Forum: FPGA, VHDL & Co. Actel ProASIC3


von Hannes (Gast)


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Hallo Leute,

um es kurz zu machen, ich möchte gerne mir ein Demo Board mit einem FPGA 
bauen. Ich bin zugegebener weise kein Anfänger, entwickle seit 12 Jahren 
diverse Schaltungen und programmiere Mikrocontroller (ARM7/CortexM0/M3) 
und das beruflich.

Jetzt ist es aber Zeit, meinen Horizont etwas zu erweitern und würde 
gerne etwas mit FPGAs anstellen. Zusätzlich macht sich es etwas besser 
auf dem Lebenslauf, wenn man "grundlegendes" mit FPGAs machen kann. Ich 
habe lange gesucht um relativ einfache FPGAs zu finden und bin da auf 
die ProAsic3 Serie gestoßen. Die haben, (anders als die von z.B. Xilinx) 
das PROM gleich mit drinnen und brauchen grundlegend nur eine 
Versorgungsspannung (plus Bankspannung). Zusätzlich ist der Preis ganz 
interessant (für 5 bis 10€ gibt es schon einfache (z.B. A3P125)).

Kann mir jemand solche FPGAs empfehlen? Wie sieht es da mit den Tools 
aus? Hab gesehen, das es die frei nach Registrierung gibt.
Kann mir jemand sagen, was man für einen Programmer nehmen kann und wo 
man den bekommt?

Gruß
Hannes

von Lycanthropist (Gast)


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Hallo,

ich habe im Rahmen einer Diplomarbeit ein gutes Jahr mit den FPGAs von 
Actel gearbeitet (A3PE1500) und habe eher gemischte Gefühle. Dass der 
Flash-Speicher schon direkt auf dem Chip ist, vereinfacht natürlich das 
Platinen-Layout, aber die Actel-FPGAs haben im Vergleich zu z.B. Xilinx 
Spartan-6 auch Nachteile:

Zum einen lässt sich der FPGA nur unter Windows beschreiben. Das war für 
mich ein großer Nachteil, da daher auch immer ein Windows-Rechner 
vorhanden sein musste. Alle Messprogramme liefen hingegen unter Linux.

Außerdem hat Actel keine Hardware-Multiplizierer/-Addierer. Da ich den 
FPGA aber hauptsächlich für DSP verwendet habe, war er immer recht 
schnell voll und die synthetisierten Multiplizierer recht langsam. Auf 
dem Spartan-6, den ich jetzt benutze habe ich hingegen sehr viel Platz 
und die Hardware-Multiplizierer gehen bis 250 MHz.

Grüße,
Lycanthropist

von Hannes (Gast)


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Okay, mit Windows hätte ich erst einmal keine Probleme - meine PCB Tools 
sind auch alles Windows Applikationen (ich hoffe ich oute mich jetzt 
nicht!)

Große Komplexe Opperationen schweben mir auch nicht vor. Was mich 
fasziniert hatte war die Stromaufnahme. Wo Xilinx und Co 8A-12A 
Netzteile vorsieht, da reichte bei Actel ein (einziger) LDO.

Womit hast du den Actel programmiert? Gibt es da vielleicht etwas wie 
den USBprog aus dem Shop mit passender Firmware für?

Aktuell habe ich auch noch das Problem, das ich noch keinen Distributor 
gefunden habe, der auch an privat (bin auch kein Student) verkauft...

von Lycanthropist (Gast)


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Stromaufnahme ist auch ein guter Punkt, wobei mich das im Labor nicht 
wirklich stört. Ist nur ein wenig nervig, wenn mein Kollege die aktive 
Kühlung seines Virtex-6 an wirft...

Zum Programmieren verwenden man FlashPro:
http://www.actel.com/products/hardware/program_debug/flashpro/

Wo man die als Privatperson her bekommt weiß ich leider nicht. Aber 
beachte bei deiner Suche bitte, dass Actel inzwischen Microsemi heißt. 
Eventuell gibt es Boards auf eBay.

von Simon H. (simi)


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Hannes schrieb:
> Aktuell habe ich auch noch das Problem, das ich noch keinen Distributor
> gefunden habe, der auch an privat (bin auch kein Student) verkauft...

Leider hat Mouser das komplette Microsemi-Angebot rausgeschmissen, aber 
Digikey verkauft die Dinger.

Gruäss
Simon

von Georg A. (georga)


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> Große Komplexe Opperationen schweben mir auch nicht vor. Was mich
> fasziniert hatte war die Stromaufnahme. Wo Xilinx und Co 8A-12A
> Netzteile vorsieht, da reichte bei Actel ein (einziger) LDO.

Das sind aber auch Äpfel und Birnen. Kleine FPGAs von Xilinx brauchen 
auch nicht viel. Schau dir doch mal die GODIL-Module von oho-elektronik 
an. Da ist ein XC3S250E/500E drauf und der Spannungsreglerteil ist 
kleiner als das FPGA...

Und so nebenbei: Wenn du noch nie was mit FPGAs gemacht hast, warum 
willst du gleich die nehmen, die die wenigsten Leute nutzen? Bei 
Xilinx&Altera findest du massenweise User und Foren, Democode, Samples, 
etc. Dass die Actel-Tools fehlerfreier als die der anderen sein sollen, 
glaube ich einfach nicht ;)

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