Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Pullup Widerstand Erklärung


von Zu blöd (Gast)


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Hi Leute,

ich habe ne Frage zu Pullup/Pulldown Widerständen an Controller 
Eingängen.

Angenommen wir haben einen Pullup Widerstand und einen Schalter gegen 
GND und zwischen Schalter und Widerstand befindet sich der Controller 
pin.

Wird der Schalter geschlossen, fließt ein mehr oder weniger großer 
Strom, die Spannung fällt vollständig über dem Widerstand ab, somit 
herrscht GND Potential am Controller Pin.

Jetzt ist der Schalter aber offen. Es fließt kein Strom, keine Spannung 
fällt ab. Das Potential des Pins liegt auf VCC. Aber warum benötigt man 
überhaupt dann einen Widerstand? Man kann doch VCC direkt anschließen 
(wäre da nicht der beliebig große Kurzschlussstrom im Fall des 
geschlossenen Schalters...).

Meine Frage also : sind die Pullup/Pulldown Widerstände einzig dazu da, 
um den Strom zu begrenzen, oder ziehen sie wirklich ein Potential 
hoch/runter?

Btw, kann man davon ausgehen, dass als Eingang geschaltete Pins 
hochohmig sind (also >> als der Pull- Widerstand)? Weil sonst würde ja 
noch ein kleiner Strom im offenen Fall fließen und somit das Potential 
etwas kleiner machen?

Ich hoffe euch ist klar, was ich meine und meine Frage nicht zu blöde :/

Danke für Antworten!

: Gesperrt durch User
von Udo B. (Gast)


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Zu blöd schrieb
> Ich hoffe euch ist klar, was ich meine und meine Frage nicht zu blöde :/

Doch ist sie

von Peter (Gast)


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In deinem Fall zieht der PullUp Widerstand die Spannung auf VCC bei 
geöffnetem schalter.

Steht aber auch bei AVR-GCC

"Active Low: Bei dieser Methode wird der Kontakt zwischen den 
Eingangspin des Controllers und Masse geschaltet. Damit bei offenem 
Schalter der Controller kein undefiniertes Signal bekommt, wird zwischen 
die Versorgungsspannung und den Eingangspin ein sogenannter Pull-Up 
Widerstand geschaltet. Dieser dient dazu, den Pegel bei geöffnetem 
Schalter auf logisch 1 zu ziehen."

von Chris S. (hondaracer1)


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Zu blöd schrieb:
> Ich hoffe euch ist klar, was ich meine und meine Frage nicht zu blöde :/
>
> Danke für Antworten!

ein Gedankengang den jeder mal durchlebt hat, aber "fast" keiner in 
einem Forum postet, weil es dann doch eine ganzschön blöde Frage ist :-P

Das du nicht VCC ohne Widerstand direkt anstöpsel darfst hast du dir ja 
selbst schon schön erklärt. Allerdings brauchst du einen Pull up oder 
Pull down nur wenn du den Pin als Eingang nutzen willst um dem Pin einen 
definierten Pegel zu geben.
Willst du Beispielsweise einen Schalter-Zustand auslesen und der 
Schalter ist geöffnen, dann liegt "nix" am controller Pin an, d.h. der 
Pin floatet und sein Zustand ist somit undefiniert, du kannst so nicht 
zwingend erkennen ob der Schalter nun offen oder geschlossen ist.


..... jajajajaja..... Pull up und Pull downs sind noch in vielen anderen 
Anwendungen sinnvoll, auch wenn der Pin als Ausgang genutzt wird.

von Markus H. (markushehn)


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Die Eingänge des µC sind hochohmig.
Fall offener Schalter:
Seh das ganze als einen Spannungsteiler.
Der Pull-Up-Widerstand ist im Vergleich zum µC-Eingangswiderstand sehr 
viel kleiner.
Es fällt demnach so gut wie keine Spannung am Pull-Up ab, die ganze 
Spannung fällt am µC-Eingang ab => High-Pegel
Bei fehlendem Pull-Up hängt der Eingang in der Luft, unter Umständen 
wirkt das ganze als Antenne.

von Noname (Gast)


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Der Pull-Up Widerstand setzt den Eingang auf einen definierten Pegel.

Taster und Pull-Up-Widerstand werden kombiniert, damit man zwischen zwei 
Zuständen wechseln kann.
Die Kombination ergibt in dem Zustand, wenn der Schalter geschlossen 
ist, zusätzlich der Effekt, das der Pull-Up-Widerstand den Strom 
begrenzt.

Eine Alternative wäre ein Wechsel-Tast-Schalter der den Eingang entweder 
an Plus oder Gnd legen würde und das ohne einen offenen Zwischenzustand. 
Solche Taster sind mehr oder weniger unmöglich zu bauen, jedenfalls aber 
"unmöglich" teuer.

Es jedenfalls in beiden Fällen sichergestellt werden, das ein 
definierter Pegel am Eingang liegt und keine Zwischenzustände auftreten. 
Das leistet die Kombination aus Taster und Widerstand. Die nächst 
einfachere Teilschaltung die einen definierten Pegel erzeugt ist nur der 
Widerstand (an VCC oder Gnd). Ein Taster allein hingegen leistet das 
nicht (oder nur wenn man noch einen Daumen dazugeliefert bekommt). Die 
Elemente sind also nicht symmetrisch im Sinne einer Entbehrlichkeit.

Die von Dir in eine Klammer beiseitegeschobene Bedingung: (wäre da nicht 
der beliebig große Kurzschlussstrom im Fall des geschlossenen 
Schalters...) ist wichtig für die Gesamtkombination und kann nicht 
herausgetrennt werden.

Das ist in der Elektronik oft so. Es gibt in Schaltungen oft Bauelemente 
die mehrere Zwecke auf unterschiedliche Weise in verschiedenen 
Betriebszuständen erfüllen. Manchmal sogar in dem selben 
Betriebszustand.

von Noname (Gast)


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Dieses Zwiegesicht des Widerstandes wird auch anhand der Auswahl des 
Wertes sichtbar.

Einerseits kann der Widerstand nicht beliebig gross sein, denn der 
Eingangsstrom des uC-Einganges lässt über ihn eine Spannung abfallen.
Im Fall aber das der Taster geschlossen ist, spielt sein Wert überhaupt 
keine Rolle.

Andererseits darf er auch nicht beliebig klein sein, denn dann würde bei 
geschlossenem Taster ein (unnötig) hoher Strom fliessen. Bei offenem 
Taster aber würde ein noch so kleiner Widerstand nichts ändern.

von Zu blöd (Gast)


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Danke für eure Antworten!

Udo B. schrieb:
> Zu blöd schrieb
>> Ich hoffe euch ist klar, was ich meine und meine Frage nicht zu blöde :/
>
> Doch ist sie

:-)

Peter schrieb:
> In deinem Fall zieht der PullUp Widerstand die Spannung auf VCC bei
> geöffnetem schalter.

Japs

Chris S. schrieb:
> Das du nicht VCC ohne Widerstand direkt anstöpsel darfst hast du dir ja
> selbst schon schön erklärt.

Ok

> Allerdings brauchst du einen Pull up oder
> Pull down nur wenn du den Pin als Eingang nutzen willst um dem Pin einen
> definierten Pegel zu geben.

Mir ist klar, dass ein Eingang ein definiertes Potential haben sollte.

> Willst du Beispielsweise einen Schalter-Zustand auslesen und der
> Schalter ist geöffnen, dann liegt "nix" am controller Pin an, d.h. der
> Pin floatet und sein Zustand ist somit undefiniert, du kannst so nicht
> zwingend erkennen ob der Schalter nun offen oder geschlossen ist.

Nur, wenn gar keine Spannung angeschlossen ist.

Markus Hehn schrieb:
> Die Eingänge des µC sind hochohmig.

Oke.

> Fall offener Schalter:
> Seh das ganze als einen Spannungsteiler.
> Der Pull-Up-Widerstand ist im Vergleich zum µC-Eingangswiderstand sehr
> viel kleiner.

Lasse ich den Pulldownwiderstand aber immer kleiner werden handelt es 
sich immer noch um einen Spannungsteiler, quasi die ganze Spannung fällt 
am Pin ab.

> Es fällt demnach so gut wie keine Spannung am Pull-Up ab, die ganze
> Spannung fällt am µC-Eingang ab => High-Pegel
> Bei fehlendem Pull-Up hängt der Eingang in der Luft, unter Umständen
> wirkt das ganze als Antenne.

Damit ist aber eigentlich nur die Spannung gemeint, nicht der 
Widerstand, oder? Es ist mir klar, dass ich mir Störungen einkoppeln 
kann, wenn kein definiertes Potential da ist.


Ich verstehe das nach wie vor so: Der Widerstand ist nur als 
Strombegrenzung drin? Zu kleiner Widerstand -> zu großer Strom; zu 
großer Widerstand -> eventuell fällt zu wenig Spannung am Pin ab und der 
Pegel wird nicht mehr erkannt.
RC Ladekurven etc erstmal außen vor gelassen.

Schöne Grüße :)

von Zu blöd (Gast)


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Oh, da kamen noch zwei weitere Antworten dazu, die einen Teil meiner 
Fragen beantworten.

Noname schrieb:
> Die nächst
> einfachere Teilschaltung die einen definierten Pegel erzeugt ist nur der
> Widerstand (an VCC oder Gnd). Ein Taster allein hingegen leistet das
> nicht (oder nur wenn man noch einen Daumen dazugeliefert bekommt). Die
> Elemente sind also nicht symmetrisch im Sinne einer Entbehrlichkeit.

Benötigt man wirklich einen Widerstand um den Pegel zu erzeugen, oder 
kann man - aus welchem Grund auch immer - auch VCC direkt an den Pin 
legen, solange der als hochohmiger Eingang geschaltet ist?

von Markus H. (markushehn)


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Zu blöd schrieb:
> Benötigt man wirklich einen Widerstand um den Pegel zu erzeugen, oder
> kann man - aus welchem Grund auch immer - auch VCC direkt an den Pin
> legen, solange der als hochohmiger Eingang geschaltet ist?

VCC anlegen kann man (registriert der Controller als High), dann knallts 
nur wenn man den Taster drückt...

von MaWin (Gast)


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> Aber warum benötigt man überhaupt dann einen Widerstand?

Weil (wenn der Schalter offen ist) ein offener Eingangspin
an einem uC dann gar nicht sagt, ob er HIGH oder LOW sein
soll, er wäre undefiniert und der uC braucht oftmals sogar
mehr Strom weil er sich nicht entscheiden kann.

> sind die Pullup/Pulldown Widerstände einzig dazu da,
> um den Strom zu begrenzen

Die sind dazu da, das Potential (die Spannung) am Eingang
zu definieren wenn der Schalter offen ist, und den Strom
zu begrenzen, wenn der Schalter geschlossen ist.

von pin Experte (Gast)


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Man sollte der Vollständigkeit halber noch erwähnen, dass viele µC (zb. 
Atmegas) ihre Eingänge intern mit einem Pull-Up Widerstand versehen 
können (kann man in der Software so konfigurieren). Somit kann man sich 
einen externen Wid. sparen.

von Noname (Gast)


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>Zu kleiner Widerstand -> zu großer Strom;
Im Fall das der Taster geschlossen ist, ja. Im Fall, das er offen ist, 
kann er beliebig klein sein.

> zu großer Widerstand -> eventuell fällt zu wenig Spannung am Pin ab und >der 
Pegel wird nicht mehr erkannt.
Im Fall das der Taster offen ist ist der Pegel am Pin zu gering (am Pin 
fällt keine Spannung ab, das geschieht nur entlang zweier Anschlüsse 
eines Bauteils). Im Fall das der Taster geschlossen ist, kann der 
Widerstand beliebig gross sein.

>Benötigt man wirklich einen Widerstand um den Pegel zu erzeugen, oder
>kann man - aus welchem Grund auch immer - auch VCC direkt an den Pin
>legen, solange der als hochohmiger Eingang geschaltet ist?

Du darfst in der Betrachtung nicht versuchen beide Zustände in einen Hut 
zu werfen. Das bringt nichts. Du musst die Betriebszustände 
unterscheiden. Gleichzeitig musst Du aber auch immer beachten das 
derselbe Widerstand wie gross er auch sei in beiden Betriebszuständen 
vorhanden ist und Auswirkungen hat.

Deine Frage ist in damit in gewissem Sinne sinnlos (womit ich 
ausdrücklich nicht sagen will, das sie dumm ist), weil sie darauf 
basiert, das sich einer der Zustände irgendwie herauslösen lässt.
Falls Du den Widerständ weglässt und eine direkte Verbindung zu VCC 
herstellst, kannst Du den Zustand des Eingangs nicht mehr ändern. Falls 
Du dann den Taster schliesst macht es Peng.
Damit ist das keine Schaltung mehr um zwischen zwei Zuständen zu 
wechseln.

Das ist so als wenn Du fragst: Könnte man bei einm Vogel nicht die Füsse 
weglassen? Wenn er im Himmel fliegt braucht er sie doch nicht.
Ein Vogel lebt aber nunmal nicht dauernd in der Luft. Er läuft auf dem 
Boden herum, sitzt im Nest etc. Lässt man die Füsse weg ist es kein 
Vogel mehr, sondern was anderes.

Lässt Du den Widerstand weg und ersetzt ihn durch eine Brücke, dann ist 
der Schalter nutzlos. Lass den Schalter auch weg, dann hast Du den 
Eingang fest auf High gesetzt. Das ist ne ganz andere Angelegenheit (und 
deswegen ne andere Schaltung).

von Zu blöd (Gast)


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Markus Hehn schrieb:
> Zu blöd schrieb:
>> Benötigt man wirklich einen Widerstand um den Pegel zu erzeugen, oder
>> kann man - aus welchem Grund auch immer - auch VCC direkt an den Pin
>> legen, solange der als hochohmiger Eingang geschaltet ist?
>
> VCC anlegen kann man (registriert der Controller als High), dann knallts
> nur wenn man den Taster drückt...

Gut. Hatte jetzt ohne Taster gedacht, also einfach nur einen High Pegel 
an einen Pin geben. Warum auch immer.


MaWin schrieb:
>> Aber warum benötigt man überhaupt dann einen Widerstand?
>
> Weil (wenn der Schalter offen ist) ein offener Eingangspin
> an einem uC dann gar nicht sagt, ob er HIGH oder LOW sein
> soll, er wäre undefiniert und der uC braucht oftmals sogar
> mehr Strom weil er sich nicht entscheiden kann.

Nur zur Klarstellung: Ich meine nur den Widerstand, nicht aber die 
Versorgungsspannung entfernen.

Um nicht aneinander vorbei zu reden: Definiert ihr den Pullup/Down 
Widerstand als Widerstand + Spannungsversorgung, oder eben nur den 
Widerstand als Bauelement. Möglicherweise entstehen da meine 
Verständnisschwierigkeiten ;)

Danke + schöne Grüße


pin Experte schrieb:
> Man sollte der Vollständigkeit halber noch erwähnen, dass viele µC (zb.
> Atmegas) ihre Eingänge intern mit einem Pull-Up Widerstand versehen
> können (kann man in der Software so konfigurieren). Somit kann man sich
> einen externen Wid. sparen.

Danke dir, hab' ich in den entsprechenden Datenblättern schon gesehen :)

von Noname (Gast)


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>Definiert ihr den Pullup/Down Widerstand als Widerstand + >Spannungsversorgung

Das ist ne gute Frage, weil sie genau den Kern trifft.

Ja. Das ist richtig. In dem Begriff Pull-Up-Down steckt auch die 
Information über das Potential relativ zu dem Eingangspin.
UP -> Vcc
DOWN -> Ground

von Noname (Gast)


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Verallgemeinert man VCC und GND resp. Up und Down, so geht es darum das 
ein Ende des Widerstandes an einem der Bezugspotentiale angeschlossen 
ist.

von Wurstfachvorleger (Gast)


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Chris S. schrieb:
> Datum: 12.04.2012 12:57
>       Zu blöd schrieb:
>> Ich hoffe euch ist klar, was ich meine und meine Frage nicht zu blöde :/
>>
>
>> Danke für Antworten!
>
> ein Gedankengang den jeder mal durchlebt hat, aber "fast" keiner in
>
> einem Forum postet, weil es dann doch eine ganzschön blöde Frage ist :-P

@Zu blöd
Wähle deinen Nick mit Sorgfalt. Nomen est omen.

Ansonsten gibt es bekanntlich keine dummen Fragen, aber viele dummen 
Antworten. Zum Glück gibt es aber fast immer auch einige kluge 
Antworten.

Zu blöd schrieb:
> Um nicht aneinander vorbei zu reden: Definiert ihr den Pullup/Down
> Widerstand als Widerstand + Spannungsversorgung, oder eben nur den
> Widerstand als Bauelement. Möglicherweise entstehen da meine
> Verständnisschwierigkeiten ;)

Der Pullup/Down ist in Abhängigkeit der Spannungsversorgung zu 
dimensionieren.

von Noname (Gast)


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Lässt man also UP-Down weg bleibt noch "Pull", engl. "ziehen".

Das Bauelement, was es auch sei, soll in einem der Betriebszustände, 
nämlich wenn der Taster offen ist, das Potential am Eingang auf einen 
definierten Wert oberhalb resp. unterhalb der Schaltschwellen des 
Eingangs festlegen.

Es aber gleichmaßen in dem anderen Betriebszustand den Strom 
begrenzen. Das ist der doppelte Zweck, das Zwiegesicht dieses 
Widerstandes.

von Noname (Gast)


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Man könnte es anders formulieren:

Der Widerstand legt den Pegel auf ein festes Potential. Er könnte zu 
diesem Zweck auch Null Ohm haben, aber auch andere Werte solange sie 
nicht zu gross.

Aber er erscheint in einer Schaltung (nämlich ergänzt um den Taster) die 
es erlauben soll den Pegel zu ändern. Deswegen darf er dann nicht mehr 
Null Ohm gross sein, muss darüber hinaus einen gewissen Mindestwert 
haben, wenn die Gesamtschaltung ihren Zweck erfüllen soll.

von Zu blöd (Gast)


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Okay, danke für die rege Beteilgung.

Ursache einiger Missverständnisse war die, dass ich teilweise nur an den 
Widerstand gedacht habe, viele hier aber an Widerstand + Quelle, sodass 
eben die Aussagen über den floatenden Eingang gemacht wurden, die ich 
nicht nachvollziehen konnte, weil doch trotzdem ein Potential anliegt 
(nur eben ohne R).

Denke das wurde aber geklärt und alle sind glücklich.

Vielen Dank

von blubb (Gast)


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Hat zwar nicht direkt damit zu tun, geht aber in die Richtung:

Warum besitzt der Avr interne PullUps und keine PullDowns?
Das zwingt mir ja eine active-low Logik auf, will ich die internen 
Widerstände benutzen.

Warum ist active-low eigentlich so beliebt?
Klar kann mans softwaremäsig so drehen dass man sich darum keine 
Gedanken mehr machen muss.

Aber rein instinktiv würde ich "activ" eher mit 5V (bzw irgend nen 
anderen Highpegel) assoziieren als mit GND.

Ist das ein historisches Überbleibsel von irgendwelchen alten Bauteilen?

Grüße

von Noname (Gast)


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Active-Low oder Active-High ist eine reine Konvention. Die Wahl ergibt 
sich in der Regel aus der günstigeren oder erforderlichen Schaltung im 
konkreten Fall.

Der tiefere Grund für die Häufigkeit der Pull-Ups liegt in der 
Entwicklungsgeschichte der digitalen ICs. Das ist ein bisschen länglich, 
daher bitte ich um Dein Verständnis wenn ich dich auf den 
Wikipedia-Artikel hinweise: http://en.wikipedia.org/wiki/Open_collector


Der STM32 hat übrigens konfigurierbare Pull-Ups und Pull-DOwns.

von blubb (Gast)


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Danke, interessanter Wiki Artikel.

Als Ausgang kann ein OpenCollector also erstmal nur GND treiben, 
weswegen ein externer PullUp notwendig ist für einen Highpegel am 
Ausgang.

Dieser ist dann irgendwann nach innen gewandert, nun konnte der Ausgang 
direkt GND und HIGH treiben (und deswegen muss man einen Pin auch 
explizit auf "Ausgang" setzten im DDR Register).

Und weil der interne PullUp nun eh schon da ist kann man ihn genausogut 
im "Eingangsbetrieb" des Pins dazuschalten um einen Schalter leichter 
anschließen zu können.

Soweit richtig?


Aber irgendwie beisst sich das mit einer Aussage aus dem AVR Tutorial:

>> Anstelle eines externen Widerstandes wäre es auch möglich, den
>>Widerstand wegzulassen und stattdessen den in den AVR eingebauten Pullup-
>>Widerstand zu aktivieren. Die Beschaltung eines Tasters vereinfacht sich
>>dann zum einfachst möglichen Fall: Der Taster wird direkt an den
>>Eingangspin des µC angeschlossen und schaltet nach Masse durch.

>>Das geht allerdings nur dann, wenn der entsprechende Mikroprozessor-Pin
>>auf Eingang geschaltet wurde. Ein Pullup-Widerstand hat nun mal nur bei
>>einem Eingangspin einen Sinn. Bei einem auf Ausgang geschalteten Pin
>>sorgt der Mikroprozessor dafür, dass ein dem Port-Wert entsprechender
>>Spannungspegel ausgegeben wird. Ein Pullup-Widerstand wäre in so einem
>>Fall kontraproduktiv, da der Widerstand versucht, den Pegel am Pin auf
>>Vcc zu ziehen...

Ein PullUp ist doch für einen Ausgang genausowichtig? Wo soll denn sonst 
der High Pegel herkommen?

Ein verwirrter blubb...

von ... (Gast)


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blubb schrieb:
> Ein PullUp ist doch für einen Ausgang genausowichtig? Wo soll denn sonst
> der High Pegel herkommen?

Kommt drauf an, was vor dem Ausgang kommt. Bei OC/OD-Ausgängen braucht 
ein daran angeschlossener Eingang einen.

von EGS_TI (Gast)


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Also ehrlich gesagt finde ich eure Antworten um einiges blöder als die 
Frage(n). Eure Antworten lassen mich erkennen, dass ihr ihn garnicht 
versteht.

von EGS_TI (Gast)


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blubb schrieb:
> Ein PullUp ist doch für einen Ausgang genausowichtig? Wo soll denn sonst
> der High Pegel herkommen?

Haste bei CMOS (Push Pull - Ausgängen) einen Pullup?

von EGS_TI (Gast)


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EGS_TI schrieb:
> blubb schrieb:
>> Ein PullUp ist doch für einen Ausgang genausowichtig? Wo soll denn sonst
>> der High Pegel herkommen?
>
> Haste bei CMOS (Push Pull - Ausgängen) einen Pullup?

http://www.mikrocontroller.net/articles/Ausgangsstufen_Logik-ICs

von blubb (Gast)


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EGS_TI schrieb:
> Haste bei CMOS (Push Pull - Ausgängen) einen Pullup?

Ich kann (im verlinkten Artikel) trotzdem keinen Nachteil durch einen 
PullUp am Ausgang erkennen (außer natürlich einen Stromfluß bei Low 
Pegel).

von EGS_TI (Gast)


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blubb schrieb:
> EGS_TI schrieb:
>> Haste bei CMOS (Push Pull - Ausgängen) einen Pullup?
>
> Ich kann (im verlinkten Artikel) trotzdem keinen Nachteil durch einen
> PullUp am Ausgang erkennen (außer natürlich einen Stromfluß bei Low
> Pegel).

Na dann mach die Welt, wie sie dir gefällt.

von EGS_TI (Gast)


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von Noname (Gast)


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>Ich kann (im verlinkten Artikel) trotzdem keinen Nachteil durch einen
>PullUp am Ausgang erkennen (außer natürlich einen Stromfluß bei Low
>Pegel).

Der von Dir in Klammern gesetzte Nachsatz ist genau der Knackpunkt. 
Warum eine Stromfluss aktzeptieren wenn keiner nötig ist?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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blubb schrieb:
> Ich kann (im verlinkten Artikel) trotzdem keinen Nachteil durch einen
> PullUp am Ausgang erkennen (außer natürlich einen Stromfluß bei Low
> Pegel).
DAS ist ein Nachteil
Wenn du z.B. ein batteriegespeistes Gerät bauen willst...
Und auch das zusätzliche Bauteil ist ein Nachteil.
Wenn z.B. dein batteriegespeistes Gerät klein sein soll...

von (Gast) (Gast)


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Wenn's ein Ausgang ist, muss der IC da natürlich auch "nach oben 
pullen", aber man nennt das nicht "Pull-Up", sondern einfach nur 
"Ausgang auf High".
"Pull-Up" ist nämlich die Kurzform von "Pull-Up Resistor".

Pull-Up soll, sofern niemand anderes den Pegel hochziehen, aber eben so, 
dass er auch leicht wieder runtergezogen werden kann, z.B. von einem 
Schalter oder einem Open-Collector-Ausgang eines anderen ICs.

Ein High-Ausgang soll im Gegensatz dazu "stark" hochziehen, damit man 
ihn auch belasten kann (also mit mehreren mA, ohne dass der Pegel 
einbricht). Deshalb kommt da eben kein Pull-Up Resistor hin.

von EGS_TI (Gast)


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Wie schon gesagt: Dieses Video gibt ca. ab Minute 18:55 die Antwort.

http://ocw.mit.edu/courses/electrical-engineering-and-computer-science/6-002-circuits-and-electronics-spring-2007/video-lectures/lecture-5/

Auf Youtube lässt es sich besser (bei mir nur auf Youtube) "scrollen":
http://www.youtube.com/watch?v=v6vqWasIHaw

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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EGS_TI schrieb:
> Wie schon gesagt: Dieses Video gibt ca. ab Minute 18:55 die Antwort.
Ich möchte keine 20 Minuten Viedeo angucken, um dann doch nicht die 
Antwort (oder bestenfalls eine extrem ausschweifende und 
verallgemeinerte Antwort) auf eine solch unglaublich simple Frage zu 
bekommen...

Denn die eigentliche Frage und der Denkfehler ist hier:
Zu blöd schrieb:
> Jetzt ist der Schalter aber offen. Es fließt kein Strom, keine Spannung
> fällt ab. Das Potential des Pins liegt auf VCC. Aber warum benötigt man
> überhaupt dann einen Widerstand?
Weil eben doch ein Strom fließt: erst mal der Umladestrom (von low 
nach high) für die Gatekapazitäten der Eingangstransistoren des uC-Pins 
und danach immer noch der Leckstrom in die selben 
Eingangstransistoren...

von EGS_TI (Gast)


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Sorry, falsches Video.

Ich meinte Lecture 9: Mosfet Amplifier Large Signal Analysis (part 1)

http://www.youtube.com/watch?v=Nijya-QJ45Y&feature=relmfu


Dort macht er glaube ich auch konkrete berechnungen. Allemal sehenswert!

von Sam Eto'o (Gast)


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Ich will eine bestimmte spannung am eingang eines DAQ haben. Ich habe 
schon eine eingang spannung(VCC) zu verfügung stehen.Ich weiß ja auch 
schon wie die abschlusswiderstände sind (datenblatt).Frage: Welche 
widerstand soll ich anschließen um die geswünschte spassung zu 
kriegen.Wenn ich der erwartete spannung nicht habe,wird meine DAQ gar 
nichts erkennen kann.In Datenblätter sind manchmal die Pull-up bereits 
vorhanden!!!!!

von Ich (Gast)


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1kOhm!!!!

(SCNR)

von Simon H. (simi)


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Lothar Miller schrieb:
> Denn die eigentliche Frage und der Denkfehler ist hier:
> Zu blöd schrieb:
>> Jetzt ist der Schalter aber offen. Es fließt kein Strom, keine Spannung
>> fällt ab. Das Potential des Pins liegt auf VCC. Aber warum benötigt man
>> überhaupt dann einen Widerstand?
> Weil eben doch ein Strom fließt: erst mal der Umladestrom (von low
> nach high) für die Gatekapazitäten der Eingangstransistoren des uC-Pins
> und danach immer noch der Leckstrom in die selben
> Eingangstransistoren...

Öh.... das ist jetzt aber auch nicht die korrekte Antwort. Die hat 
nämlich der Fragesteller selber geliefert:

Zu blöd schrieb:
> Meine Frage also : sind die Pullup/Pulldown Widerstände einzig dazu da,
> um den Strom zu begrenzen, oder ziehen sie wirklich ein Potential
> hoch/runter?

Des Fragestellers Alternative bestand ja, so wie ich das sehe, in einem 
harten Anhängen an VCC.

Solange der Schalter offen ist, kann man, wie der Fragesteller 
vorschlägt, direkt auf VCC ziehen. Umlade- und Leckströme sind da völlig 
egal. Nur eben, wenn der Schalter geschlossen ist, dann sollte der nur 
den Pegel an diesem Eingang, und nicht gleich die gesamte Versorgung 
runterreissen.

Aber das wurde ja alles schon erklärt. Ich verstehe nicht ganz, warum 
daraus so'ne Wissenschaft gemacht wird? Es ist ein Spannungsteiler, bei 
dem oben ein endlicher Widerstand ist, und unten entweder 0 oder 
unendlich.

Vin = Vcc * (unendlich/(unendlich + R)) wenn offen
Vin = Vcc * (0/(0+R)) wenn zu.

R=0 --> erste Gleichung ok, zweite: Kopfkratzen.

Und der Strom ist: Vcc/(R+unendlich) wenn offen und Vcc/(R+0) wenn zu.

R=0 --> erste Gleichung: Null, zweite: gaaanz ganz viel.

Die Frage könnte jetzt allenfalls lauten: Warum macht man den Widerstand 
nicht einfach sehr sehr gross, also quasi gar keine Anbindung?

(aha... ist das jetzt ein Fehler meinerseits? Wurde die Frage später 
dahingehend umformuliert? DANN ist Deine Erklärung natürlich richtig.)

von Karl H. (kbuchegg)


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Bitte keine Threads kapern. Vor allen Dingen dann nicht, wenn sie schon 
lange zurück liegen.

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