Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 0,2 mm Kupferlackdraht als 1A Shunt?


von bachkippe (Gast)


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Für eine Konstantstromquelle brauche ich einen Shunt Widerstand.
Nachdem ich zur Zeit sowas nicht parat habe, dachte ich man könnte auch 
einen Stück Kupferlackdraht verwenden.

Dazu wollte ich einen 20 cm langes Stück 0,2 mm Draht nehmen um auf 
einen Widerstand von ca. 0,1 Ohm zu kommen.
Durch den Draht soll ein Strom von etwa 1 Ampere fließen.

Hier stellt sich mir nun die Frage nach der Strombelastbarkeit.
Wieviel Strom kann man durch den 0,2 mm Draht schicken so das er sich 
z.b. nur um 10 Grad erwärmt?

von Harald W. (wilhelms)


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bachkippe schrieb:
> Für eine Konstantstromquelle brauche ich einen Shunt Widerstand.
> Nachdem ich zur Zeit sowas nicht parat habe, dachte ich man könnte auch
> einen Stück Kupferlackdraht verwenden.
>
> Dazu wollte ich einen 20 cm langes Stück 0,2 mm Draht nehmen

Aha, Du willst Dir also eine KSQ bauen, bei der der Strom von der
Temperatur abhängt?
Gruss
Harald

von Purzel H. (hacky)


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Kauf dir den shunt. Mit 1 euro fuer 1% und 1W bist du dabei. 
Selbermachen bringt erst etwas bei Stueckzahlen.

von Wolfgang (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Aha, Du willst Dir also eine KSQ bauen, bei der der Strom von der
> Temperatur abhängt?

So dramatisch muß das nicht sein. Wenn damit z.B. der Strom für einen 
Schrittmotor geregelt werden soll, kommt es auf die 4% nicht wirklich 
an.
Fraglich ist auch noch, ob die Induktivität bei der Anwendung stören 
würde.

In SMD gibt's 1% 1W mit 50-fach kleinerem Tk allerdings fertig für 70ct
http://www.digikey.de/product-detail/de/PT2512FK-070R1L/311-0.1ARCT-ND/2178381

von laxkx (Gast)


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ich finde gerade auch keine Ergebnisse im Web.
Falls Du den Draht zur Hand hast ... und ein Netzteil:

Mach einen kleinen Tropfen Wasser an den Draht. Dreh den Strom auf, bis 
es "köchelt". 1/3 des Stromes würde dann zu +10°C Eigenerwärmung führen.

von Kara Ben Nemsi (Gast)


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Eigentlich widerstrebt es mir, aber zum lernen reicht es allemal.

Also 20cm, 0,2mm Cul hat einen Widerstand von 0,1114 Ohm.
Bei 1 A ist Pv nur 111 mW, da wird also nix warm, zumal die relativ 
große Oberfläche kühlt. 111 mV Regelspannung sind auch ganz in Ordnung.

Bleibt noch die schon gestellte Frage nach der Induktivität. Wenn du 
bifiar wickelst hast du im ideal Fall 0 µH.

von Jens G. (jensig)


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>Mach einen kleinen Tropfen Wasser an den Draht. Dreh den Strom auf, bis
>es "köchelt". 1/3 des Stromes würde dann zu +10°C Eigenerwärmung führen.

Wie kommt man auf 10°C bei 1/3 des "Siedestromes"?

von Wolfgang (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Wie kommt man auf 10°C bei 1/3 des "Siedestromes"?

Das ist natürlich nur ein Richtwert.
Mit P = I² * R und I=1/3 I_100 ist die Leistung etwa P_100/9, d.h. die 
Temperaturerhöhung bei einfacher Wärmeleitung ist 80°C/9 = 9°C

von bachkippe (Gast)


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>Wenn damit z.B. der Strom für einen Schrittmotor geregelt werden soll, >kommt es 
auf die 4% nicht wirklich an.
Es soll eine nimh Akku lade Schaltung werden und da machen 50 mA mehr 
oder weniger auch nichts aus.

>Wenn du bifiar wickelst hast du im ideal Fall 0 µH.
Dank für den Tipp mit Bifilar!
Wobei es bei dieser Anwendung wahrscheinlich egal ist ob da ein bisschen 
Induktivität entsteht.

>... 111 mW, da wird also nix warm, zumal die relativ große Oberfläche kühlt.
Kann man ungefähr sagen ab wieviel mW der Draht anfängt sich zu 
erwärmen?

von mhh (Gast)


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bachkippe schrieb:
> Kann man ungefähr sagen ab wieviel mW der Draht anfängt sich zu
> erwärmen?

Geht los, sobald da Strom durchfließt. Denn vorher hat er ja schon die 
Umgebungstemperatur.

von Kara Ben Nemsi (Gast)


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Wenn du den Draht zu eng wickelst könnte dennoch ein Wärmestau 
entstehen.

Alternativ könntest du eine Leitebahn als Shunt nehmen:
35µ dick, 0,3mm breit, 67mm lang; hat den gleichen Effekt wie dein 
Cu-Draht.

Der Draht erhöht seinen Widerstand pro 10°C etwa um 4,4 mOhm.
Die Widerstandserhöhung von der Leiterbahn geht auch in die "Richtung".

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