reichweite.

Der Schirm des Koax-Kabels ist natürlich mit Masse verbunden und direkt 
am Massepad neben den Pad für die Antenne angebracht.
RxEn und TxEn sind direkt mit 3,3V verbunden, FSK hat 10k Pullup.
Die Datenübertragung an sich funktioniert einwandfrei, nur die 
Reichweite ist nicht zufriedenstellend.

Unsere Frage ist nun, ob es jemanden gibt, der uns sagen kann, ob unsere 
Registereinstellungen passen. Des weiteren würden wir uns freuen, wenn 
uns jemand sagen könnte, welche Längen wir beim Koax-Kabel verwenden 
sollten. Wir haben schon fast jede erdenkliche Kombination ausprobiert, 
sind jedoch nie zu einem zufriedenstellenden Ergebniss gekommen. Uns ist 
klar, dass eine gekaufte Antenne möglicherweise besser ist, aber wir 
haben hier im Forum schon häufig gelesen, dass es scheinbar reicht, 
einen Draht zu verwenden.

Mit freundlichen Grüßen,


Alexander


Im Folgenden sind unsere Registereinstellungen, wobei die meisten dem 
Standard entsprechen.

1. Register:
- Enable TX register------------------------enabled
- Enable RX FIFO buffer--------------------enabled
- Band (433/868/915)-----------------------868MHz
- crystal load capacitor (8.5-16 pF)-------12.5pF

2. Register:
- Enable receiver---------------------------beim Empfangen
- Enable base band block-----------------beim Empfangen
- Enable transmitter-----------------------beim Senden
- Enable synthesizer-----------------------beim Empfangen und Senden
- Enable crystal oscillator------------------enabled
- Enable low battery detector-------------disabled
- Enable wake-up timer--------------------disabled
- Disable clock output of CLK pin----------disabled

3. Register:
- operation frequency (868.18-879.515)--869.46MHz

4.Register:
- data rate (336-344827)------------------9578 Baud

5. Register:
- function of pin16 (interrupt in/vdi out)---vdi output
- baseband bandwidth (67-400)-----------134kHz
- VDI response time------------------------fast
- LNA gain (0 bis -20)----------------------minus 6dBm
- DRSSI threshold (-73 bis -103)----------minus 103dBm

6. Register:
- Enable clock recovery auto-lock---------enabled
- Enable clock recovery fast mode--------disabled
- data filter type (dig/analog rc)-----------digital filter
- DQD threshold-----------------------------3

7. Register:
- FIFO interrupt level-----------------------höchster
- length of the synchron pattern-----------2 Byte
- FIFO fill start condition-------------------Sync-Word
- Enable FIFO fill----------------------------beim Empfangen
- Disable hi sensitivity reset mode--------disabled

8. Register:
- reprogram the synchronic pattern-------nicht benutzt

9. Register:
- read FIFO data when FFIT interrupt

10. Register: (standard)
- AFC auto-mode---------------------------Keeps independently from VDI
- range limit--------------------------------+3-4
- Enable AFC hi accuracy mode-----------enabled
- Enable AFC output register--------------enabled
- Enable AFC funcition---------------------enabled

11. Register:
- modulation polarity----------------------0
- frequency deviation (15-240)-----------90kHz
- output power (4-500)--------------------32mW

12. Register
- µC output clock buffer rise and fall time-2.5 MHz or less //vielleicht 
hier auf 10MHz?
- phase detector delay enable-------------disabled
- disables the dithering in the PLL loop----enabled
- PLL bandwidth-----------------------------Max bit rate 256, Phase 
noise at 1MHz offset [dBc/Hz] -102

13. Register:
- transmit data

14. Register:
- wake-up period----------------------------0      Wurde ja disabled

15. Register:
- duty cycle----------------------------------0    Wurde ja disabled
- Enable low duty cycle mode--------------disabled

16. Register:
- frequency of CLK pin (1-10)----------------10MHz
- threshold voltage of Low battery detector-2.2V

17. Register:
- Status Read       Wird verwendet

von Andi (Gast)


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Servus

Ich hab die Dinger auch in Betrieb. Reichweite ist kein Problem. Mit 
125mW
sinds weit mehr als 600 Meter

Alex schrieb:
> RxEn und TxEn sind direkt mit 3,3V verbunden

Hast du RXEN und TXEN gleichzeitig mit 3,3V also einer logischen 1 
verbunden?
Dann gehen die Module nicht. Den Fehler hab ich auch mal gemacht. Immer 
nur eines zu einer Zeit verbinden. Das andere ist dann bei 0.

Also, wenn du senden willst, dann TXEN an 3,3V hängen und RXEN an 0V 
oder unangeschlossen lassen.
Willst du empfangen, dann eben umgekehrt TXEN an 0V und RXEN an 3,3V 
anklemmen.
Ich hab sowohl RXEN als auch TXEN direkt an den AVR angeschlossen und 
schalte per Software was ich gerade brauche. Noch dazu reduziert sich 
der durchschnittliche Stromverbrauch der Module deutlich, wenn man TXEN 
erst kurz vor dem eigentlichen senden aktiviert.
Solange TXEN nicht bei 3,3V (logische 1) ist, ist der Verstärker des 
Moduls nämlich aus.

Alex schrieb:
> Des weiteren würden wir uns freuen, wenn
> uns jemand sagen könnte, welche Längen wir beim Koax-Kabel verwenden
> sollten

17cm ungeschirmte Antennenlänge sind perfekt.

Ich hoffe das hilft dir.

Grüße

Andi

von Alex (Gast)


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Das klingt ja schonmal sehr vielversprechend! Werde das gleich mal 
umlöten, und dann werden wir es nochmal probieren. Wir melden uns 
demnächst wieder, ob es dann funktioniert. Vielen Dank soweit!
Zu den Antennen: Wenn 17cm verwendet werden, wird der Verkürzungsfaktor 
nicht berücksichtigt. Stimmt das so? Sollen wir bei Lambda/2 auch einen 
geschirmten Teil machen, oder wird nur bei Lambda/4 auch ein Schirm mit 
Lambda/4 benötigt?

von Dr G. Reed (Gast)


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Ich habe festgestellt (allerdings beim 430 MHz RFM12BP), dass das Teil 
bisweilen recht empfindlich auf seine selbst erzeugte HF reagiert, mit 
einem direkt angelöteten Draht kam es in manchen Fällen wohl zu 
Rückkopplungen. Di Antenne dann also mit Koax etwas vom Modul weglegen 
hat dann gut funktioniert.

von Alex (Gast)


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Wie lang hast du denn die Antenne selber gemacht, und wie lang den 
Schirm?
Ich würde es jetzt sonst einfach direkt am Modul mit einem 17cm langen 
Draht ausprobieren....
Wäre mehr Reichweite drin, noch einen, sagen wir Lambda/4, langen Schirm 
zu verwenden und dann erst einen Lambda/4 langen Teil als Antenne zu 
verwenden?
Müssen wir überhaupt ein Koax-Kabel verwenden, um die Antennenimpedanz 
von 50 Ohm zu erreichen, oder reicht ein Kupferdraht völlig aus?


Vielen Dank soweit,


Alexander

von Alex (Gast)


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So, wir haben es jetzt nochmal ausprobiert.
Mit einem Draht (etwa 16,5 cm) haben wir 500 mW einstellen können, und 
bei 63 mW sind wir noch etwa 350 m weit gekommen, wobei da auch Bäume 
und Laternenpfosten dazwischen waren.

Vielen Dank nochmal an Andi, das Thema ist somit wohl geklärt=)

von Richard ". (strohfeuer)


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Hallo Alex und Andy,

da ich keine Ahnung vom Programmieren habe, aber die RFM12BP Module 
verwenden möchte, bitte ich um Eure Konstellation von Euren Projekten 
komplett mit der Ansteuerung der Module.(vielleicht sogar mit Bildern)

Würde mich auch dafüer erkenntlich zeigen

Besten Dank für Eure Bemühungen

Viele Grüße

Strohfeuer

von Bastler (Gast)


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Darf mann überhaupt mit den Modulen in Deutschland mit 500mW legal 
senden?

von Jens G. (jensig)


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In einem gewissen Bereich bei rund 869MHz - ja.

von Funker (Gast)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Funker schrieb:

> Guckst du im Frequenznutzungsplan Eintrag 227004
> 
http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/BNetzA/Sachgebiete/Telekommunikation/Regulierung/Frequenzordnung/Frequenznutzungsplan/Frequenznutzungsplan2011pdf.pdf?__blob=publicationFile

Das besagt allerdings nur, dass es überhaupt genehmigungsfähig
für einen bestimmten Frequenzbereich ist.  Der Eintrag im
Frequenznutzungsplan besagt jedoch nicht, ob es dafür eine
Allgemeinzuteilung gibt, oder ob man eine explizite Frequenzzuteilung
benötigt.

In diesem Falle gibt es jedoch eine Allgemeinzuteilung von
869,400 bis 869,650 MHz.

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