Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Machbarkeit L--Meter durch Schwingkreis


von Ralf S. (schepperle)


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Hi Leute,

ich will mir ein L-Meter bauen und hab da an eine möglichst simple 
Lösung gedacht: einen Schwingkreis.

auf Kondensatoren steht der Wert ja drauf, nur auf den (recycelten) 
Spulen nicht. Darum will ich einen LC-Schwingkreis aufbauen, der in 
seiner Resonanzfrequenz angeregt werden soll und wo sich dann aus der 
Frequenz zusammen mit dem bekannten C nach Formel die Induktivität 
ergibt.

Ist das so einfach überhaupt machbar? und wie sähe die Schaltung aus?

schöne Grüße,
Ralf

von B e r n d W. (smiley46)


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Das gibts schon:
http://www.sprut.de/electronic/pic/projekte/lcmeter/lcmeter.htm
Oder einfach nach LC-Meter suchen. Diese Version kann nH auflösen.

Eine weitere Version arbeitet mit der PC-Soundkarte und ist ehere für 
größere Induktivitäten geeignet.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ralf S. schrieb:

> ich will mir ein L-Meter bauen und hab da an eine möglichst simple
> Lösung gedacht: einen Schwingkreis.

Kein Problem. Ich arbeitete im professionellen Bereich, wo Magnetfelder 
und deren Änderungen mittels µC erfasst wurden. Die Meßschaltung hatte 
einen schnöden Colpitts-Oszillator. Und die Schaltung ermöglichte die 
Messung der Induktivität an der Spule. Rein nebenbei zur Hauptsoftware 
gab es einen Softwareteil, der auch die Induktivität messen konnte...

von Ralf S. (schepperle)


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Ein so geschmeidiges LC-Meter werd ich mir recht bald vermutlich auch 
bauen, aber mir gehts hier um was deutlich einfacheres: wirklich nur die 
Schaltung für den schwingkreis... wie muss eine Schaltung aussehen, die 
eine Parallelschaltung von L und C zum schwingen bringt? Muss doch ganz 
einfach sein, oder?

von Wilhelm F. (Gast)


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@Ralf S.:

Kannst du lesen, über welchen Oszillator ich hier schrieb?

Beitrag "Re: Machbarkeit L--Meter durch Schwingkreis"

Colpitts, oder?

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Ralf

Probiers mal damit. Der schwingt mit allem, was irgendwie resoniert! Bei 
den Transistoren handelt es sich um PNP HF Typen. Falls nur NPN zur 
Verfügung stehen, muß man den Schwingkreis High-Side betreiben. 
HF-Typen, um mit den parasitären Kapazitäten die Resonanzfrequenz nicht 
zu sehr zu verfälschen.

Bei R1 und R2 handelt es sich um ein 100 kOhm Poti. Der Oszillator 
sollte gerade schön anschwingen. Falls er übersteuert wird, entstehen 
Messfehler.

Gruß, Bernd

von Ralf S. (schepperle)


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Hallo Zusammen,

vielen Dank für die Antworten
@Wilhelm: hatte ich gesehen, keine Angst... hab die erste Klasse 
bestanden... ich wollte nur wissen obs nicht eine noch trivialere Lösung 
gibt... ich probier beides mal aus.

von Hermann (Gast)


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Da sollte man die vielfach bewährte Schaltung nehmen, die auch von 
BerndW empfohlen wurde, im Internet gibt es reichlich Bauanleitungen. 
Das ist letztlich auch ein Schwingkreis.
Wenn es einfach werden soll, lässt man den µC weg und misst direkt die 
Frequenz mit einem Multimeter. Dann muss man allerdings jedesmal 
rechnen. Ich war auch zu faul für die µC-Lösung und habe mir eine 
Excel-Tabelle zum ablesen gemacht. Ist nicht ganz so genau, weil der 
aktuelle Abgleich fehlt, mir hat es aber gereicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ralf S. schrieb:

> @Wilhelm: hatte ich gesehen, keine Angst... hab die erste Klasse
> bestanden... ich wollte nur wissen obs nicht eine noch trivialere Lösung
> gibt... ich probier beides mal aus.

;-)

Für ne Einzelbastelei finde ich auch den Vorschlag von BerndW bzw. 
Hermann ganz gut. Würde sie für einen Eigenbau ebenfalls bevorzugen. 
Diese Schaltung fand ich vor 1-2 Jahren bei Sprut auch, und simulierte 
sie noch in SPICE, macht einen anständigen Eindruck.

Wenns einfachst werden soll, kann man anstatt den µC wohl ein Monoflop 
nehmen, und dessen Ausgang mit einem Tastverhältnis-Integrator (im 
einfachen Fall einfaches RC-Glied) zu einem analogen Spannungswert 
umformen. Sollte gehen.

Mit dem LM311 war noch was: Und zwar ist genau dieser Typ nötig. Mit 
anderen OPs, die beispielsweise eine kleinere Slew-Rate oder Bandbreite 
hatten, funktionierte die Schaltung nicht mehr. Müßte ich aber noch mal 
nachsehen, ob es das wirklich war.

von Ralf S. (schepperle)


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das mit dem LM311 hatte ich auhc gehört, aber ich werd 
selbstverständlich erst mal die OPs ausprobieren, die ich da hab...

von Wilhelm F. (Gast)


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Ralf S. schrieb:

> das mit dem LM311 hatte ich auhc gehört, aber ich werd
> selbstverständlich erst mal die OPs ausprobieren, die ich da hab...

Kann sein, daß ein Open-Collector-Typ nötig ist, der LM311 ist glaube 
ich so einer. Aber wie gesagt, müßte ich nachschauen...

von Ralf S. (schepperle)


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hab nen LM393 da... lässt sich imo grob vergleichen... oder hab ich was 
übersehen?

von Wilhelm F. (Gast)


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Ralf S. schrieb:

> hab nen LM393 da... lässt sich imo grob vergleichen... oder hab ich was
> übersehen?

Der LM393 scheint etwas längere Schaltzeiten als der LM311 zu haben, 
aber kannste ja mal versuchen.

von Funkschau (Gast)


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Im Funkschau-Heft 1/1986 gibt es eine Bauanleitung für ein digitales 
L-Meßgerät. Dort wird so eine Oszillator-Schaltung verwendet. Diesen 
Oszillator habe ich damals für genau diesen Zweck verwendet. Frequenz 
mit einem Frequenzzähler gemessen und dann mit einem Taschenrechner die 
Induktivität ausgerechnet. :-)

Der Oszillator war über einen großen Frequenzbereich (200 Hz bis 3 MHz) 
stabil und lief ohne Probleme an (mit Induktivitäten von 60 nH bis 20 
H).

von hewlett (Gast)


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nimm einen LTC 1799, einen Rechteckgenerator. Den koppelst du lose an 
den zu untersuchenden Parallelschwingkreis. Nun mit dem Drehko auf das 
größte Maximum und hochohmig auf ein Oszilloskop, du siehst einen 
schönen Sinus, es bleibt ja nur die Grundwelle des Rechtecks übrig.
Die Resonanzfrequenz kann man entweder grob am Oszilloskop ablesen oder 
mit einem Zähler bestimmen

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Funkschau schrieb:
> Im Funkschau-Heft 1/1986 gibt es eine Bauanleitung für ein digitales
> L-Meßgerät. Dort wird so eine Oszillator-Schaltung verwendet. Diesen
> Oszillator habe ich damals für genau diesen Zweck verwendet. Frequenz
> mit einem Frequenzzähler gemessen und dann mit einem Taschenrechner die
> Induktivität ausgerechnet. :-)
>
> Der Oszillator war über einen großen Frequenzbereich (200 Hz bis 3 MHz)
> stabil und lief ohne Probleme an (mit Induktivitäten von 60 nH bis 20
> H).

Wie in dem Artikel ehrlicherweise bemerkt wurde, stammt die 
Oszillatorschaltung aus dem Induktivitätsmeßgerät aus dem Funkschau-Heft 
8/1981. Damals noch ganz analog und ohne µP. Hier das Original:
http://www.joretronik.de/bilder/IM.pdf

Jörg

von 900ss (900ss)


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Jörg Rehrmann schrieb:
> Hier das Original:

Ich mußte mir gerade die Augen reiben on ich richtig sehe ;-)

Das Ding hab ich im Studium nachgebaut. Die Platine wurde auch nach der 
Vorlage geätzt. Da Gerät existiert immer noch bei mir im Schrank.
Hab mir allerdings auch ein LC-Meter mit uC gebaut vor 2 oder 3 Jahren.

von Andreas R. (andrewr)


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Hallo,

auch wenn der Ursprungsthread schon etwas älter ist und es den Ersteller 
des Threads warscheinlich nicht mehr interessiert, so glaube ich dennoch 
das der ein oder Andere schon mal hier vorbeischaut und auch aus alten 
Threads noch sinnevolle Informationen gewinnen kann. Deshalb hier mal 
mein Eigenbau L-Meter, das ich 2009 gebaut habe. Arbeitet mit Atmega 8, 
an einem Parallelschwingkreis mit LM311.

http://www.a-reinert.de/Atmega_Projekte/L-Meter/l-meter.html

Das Ding ist für Hobbyzwecke mehr als genau genug und kann ab ca. 20nH 
messen. Unterhalb diese Grenze wird´s zu ungenau aufgrund von 
Störeinflüssen durch die Umgebung.

Gruß...

von L-Meter (Gast)


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Hallo Liebe Elektroniker,

vielleicht ist auch mein L-Meter für den einen odere anderen 
interessant...

http://romantrapp.at/?page_id=173

Grüße

von nix-L-meter (Gast)


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L-Meter schrieb:
> vielleicht ist auch mein L-Meter für den einen odere anderen
> interessant...
>
> http://romantrapp.at/?page_id=173

Ich sehe da nirgends ein Schaltbild. Oder willst du gar keine Infos 
liefern sondern nur was verkaufen und benutzt dies Forum hier als 
kostenlosen Werbeträger?

von thomas s (Gast)


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Ich halte es für einigermaßen wichtig, dass man die Induktivität 
annähernd mit der Frequenz messen kann, mit der sie später betrieben 
wird.

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