Forum: HF, Funk und Felder Spektrumanalyzer - Eingang


von Stephan M. (stephanm)


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Hi,

mir steht seit kurzem ein Spektrumanalyzer zur Verfügung. Da ich weiß, 
dass der Eingang des SA eine empfindliche Sache ist und ich gerne noch 
lange Freude an dem Gerät hätte, würde ich mich über Tips bezüglich 
nützlichem und ggf. überlebenswichtigem Zubehör und grundsätzlichen 
Verhaltensregeln im Umgang mit einem solchen Gerät sehr freuen.

Das Gerät ist eingangsseitig auf einen maximalen Pegel von +25dBm bei 
max. 50VDC spezifiziert. Was ich gerne wissen würde, ist z.B.:

- Wie geht ihr vor, bevor ihr den SA an eine zu testende Schaltung 
anklemmt?

- Was für Sicherheitsmaßnahmen trefft ihr vor und während einer Messung 
(Abschwächer? Limiter?)

- Was unternehmt ihr beim Wechseln des Messpunkts? (Mit dem Oszi habe 
ich beispielsweise wenig bedenken, mal eben so zwischen einzelnen 
Punkten in der Schaltung hin- und her zu springen, auch wenn man da 
öfter mal zwischen Messpunkten mit höchst unterschiedlichem DC-Potenzial 
wechselt)

- Wie empfindlich ist der Eingang gegenüber ESD?

Auch über andere Tips und Ratschläge würde ich mich sehr freuen!

Vielen Dank & liebe Grüße,

Stephan

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Stephan M. schrieb:
> - Was unternehmt ihr beim Wechseln des Messpunkts? (Mit dem Oszi habe
> ich beispielsweise wenig bedenken, mal eben so zwischen einzelnen
> Punkten in der Schaltung hin- und her zu springen, auch wenn man da
> öfter mal zwischen Messpunkten mit höchst unterschiedlichem DC-Potenzial
> wechselt)

bei DC-Gefahr Trennkondensator mit vernüftigem Frequenzgang, z.
B. HP10240B Blocking Cap

> - Was für Sicherheitsmaßnahmen trefft ihr vor und während einer Messung
> (Abschwächer? Limiter?)

Immer mit der Grundabschwächung (meist so 10 dB) im Eingang beginnen. 
Bei mir hängt ein Durchgangsleistungsdämpfungsglied Weinschel 33-20-34 
davor, dann kann man auch mal mit 0 dB arbeiten. Aber speziell an langen 
Antennen kann sich manchmal soviel Statik aufbauen, dass es kriminell 
wird. Limiter sind meist zu langsam (obwohl man bei NF-Messungen so bis 
ein paar MHz ja sich was aus Transzorbs bauen kann).

Manchmal bekommt man auf Flohmärkten noch 20-dB-Tastköpfe. Die kann man 
sich aber auch selber bauen: Es gibt einen interessanten Tastkopf-Tread 
hier im Forum.

von Hans (Gast)


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Zwischenfrage: Was genau macht den Analyer so empfindlich?

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo,
mein Eingangsschutz bei "kritischen" Schaltungen mit direkter Kopplung
Limiter (bis 2W/33dBm): Mini-Circuits VLM33 und 10 bis 30dB 
Dämpfungsglied
DC-Block (bis 50V): Mini-Circuits BLK89+

An Schaltungsteile kopple ich lieber nicht direkt, ausser man weiss was 
drinnen steckt. Dafür nutzte ich ausgiebig "Schnüffelsonden" zur 
kapazitiven/induktiven Kopplung. Dadurch wird auch die Schaltung nicht 
so verstimmt und länger leben. Alternativ kann man ja als 
"Verschleissteil" einen kleinen Pre-Amp vorschalten, der stirbt dann 
bevor es den SA killt.

Gruss

von Nobbi (Gast)


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Hans schrieb:
> Zwischenfrage: Was genau macht den Analyer so empfindlich?


Und noch viel wichtiger:
Wenns kaputt geht, was genau geht kaputt und kann man das reparieren?

von HF-Werkler (Gast)


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Nobbi schrieb:
> Und noch viel wichtiger:
> Wenns kaputt geht, was genau geht kaputt und kann man das reparieren?
Naja, was könnte wohl kaputtgehen, wenn man den Eingang überlastet?

Ich würde mal sagen, was immer auch nach der Buchse im Gerät verbaut 
ist, also Pre-Selektor, Eingangsmischer, Eingangsverstärker, 
Abschwächer, HF-Schalter usw. Je nach Alter und Aufbau des Gerätes wird 
es mehr oder weniger kompliziert, aber letztlich ist so eine Reparatur 
meist mit einem Neuabgleich verbunden, damit die Messwerte keine 
Schätzwerte werden.

Je nach angelegter Überlast können auch mehrere Teile überlastet und 
"angeschossen" sein, so dass das Messgerät ev. nur noch als 
Briefbeschwerer dienen kann.

Gruss

von Ralph B. (rberres)


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Stephan M. schrieb:
> Das Gerät ist eingangsseitig auf einen maximalen Pegel von +25dBm bei
>
> max. 50VDC spezifiziert.

Aber nur wenn der Eingangsabschwächer drin ist.

Generell würde ich nicht mehr als +10dbm dem Eingang zumuten wollen.
Der Mischer ist dann ohne Eingangsabschwächung bereits hoffnungslos 
übersteuert.

Wenn man sich nicht sicher ist, was für ein Frequenzgemisch am Eingang 
anliegt, würde ich zunächst mal den vollen Span einstellen, um überhaupt 
mal ein Überblick zu bekommen, was für Linien sich da tummeln.
Es könnte ja auserhalb des interessierenden Frequenzbereich eine 
Frequenz mit deutlisch höhreren Pegel anliegen, als man es erwartet.
Wenn man dann den Span so eingestellt hat, das man die Linie nicht 
sieht, und den Eingangsabschwächer dann rausnimmt, um im 
interessierenden Beobachtungsbereich was zu sehen, ist es bereits 
passiert. Bedenke , das der Eingang breitbandig ist.
Preselektoren haben nur bessere Mikrowellenanalyzer  in den höheren 
Bändern.

Hans schrieb:
> Zwischenfrage: Was genau macht den Analyer so empfindlich?

Ein Shottkydiodenmischer, deren Schottkydiode meistens nur eine maximale 
Sperrspannung von 2-3V hat. Wenn man bedenkt, das der 
Lokaloszillatorpegel meist auch schon +13dbm also 1Veff hat, kann es 
sehr schnell eng werden mit der Summenspannung. Bei Mikrowellenmischer , 
welche mit Oberwellenmischung arbeitet, ist nicht mal ein Ringmischer 
drin, sondern nur eine einzelene Diode.

Nobbi schrieb:
> Wenns kaputt geht, was genau geht kaputt und kann man das reparieren?

Wenn man Glück hat ist der Mischer zu Fuss aufgebaut. Meistens aber sind 
die Dioden auf einen Substrat aufgebondet. Da ist dann nur mit Original 
Ersatzteil einer reparatur möglich. Für teuer Geld, wenn überhaupt 
erhältlich.

Der Eingangsabschwächer verhält sich da schon etwas gutmütiger.

Ralph Berres

von Stephan M. (stephanm)


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Vielen Dank schon mal für die Antworten!

Vielleicht noch ein paar Hintergrundinformationen: Mit dem SA möchte ich 
im Wesentlichen meine eigenen Schaltungen vermessen. Ich bin kein Profi, 
sondern Hobbyelektroniker. Insofern ist das "Innenleben" der Schaltung 
bekannt. Nicht bekannt hingegen ist, ob sich die Schaltung so verhält, 
wie ich mir das vorstelle. :-) Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass 
da mal ein DC-Pegel plötzlich um +/- 15V springt oder auch eine 
Amplitude um 20dBm wächst - und sei es bloss wegen eines 
Wackelkontaktes.

Ich habe zwar nicht vor, HF-Leistungsverstärker zu bauen, da es sich 
aber letztlich um den Selbstbau von mir als Amateur handelt, kann ich 
nicht ausschliessen, daß dort, wo nach Plan 7dBm rauskommen sollten, auf 
einmal +10dBm, +13dBm oder gar noch mehr zu finden sind.

Ralph Berres schrieb:
>> Das Gerät ist eingangsseitig auf einen maximalen Pegel von +25dBm bei
>> max. 50VDC spezifiziert.
>
> Aber nur wenn der Eingangsabschwächer drin ist.

Das ist mir soweit klar, zumindest was den AC-Anteil des Eingangssignals 
angeht. Ich möchte mir eh noch einen Satz Abschwächer anschaffen, damit 
das oben genannte Beispiel im Zweifelsfall nicht zum desaster wird.

Der von HF-Werkler vorgeschlagene Limiter sieht auf den ersten Blick 
ganz vernünftig aus, leider aber erst ab 30MHz. Ist man mit so einem 
Teil dann einigermaßen auf der sicheren Seite (so lange man die maximale 
Eingangsleistung des Limiters nicht überschreitet) oder gibt es noch 
weitere Randeffekte, die letztlich dann doch zuerst die Innereien des SA 
braten, bevor so ein Limiter zuschlägt?

Im Moment stellt ich mir eine sichere Messprozedur in Etwa so vor: 
Grobkontrolle über das gesamte erfassbare Spektrum mit Abschwächer 
(20dB? 30dB?) + Limiter. Falls keine Auffälligkeiten und die Pegel klein 
genug sind, dann Abschwächer raus, so dass zwischen SA und der zu 
testenden Schaltung nur noch der Limiter sitzt. (Falls die Pegel zu hoch 
sind, bleibt ein entsprechender Abschwächer neben dem Limiter im 
Signalweg zum Analyzer.)

Was aber ist, wenn der Moment kommt, in dem man den Limiter mal 
weglassen muß? Wie geht ihr dann (oder auch ganz allgemein) vor? Messt 
ihr bei Schaltungen, die gerade frisch entwickelt, gelötet und in 
Betrieb genommen wurden z.B. nur dann mit einem SA dran herum, wenn ihr 
z.B. ausgiebig auf Wackler oder sonstigen lästigen Kleinkram hin 
kontrolliert habt, der zwar ein Oszi nicht stressen wird, einen SA aber 
im Zweifelsfall umbringt?

HF-Werkler schrieb:
> Alternativ kann man ja als
> "Verschleissteil" einen kleinen Pre-Amp vorschalten, der stirbt dann
> bevor es den SA killt.

Das bringt mich zu folgender Fragestellung: Was mich auch noch zweifeln 
lässt ist die Verletzlichkeit des SA-Eingangs durch Gleichspannung. Da 
mein Modell mit maximal +/- 50V DC spezifiziert ist, gehe ich davon aus, 
dass am Eingang ein (Spezial-)kondensator zur DC-Entkopplung sitzt. 
Folglich würde ich erwarten, dass beim Anschliessen eines 
Eingangssignals mit DC-Anteil ein Stromstoß in den Eingang und damit 
letztlich auch durch den Eingangsmischer des SA jagt. Ähnliches passiert 
ja auch, wenn der Messpunkt plötzlich sein DC-Potenzial ändert oder ein 
solcher Preamp auf Grund eines Fehlers seinen Ausgang gegen +Vcc oder 
-Vee fährt. Kann ein solcher Wechel im DC-Potenzial Schaden anrichten?

LG Stephan

von Ralph B. (rberres)


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Stephan M. schrieb:
> Im Moment stellt ich mir eine sichere Messprozedur in Etwa so vor:
>
> Grobkontrolle über das gesamte erfassbare Spektrum mit Abschwächer
>
> (20dB? 30dB?) + Limiter.

Ist ein guter Ansatz. Wobei ich keinen Limiter besitze.

Im übrigen , wenn der Limiter zuschlägt kann es schon zu spät sein, oder 
der Limiter versaubeutelt den intermodulationsfreien Dynamikbereich des 
SAs.

Man sollte grundsätzlich erst mal wenigstens 30db des Abschwächers drin 
lassen, und nur dann bis auf die letzten 10 db rausnehmen, wenn das 
Signal es zulässt. Die Grenze ist spätestens dann gegeben, wenn 
angezeigte Spuriusprodukte beim rausnehmen des Abschwächers doppelt so 
schnell zunehmen, wie das Nutzsignal. Das wäre ein eindeutiges Zeichen 
das der SA übersteuert ist.

SA mit DC Trennung gehen in der Regel erst ab ca einigen hundert 
Kiloherz. Die SA welche bis 9KHz oder niedriger gehen haben keine DC 
Trennung am Eingang. Die Spannungsfestigkeit des Trennkondensators ist 
oft sehr begrenzt. Ich würde grundsätzlich keine 
Gleichspannnungsüberlagte Signale an den Eingang legen.

Man sollte grundsätzlich einigermasen abschätzen können was einen 
erwartet.

Ungeschickt ist es z.B. einen Verstärker , welches mehr als 13db 
Sättigungspegel hat direkt ohne Abschwächer an die Mischerdiode zu 
legen.

Ralph Berres

von Stephan M. (stephanm)


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Ralph Berres schrieb:
>> Im Moment stellt ich mir eine sichere Messprozedur in Etwa so vor:
>> Grobkontrolle über das gesamte erfassbare Spektrum mit Abschwächer
>> (20dB? 30dB?) + Limiter.
>
> Ist ein guter Ansatz. Wobei ich keinen Limiter besitze.

"Guter Ansatz" im Sinne von?

> Im übrigen , wenn der Limiter zuschlägt kann es schon zu spät sein, oder
> der Limiter versaubeutelt den intermodulationsfreien Dynamikbereich des
> SAs.

Kann hierzu jemand noch was sagen? (Vor allem zu der Passage mit "zu 
spät")

> SA mit DC Trennung gehen in der Regel erst ab ca einigen hundert
> Kiloherz. Die SA welche bis 9KHz oder niedriger gehen haben keine DC
> Trennung am Eingang. Die Spannungsfestigkeit des Trennkondensators ist
> oft sehr begrenzt. Ich würde grundsätzlich keine
> Gleichspannnungsüberlagte Signale an den Eingang legen.

Nichts desto trotz spricht das Manual von einer Spannungsfestigkeit von 
+/- 50V DC am Eingang. Im Buch "Fundamentals of Spectrum Analysis" von 
C. Rauscher (Google findet auch eine PDF-Version von 2001 davon) heisst 
es in der Tat, dass SAs mit einer sehr niedrigen unteren Grenzfrequenz 
typischerweise DC-gekoppelte Eingänge haben und dass manche SAs über 
einen Koppelkondensator verfügen, wobei dann aber die untere 
Frequenzgrenze höher liegt. Allerdings nennt der Author im ersten Fall 
(DC-Kopplung) als Beispiel eine Frequenzuntergrenze von 20Hz, als 
Beispiel für eine untere Grenzfrequenz bei AC-Kopplung gibt er 9kHz an. 
(Die Angaben findet man im Abschnitt "Measurement on signals with DC 
component" des o.g. Dokuments.)

Da das Manual dem Gerät eine Gleichspannungsfestigkeit von +/- 50V DC 
attestiert, gehe ich auch davon aus, dass der SA das tatsächlich abkann.

Was aber ist mit der Frage nach aprupten Änderungen am DC-Level des 
Eingangssignals? Überspitzt gefragt: Ist es nun ein Risiko, den SA 
ohne Schutzmaßnahmen z.B. an eine 15V-DC-Spannungsquelle 
anzuschliessen oder nicht?

LG Stephan

von Ralph B. (rberres)


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Stephan M. schrieb:
> "Guter Ansatz" im Sinne von?

Schutzmassnahmen , damit man den SA nicht gleich himmelt.

Stephan M. schrieb:
>> Im übrigen , wenn der Limiter zuschlägt kann es schon zu spät sein, oder
>
>> der Limiter versaubeutelt den intermodulationsfreien Dynamikbereich des
>
>> SAs.
>
>
>
> Kann hierzu jemand noch was sagen? (Vor allem zu der Passage mit "zu
>
> spät")

Limiter begrenzen auch nicht extrem schlagartig .Sie haben eine 
Kennlinie ähnlich einer Zenerdiode. Das heist, schon einige dB vor der 
Ansprechschwelle haben sie eine nichtlineare Kennlinie, an der 
zusätzliche Mischprodukte entstehen. Zu gut Deutsch. Die obere 
Aussteuerungsgrenze des SAs wird mit Limiter schon lange vor der 
Limiterschwelle erreicht, weil der Limiter das Signal an der 
Aussteuergrenze verzerrt. Schaue mal in Wikipedia unter Interceptpunkt 
dritter Ordnung.

Der Limiter ist auch kein Allheilmittel. Er müsste schon bei ca 0dbm 
ansprechen um den SA sicher zu schützen. Hat dann aber stark negative 
Auswirkungen auf die Spuriusfreiheit des SAs. WEnn er ( wie vom 
Dynamikbereich eigentlich erwünscht ) der Limiter erst bei +10dbm 
anspricht, kann es aber schon zu spät sein, weil der Limiterknick nicht 
unendlich scharf ist. Das heist bei großen Pegel liegen dann trotzdem 
mehr als 13dbm am Mischer an, was ihn zerstören wird. Aber auch bei 
dieser Schwelle gibt es schon einen nachteiligen Einfluss auf das 
Intermodulationsverhalten.

Stephan M. schrieb:
> Was aber ist mit der Frage nach aprupten Änderungen am DC-Level des
>
> Eingangssignals? Überspitzt gefragt: Ist es nun ein Risiko, den SA
>
> ohne Schutzmaßnahmen z.B. an eine 15V-DC-Spannungsquelle
>
> anzuschliessen oder nicht?

Ist definitiv ein Risiko. Die Diode reagiert auch auf einen kurzzeitigen 
Anstieg des Signales , also auch auf eine Transienten äuserst sauer.

Ich würde immer dafür sorgen, das die zu messende Quelle einen ( 
gleichspannungsfreie ) 50 Ohm Quelle ist, sonst ist das Messen sowieo 
nur ein stochern in der trüben Suppe. Bei der Konstruktion von 
Schaltungen kann man an den interessierende Messpunkte meist problemlos 
eine 50 Ohm Schnittstelle hinzu Konstruieren. HF Baugruppen die zu einen 
kompletten Gerät kombiniert werden, sollten grundsätzlich 50 Ohm 
Schnittstellen haben.
Schon alleine um die Baugruppen autonom durchmessen zu können.


Stephan M. schrieb:
> Allerdings nennt der Author im ersten Fall
>
> (DC-Kopplung) als Beispiel eine Frequenzuntergrenze von 20Hz, als
>
> Beispiel für eine untere Grenzfrequenz bei AC-Kopplung gibt er 9kHz an.

Moderner SAs mögen größere Koppelkondensatoren haben, was die Sache noch 
gefährlicher macht. Für den Hobbyisten erschwingliche ältere SAs haben 
meist eine untere Grenzfrequenz von einigen hundert Kilohertz.

Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Bei einem HP-Analyzer fand ich in der Bedienungsanleitung den Hinweis 
auf eine Miniatur-Schmelzsicherung in der Eingangs N-Buchse, koaxial im 
Innenleiter integriert.
Für Niederfrequenzmessungen nehme ich einen 1:1 Oszilloskop-Tastkopf. 
Der hat mit dem Ohmmeter gemessen etwa 400 Ohm Serienwiderstand, das 
heißt, der Innenleiter besteht aus Widerstandsdraht. Mit dem 
Analyzer-Eingang von 50 Ohm ergibt das eine Dämpfung auf ca. 1/9 der 
Eingangsspannung, also fast 20dB.

für einen R&S Analyzer ca. 1990 habe ich etwa 300 kHz als untere 
Grenzfrequenz für den Koppelkondensator ermittelt.

von Ralph B. (rberres)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Bei einem HP-Analyzer fand ich in der Bedienungsanleitung den Hinweis
>
> auf eine Miniatur-Schmelzsicherung in der Eingangs N-Buchse, koaxial im
>
> Innenleiter integriert

Die schützt allenfalls den Eingangsabschwächer, wenn der ( weil er voll 
drin ist ) durch zu große Signale thermisch überlastet wird.

Aber glaube mir. Die Mischerdiode ist schneller als die Feinsicherung.

Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Für Niederfrequenzmessungen nehme ich einen 1:1 Oszilloskop-Tastkopf.
>
> Der hat mit dem Ohmmeter gemessen etwa 400 Ohm Serienwiderstand, das
>
> heißt, der Innenleiter besteht aus Widerstandsdraht. Mit dem
>
> Analyzer-Eingang von 50 Ohm ergibt das eine Dämpfung auf ca. 1/9 der
>
> Eingangsspannung, also fast 20dB

Für NF Messungen eine garnicht mal schlechte Idee. Die obere 
Grenzfrequenz ist dann halt stark eingeschränkt.

Man sollte bei einen SA prinziepiell mindestens 10db Abschwächer drin 
haben. Schon alleine wegen der Eingangsanpassung. Die HP8590ger Serie 
machen das schon automatisch. Wie das bei SAs anderer Firmen aussieht, 
weis ich nicht.

Ralph Berres

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Ralph Berres schrieb:
> Ist definitiv ein Risiko. Die Diode reagiert auch auf einen kurzzeitigen
> Anstieg des Signales , also auch auf eine Transienten äuserst sauer.
>
> Ich würde immer dafür sorgen, das die zu messende Quelle einen (
> gleichspannungsfreie ) 50 Ohm Quelle ist, sonst ist das Messen sowieo
> nur ein stochern in der trüben Suppe. Bei der Konstruktion von
> Schaltungen kann man an den interessierende Messpunkte meist problemlos
> eine 50 Ohm Schnittstelle hinzu Konstruieren. HF Baugruppen die zu einen
> kompletten Gerät kombiniert werden, sollten grundsätzlich 50 Ohm
> Schnittstellen haben.
> Schon alleine um die Baugruppen autonom durchmessen zu können.

Dem kann man sich nur anschließen. Spränge ich von einem Messpunkt mit 
+15V auf einen anderen mit meinetwegen -12V, ist die Umladung noch 
heftiger ;-(

Ich benutze meinen SA eigentlich auch nie wie ein Scope, mit dem man in 
der Schaltung 'herumspringt'; insofern hatte ich diese Problematik 
bisher schlicht ignoriert. Für diesen 'Such-Betrieb' sind die schon 
erwähnten 'Schnüffelsonden' das Mittel der Wahl (s. Bild: Schleife aus 
Semirigid mit 51-Ohm-MELF).

von Stephan M. (stephanm)


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Schon mal vielen herzlichen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen, um 
mir hier weiterzuhelfen!

Was wäre denn eine vernünftige Grundausstattung an externen 
Abschwächern? 10dB, 20dB? Auch 30dB? Welche Leistung? Und, was für mich 
auch nicht ganz unwichtig ist: Welches Steckersystem (N, BNC, SMA)?

Ich denke es ist vernünftig, außerhalb des SA durchgängig mit einem 
Abschlusssystem zu arbeiten? Im Moment würde ich zu SMA tendieren, die 
sind wenigstens schön handlich.

Welche Bezugsquellen (für Privat) gibt es denn z.B. für anständige 
Kabelsätze?

Liebe Grüße, Stephan.

von EMU (Gast)


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Stephan M. schrieb:
> Was wäre denn eine vernünftige Grundausstattung an externen
> Abschwächern? 10dB, 20dB? Auch 30dB?

Aus meiner Sicht wären 3, 2x6, 2x 10, 20 und 30dB sinnvoll

Stephan M. schrieb:
> Welche Leistung?

das hängt natürlich sehr davon ab was Du messen möchtest,
ich habe hier welche für normale Messarbeiten auf dem Labortisch mit 1W

Stephan M. schrieb:
> Und, was für mich
> auch nicht ganz unwichtig ist: Welches Steckersystem (N, BNC, SMA)?

auch hier ist das eine Frage was Du machst
für den Labortisch ohne große mechanische Belastung SMA

Stephan M. schrieb:
> Welche Bezugsquellen (für Privat) gibt es denn z.B. für anständige
> Kabelsätze?

Gute Kabel mit Protokoll macht AME
http://www.ame-engineering.de/

EMU

von Ralph B. (rberres)


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In einen guten SA ist normalerweise ein Stufenabschwächer , welches bis 
ca 50-70db ( je nach Gerät ) in 10db Schritten einstellbar sind. Die 
Belastbarkeit des Abschwächers ist meist ca 1Watt. Nicht zu verwechseln 
mit dem maximal zulässigen Pegel bei ganz rausgeschalteten 
Eingangsabschwächer. Da sind es dann oft nur 10mW.

Für höhere Leistungen brauchst du ein Leistungsdämpfungsglied, welche 
ich dann mit 30db Durchlassdämpfung bevorzugen würde ( wegen Umrechnung 
der Anzeige von mW in Watt bei HF-Milivolt und Wattmetern ).

Bei SAs bis ca 18GHz findet man meist N-Norm als Stecker , welches 
robuster sind als SMA Stecker, und in der Regel auch mehr Steckzyklen 
als SMA zulassen. Über 18GHz gehen dann N-Norm nicht mehr, weil in den 
Steckern bereits Hohlleitereffekte auftreten. Da verwendet man dann SMA 
oder andere kleinere Steckverbinder.

Man wird im Laborbetrieb beides brauchen, sowohl N-Norm als auch SMA 
Norm nebst entsprechend hochwertige Adapter. Für höhere Leistungen nur 
N-Norm.

Bis etwa 1GHz kann man durchaus selbstgefertigte Kabel mit RG58 oder 
besser verwenden ( aúf hochwertige Stecker achten Rosenberger , 
Telegärtner, etc, keine Noname von Reichelt ), sofern man sie nicht für 
vektorielle Netzwerkanalyse verwenden will. Bei Frequenzen darüber 
sollte man allmählich über hochwertige fertige Kabel nachdenken, die 
allerdings ein Vermögen kosten.

Es kommt halt immer darauf an, was für Messaufgaben man zu bewältigen 
hat.

Ralph Berres

von Stephan M. (stephanm)


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EMU schrieb:
>> Welche Leistung?
>
> das hängt natürlich sehr davon ab was Du messen möchtest,

Mangels besseren Wissens würde ich salopp von "Kleinsignalschaltungen" 
sprechen, also definitiv keine HF-Leistungsverstärker. Was ich mir 
derzeit für die Zukunft so vorstelle liegt schwerpunktmässig unterhalb 
von +10dBm. Mir ist allerdings auch klar, dass >= +10dBm bei Schaltungen 
mit bestimmten Mischern auch schnell da sind.

Frequenzseitig gehts jetzt erstmal weit unten los, größenordnungsmässig 
100MHz +/-, wie schnell es dann wie weit nach oben geht - mal sehen :-)

Ralph Berres schrieb:
> In einen guten SA ist normalerweise ein Stufenabschwächer , welches bis
> ca 50-70db ( je nach Gerät ) in 10db Schritten einstellbar sind. Die
> Belastbarkeit des Abschwächers ist meist ca 1Watt.

Bei meinem SA (ein Anritsu MS2601B) ist lt. Manual am Eingang bei +25dBm 
schluss, auch bei eingeschaltetem Abschwächer >= 10dB.

Ralph Berres schrieb:
> Bis etwa 1GHz kann man durchaus selbstgefertigte Kabel mit RG58 oder
> besser verwenden ( aúf hochwertige Stecker achten Rosenberger ,
> Telegärtner, etc, keine Noname von Reichelt ), sofern man sie nicht für
> vektorielle Netzwerkanalyse verwenden will. Bei Frequenzen darüber
> sollte man allmählich über hochwertige fertige Kabel nachdenken, die
> allerdings ein Vermögen kosten.

Der SA selber geht bis 2.2GHz. Für die nächste Zeit kann ich glaube ich 
mit Genauigkeiten von +/- ein paar wenigen Dezibel im Bereich oberhalb 
von 1GHz gut leben.

Ralph Berres schrieb:
> Bei SAs bis ca 18GHz findet man meist N-Norm als Stecker , welches
> robuster sind als SMA Stecker, und in der Regel auch mehr Steckzyklen
> als SMA zulassen. Über 18GHz gehen dann N-Norm nicht mehr, weil in den
> Steckern bereits Hohlleitereffekte auftreten. Da verwendet man dann SMA
> oder andere kleinere Steckverbinder.
>
> Man wird im Laborbetrieb beides brauchen, sowohl N-Norm als auch SMA
> Norm nebst entsprechend hochwertige Adapter. Für höhere Leistungen nur
> N-Norm.

Das Gerät hat eine N-Buchse. Meine derzeitige Idee besteht darin, auf 
das Gerät selber einen N-Buchse-auf-SMA-Stecker-Adapter zu setzen und ab 
dort mit SMA weiterzuarbeiten. Haltet ihr das in meinem Fall eine 
vernünftige Idee?

Vielen Dank & liebe Grüße, Stephan.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Stephan M. schrieb:
> Mangels besseren Wissens würde ich salopp von "Kleinsignalschaltungen"
> sprechen, also definitiv keine HF-Leistungsverstärker. Was ich mir
> derzeit für die Zukunft so vorstelle liegt schwerpunktmässig unterhalb
> von +10dBm. Mir ist allerdings auch klar, dass >= +10dBm bei Schaltungen
> mit bestimmten Mischern auch schnell da sind.

Und genau da passiert es dann, dass die "Kleinleistungs"geschichte in 
wilde Schwingungen ausbricht und mit >>20 dBm anfängt zu heizen. Man 
steckt da nicht drin. Einem Kollegen passierte es, als er an einem 
schwingenden Spannungsregler mit einem 5-V-FET-GHz-Tastkopf hantierte 
und den himmelte (800€).


> Meine derzeitige Idee besteht darin, auf
> das Gerät selber einen N-Buchse-auf-SMA-Stecker-Adapter zu setzen und ab
> dort mit SMA weiterzuarbeiten

Absolut richtig, solche 'consumables', sollten bessere Qualität sein. 
Für SMA und 1/10 dB besser auch gleich den Drehmomentenschlüssel 
mitbestellen.

von EMU (Gast)


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Stephan M. schrieb:
> as Gerät hat eine N-Buchse. Meine derzeitige Idee besteht darin, auf
> das Gerät selber einen N-Buchse-auf-SMA-Stecker-Adapter zu setzen und ab
> dort mit SMA weiterzuarbeiten. Haltet ihr das in meinem Fall eine
> vernünftige Idee?

Ja, entweder so oder ein Messkoax mit einer Seite N und an der anderen 
Seite SMA

EMU

von Ralph B. (rberres)


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Stephan M. schrieb:
> Das Gerät hat eine N-Buchse. Meine derzeitige Idee besteht darin, auf
>
> das Gerät selber einen N-Buchse-auf-SMA-Stecker-Adapter zu setzen und ab
>
> dort mit SMA weiterzuarbeiten. Haltet ihr das in meinem Fall eine
>
> vernünftige Idee?

Ich begehe sogar eine noch größere Todsünde. Bei mir sitzt meistens am 
Eingang ein Adapter auf BNC. Verwenden tue ich handelsübliche BNC Kabel, 
welches aber tatsächlich auch RG58 als Kabel hat. Es gibt auch BNC Kabel 
mit irgendwelchen sehr schlechten Kabel aus dubioser Quelle.

BNC ist zwar keine hf-mäßig sonderlich stabile Steckverbindung, aber für 
die meisten Messanwendungen reicht das aus. Sogar bis 2,5GHz.

Wichtig für dich ist erst mal zu wissen, das du beim messen immer sicher 
sein kannst, das in dem gesamten Eingangsbersich deines SAs also 2,2GHz 
keine Linien auftauchen, die so hoch sind, das sie deinen SA zerstören.
Deswegen sollte man sich bei einer Messunge immer einen Überblick mit 
dem gesamten 2,2GHz breiten Messbereich verschaffen, was da alles 
herumgeistert. Den höchsten Wert den man dann findet, sollte man als 
Bezug der maximalen Aussteuerung nehmen. Auch wenn es in einen 
Frequenzbereich liegt, der einen eigentlich nicht interessiert.Weil der 
belastet den Mischer. Auch wenn man ihn nicht sieht, weil man den Span 
um die interessierende Frequenz eingestellt hat.
Da muss man sich immer im klaren sein.
Im übrigen gibt es noch was zu beachten. Die Pegel sämtlicher Linien 
geometrisch addiert, ergibt den Summenpegel, der tatsächlich am SA 
anliegt.
Diese Tatsache wird dann wichtig, wenn mehrere Linien mit gleichen Pegel 
auftauchen, die obendrein die höchsten Pegel im Spektrum sind.
Wird gerne übersehen bei z.B. CATV Spektren, oder weises Rauschen.

Am besten ist es sowieso ,das der SA am Mischer immer nur maximal ca 
-30dbm sieht. Da ist auch bei den meisten älteren SA der 
intermodulationsfreie Dynamikbereich am größetn.

Ralph Berres

von Stephan M. (stephanm)


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Günter Richter schrieb:
> Und genau da passiert es dann, dass die "Kleinleistungs"geschichte in
> wilde Schwingungen ausbricht und mit >>20 dBm anfängt zu heizen. Man
> steckt da nicht drin. Einem Kollegen passierte es, als er an einem
> schwingenden Spannungsregler mit einem 5-V-FET-GHz-Tastkopf hantierte
> und den himmelte (800€).

Vor genau dieser Situation graut mir.

In der Theorie ist ja nun viel denkbar, was alles schiefgehen kann, und 
in der Praxis ist vermutlich alles, was schief gehen kann, irgendwem 
auch schon mal passiert. Also gibt es keine absolute Sicherheit. 
Deswegen interessiert es mich, ob es bei Euch neben grundsätzlichen 
Sicherheitsmaßnahmen wie das Abchecken des gesamten Spektrums mit 
externem + internem Abschwächer noch weitere Vorkehrungen oder so eine 
Art festes Ablaufschema gibt, also sowas wie:

- "Wenn ich das Gesamtsprektrum kontrolliert habe zünde ich noch ein 
Räuchstäbchen an, damit man später die Mikrowellendioden nicht riecht"
- "Ich setz immer erst den größten Abschwächer drauf, fummel dann ein 
paar Minuten mit den Fingern an der Schaltung rum, drehe mal hier und 
mal da und wenn dabei nix auffälliges dabei ist, wechsel ich auf den 
Abschwächer runter, den ich für die Messung brauche" - oder
- "Ich geb das immer meinem Kollegen in die Hand, soll der dass doch am 
Ende dem Chef erklären..."

Vielleicht erwarte ich mir da auch zu viel, aber mal sehen :-)

Ralph Berres schrieb:
> Den höchsten Wert den man dann findet, sollte man als
> Bezug der maximalen Aussteuerung nehmen. Auch wenn es in einen
> Frequenzbereich liegt, der einen eigentlich nicht interessiert.Weil der
> belastet den Mischer. Auch wenn man ihn nicht sieht, weil man den Span
> um die interessierende Frequenz eingestellt hat.
> Da muss man sich immer im klaren sein.

Das ist mir klar, und ich verstehe Deinen wiederholten Hinweis auf diese 
Tatsachen durchaus als Mahnung, das immer im Hinterkopf zu behalten.

Vielen Dank Euch allen für Eure Beiträge und Eure Hilfestellung.

LG Stephan

von Jochen F. (jamesy)


Lesenswert?

Hallo,

ich poste einfach mal ein paar Zeilen aus meinem Fachbuch, leider lann 
Openoffice die Bilder nciht darestellen.....

Unterabschnitt 4.1.7
Bedeutung des Abschwächers
Von großer Wichtigkeit bei einer Messung sind auch die Überlegungen der 
sinnvollen Einstel­lung des Abschwächers. Diese Tatsache wird häufig 
vernachlässigt. Hier ist ein Optimum zu wählen zwischen dem 
Empfindlichkeitsverlust bei Wahl einer hohen Dämpfung und dem 
verschlech­terten Inter­modulations- und Dynamikverhalten bei zu 
geringer Dämpfung. Ebenfalls ist die Veränderung des 
Ein­gangswiderstandes des Spektrumanalysators bei sehr geringer Dämpfung 
nicht unwichtig. Auch der Schutz des Eingan­ges gegen zu hohe 
Eingangsspannung und Eingangsleistung wird durch mehr Dämpfung 
verbessert.
Zwischen diesen Einschränkungen muß die optimale Einstellung der 
Dämpfung je nach Anspruch an die Messung gefunden werden. Hierbei ist 
einige Übung hilfreich. Vergl. hierzu S. 9(15-prüfen!!).
Einige Beispiele aus der Praxis werden in Kap. 3 und Kap. 6 vorgestellt.
Zur besseren Einschätzung des genauen Einflusses dieser Parameter auf 
das Meßergebnis und seine Genauigkeit sei hier auf die Fakto­ren 
eingegangen, die die Dämpfungseinstellung beeinflussen.
Der wichtigste Faktor ist die maximal zulässige Eingangsleistung, die 
ein Spektrumanalysa­tor an seinem Eingang ohne Gefahr für das Gerät 
zugeführt bekommen darf. Ist der Abschwächer nicht eingeschleift, also 
nicht aktiv, so gelangt die gesamte Eingangsleistung auf den ersten 
Mischer. Da der Mischer aus einer oder mehreren Dioden besteht, die mal 
leitend sind und mal gesperrt, ist die Sperrspannnung der Dioden genauso 
wichtig wie der maximale Durchlaßstrom, den die Dioden ohne Schaden 
verkraf­ten. Dies kann in der Praxis sehr wenig Leistung sein, 
vorgegeben durch die extrem kleinen Mischerdioden. Wird diese 
Eingangs­leistung überschritten, so kommt es zu einer Zerstörung des 
Mischers, und das Gerät muß re­pariert werden. Interessant ist hierbei, 
daß der Begriff "Eingangsleistung" die absolute Eingangsleistung des 
Mischers bezeichnet und nicht die gerade auf der Anzeige dargestellte 
Leistung eines bestimmten Eingangssignals. Da der gesamte 
Frequenzbereich, den das Vorfilter auf den Mischer passieren läßt, auch 
Signale mit hoher Leistung enthalten kann, die außerhalb des angezeigten 
Bereichs liegen, ist vorher zu prü­fen, ob der Mischer außer den 
Nutzsignalen noch andere starke Signale am Eingang hat. Da es sich in 
diesem Fall um hohe Amplituden handelt, kann hier mit einer Abschwächung 
von 30-40 dB über den gesamten Eingangsfrequenzbereich ziemlich 
ge­fahrlos gemessen werden, jedoch ohne zu unempfindlich zu werden. In 
jedem Fall sollte ein Eingangssignal je nach seiner Art schon vor dem 
Anschließen an den Spektrumanalysator auf die zu erwar­tenden 
Eingangsleistungen und Frequenzen hin abgeschätzt werden, das erfordert 
aller­dings etwas Übung und Wissen über das Eingangssignal.
Da einige Spektrumanalysatoren gleichstromgekoppelte Eingänge haben, 
darf in diesem Fall nur eine kleine Gleichspannung an den Eingang gelegt 
werden, da die Gleichspannung zu gefährlicher Erwärmung durch die 
Verlustleistung im Abschwächer und Verstellung der Vorspannung an den 
Dioden führt. Ist am Eingang eine Gleichstromsperre vorhanden, so dürfen 
in der Regel auch dann nur 25 bis 50 Volt Gleichspannung an den Eingang 
gelegt werden. Im Zweifel sollte man stets einen dem Frequenzbereich 
durch seinen inneren Aufbau angemessenen Kondensator vor dem Eingang des 
Spektrumanalysators verwenden.
Da die Mischerdioden bedingt durch die hohen Frequenzen, die solche 
Dioden verarbeiten müssen, in ihren Ab­messungen folglich sehr klein 
sind, ist die Leistung, die ihre Zerstörung zur Folge hat, sehr ge­ring. 
Der Abschwächer dagegen ist aus Ohm'schen Widerständen zusammengesetzt 
und verkraftet in der Regel eine um Größenordnungen höhere 
Eingangsleistung, ohne zerstört zu werden, besonders bei kurzen, aber 
kräftigen Impulsen. Da­her ist der Abschwächer ein Schutz gegen eine 
hohe Eingangsleistung oder plötz­lich am Ein­gang auftretender 
Transienten, etwa aus einer Netznachbildung, oder bei versehentlicher 
Berüh­rung einer Leitung, die sehr hohe Spannung führt. Allerdings ist 
nicht einmal ein Abschwächer gegen eine viel zu hohe Belastung gefeit.
Da der Mischer vom Eingang her gesehen nicht immer einen konstanten 
Eingangswiderstand darstellt, je nachdem, ob die Mischerdioden leitend 
sind oder gerade gesperrt, variiert der Eingangswiderstand eines 
Spektrumanalysators mit der Zeit, und ist auch abhängig von der 
jeweiligen Injektionsfrequenz, die der Mischer über seinen zweiten 
Eingang zugeführt bekommt. Diese Schwankung kann durch Einschalten eines 
Abschwächers stark vermindert werden, da hier der scheinbare 
Eingangswiderstand des Gerätes in die Nähe des Nominalwiderstandes 
rückt. Die Ursache hierfür liegt in der Tatsache, daß der Abschwächer 
(meistens!) den konstanten Wellenwiderstand deutlich besser einhält, als 
ein Mischer dies über den Eingangsfrequenzbereich kann. Ist der 
Abschwächer nicht eingeschleift, ist der Eingang mehr oder weniger 
fehlangepaßt. Eine solche Fehlanpassung kann auch zu störenden 
Rückwirkun­gen am Meßobjekt führen. Ein einfacher aber guter Test ist 
das Hin- und herschalten zwischen 0 dB und 10 dB (falls von der 
Amplidute her zulässig).
Interessant ist auch, ob gleichzeitig ein Eingangsgleichstrom fließen 
kann.

Unterabschnitt 4.1.8
Intermodulation
Die wesentlichen Störfaktoren, die sich beim Betrieb der Mischerdioden 
ergeben, sind die sogenannten Intermodulationsprodukte. Der Vorgang 
ihrer Entstehung ist genau ver­gleichbar einer Mischung, allerdings 
werden hier extern Eingangs- und Mischsignal über den 
Hochfre­quenzeingang zugeführt. Diese Tatsache ist auch maßgebend für 
die Unabhängig­keit dieses Effektes von der Frequenz des internen 
Mischsignals (LO), das über den zweiten Eingang des Mischers vom Gerät 
zugeführt wird.
Die Intermodulation ist - streng gesehen - das unerwünschte 
Mischergebnis zweier Ein­gangssignale an der nichtlinearen 
Eingangskennlinie eines jeden Mischers, auf dieser Tat­sache basiert im 
Wesentlichen die Funktion des Eintaktmischers, der in Kapitel 5 noch 
erläutert wird.
Ein sehr anschauliches Maß für diese unerwünschten Mischprodukte - und 
damit für die Qualität eines Mischers - liefern die sogenannten 
Interceptpunkte. Je höher sie liegen, um so besser ist der fragli­che 
Mischer.
(Hier das Bild mit den 2 Geraden und den Steigungen und dem IP3 auch IP2 
und 1dB-Pkt.).

Diagramm noch erweitern um IP2 und 1dB-Pkt., Ausgangsspannung noch 
eintragen...
Bild X.XX Darstellung des Interceptpunktes 3. Ordnung (IP3)+Extras

Zur Messung eines Interceptpunktes verwendet man zwei Eingangssignale 
genau gleicher Amplitude, die verzerrungsfrei überlagert werden müssen 
(additiv!). Die Frequenz der beiden Ein­gangs­signale sollte recht nah 
beieinanderliegen, damit sie durch etwa vorgeschaltete Filter nicht 
schon gedämpft werden. Allerdings dürfen sie auch nicht zu nah 
beieinander gewählt werden, da sich die Intermodulationsprodukte nicht 
mehr getrennt darstellen lassen. In aller Regel ist das Er­gebnis der 
Messung eine Funktion des Abstandes der Eingangsfrequenzen. Da­her wird 
in aller Regel bei der Angabe eines Interceptpunktes auch der Abstand 
der Ein­gangsfrequenzen an­gegeben.
(mgl. hier noch auf die 2 Bilder unten eingehen und IM-Pegel erläutern)

Bild 4.XX Spektrum mit wenigen Intermodulationsprodukten

Bild 4.XX Signal mit vielen Intermodulationsprodukten

Der Interceptpunkt dritter Ordnung (IP3) ist ein gedachter Punkt, an dem 
sich wie im Bild dargestellt die Geraden der Amplitude von 2 
Eingangssignalen gleicher Leistung und der Amplitude der 
Intermodulationsprodukte 3. Ord­nung schneiden. Je besser ein Mischer 
ist, um so höher liegt dieser Punkt. Ein hoher IP3 bedeutet, daß bei ein 
und derselben Eingangsamplitude weniger Leistung auf die 
Intermodulationsprodukte entfällt als bei einem niedrigeren IP3. Bei 
guten Mischern würde die Leistung zum Erreichen des 
Intermodulationspunktes 3. Ordnung (IP3) den Mischer sofort zerstören, 
daher wird er auf andere Weise gemessen. Die verwendete Methode ergibt 
sich aus der Tatsache, daß die Gerade mit den Intermodulationsprodukten 
genau die dreifache Steigung hat wie die Gerade des Eingangssignals. 
Daher kann bei ei­ner beliebigen Eingangs­leistung der Abstand von den 2 
leistungsgleichen Nutzsignalen und den Intermodulationspro­dukten 
gemessen werden und dann der IP3 nach der folgenden Formel berechnet 
werden, in dem man die  unterschiedlichen Geradensteigungen zur 
Berechnung des Interceptpunktes ausnutzt.

µ §

wobei:

Pe= Pegel der Engangsleistung (eines von beiden Signalen)
Pi= Pegel eines der zwei Intermodulationsprodukte
IP3= Pegel entsprechend dem Interceptpunkt dritter Ordnung
(Alle 3 Pegelangaben sind in derselben logarithmischen Einheit zu 
wählen, dBm oder dBuV, inklusive Vorzeichen!)
µ §
Als Beispiel sei hier ein Mischer vorgegeben, der einen unbekannten IP3 
hat. Auf diesen Mischer werden zwei verzerrungsfrei überlagerte Signale 
mit einem Pegel, der genau -10 dBm Ausgangssignal auf der Nutzfrequenz 
erzeugt, gegeben. Das erste Eingangssignal habe die Frequenz 20 MHz, das 
zweite habe 20.1 MHz. Gemischt wird mit einer Frequenz von 18 MHz. Daher 
werden die Intermodulationsprodukte dritter Ordnung bei den Frequenzen 
1.9 MHz und 2.2 MHz auftreten, und die Nutzsignale bei 2.0 und 2.1 MHz. 
Der Pegel dieser Signale wird mit einem Spektrumanalysator gemessen, der 
bei den verwendeten Pegeln frei von meßbarer Intermodulation sei. 
Annahme: Angezeigt wird ein Pegel von -36 dBm für jedes der zwei 
Intermodulationsprodukte. Da die 2 Nutzsignale jeweils -10 dBm besitzen, 
ergibt sich ein Abstand der Nutz- und Störsignale von 26 dB. Damit 
ergibt sich ein IP3 von:

µ §

Genauso läßt sich die Amplitude der Intermodulationsprodukte 3. Ordnung 
vorhersagen, wenn die Eingangspegel und der IP3  bekannt sind. Der 
Einfachheit halber seien zwei gleiche Eingangspegel vorausgesetzt. Der 
Mischer habe einen IP3 von +13 dBm, und der Pegel der zwei 
Eingangssignale betrage -10 dBm. Folglich werden die Amplituden der 
Intermodulationsprodukte 3. Ordnung

µ §

Eine andere Methode ist die folgende: Die 2 leistungsgleichen 
Nutzsignale werden mit einer geringen Amplitude auf den Mischer gegeben, 
und eine definierte Ausgangsamplitude ge­nau eingestellt. Nun betrachtet 
man eine der 2 Frequenzen, auf denen die Intermodulati­onspro­dukte 3. 
Ordnung entstehen werden, und erhöht die Amplitude beider Signale 
gleichzeitig so lange, bis die Amplitude der Intermodulationsprodukte 
genau so groß ist wie vorher das Nutzsignal. Der festgestellte 
Ampli­tudenunterschied bei den eingestellten Eingangssignalen wird 
halbiert und zur höheren Ampli­tude addiert (Dezibel!), dieser Wert 
ergibt den IP3.
Beispiel: Man empfange eines der 2 Eingangssignale, so daß die 
Feldstärkeanzeige auf einem unteren, aber schon linearen teil der 
Regelkennlinie des Empfängers steht. Dieser Wert muß später wieder 
eingestellt werden. Die neue Empfangsfrequenz wird so eingestellt, daß 
ein Intermodulationsprodukt 3. Ordnung. Nun erhöhe man die 
Ausgangsleistung der beiden Meßsender gleichzeitig um denselben Betrag, 
bis der Empfang der IP3 mit genau derselben Amplitude erfolgt, wie 
vorher das Originalsignal. Da die alte und die neue Eingangsleistung am 
Meßsender ablesbar sind, kann die Amplitudendifferenz einfach in dB 
abgelesen werden. So seien es im ersten Fall -90 dBm gewesen, und im 
zweiten Fall -20 dBm. Da auf den größeren Pegel nun die Hälfte der 
Differenz aufaddiert wird, ergibt sich ein IP3 von:

µ §

Wie man feststellen kann, ist ein Interceptpunkt eine Amplitudenangabe, 
zu der man bei einer gegebenen Ein­gangsamplitude sofort die Größe der 
Intermodulationsprodukte errechnen kann. Dies erfolgt zweckmäßigerweise 
stets in Dezibel oder dBm.
Bisher wurden nur Mischer in Verbindung mit Intermodulation betrachtet, 
aber selbstverständlich können In­termodulationsprodukte auch an anderen 
Bauelementen mit nichtlinearer Verhaltensweise entstehen. Dies wird 
manchmal nicht beachtet, wenn es sich zum Beispiel um oxidierte 
Re­lais­kontakte oder HF-Schalter mit PIN-Dioden handelt. Natürlich ist 
auch ein Verstärker eine nicht­lineare Baugruppe, falls eine gewisse 
Eingangsleistung überschritten wird. Daher ist auch bei einer 
Verstärkerschaltung die Angabe eines Interceptpunktes eine 
unverzichtbare Anga­be!
In den obigen Ausführungen war nur vom Interceptpunkt 3. Ordnung die 
Rede, da er der bedeutendste Parameter für Verzerrung ist, aber 
selbstverständlich existieren auch die Interceptpunkte 2., 4. und 
hö­herer Ordnungen. Je höher die Ordnung, desto kleiner sind in der 
Regel auch die Amplitu­den der In­termodulationsprodukte. Die oben 
genannten Rechenmethoden und Formeln gelten bei Berücksichtigung der 
geänderten Amplitudenverhältnisse für Interceptpunkte beliebiger 
Ordnung. In der Nähe der Eingangsfrequenzen tauchen allerdings nur die 
Pro­dukte ungerader Ordnung auf.
Die Mischprodukte haben die Frequenzen

µ §

wobei n von 0 bis m geht. Die Summe der m und n je Fall ergibt die 
Ordnung eines Intermodulationsprodukts. Die Summe der m und n ergibt 
auch die Steigung der Geraden als Verhältnis zum Eingangssignal an. 
Einge­hender erläutert wird dies in [Sabin und Schoenike] und [Ulrich L. 
Rohde].
[nochmal in der Quelle nachlesen]

Besonders übersichtlich ist die breite Palette der Ausgangssignale einer 
Mischung bis zur fünften Ordnung in dem Buch "Single-Sideband Systems & 
Circuits von William E. Sabin und Edgar O. Schoenike u. a., 1987, 
McGraw-Hill Verlag" beschrieben.
Da die dortige Schilderung auf Englisch ist, sei sie hier übersetzt 
wiedergegeben.

Allgemein kann die Übertragungsfunktion eines Verstärkers oder Mischers 
dargestellt werden als eine Potenzreihe um den Ruhe-Arbeitspunkt (der 
Einfachheit halber hier nur bis zur 5. Potenz entwickelt):

µ §

Die K0 und K1 repräsentieren die lineare Übertragungskennlinie. Die 
Terme mit den Potenzen 2 bis 5 stehen für die Nichtlinearitäten, die 
Verzerrungen erzeugen.

Ein Zweifrequenz-Signal (auch: Zweiton-Signal) wird beschrieben durch:

µ §

wobei   A1 und A2 = Amplituden der Signale
             µ §
             µ §
               f1 und f2 = Frequenzen der Signale

Durch Ersetzen von e in der obersten Gleichung ergibt die folgenden 
Terme, gruppiert nach Potenzen der Verzerrungen.

Die Grundwellenanteile sind:

µ §  µ §
µ §  µ §

Die Anteile zweiter Ordnung sind:

µ §          µ §
µ §          µ §
µ §          µ §

Die Anteile dritter Ordnung sind:

µ §        µ §
µ §        µ §
µ §          µ §
µ §          µ §

Die Anteile vierter Ordnung sind:

µ §                µ §
µ §              µ §
µ §                µ §
µ §                  µ §
µ §                  µ §

Die Anteile fünfter Ordnung sind:

µ §              µ §
µ §              µ §
µ §              µ §
µ §                µ §
µ §                  µ §
µ §                  µ §

Das eigentliche Ergebnis der Mischung ist in (4.2.1) beschrieben, nur 
dieser Term ist das gewünschte Nutzsignal der Mischung, es besteht aus 2 
verschiedenen Frequenzen.
Wie aus der Gleichung zu ersehen ist, ist das Nutzsignal nach dem 
Mischer genau das Produkt der beiden Eingangssignale, und alle anderen 
Ausgangssignale sind daher als ungewollte Nebenprodukte der Mischung zu 
betrachten. Insbesondere sind dies die beiden Anteile der 
Eingangssignale (4.1.1) und (4.2.2). Auch ist sehr deutlich abzulesen, 
daß bei Intermodulationsprodukten die Signalamplitude genau mit der 
Potenz der Ordnung ansteigt, was bereits in Kap. 3 besprochen wurde. 
Allein die willkürlich nach den Ausgangssignalen 5. Ordnung abgebrochene 
Berechnung der entstehenden Signale zeigt deutlich, wie viele mögliche 
Frequenzen am Ausgang einer Mischstufe oder eines nicht linearen 
Verstärkers erzeugt werden können. In der Praxis kommen häufig 
Intermodulationsprodukte noch höherer Ordnung vor, die einen breiten 
"Lattenzaun" auf dem Schirm eines Spektrumanalysators ergeben (dieser 
technische Ausdruck ist eine Folge des Schirmbildes und repräsentiert 
eine sehr anschauliche Beschreibung des Eingangssignals).
Die Koeffizienten für diese Berechnung sind stark von der jeweiligen 
Schaltung, Amplitude, und Verwendungszweck der Schaltung abhängig und 
insbesondere von den Betriebsbedingungen. Ein linearer Verstärker wird 
stets ein großes K1 und eventuell ein K0 als Kenndaten besitzen, die 
anderen Koeffizienten dagegen werden sehr klein sein.
Bei einem Mischer ist lediglich ein großes K2 interessant, alle anderen 
Koeffizienten führen zu unerwünschten Mischprodukten.
Deutlich wird auch das Vorhandensein der 2 Eingangsfrequenzen in (4.1.1) 
und (4.1.2), sowie deren Harmonische in (4.2.2), (4.2.3), (4.3.3), 
(4.3.4), (4.4.4), (4.4.5), (4.5.5) und (4.5.6).
Die restlichen Anteile sind in ihrer Ordnung gemäß der Gleichung

µ §

definiert, ihre jeweiligen Amplituden sind aus den Gleichungen (4.1.1) 
bis (4.5.6) direkt herauszulesen, wobei gilt, daß alle K vom verwendeten 
Mischer abhängig sind.
Generell gilt, daß in der Nähe der Ausgangsfrequenzen nur die 
Mischprodukte ungerader Ordnung erscheinen. Deshalb ist der 
Interceptpunkt 3. Ordnung so interessant bei der Begutachtung der 
Leistungsmerkmale eines Mischers, da die Intermodulationsprodukte 
höherer Ordnung erst bei noch stärkerer Übersteuerung in Erscheinung 
treten.

Die Intermodulationsprodukte höherer Ordnung haben in der Betrachtung 
der Qualitäten eines Mischers oder eines Verstärkers nicht dieselbe 
Bedeutung wie die Intermodulationsprodukte 3. Ordnung (IP3!). Ihre 
Amplituden sind allerdings genauso von der Eingangsamplitude abhängig, 
wenn auch mit höherer Steigung der zugehörigen Gerade analog zu Bild 
4.XX.
Bei extremer Übersteuerung eines Mischers oder Verstärkers lassen sich 
jedoch in der Praxis eine sehr große Anzahl Intermodulationsprodukte 
beobachten, die sich nach den oben beschriebenen Regeln verhalten. So 
können sehr viele Intermodulationsprodukte entstehen, die auch im Bild 
dargestellt werden. In nachfolgenden Stufen können diese 
Intermodulationsprodukte wiederum gemischt werden und dadurch die 
Funktion des Gerätes erheblich beeinträchtigen.

(Hier Bild von Signal mit vielen IMs) - Siehe weiter unten, Nummer 
einfügen!

Unterabschnitt 4.1.9
Kreuzmodulation
Eine weitere Erscheinung im Betrieb von Mischern, die eine Beschränkung 
der Leistungsmerkmale eines Mischers bedeutet, ist die Kreuzmodulation. 
Kreuzmodulation ist eine besondere Art der Amplitudenmodulation, die 
dadurch entsteht, wenn ein sehr starkes Signal im Mischer begrenzt wird 
und ein schwächeres Signal, das dem starken Signal überlagert ist, durch 
die Unlinearität ebenfalls komprimiert wird. Dies kann sich als reine 
Amplitudenmodulation bemerkbar machen, meistens wird nur die Amplitude 
dieser Signale geringer. Wird der Mischer extrem übersteuert, kann die 
Kreuzmodulation zu einer kompletten Unterdrückung der anderen 
Eingangssignale führen.
Die wenigen Möglichkeiten, eine solche Kreuzmodulation zu verhindern, 
sind in der Praxis entweder durch eine entsprechende Einschränkung der 
Bandbreite zu erreichen, um zu starke unerwünschte Signale zu dämpfen. 
Ist jedoch das starke Signal sehr nahe des gewünschten Signals, so kann 
eine Verminderung der Kreuzmodulation andererseits nur durch einen 
besonders großsignalfesten Mischer erreicht werden, da ein Filter nicht 
mehr genügend Selektion bietet. Besonders der "Zero-Beat" eines 
Spektrumanalysators ist hier ein Kandidat für mögliche Probleme. Die 
fragliche Mischstufe (also alle Stufen nach dem 1. Mischer) muß die 
gesamte Eingangsleistung ohne nennenswerte Kompression bewältigen. Die 
erste Mischstufe kann dazu beitragen, dieses Problem zu minimieren, 
indem sie die Injektionsfrequenz durch gute Balancierung nicht in der 
vollen Amplitude auf den Ausgang durchkoppeln läßt. Bei 
nichtbalancierten Mischern ist eine Injektionsdämpfung am Ausgang 
aufgrund der Topologie nicht machbar. Diese Ausführungen gelten im 
Übersteuerungsfall auch für Verstärkerstufen, und sogar für passiv 
arbeitende Diodenschalter und ähnliche Schaltungen.
In der Praxis macht sich dieser Effekt als eine Verkleinerung der 
gemessenen Amplitude in der Nähe des starken Signals bemerkbar, 
vergleichbar einer Bandsperrfunktion, deren Mitte das starke Signal 
bildet.
Dies kann als Meßergebnis in keinem Fall hingenommen werden, daher ist 
hier große Sorgfalt auf die möglichen Eingangspegel und den Mischer bzw. 
den Verstärker zu legen. In der Praxis ist diese Einschränkung von sehr 
großer Bedeutung bei der Auslegung fast jeder hochfrequenztechnischen 
Schaltung.
(Hier noch Skizze um ein sehr starkes Signal herum oder Speckiausdruck - 
mit MAX HOLD)


(Hier noch weitere theoretische Kapitel)
Rauschen aktiv/passiv --- IPx---Störungen und Störungsarten --- digitale 
Spektrumanalyse auch als Teil eines Analoganalysators mit besserer 
Geschwindigkeit und Auflösung


Abschnitt 4.2
Digitale Spektrumanalyse mittels Fouriertransformation und verwandte 
Rechenverfahren
Die Fouriertransformation bildet die mathematische Grundlage für die 
Umwandlung einer im Zeitbereich definierten Funktion in eine andere 
Funktion, die dieses Signal im Frequenzbereich beschreibt. Die 
Umkehrfunktion hierzu bildet die inverse Fouriertransformation. Die 
eigentliche Fouriertransformation im streng mathematischen Sinne setzt 
ein zeitkontinuierliches Signal voraus, welches im betrachteten Bereich 
nur endliche Sprungstellen aufweist (die sog. Dirichlet´sche Bedingung). 
In der Praxis liegt ein solches Signal meist als Folge zeit- und 
wertdiskreter Abtastergebnisse vor, so daß hier mit einem anderen 
mathematischen Verfahren vorgegangen werden muß. Außerdem kommen noch 
eine Reihe anderer Fehlerfaktoren für das Ergebnis hinzu, je nach 
verwendetem Rechenverfahren. Allerdings basieren auch diese Methoden auf 
der Fouriertransformation, daher soll sie zuerst vorgestellt werden.
(Hier schließt sich am besten ein Diagramm an, aus dem die Gewinnung der 
Ausgangsinformation auf mehreren verschiedenen Wegen dargestellt wird, 
eventuell mit einem kurzen SNIP des verwendeten Algorithmus) siehe 
Todofile

[An dieser Stelle die KORR vom Kapitel 4 erst einmal zurückgestellt und 
mit K5 weiter gemacht] Fe 221203

Unterabschnitt 4.2.1
Die Fouriertransformation
Die Fouriertransformierte ist die mathematische Umwandlung einer 
Funktion in Abhängigkeit von der Zeit in eine Funktion in Abhängigkeit 
von der Frequenz mit Hilfe der Fouriertransformation. Dafür muß die 
Funktion im Zeitbereich einigen Forderungen genügen, das heißt, sie muß 
einige einschränkende Voraussetzungen erfüllen. Einerseits muß die 
untersuchte Frequenz mit mindestens einer Periode des Signals in den 
Abtastwerten enthalten sein, andererseits muß die Nutzamplitude in einem 
sinnvollen Verhältnis zur Störamplitude und außerdem der Quantisierung 
stehen. Desweiteren dürfen die Amplitudensprünge stets nur endlich sein 
und die maximale untersuchte Frequenz nicht höher als die Hälfte der 
Abtastrate. Alle diese Erfordernisse ergeben sich aus dem Shannon'schen 
Abtasttheorem und den Dirichlet'schen Bedingungen für 
Integrale(Stetigkeit - also keine abrupten Sprungstellen)und keine 
unendlichen Werte(Au Weia)(???).
(Hier das Sprungverhalten und die Periodizität und noch mehr)
Die Fouriertransformation ist wie folgt definiert:

µ §              µ §
Der Beweis dieser Formel soll hier nicht angetreten werden, da er hier 
nicht weiter von Belang ist. In der einschlägigen Fachliteratur ist er 
jedoch ausführlich beschrieben.[Sam D. Stearns, Litverz.; 
Clausert/Wiesemann Grula ET Band 1/2]
Als Ergebnis liefert die obige Formel, daß einer Zeitfunktion 
mathematisch eine Frequenzfunktion korrespondiert, wenn sie die oben 
genannten Einschränkungen nicht verletzt. Für die Spektrumanalyse ergibt 
sich daher ein determiniertes mathematisches Rechenverfahren, um aus 
einer Zeitfunktion die jeweilige Frequenzfunktion herzuleiten. Dies 
setzt allerdings eine kontinuierliche Zeitfunktion voraus, die sich in 
der Praxis nicht exakt bestimmen läßt. Außerdem ist das Integral niemals 
über einer unendlichen Zeitspanne lösbar, wie von der Theorie gefordert, 
sondern stets nur über einem endlichen Zeitintervall, so daß sich bei 
der Umsetzung dieses Rechenverfahrens in die Praxis einige Probleme 
ergeben. Diese lassen sich jedoch durch gewisse Annahmen und 
Überlegungen umwandeln in durchaus konkrete Ergebnisse der 
Fouriertransformation in der Praxis. Eine wesentliche Änderung ergibt 
sich durch den Übergang von zeitkontinuierlichen Werten zu zeitdiskreten 
Werten, also einer Abtastung zu bestimmten Zeitpunkten. Hieraus ergibt 
sich der Zusammenhang der Fouriertransformation und der sog. diskreten 
Fouriertransformation.
Ein in diesem Zusammenhang interessanter Sonderfall ist der 
Dirac-Impuls, eine theoretische Rechengröße mit genau festgelegten 
Eigenschaften. Da die Amplitude des Impulses gegen unendlich geht und 
seine Dauer unendlich kurz ist, kann er in der Praxis so nicht erzeugt 
werden. Interessant ist bei der Definition des Dirac-Impulses besonders, 
daß für ihn die Fläche unter dem Integral aus Amplitude und Zeit immer 
gleich 1 ist. Als Formel ist der Dirac-Impuls so definiert:

µ §

 Wird nun ein solcher Dirac-Impuls im Frequenzbereich betrachtet, so 
besitzt er ein Spektrum, in welchem alle Frequenzen mit genau derselben 
Amplitude vorkommen. In der Theorie wird der Dirac-Impuls häufig in 
Formeln benutzt, die sich mit Signalanalyse befassen. Dort wird seine 
Filterwirkung im Zeitbereich ausgenutzt, wenn ein solcher Dirac-Impuls 
als Filterfunktion zur Multiplikation mit einem anderen Signal benutzt 
wird. Besonders von Bedeutung ist, daß auch weißes Rauschen im 
Frequenzbereich dieselbe Darstellung besitzt, wenn der Aufnahmezeitraum 
unendlich lang ist.
(Hier 2 Beisp. 1. Dirac-Impuls und Darst im Frequenzbereich)

Ist dagegen im Frequenzbereich eine sehr schmale Nadel zu beobachten, so 
ist die korrespondierende Funktion im Zeitbereich eine sinusförmige 
Welle mit einer bestimmten Frequenz.
(2. Nadelf. Impuls im Freq.-Ber und seine Darst als Sinus im 
Zeitbereich)
( Inverse Fouriertransformation als Umkehrfunktion nicht vergessen...)

Das Ergebnis einer Fouriertransformation kann mit einem umgekehrten 
Algorithmus dazu benutzt werden, um aus der Abbildung im Frequenzbereich 
den ursprünglichen Signalverlauf im Zeitbereich zu rekonstruieren, da 
die Amplituden- und Frequenzinformation zu jedem Zeitpunkt bekannt ist, 
und darüberhinaus auch die Phaseninformation existiert. rechnerisch 
werden dazu alle Frequenzanteile mit korrekter Amplitude und Phase 
addiert, und so zeit- und wertdiskret der ursprüngliche Spannungsverlauf 
im Zeitbereich nachgebildet. Die modernen Audio-Kompressionsverfahren 
arbeiten ähnlich diesem Prinzip, nur wird bei ihnen nicht exakt mit der 
Fouriertransformation gearbeitet, sondern das Ausgangssignal in einzelne 
"kleine Wellen", sog. Wavelets, gewandelt. Diese Wavelets werden dann 
ebenfalls wieder zusammengesetzt, um das ursprüngliche Audiosignal zu 
liefern. Bei dieser Art Kompression macht man sich die Tatsache zunutze, 
daß in vielen Fällen eine recht einfache Signalstruktur  vorliegt. Für 
das Wavelet-Verfahren bedeutet die Rücktransformation vom Frequenz- in 
den Zeitbereich deutlich weniger Rechenleistung, als für die 
Transformation in den Frequenzbereich, bei der Fouriertransformation 
sind beide Wege gleich aufwendig, nur der gewählte Algorithmus und seine 
Umsetzung entscheidet hier über die notwendige Rechenleistung.
Diesen Rechenweg nennt man die inverse Fouriertransformation, da sie die 
exakte Umkehrung der Fouriertransformation ist.

Gruß, Jochen DH6FAZ

von Kurt Moser (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

Darf man wissen aus welchem Fachbuch dieser Auszug stammt ?

Gruss, Kurt

von Jochen F. (jamesy)


Lesenswert?

An dem schreibe ich noch...... mein eigenes. Daher auch die vielen 
unvollendeten Kommentare....
Ist es so schlecht?

von Kurt Moser (Gast)


Lesenswert?

Nein, im Gegenteil; viele praktische und gut verständliche Hinweise
für den Umgang mit Spektrumanalysatoren.
Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, mir einen Analysator zuzulegen;
deshalb das Interesse.

Gruss, Kurt

von Jochen F. (jamesy)


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Das ist nur ein kleine Ausschnitt aus Kapitel 4 gewesen, das Manuskript 
hat bisher 330 Seiten..... da sind auch die Grafiken korrekt drin und 
die Formeln, die sind beim Post verstümmelt worden.

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