Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik altes oszi aufmöbeln


von Oszillator (Gast)


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Hallo,

ich habe ein sehr lieb gewonnenes analoges Oszi. Ein C1-137. Leider 
scheinen die Schalter der Vertikalablenkung nicht mehr gut zu 
kontaktieren und der Strahl zittert dann beim Drehen. Wie bringe ich die 
wieder in Gang ohne Schäden sonst am Gerät zu verursachen?

von John D. (Gast)


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"Zittert beim Drehen". Meinst du beim Drehen des Position-Knopfes? Das 
ist ein übliches Problem, eine verdreckte Kontaktbahn im Poti. Abhilfe 
je nach innerem mechanischen Aufbau: (i) Ersatz des Potis oder (ii) wenn 
so ein Poti nicht in neuwertiger Form beschaffbar ist: Reinigung des 
Potis.

von GB (Gast)


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John Drake schrieb:
> (ii) wenn
> so ein Poti nicht in neuwertiger Form beschaffbar ist: Reinigung des
> Potis.

Jo, hatte mein RFT-Oscar auch.

Poti ausgebaut, vorsichtig geöffnet, den ganzen Staub rausgeholt, mit 
Reinigungsbenzin saubergenacht, den Kontaltschleifer vorsichtig 
nachgebogen und jetzt gehts wieder.

Ob man alle Potis mit Waschbenzin "quälen" sollte, weiß ich aber 
nicht... es gibt bestimmt auch irgendwo fundierte Anleitungen zur 
Poti-Reinigung!

von John D. (Gast)


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Ich habe mein (an sich völlig wertloses) 10MHz Telequipment Oszi wieder 
hergerichtet, indem ich die Potis gereinigt habe. Ein Ersatz war 
aufgrund der koaxialen Mechanik unmöglich.

Ich habe die Potis geöffnet und die Widerstandsbahnen mit Isopropanol 
vom alten Fett/Dreck-Gemisch gereinigt. Wund/Reinigungsbenzin mag gehen, 
ich kann es aber nicht empfehlen - anyway, Isopropanol sollte man 
sowieso zu Hause haben. Nicht vergessen, auf die Bahnen wieder 
(säurefreie) Vaseline aufzubringen - das hält für eine gewisse Zeit den 
Staub fern.

von Philipp b. (Gast)


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Ja, so ein 10mhz tel hab ich mir auch mal hergerichtet, macht jetzt 
wieder was es soll und die Glimmlampen haben neue widerstände. benutze 
das ding auch nur aus nostalgischen gründen und aus geldknappheit. 
nebenbei ne ganz ordentliche heizung.

von Günther N. (guenti)


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In der DDR gab es für dieses Einsatzgebiet das Wellenschalteröl "d" rot 
vom Rundfunkzpezialist Granowski in Rudolstadt.Das Zeug war echt 
unübertroffen gut ist aber leider nicht mehr erhältlich.
Gruss guenti

von mhh (Gast)


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Günther N. schrieb:
> In der DDR gab es für dieses Einsatzgebiet das Wellenschalteröl "d" rot
> vom Rundfunkzpezialist Granowski in Rudolstadt.Das Zeug war echt...

Pulmotin sollte in dem Zusammenhang ebenfalls erwähnt werden. War die 
ultimative Geheimwaffe gegen "kratzende" Potis.  :)

von Bussard (Gast)


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Es ging m.E. um den Stufenschalter der Ablenkfrequenzen....
Die o.g. Lösungen sind dessen ungeachtet zutreffend.

Die Stufenschalter dieser Oszis sind ziemlich weiträumig aufgebaut und 
meist sind die sich drehenden Kontaktträger aus Pressgewebe. Die 
einzenlen Ebenen wurden meist durch Abstandshülsen getrennt.
Zwei Sachen solltest du überprüfen:
- sind die Verschraubungen, die durch alle Ebenen führen, festgezogen 
oder verdreht sich die letzte Ebene schon im Vergleich zur Ersten? Wenn 
ja, die Muttern nachziehen.
- haben die sich mitdrehenden Kontaktträger so viel Spiel (ausgeleiert), 
daß sie nicht mehr sicher die Stufen mitschalten (sieht man beim ein 
wenig hin- und herdrehen)? Wenn ja, Schalter auf eine mittlere 
Schalterstellung schalten, die Mittelteile ausrichten und an der Achse 
verkleben

Viel Erfolg

von b35 (Gast)


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Für Kontakte nehme ich gerne "Kontakt 60", für Potileiterbahnen "Tuner 
600", beides als Spray verfügbar (übliche Distributoren). Mit letzterem 
hat man (ganz) früher die Sendereinstellpotis! an TV Geräten 
behandelt...

von Jens G. (jensig)


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>Poti ausgebaut, vorsichtig geöffnet, den ganzen Staub rausgeholt, mit
>Reinigungsbenzin saubergenacht, den Kontaltschleifer vorsichtig
>nachgebogen und jetzt gehts wieder.

>Ob man alle Potis mit Waschbenzin "quälen" sollte, weiß ich aber
>nicht... es gibt bestimmt auch irgendwo fundierte Anleitungen zur
>Poti-Reinigung!

Reinigungsbenzin würde ich nicht unbedingt empfehlen, denn es greift 
etliche Kunststoffsorten an. Das erwähnte Isopropanol oder irgend so ein 
Kontaktspray ist da generell besser.
Früher habe ich die Poties auch für die Reinigung aufgemacht, aber 
irgendwann war mir das zu mühsam, und die Biegelaschen machten das auch 
nicht immer mit, so daß ich grundsätzlich nur noch Kontaktspray 
"reinkippe", auch wenn viele davon abraten (warum eigentlich - bei mir 
gehen die auf diese Art und Weise behandelten Poties noch wunderbar seit 
etlichen Jahren)

von Aandi (Gast)


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Ich hab mal wo gelesen, Kontaktspray kann die Widerstandsschicht im Poti 
zerstören- ohne Gewähr.

von flo (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Reinigungsbenzin würde ich nicht unbedingt empfehlen, denn es greift
> etliche Kunststoffsorten an. Das erwähnte Isopropanol oder irgend so ein
> Kontaktspray ist da generell besser.

Du meinst nicht zufällig Aceton?
Das greift nämlich sämtliche Kunststoffe an...

von Old P. (Gast)


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flo schrieb:
> Du meinst nicht zufällig Aceton?
> Das greift nämlich sämtliche Kunststoffe an...

Er schrieb doch "Reinigungsbenzin" und nicht Aceton. Letzteres ist eine 
ganz andere Zusammenstellung der Buchstaben aus dem Alphabet ;-))) Nicht 
nur das, es ist auch eine völlig andere Zusammensetzung der chemischen 
Grundstoffe.
Aber auch Aceton greift längst nicht alle Kunststoffe an, wahrscheinlich 
sogar nur wenige (es gibt hunderte oder Tausende).
Also, keine Panik und immer schön aufpassen mit den verflixten 
Buchstaben (und Chemikalien)

Old-Papa

von Jens G. (jensig)


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>Du meinst nicht zufällig Aceton?
>Das greift nämlich sämtliche Kunststoffe an...

Nein - Reinigungsbenzin schrieb ich, weil es vorher ein anderer schrieb.
Und sämtliche Kunststoffe greift Aceton wohl nicht an.

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