Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Motor Hochdruckreiniger defekt?


von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Der Hochdruckreiniger meiens Vaters funktioniert nicht mehr. Wenn man 
das Teil einschaltet, brummt der Motor nur noch.

Laut Aufdruck ist es ein Motor mit 1300 Watt.

Phase und Null gehen über "etwas dickere Drähte" direkt in den 
Motorwickel hinein (nach zwischengeschaltetem Einschalter) "aus dem 
Motorwickel heraus" kommen 2 etwas dünnere Drähte, an dem ein 
Kondensator 25 uF / 400V~ angeschlossen ist.

Aus  irgendeiner Ausweide-Aktion hatte mein Vater noch noch einen 
ähnlichen Kondensator in seiner Kramkiste gehabt, allerdings wird er 
geringere Kapazität haben (ich glaube 10 uF entziffert zu haben, die 
Schrift ist abgeschrabbelt wo die Kapazitätsangabe ist). Der Motor 
brummt mit diesem Ersatz genau so laut / gleicher Ton wie mit derm 
original Kondensator

Kohlen habe ich nicht direkt am Motor entdeckt. Hab aber kein Meßgerät 
dagehabt außer einem kleinen Leitungsprüfer-Piepser)

meine Fragen:

um welchen (bürstenlosen?)  Motortyp könnte es sich handeln? 
Beschaltung / Prüfmöglichkeit?

von MaWin (Gast)


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Drehstrommotor in Steinmetz-Schaltung als Kondensatormotor.

Haben alle Drähte Durchgang ?

(Korrosion kann bei einem Wassergerät schon mal ein Problem sein).

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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MaWin schrieb:
> Haben alle Drähte Durchgang ?

Laut dem mir zur Verfügung stehenden Durchgangs-Piepser hat alles auf 
allem gepiepst. Ich werd aber da noch mal mit einem Multimeter hin und 
durchmessen ...

> Korrosion kann bei einem Wassergerät schon mal ein Problem sein

Das war alles wasserdicht gekapselt. Alle Leitungen etc. sind 
"blitzeblank" sauber ohne Korrosion.

> Drehstrommotor in Steinmetz-Schaltung als Kondensatormotor.

gibts die auch bürstenlos? Oder hab ich nur nicht genau gesucht, und er 
hat doch Bürsten/Kohlen?

 Würde denn der Ersatz-Kondensatore (so er in Ordung wäre) nicht 
IRGENDEINE Reaktion bewirken müssen, auch wenn der Wert nicht passt?

Gibt es Vermutungen über den Motortyp beim gegebenen Einsatzbereich 
(halt eine Hochdruck-Pumpe anzutreiben - keine Ahnung welche technischen 
>Eigenschaften ein derartiger Motor haben muß)

von Harald W. (wilhelms)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Der Hochdruckreiniger meiens Vaters funktioniert nicht mehr. Wenn man
> das Teil einschaltet, brummt der Motor nur noch.
>
> Laut Aufdruck ist es ein Motor mit 1300 Watt.
>
> Phase und Null gehen über "etwas dickere Drähte" direkt in den
> Motorwickel hinein (nach zwischengeschaltetem Einschalter) "aus dem
> Motorwickel heraus" kommen 2 etwas dünnere Drähte, an dem ein
> Kondensator 25 uF / 400V~ angeschlossen ist.

Dieser Kondensator ist ein typisches Verschleissteil bei solchen
Kondensatormotoren. Du solltest ihn durch einen neuen mit der
gleichen Kapazität und der gleichen Spannung ersetzen.
Gruss
Harald

von citb (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Der Hochdruckreiniger meiens Vaters funktioniert nicht mehr. Wenn man
> das Teil einschaltet, brummt der Motor nur noch.

Kann man den von Hand noch drehen?

citb

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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citb schrieb:
> Kann man den von Hand noch drehen?

ja, der Motor läßt sich noch drehen.

Ich kann aber sclecht die aufzuwendende Kraft einschätzen. Man kommt 
nicht direkt an den Rotor dran: Die Pumpe hab ich (noch) nicht abgebaut 
{ich möchte erst mal Motor und Pumpe zusammen lassen wegen möglicher 
Undichtigkeiten}. Also kann ich nur am anderen Ende drehen, wo das 
"Flügelrad zur Belüftung" ist. Das ist aber mit einem längstgeschlitzten 
Schutzgitter abgedeckt. Also ist das Drehen nur unter Zuhilfenahme eines 
Schraubenziehers möglich, mit dem ich das Flügelrad weiter drehe. Es 
schien mir aber nicht sehr schwergängig zu sein.

von oszi40 (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Dieser Kondensator ist ein typisches Verschleissteil

Dann könnte man ihn auch entladen und messen.
Falls dieser Motor zufällig Windungsschluss haben sollte, wäre das 
wahrscheinlich ein "wirtschaftlicher Totalschaden".

Achte bei Neukauf auf ausreichend Druck und drehe den Wasserhahn immer 
voll auf damit die Pumpe nicht durch Wassermangel trockenläuft.

von citb (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Schraubenziehers möglich, mit dem ich das Flügelrad weiter drehe. Es
> schien mir aber nicht sehr schwergängig zu sein.

Das heisst, Du drehst das Fluegelrad.
Das muss nicht bedeuten, dass der Motor dreht.
Wenn der dreht --> Kondensator oder Hilfswicklung

citb

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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So, ich hab mal ohmsch durchgemessen, das scheint alles zu passen und 
hat keinen Windungsschluß.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormotor

Die Hauptwicklung (senkrecht im Bild) hat 1.9 Ohm, die Nebenwicklung (im 
Bild waagerecht) hat 5.2 Ohm.

--> Entweder ist es der Kondensator, oder die Pumpe ist festgefressen.

von Michael_ (Gast)


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Laß das mal mit der Pumpe abbauen! Das ist kompliziert und mit Öl 
gefüllt.
Das ist eine ganz schöne Schweinerei!
Mach das erst mal mit dem Kondensator.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ok, danke für den Hinweis. dann werd ich mal mit dem Kondensator 
anfangen

Kennt jemand Bezugsquellen? Der Originale ist ein ziemlicher "Trumm"

Hersteller = Italfarad
Modell RP-3   25040
25 uF, 450V~

50 mm Durchmesser, 100 mm Höhe (nur der Becher)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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von Dietrich L. (dietrichl)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> So, ich hab mal ohmsch durchgemessen, das scheint alles zu passen und
> hat keinen Windungsschluß.

Da kann aber auch nur ein Teil der Wicklung einen Schluss haben - das 
ist dann nicht so leicht mit Ohmmeter zu messen.

Gruß Dietrich

von oszi40 (Gast)


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Wicklung schon mit Komponententester oder mit Glimmlampe getestet? j/N

von Harald W. (wilhelms)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:

> Hersteller = Italfarad
> Modell RP-3   25040
> 25 uF, 450V~
>
> 50 mm Durchmesser, 100 mm Höhe (nur der Becher)

Die Maße erscheinen mir angemessen. Du kannst natürlich auch mehrere
MP-Kondensatoren parallel schalten; die Spannung muss aber stimmen!
Gruss
Harald

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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danke für die Rückmeldungen (mir war der Thread etwas verloren gegangen)

Mittlerweile läuft das Gerät wieder.

Der Kondi war wohl nicht der Übeltäter. Eine Ursache war eine verstopfte 
Düse an der Lanze. Durch Austausch der Lanze von einem weiteren HDR 
konnte das identifiziert werden. Die (wesentliche) andere Ursache ist 
vermutlich einfach nur "Gerät eingegammelt"

Das Flügelrad war tatsächlich locker (es war nur auf der Achse 
aufgesteckt oder aufgepresst, und der Kunststoff war wohl ausgenudelt). 
Insofern hatte sich nicht die Motorachse gedreht, sondern nur das 
Flügelrad. Nach Fixierung des Flügelrads mit einer Schlauchschelle 
drehte sich auch die Achse mit. Die Achse drehte sich zwar nicht so 
leichtgängig wie ein Windrad, aber sicherlich braucht es einige Kraft, 
um die Pumpe zu bewegen (was auch immer deren Grundprinzip ist, die 
Pumpe habe ich nicht auseinander genommen). Ich hab auf jeden Fall die 
Motorachse ein paar mal rumgedreht, und hatte den Eindruck daß es nach 
ca. 20 Umdrehungen leichtgängiger ging.

Irgendwelche Druckschalter gab es nicht an diesem Gerät, also kann es 
wirklich nur am zu geringen Start-Drehmoment gelegen haben, den Motor 
anzuwerfen.  Der Vergleichs-HDR hatte anscheinend irgendwelche 
Druckschalter, denn da schaltete der Motor wirklich aus, wenn die Lanze 
nicht "gedrückt" war. Bei dem defekten HDR läuft der Motor die ganze 
Zeit, und wenn man die Lanze betätigt, dann kommt halt vorne Wasser 
raus.

Meine Deutung des nicht-anspringens des defekten HDR: Die Pumpe hatte 
sich irgendwie festgesetzt, und sofern da kein Wasser-Vordruck bzw. kein 
Wasser-Auslauf gegeben war, war das bischen Anlaufmoment (was durch den 
Phasenschieber-Kondi gegeben ist) zu gering um den Motor loslaufen zu 
lassen. Und mit verstopfter Düse käme eh nix raus. Die defekte 
Lanzen-Spitze hatte ich über Nacht in Zitronensäure "eingelegt", danach 
war sie wieder durchgängig.

Naja, der HDR stand ca. 2 Jahre unbenutzt im Schuppen ("draußen"), damit 
wäre das Gesamtverhalten gegebenenfalls entschuldbar.

von Michael_ (Gast)


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>Der Kondi war wohl nicht der Übeltäter. Eine Ursache war eine verstopfte
>Düse an der Lanze. Durch Austausch der Lanze von einem weiteren HDR
So richtig kann ich mir das nicht vorstellen. Der Motor sollte doch 
trotzdem anlaufen.

von Düsendieb (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Eine Ursache war eine verstopfte
> Düse an der Lanze

Dann kommt aber noch ein festsitzendes Überdruckvetil dazu. Wenn man den 
Pistolengriff nicht betätigt, fließt das Wasser bei älteren Modellen 
über dieses Ventil im Kreis.



Axel

von MaWin (Gast)


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> fließt das Wasser bei älteren Modellen über dieses Ventil im Kreis

Bei neueren Modellen gibt's das nicht mehr ?
Erstaunlich, Wasser ist nicht kompressibel, also müsste der Zylinder des 
Kompressors platzen ohne so ein Ventil.
Und mit Ventil, wie du richtig erkannt hast, dürfte der Motor nicht 
durch Druck blockiert werden.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Düsendieb schrieb:
> Dann kommt aber noch ein festsitzendes Überdruckvetil dazu. Wenn man den
> Pistolengriff nicht betätigt, fließt das Wasser bei älteren Modellen
> über dieses Ventil im Kreis.

ja, das scheint so bei dem Modell zu sein. Lag ich doch nicht ganz 
daneben.

Was mich ein wenig wundert: Im "Leerlauf" suppt die Pumpe ein bischen, 
d.h aus 2 Löchern links und rechts an der Pumpe tröpfelt Wasser hinaus. 
Ob das wohl ein Teil der Überdruck-Geschichte ist?

Michael_ schrieb:
>>Der Kondi war wohl nicht der Übeltäter. Eine Ursache war eine verstopfte
>>Düse an der Lanze. Durch Austausch der Lanze von einem weiteren HDR
> So richtig kann ich mir das nicht vorstellen. Der Motor sollte doch
> trotzdem anlaufen.

ja, ich schrub ja, daß die verstopfte Lanze halt AUCH noch war, und wenn 
die zu ist kommt halt eh nix.

Meine Kern-Reparatur war also das ankurbeln der Pumpe, und das reinigen 
der Düse.

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