Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Elektrischer Energie-Vergleich Demonstrationsgerät


von Bene (Gast)


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Hallo zusammen,

ich würde gerne ein Gerät bauen, welches zeigt, wieviel Muskelkraft die 
Betreibung handesüblicher Elektrogeräte benötigt.

Um das besser zu beschreiben:

Ich habe mir folgendes überlegt: Ein Fahrraddynamo mit einem Laderegler 
für konstante 5,6V Gleichspannung. Das wird an eine Parallelschaltung 
von Gold-Cap-Transistoren gelegt, die mit dem dynamo geladen werden. Der 
Ladewiderstand R wird klein ausgelegt, damit die Wärmeverluste nicht zu 
groß sind. Über einen Atmega wird dann die gemessene Spannung an einen 
PC geschickt, der die Anzeige macht. Ausgelegt wird das Gerät für eine 
bestimmte Energie x, bei bei bestimmter Drehzahl nach einer Zeit t, 
vorhanden wäre. Das Pedaltreten wäre auf 1min reduziert. Und als 
Ergebnis würde dann da stehen z.b: Um einen Fernsehreceiver eine STunde 
zu verwenden, müsstest du noch xxx Stunden in diesem Tempo in die Pedale 
treten. Das muss auch nicht mega exakt sein. Eher so, dass man ein 
Gefühl dafür bekommt, wieviel Energie der ganze Betrieb benötigt. Über 
die Spannungsmessung kann man nach W = 1/2 C * U² die Energie in Ws 
berechnen und dann halt hochrechnen...

Was haltet ihr davon?

Habt ihr vielleicht auch andere Ideen? Es soll sich um rein um eine 
kleine Demonstration handeln, die schnell zusammengebaut werden kann. 
Man soll aber mit Muskelkraft etwas umwandeln. Dadurch soll gezeigt 
werden, wie anspruchsvoll und aufwändig das Nutzen von regenerativen 
Energien ist.

von Lötlackl *. (pappnase) Benutzerseite


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Bene schrieb:
> Gold-Cap-Transistoren

??

von Oliver J. (skriptkiddy)


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Bene schrieb:
> Habt ihr vielleicht auch andere Ideen?
Ein Professor bei uns an der Uni berichtete mal von einem 
Demonstationsstand, an dem ein Generator stand mit einer Kurbel daran. 
Wenn man keinen Verbraucher an dem Generator angeschlossen hatte - also 
im Leerlauf, dann ließ sich die Kurbel leicht drehen. Wenn man 
allerdings eine 60W Glühbirne angeschlossen hatte, dann musste man schon 
mit Manneskraft kurbeln.

Gruß Oliver

von Chris (Gast)


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Warum dann irgendwelche Goldcaps aufladen? Verheize die Energie doch 
dierekt an einem Lastwiderstand und messe sie dabei. Dafür benötigst Du 
auch keinen Laderegler oder sonst irgendetwas.
Zum Errechnen der Antwort auf deine Frage, wie lange man so strampeln 
muss um Gerät X eine gewisse Zeit zu betreiben, reicht das vollkommen 
aus.

von Helmut L. (helmi1)


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Bene schrieb:
> Der
> Ladewiderstand R wird klein ausgelegt, damit die Wärmeverluste nicht zu
> groß sind.

Du weist aber das die andere haelfte der Energie die in den 
Kondensatoren steckt im Widerstand verbraten wird unabhaengig von dessen 
Wert?

von bene (Gast)


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Ich wollte die Golf Caps so nutzen, dass man erst im Anschluss sehen 
kann, was man getan hat: Sozusagen nach getaner Arbeit ^^ Und während 
dem Kurbeln über eine Windowsoberfläche eine Art Hau-den-Lukas Säule hat

Aber wieso ist die andere hälfte der leistung im widerstand, wenn ich 
doch R relativ klein zu C wähle, verhindert doch das C in der E-Funktion 
den steilen Anstieg und nicht R?? und wenn ich mit Gold Caps eine 
Serienschaltung mache und auf 20F oder so komme...

Ich habe ja nicht gesagt, dass es sich bei meiner idee um die beste 
handelt. aber grundsätzlich ist meine energetische Betrachtung soweit 
richtig?

Es wäre dann auch möglich eine Art Wettspiel daraus zu machen.


Vielleicht sind ja noch andere Möglichkeiten, die gut und einfach 
aufzubauen sind.

von Fabian (Gast)


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Dynamo -> Spannungsteiler -> line-In der Soundkarte.
Der Dyamo erzeugt eine Wechselspannung, die du mit der Soundkarte 
auswerten kannst.

Es muss nicht immer gleich ein uC sein.

von Helmut L. (helmi1)


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bene schrieb:
> Aber wieso ist die andere hälfte der leistung im widerstand, wenn ich
> doch R relativ klein zu C wähle, verhindert doch das C in der E-Funktion
> den steilen Anstieg und nicht R?? und wenn ich mit Gold Caps eine
> Serienschaltung mache und auf 20F oder so komme...

Egal wie gross oder klein dein Ladewiderstand ist die eine haelfte der 
Energie geht in den Kondensator und die andere haelfte wird im 
Widerstand umgesetzt. Das ganze ist unter dem Begriff 
Kondensatorparadoxon bekannt.

Beitrag "Re: Wieviel Strom zieht eine Kondensator ladung berechnung"

von Daniel (Gast)


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Solche Demostände bringen die Energieversorger oft auf 
Gewerbeausstellungen mit: Man strampelt auf einem Fahrrad und es gehen 
der Leistung entsprechend Lampen an.

Viele Heimtrainer zeigen auch die erbrachte Leistung an.

Tatsache ist: Du musst ja gar nicht elektrisch bremsen; ein 
Fahrraddynamo bremst meines Erachtens dafür auch zu wenig (3W 
Nennleistung). Bremse mechanisch (z.B. wie ältere Heimtrainer mit einem 
Gurt, der um ein Rad schleift), bestimme 1x die Kraft der Bremse (wie 
auch immer) und miss dann nur noch die Drehzahl.

von Harald W. (wilhelms)


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bene schrieb:
> Ich wollte die Golf Caps so nutzen, dass man erst im Anschluss sehen
> kann, was man getan hat:

Aha, man zieht sich die Golf Cap über die Augen und darf sie erst
wieder hochziehen, wenn der Versuch abgeschlossen ist?
Gruss
Harald

von bene (Gast)


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Also ist die Idee, die ich hatte, gar nicht so schlecht.

und das mit der halben Leistung habe ich nun auch verstanden, was ja 
auch Sinn macht. Das Resultat ist ja dann, wenn ich die Spannung über 
die Kondensatoren messe, ich die Energie einfatch verdoppeln kann.


das mit dem Bremsen versteh ich noch nicht ganz, kann mir dazu einer 
einen Link schicken?


Zu der Soundkarte... Dann ist allerdings der Nachteil, dass ich nicht 
nach der Zeit T einen Schalter umlegen kann und die gespeicherte Energie 
wiederverwenden kann...

von Thomas R. (Gast)


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bene schrieb:
> das mit dem Bremsen versteh ich noch nicht ganz, kann mir dazu einer
> einen Link schicken?
Ein Fahrraddynamo hat 3W Leistung bei einem miserablen Wirkungsgrad.
Trotzdem strengt es niemanden wirklich an, diese 3 W zu erzeugen.

Nimm lieber ein Pedelec mit Elektromotor am Hinterrad.
Den Motor kannst du bei manchen Pedelecs auch als Generator betreiben.

> Zu der Soundkarte... Dann ist allerdings der Nachteil, dass ich nicht
> nach der Zeit T einen Schalter umlegen kann und die gespeicherte Energie
> wiederverwenden kann...

Warum nicht?
Du kannst doch mit dem Generator einen Akku laden und Strom und Spannung 
mit der Soundkarte messen.
Welche Soundkarte verbietet, die gewonnene Energie danach zu verwenden?

von Helmut L. (helmi1)


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Thomas R. schrieb:
> Du kannst doch mit dem Generator einen Akku laden und Strom und Spannung
> mit der Soundkarte messen.

Die meisten Soundkarten haben einen AC-Eingang.

von Daniel (Gast)


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Thomas R. schrieb:
>> das mit dem Bremsen versteh ich noch nicht ganz, kann mir dazu einer
>> einen Link schicken?
> Ein Fahrraddynamo hat 3W Leistung bei einem miserablen Wirkungsgrad.
> Trotzdem strengt es niemanden wirklich an, diese 3 W zu erzeugen.

Ja, so hab ich das gemeint. Du musst irgendwie für die Anstrengung 
sorgen. Käme denn so etwas als Basis in Frage? Kosten- und 
gewichtsmäßig?
http://www.amazon.de/dp/B00292AU0M

Da steht auch "Schleifbandbremse" dran, das meinte ich: Um das 
Schwungrad ist ein Nylongurt, der über einen Mechanismus gespannt wird 
und damit das Schwungrad bremst (der Gurt bewegt sich nicht). So wird 
die Energie, die man durch die Pedale reinsteckt, vernichtet. Wie viel 
das ist, müsstest Du 1x ausmessen (z.B. mit einem Kraftmesser (Waage) an 
den Pedalen das nötige Drehmoment ermitteln).
Dann kannst Du aus der Drehzahl die Leistung berechnen (Du schreibst ja, 
es soll ein PC dran) und für die Anzeige aufbereiten.

Der springende Punkt gegenüber Deinem Ansatz ist, dass die von der 
Testperson gelieferte Energie nicht tatsächlich für die Anzeige genutzt 
wird. Aber wozu auch?

von Bene (Gast)


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Das klingt sehr interessant. Und dann mit einer Lichtschranke die 
Drehzahl messen. Von
Mechanik habe ich nicht soviel Ahnung. Wie kann ich die Leistung genau 
bestimmen?

von Helmut L. (helmi1)


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Bene schrieb:
> Wie kann ich die Leistung genau
> bestimmen?

Leistung ist im mechanischen Drehmoment x Drehzahl.
Du must noch irgendwie das Drehmoment bestimmen.

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