Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CR-2032 Adapter


von René K. (rkrum)


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Hallo zusammen

Ich habe das Problem, dass bei einem System (mehrere hundert PC) die 
Knopfzelle auf den Mainboards in weniger als einem Jahr leer ist.

Da ich bisher keine baugleichen Zellen mit grösserer Kapazität gefunden 
habe, hatte ich folgende Idee: Anstelle der Zelle einen einfachen 
Anschluss-Adapter mit 2 Drähten an welche dann ein Paket mit mehreren CR 
2032 oder irgend was Sinnvolles mit der 5 - 10-fachen Kapazität der 2032 
angeschlossen wird.

Hat jemand eine Idee wo ich einen solchen Adapter her kriege oder 
produzieren lassen kann?

Besten Dank

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

dann solltest Du vielleicht die Ursache suchen?
Hier mach es die BIOS-Batterien so 3-5 Jahre.
Natürlich nur, wenn man nicht den 100er Pack für 1,50 kauft, der schon 8 
Jahre rumliegt...

Gruß aus Berlin
Michael

von asd (Gast)


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> Anstelle der Zelle einen einfachen
> Anschluss-Adapter mit 2 Drähten

Könnte man nicht eine Doppelseitige Platine als Adapter designen? Von 
der Dicke (1,5mm) sollte es hin kommen. Man kann sich bei einem 
Leiterplattenferiger gleich viele im Nutzen ferigen lassen und die 
selbst trennen.

> an welche dann ein Paket mit mehreren CR
> 2032 oder irgend was Sinnvolles mit der 5 - 10-fachen Kapazität der 2032
> angeschlossen wird.

Es gibt Li-Batterien mit 3V in größeren Bauformen mit Draht-Anschlüssen. 
Oder 2 Alkaline Mignon Zellen.

HTH

von mhh (Gast)


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René K. schrieb:
> Ich habe das Problem, dass bei einem System (mehrere hundert PC) die
> Knopfzelle auf den Mainboards in weniger als einem Jahr leer ist.

Also bei allen? Und die haben alle das gleiche Mainboard verbaut?

Denn das ist ein Hardwarefehler und eigentlich ein Garantiefall.

Nimm keinesfalls Primärzellen. Diese laufen aus bei ständiger (wenn auch 
geringer) Stromentnahme, nachdem eine gewisse Spannung unterschritten 
ist.

René K. schrieb:
> Hat jemand eine Idee wo ich einen solchen Adapter her kriege oder
> produzieren lassen kann?

Wenn keine Garantie mehr darauf ist, würde ich das Anlöten von 2 Drähten 
an die Knopfzellenhalterung favorisieren und thermische Einflüsse mit 
leichten Deformationen billigend in Kauf nehmen.

von Vanilla (Gast)


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Wie schon geschrieben wenn die Lithium Zellen eines Mainboardes nach 
einem Jahr leer sind, sollte man sich starke Gedanken machen, wie so 
etwas sein kann (typisch sind 3-5Jahren bei PC-Mainboard üblichen 
Temperaturen)...

Wenn die Systeme hohen Temperaturen ausgesetzt sind ( > 50C ) dann sind 
da Standardmainboards eigentlich fehl am Platz (den verbauten Elkos 
dürfte es da ziemlich kuschelig werden, womit deren Lebensdauer auch um 
Faktor >10 sinken dürfte...

Aber seis drum, wie schon von einem Vorposter am Rande erwähnt wäre ein 
Adapter auf Platinenbasis sinnvoll.

Dann allerdings mit 20mm Durchmesser und 3,2mm Stärke (2032) und die 
Oberfläche der Platine möglichst der Oberfläche einer Litium Zelle 
nachempfinden (verzinkt?)

Daran kann dann etwas der Art CR123A angeschlossen werden (ca. 2400mAh)

Gruß

Vanilla

von tja (Gast)


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kann es sein, dass der BIOS-Jumper überall falsch gesetzt ist ...

von René K. (rkrum)


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Nein, das Problem ist bekannt und von den Lieferanten bestätigt: Solange 
der PC am Strom bleibt, bezieht er auch im ausgeschalteten Zustand 
Energie über das Netzteil. Die Batterie wird nur verwendet, wenn der PC 
komplett vom Strom ist. In unserem System müssen die PC's leider 
komplett vom Strom getrennt werden und je nach Ausschaltdauer ist die 
Batterie somit relativ rasch am Ende...

Danke für den Hinweis anyway.

von Timmo H. (masterfx)


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Joa sowas gibts hin und wieder mal, dass die Mainboards mehr als nur 
3-5µA fressen. Manchmal hängt die Stromaufnahme sogar von irgendwelchen 
angeschlossenen Geräten ab, weil der Hersteller irgendwelche ICs außer 
des CMOS an der CR2032 angeschlossen haben (z.B. 5µA ohne alles und 15µA 
mit angeschlossener Tastatur)

Ich würde mir einfach eine Leiterplatte mit 3,2mm Dicke anfertigen 
lassen. 20mm Durchmesser, Kontaktfläche unten, Kontaktfläche oben, eine 
Durchkontaktierung nach oben mit kleinem Pad, metallisierter Rand rundum 
an "+". Ggf. nach angeschrägte Kante an "-". Muss man halt nur schauen, 
dass der Batteriehalter nicht versehendlich einen Kurzschluss 
verursacht. Viele Batteriehalter auf Mainboards sind ohne Bügel und von 
daher unproblematisch (also eher solche: 
http://shopping.microbattery.com/s.nl/it.A/id.6124/.f als solche: 
http://shopping.microbattery.com/Part-BH-2032-CH25-Lithium-2032-Battery-Holder-Horizontal-Thru-Hole-Mount)

von Anja (Gast)


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Komisch, gibts heute keine 4-poligen Pfosten-Stecker mehr an denen man 
eine Zusatzbatterie anschließen kann?

Gruß Anja

von Icke ®. (49636b65)


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Anja schrieb:
> Komisch, gibts heute keine 4-poligen Pfosten-Stecker mehr an denen man
> eine Zusatzbatterie anschließen kann?

Nein, die sind entfallen, seit das CMOS mit Li-Zellen statt Akkus 
versorgt wird.

von Bastler (Gast)


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asd schrieb:
> Könnte man nicht eine Doppelseitige Platine als Adapter designen? Von
> der Dicke (1,5mm) sollte es hin kommen.

Was meinst du, was sich hinter der Nummer bei der Bezeichnung CR-2032 
verbirgt? Das sind die Abmessungen, i.e. Durchmesser 20 mm, Dicke 3,2 mm

von René K. (rkrum)


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Danke für den Tip. Ich denke, das wird in etwa die Lösung sein, die ich 
nach der regen Diskussion hier realisieren werden.

Ein ähnlicher Vorschlag wurde ja bereits von asd gemacht.

Ich bin sehr überrascht von der Menge und Qualität der Antworten hier. 
Ich danke allen, welche einen Beitrag geleistet haben ganz herzlich für 
die Zeit und das Know-How, das eingebracht wurde.

Sehr hilfreich!!!

Danke vielmals
René

von René K. (rkrum)


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Mit dem 'Tip' meine ich natürlich die ausführliche Anleitung von Timmo 
H.

Deshalb mein Dank auch speziell an Timmo.

René

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Wie wärs denn anstatt mit dickeren Batterien die man auch tauschen muss 
mit nem kleinen Akku der geladen wird wenn der PC an ist?
Oder noch besser: Goldcap.
Wartungsfreier geht ja kaum ;)

Muss eben noch an nen Molex das Teil und nen 3V Spannungsregler läd den 
Goldcap und dann versorgt der das BIOS bis der PC wieder eingeschalten 
wird.

Ist natürlich die Frage wie lange son PC aus ist.

von K. J. (Gast)


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Hi, kleiner tip du brauchst nicht Löten du kanst den Resetjumper für 
eine neue Baterie benutzen.

die Belegung ist meist "BAT,Vout,GND" da kanste dann ne neue Batterie 
angondeln.

von Timmo H. (masterfx)


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Martin Wende schrieb:
> Wie wärs denn anstatt mit dickeren Batterien die man auch tauschen muss
> mit nem kleinen Akku der geladen wird wenn der PC an ist?
Das bringt dir aber nur etwas wenn der PC nicht länger als 1 Jahr 
abgeschaltet ist. Was ja scheinbar nicht immer fall ist. Zudem haben die 
Akkus (z.B. LR2032) nur 40mA oder so. Also 5 mal weniger als eine 
CR2032. Damit würde es dann also nur 2,5 Monate halten.
Klar wenn man eine Batterie/Akku größerer Bauform anschließt kann man 
das natürlich machen. Aber dann reicht auch eine Lithium-Batterie in 
Mignon Bauform (z.B. CR AA). Die haben > 2000 mAh und eine hohe 
Lebensdauer, anders als ein Akku, der ja nicht wartungsfrei ist.

> Oder noch besser: Goldcap.
> Wartungsfreier geht ja kaum ;)
Bei CR2032-Größe haben die meist so um 1.0F. Bei einem zulässigem DeltaU 
von sagen wir 0,4V (also von 3V auf 2,6V) hält der gerade mal 22 
Stunden. Bissl wenig.

Alternativ kann man sich natürlich auch die BIOS-Settings fest 
einbrennen (also die Defaults auf die Bedürfnisse anpassen), das machen 
die Mainboardhersteller eigentlich kostenlos wenn man dafür keine Tools 
hat (AmiBCP; Phoenix BIOS Editor gibts bei Intel) , dann geht der Inhalt 
zwar verloren, kommt aber mit den richtigen Defaults wieder hoch. An der 
falschen Uhrzeit ändert das natürlich nichts, wenn diese aber eh über 
Netzwerk synchronisiert wird ist das ja auch egal.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Über deinem Post steht ja was zum BIOS Jumper, dann ist man natürlich 
nimmer größen beschränkt.
Also größerer Cap und die haben ja meist 5,5V, also direkt an die 5V 
schiene das Teil, zwischen BIOS und Cap kommt dann nen 3V LDO, schon 
haste 2V dU.

von Timmo H. (masterfx)


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K. J. schrieb:
> Hi, kleiner tip du brauchst nicht Löten du kanst den Resetjumper für
> eine neue Baterie benutzen.
>
> die Belegung ist meist "BAT,Vout,GND" da kanste dann ne neue Batterie
> angondeln.
Die "VBAT" schaltung sieht meist so aus:
1
        (~3V generiert aus 5VSB)
2
3
        VCC
4
         +
5
         |
6
         |
7
         |
8
         |
9
         +----->|---+          +----+-----> VBAT (CMOS)
10
                    |          |    |
11
                    |     ___  |   ---
12
         +----->|---+-+--|___|-+   ---
13
         |            |             |
14
         |            |   ___       |
15
    Bat ---           +--|___|---+--)-----+
16
         -                       |  |     |
17
         |                       |  |     o  CMOS_CLR (jumper)
18
         |                      --- |     o
19
         |                      --- |     |
20
        ===                      +--+    .-.
21
        GND                      |       | |
22
                                ===      | |
23
                                GND      '-'
24
                                          |
25
                                          |
26
                                         ===
27
                                         GND

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