Forum: Haus & Smart Home Hausbussystem, einen Standard erschaffen


von Jey Cee (Gast)


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Hallo,

ich Spiele in Gedanken auch schon länger mit dem Thema Automatisierung. 
Meine Lösung sieht folgendermaßen aus:

Hardware:
- Normale Hausinstallation
- Server, Atom oder ähnlich Sparsame plattform
- Gigabit switch, Ethernet Kabel
- AVR-Net IO's
- Stromsoßrelais
- Sonstige Aktoren

Software:
- Open Source
- Eigenentwicklung

Anwendungsbereich:
Sowohl Neubau als auch Altbau
Da ich in einem Altbau in Miete Wohne ist es wichtig keine Baulichen 
veränderungen durchführen zu müssen. Lediglich für das Ethernet Kabel 
muss eine Lösung gefunden werden. Das System ist Hauptsächlich zur 
Nachrüstung gedacht, kann aber auch genau so gut wenn nicht sogar besser 
in einem Neubau eingesetzt werden.

Was man damit machen kann:
Eigentlich alles. Die einzige Einschränkung ist können und/oder der 
Geldbeutel.
Für mich Wichtig ist die Lichtsteuerung, Rolladensteuerung und 
Steckdosen Ein- und Ausschalten zu können. Zusätzlich wäre es noch schön 
die Raumtemperatur, Helligkeit, Luftfeuchtigkeit, Stromverbrauch, 
Wasserverbrauch und Heizungsverbrauch abfragen und Auswerten zu können.
Außerdem möchte ich meine Musik in der ganzen Wohnung hören und Steuern 
können ohne die Nachbarn damit zu nerven.

Die Struktur:
Der Server soll die Zentrale Steuerung, Auswerten der Daten und 
bereitstellung der Bedienoberfläche übernehmen. Als Zuckerl soll er 
gleichzeitig als Zentraler Speicher dienen.
Die Einzelnen AVR-net IO's sollen die Aktoren anbinden und als Interface 
zwischen Server und Aktorik dienen.
Die Bedienung erfolgt entweder über Webinterface oder Oldschool per 
Taster/Schalter.

Aufbau(in meinem Fall, noch theoretisch):
Im Hauptverteiler Kasten sitzt das/die Netzteile für die AVR's, die 
Leitungen werden mit den bereits vorhandenen Stromleitungen geführt. In 
jedem Raum sitzt ein AVR im Aufputz kasten direkt über der Verteiler 
dose. So komm ich an alle Leitungen des jeweiligen Raumes. Im Aufputz 
kasten sind neben dem AVR auch gleich alle benötigten Relais und 
Sensoren untergebracht.
Ein AVR sitzt im Hauptverteiler dieser soll den Stromverbrauch messen 
und die anderen AVR's abschalten wenn sie nicht gebraucht werden.
Für die zusätzlichen Kabel wie Ethernet und Lautsprecher Kabel werden 
wohl nur Kanäle in frage kommen. Server und Switch sollen möglichst 
Zentral untergebracht werden um kurze Kabelwege zu haben. Bei mir ist 
das der Flur, sowie vermutlich bei den meisten. Alternativ kann es auch 
der Keller oder Dachboden sein.

Für die Musik gibt es drei mögliche Lösungen.

1. Ein Verstärker direkt beim Server unter zu bringen und vom Server mit 
Audio versorgen zu lassen. Gefällt mir nicht weil ich dann im Wohnzimmer 
zusätlich Boxen brauch obwohl da schon meine 5.1 Anlage steht.

2. Die Vorhandene 5.1 Anlage benutzen und vom Media PC mit Musik zu 
versorgen. Auch blöd weil dann zusätlich ein PC laufen muss.

3. Ist mir eingefallen als ich 1 und 2 geschrieben hab. Ich versorg die 
5.1 auf einem anderen eingang mit Musik vom Server. Dafür brauch ich 
dann zwar ein langes Chinchkabel, aber dafür spar ich mir den Verstärker 
und den PC.
Was ich auch bei den oberen beiden Lösungen gemacht hätte, ein AVR zur 
Steuerung/Verteilung der Ausgänge genutzt. Bleibt nur eine frage wie 
kann ich den 5.1 Verstärker Steuern?

Weboberfläche:
Für das AVR gibt es ja zum glück viel Open Source Software, auch für die 
Originale Firmware. Damit sollte es nicht all zu schwer werden was 
vernünftiges zu Programmieren. Da ich aber absolut kein Programmierer 
bin brauch ich noch jemand der mir das Erstellt.
Grundlegend soll die Oberfläche Touch optimiert werden, da ich vorhabe 
das mit dem Smartphone zu bedienen. Vom Stil soll es an WP7/Metro-UI 
angelehnt werden, da ich es schlicht und einfach mag. Die Weboberfläche 
soll alles anzeigen was es an Informationen gibt und alles muss von dort 
aus Steuerbar sein. Die Weboberfläche hat außerdem den Vorteil das man 
es auf jedem Gerät nutzen kann.

Weiteres:
Der Grundgedanke hinter diesem Aufbau ist die Modularität, 
ausfallsicherheit und Umfangreiche Steuerungsmöglichkeiten.
Jedes AVR kann auch ohne die Anderen arbeiten, selbst wenn der Server 
ausfällt kann man die AVR's noch per Telnet steuern oder einfach den 
Webserver auf einem anderen Rechner aufsetzen und schon hat man wieder 
volle Funktionalität. Dazu kommt noch das die Wichtigsten Funktionen 
auch per Schalter ausgeführt werden können und somit nur ein 
Stromausfall ein echtes Problem ist.
Was die Steuerungsmöglichkeiten angeht, wenn es erforderlich ist kann 
auch ein teil der Steuerung auf den AVR's umgesetzt werden.
Außerdem hat man mit den AVR-Net IO's auch gleich einen Quasi standard.

Ja mir ist schon klar das ich mit diesem System keine Echtzeit lösung 
habe und Steuerbefehle nicht im ms bereich ausgeführt werden. Das ist 
mir aber egal so lang ich net 1 minute drauf warten muss dass das Licht 
angeht.

Übrigens ist das nur mal die Basis die ich Gedanklich erarbeitet habe. 
Es gibt längst Ideen um dieses System auf eine Stufe aus zu bauen bei 
der sogar der gute Bill Gates neidisch werden würde.

Das wichtigste ist mir Hausautomation so günstig zu bekommen das es 
Standard im Hausbau wird. Wenn man sich den Hausbau so anschaut ist das 
voll Asbach und unsere Autos sind im vergleich dazu schon UFO's. Dabei 
kann Hausautomatisierung nicht nur Komfort bringen sondern auch zum 
Umwelt schutz beitragen. Als Beispiel möchte ich nur mal das Thema 
lüften nennen. Beim Lüften im Winter geht Heizenergie verloren, benutzt 
man ein Lüftungssystem mit Wärme tauscher kann man den verlust 
dramatisch reduzieren. Hier kommt die Automatisierung gerade recht da 
man sowieso eine Steuerung braucht. Außerdem vermeidet man Schimmel.

Photovoltaik wäre auch ein gutes Beispiel. Unter tags wird eine Menge 
Strom produziert der Teilweise gar nicht verbraucht werden kann zuhause 
weil niemand da ist. Hier könnte die Haussteuerung ebenfalls helfen. Sie 
könnte die Waschmaschine, den Trockner oder die Spülmaschine einschalten 
wenn gerde Strom von der Photovoltaik anlage kommt. Das ist vorallem für 
Anlagenbetreiber interessant wenn sie sich den Eigenverbrauch vergüten 
lassen.

Auch Rolladensteuerung ist eine möglichkeit Strom zu sparen. Anhand der 
Außentemperatur und/oder Uhrzeit kann man den Rolladen runterfahren 
lassen. Damit weniger wärme über die Fenster verloren geht, da die 
Rolläden eine zusätzliche dämmung darstellen.

Schaut man sich so um Stellt man schnell fest Warum Hausautomatisierung 
sich bisher nicht durch gestzt hat. Zum einen der Preis für die Hardware 
ist hoch und zum anderen gibt es keinen richtigen Standard oder ein 
System das einen Standard geschaffen hat.

Vielleicht gibt es ja 2-3 Leute die sich ebenfalls mit diesem Thema 
auseinander setzen und so etwas Kommerziell aufziehen möchten. Ich wäre 
sofort dabei. Zum einen weil mich das Thema wirklich interessiert und 
zum anderen weil ich mal was richtiges Großes auf die Bahn bringen will 
an dem keiner vorbei kommt.

Kritik ist in Ordnung, aber wer nur Negativ sein will soll das bitte wo 
anders machen. Danke.

von Jörg S. (joerg-s)


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Jey Cee schrieb:
> ... und zum anderen gibt es keinen richtigen Standard oder ein
> System das einen Standard geschaffen hat.
Und wie ordnest du EIB/KNX ein?

> Vielleicht gibt es ja 2-3 Leute die sich ebenfalls mit diesem Thema
> auseinander setzen und so etwas Kommerziell aufziehen möchten. Ich wäre
> sofort dabei. Zum einen weil mich das Thema wirklich interessiert und
> zum anderen weil ich mal was richtiges Großes auf die Bahn bringen will
> an dem keiner vorbei kommt.
Das Problem was ich sehe ist das dein Vorhaben an sich nichts neues zum 
Thema Hausautomation einbringt für das es sich lohnt einen neuen 
Standard dafür aufzubauen.
Bei dem was du geschreiben hast, würde ich dir vorschlagen die 
Netzwerkknoten einfach KNXnet tauglich zu gestalten. Dann brauchst du 
nichts neues zu erfinden.

von Jey C. (Firma: Unique Visions) (jey-cee)


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Ich hab mich da glaub ich nicht deutlich genug ausgedrückt. EIB/KNX ist 
zwar als Standard zu sehen aber viel zu teuer und ist deswegen auch noch 
nicht sher häufig in Wohnhäusern anzutreffen. Ich war bisher nur in 
einem das mit EIB ausgestattet war.
Mein Ziel ist ein System das sich (fast) jeder leisten kann.

Im Endeffekt will ich ja kein Komplett neues System entwerfen. Sondern 
bereits vorhandenes nutzen und vernetzen. Die AVR's sollen ja ganz 
regulär im Heimnetzwerk zu finden sein. Und auch die Kommunikation 
besteht ja schon durch die Original Firmware der AVR-Net IO's. Das 
wirklich neue daran soll die Erschwinglichkeit sein und eine möglichkeit 
auch Altbauten mit Verkabelung zu Automatisieren, da Funk nicht so das 
non-plus-ultra ist.

Was wäre denn Neu und Innovativ? Ich bin offen für alles.
Für mich wäre es Innovativ für unter 500€(Hardwarekosten) meine ganze 
Wohnung zu Automatisieren. Das 500€ unrealistisch ist ist klar. Aber ich 
denk es wird klar was ich mein.

von hmmm (Gast)


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Jey Cee schrieb:
> 3. Ist mir eingefallen als ich 1 und 2 geschrieben hab. Ich versorg die
> 5.1 auf einem anderen eingang mit Musik vom Server. Dafür brauch ich
> dann zwar ein langes Chinchkabel, aber dafür spar ich mir den Verstärker
> und den PC.
> Was ich auch bei den oberen beiden Lösungen gemacht hätte, ein AVR zur
> Steuerung/Verteilung der Ausgänge genutzt. Bleibt nur eine frage wie
> kann ich den 5.1 Verstärker Steuern?
Infrarot?
Und wieso ein langes Kabel nehmen und nicht z.b. einen Streaming-Client?

Jey Cee schrieb:
> Vielleicht gibt es ja 2-3 Leute die sich ebenfalls mit diesem Thema
> auseinander setzen und so etwas Kommerziell aufziehen möchten. Ich wäre
> sofort dabei. Zum einen weil mich das Thema wirklich interessiert und
> zum anderen weil ich mal was richtiges Großes auf die Bahn bringen will
> an dem keiner vorbei kommt.
http://xkcd.com/927/
Soll heißen: Es wäre vermutlich sinnvoller ein bestehendes System zu 
erweitern/zu untersützen als den x-ten "Standard" zu bauen, der dann 
eine Insellösung unter vielen wird. Auch für Automatisierung über 
Ethernet gibt es schon einiges.

von Jörg S. (joerg-s)


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Jey Cee schrieb:
> EIB/KNX ist zwar als Standard zu sehen aber viel zu teuer und ist
> deswegen auch noch nicht sher häufig in Wohnhäusern anzutreffen.
Wer sagt das du deine KNX Geräte teuer verkaufen musst? :)
Programmier einen KNXnet Knoten für den AVR-Net IO, dann kostet dieses 
KNX Teil so viel wie der AVR-Net IO.

> Im Endeffekt will ich ja kein Komplett neues System entwerfen. Sondern
> bereits vorhandenes nutzen und vernetzen. Die AVR's sollen ja ganz
> regulär im Heimnetzwerk zu finden sein. Und auch die Kommunikation
> besteht ja schon durch die Original Firmware der AVR-Net IO's.
AVR-Net IO's alleine bringen nicht viel, du brauchst doch eh noch 
weitere Hardware. Ausserdem sind die Teile vergleichsweise riesen groß.

> Das wirklich neue daran soll die Erschwinglichkeit sein und eine
> möglichkeit auch Altbauten mit Verkabelung zu Automatisieren, da Funk
> nicht so das non-plus-ultra ist.
Na ich weiss nicht, wenn Netzwerkkabel zwingende Voraussetzung ist, hört 
sich das nicht sehr Nachrüstfreundlich an.

von Patrick (Gast)


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Ohne Deine Idee niedermachen zu wollen, muss ich mich leider meinen 
Vorrednern anschließen.

Es gibt inzwischen derart viele Insellösungen von kleinen Firmen und 
auch von "Open-Source-Arbeitsgruppen", die durchaus zahlreiche 
Mitglieder umfass(t)en, dass man praktisch täglich auf ein neues, 
natürlich inkompatibles, System stoßen kann, wenn man nur möchte. 
Zahlreiche sind auch zwischenzeitlich wieder eingeschlafen bzw. tot.
Aus Sicht eines Hausbesitzers würde ich meine Immobilie keinesfalls mit 
einem solchen System ausstatten, da damit der Wertverlust quasi 
vorprogrammiert ist - dann müssen zu den Kosten der jetzigen Ausrüstung 
mit dem Bussystem auch noch gleich die Kosten für die Rückrüstung im 
Fall eines Verkaufs/Vererbung/etc. mit eingerechnet werden - und schon 
ist KNX schei*e billig im Vergleich ;)

Tatsache ist nun mal, dass sich der KNX-Standard im europäischen und 
asiatischen Raum als Standard durchgesetzt hat. Es sind Komponenten von 
jedem Hersteller verfügbar, und die Langzeitverfügbarkeit ist (u. a. 
deshalb) ebenfalls positiv zu bewerten.
Wenn's unbedingt billig sein muss, gibt's ja z. B. das Freebus-Projekt, 
welches sich dem Selbstbau von KNX-Komponenten verschrieben hat. 
Vielleicht wäre das etwas für Dich, um Dich zu beteiligen? Ich finde 
jedenfalls, dass dort Deine Arbeitskraft wesentlich sinnvoller 
investiert ist als in der Schaffung einer neuen Insellösung (das soll 
keine Werbung für Freebus sein - Du kannst natürlich auch gerne eigene 
KNX-Bausteine komplett eigentständig entwickeln).

Das Argument, KNX sei teuer, höre ich immer wieder. Leider vergessen die 
Leute schnell, dass Komponenten, welche in elektrische Verteilungen 
eingebaut werden sollen, gewissen Vorschriften und Normen genügen und 
entsprechende Tests erfüllen müssen. Zudem ist auch die Stückzahl - wie 
bereits festgestellt wurde - nicht so überragend hoch; ich denke, es ist 
wenig fair, hier den Schwarzen Peter den Herstellern zuzuschieben mit 
der Behauptung, sie würden sich unverhältnismäßig daran bereichern 
wollen.
Inzwischen gibt es ja durchaus auch preiswerte Komponenten.
Ich selbst würde jedenfalls keine Selbstbau-Komponenten in meine 
Immobilie einbauen - wenn die Bude nämlich aus irgendwelchen Gründen 
runterbrennt und der Gutachter feststellt, dass Selbstbau-Elektronik 
fest in der Verteilung installiert war, bleibe ich auf dem Schaden 
sitzen. Von dem Geld hätte ich mir locker die KNX-Installationen meiner 
nächsten zehn Häuser kaufen können... Aber gut.

von Purzel H. (hacky)


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>Aus Sicht eines Hausbesitzers würde ich meine Immobilie keinesfalls mit
einem solchen System ausstatten, da damit der Wertverlust quasi
vorprogrammiert ist -

Naja. die 500 Euro werden bei der Installation schon abgeschrieben.
Zum poster : Gute Idee, mach mal. Ethernet braucht etwas viel Strom, 
wuerd ich deshalb nicht nehmen.

von Markus (Gast)


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Habe auch schon mit dem danken genau wie du gespielt, wollte genau das 
gleiche umsetzten, allerdings hätte ich sozusagen, eine PC SPS software 
mit API Programmiert die dann einem Zentrallen Gerät über USB oder 
dergleichen zukommen lässt welcher Ausgang jetzt zu schlaten ist oder 
dem PC mitteilt welcher Taster gedrückt wurde, leider habe ich für das 
Projekt keine Zeit mehr.

Naja momentan arbeite ich an einem CNC- Projekt, interessiert mich aber 
wie du es dann gemacht hast.

Gruß

von Markus (Gast)


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Oh verdammt, hätte ich nochmal schnell verbessern sollen ... :-)

von Daniel Hauck (Gast)


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Hallo,

schau dir mal das fhem-projekt und meinen Beitrag an

Beitrag "homematic-wired-I/O-Module im Eigenbau"

Gruß

Daniel Hauck

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