Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik sauna macht die hand schwarz


von boki (Gast)


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Hallo,

Ich muss mal was fragen, weil mein bruder mich nervt.

Wir haben eine Sauna in unserer Wohnung, die ist mit 16A abgesichert. 
Wir müssen den Stecker des Ofen immer in die Steckdose stecken, die 
ausserhalb des Raumes ist.
 Funktioniert einwandfrei.

Letztens wollte meine Mutter in die Sauna und der Ofen war anscheinend 
noch an, die zeitschaltuhr auch. Als Sie den Stecker reinsteckte, 
knallte es ganz laut. Udnd ihre Hand war angeschwärzt, aber Sie hat 
nicht weh.

Mein Bruder ist der Meinung, dass das daher kommt, dass Sie den Stecker 
zu langsam in die Steckdose steckte. Das haben wir aber alle immer so 
gemacht.

Ich habe mich etwas belesen und bin der Meinung, dass es daran nicht 
liegen würde, eher könnte die relativ feuchte Luft schuld sein, dachte 
ich.

Mein großer Bruder lacht mich seitdem aus, ist aber selber nicht vom 
Fach.

Ich bitte um Hilfe zur Argumentation. Danke

von mr. mo (Gast)


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Hä? Wie kann deine Mutter den Stecker in die Dose stecken, wenn der Ofen 
noch an ist? :D
Oder bin ich zu doof zum lesen?!

von Kai K. (klaas)


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>Letztens wollte meine Mutter in die Sauna und der Ofen war anscheinend
>noch an, die zeitschaltuhr auch. Als Sie den Stecker reinsteckte,
>knallte es ganz laut. Udnd ihre Hand war angeschwärzt, aber Sie hat
>nicht weh.

Geht der Ofen noch? Klingt nach einem Kurzschluß im Stecker oder Kabel.

von unbekannter (Gast)


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Wenn man nach der Sauna ne schwarze Hand hat, so war die Sauna zu heiss

von GroberKlotz (Gast)


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Bei gutem Willen war das Anliegen des TO schon zu verstehen... :-)

Vermutliche Ursache:
Zeitschaltuhr lief noch und hat so die elektrische Heizeinheit zwar ohne 
Strom, aber zum Kabel mit Stecker durchgeschaltet.
Beim Einstecken des Steckers in die Steckdose konnte sofort Strom über 
Stecker, Kabel und Schaltuhr zur Heizeinheit fließen. Hierbei bildete 
sich ein Lichtbogen zwischen den Kontakten des Steckers und der 
Steckdose. Dabei wurde irgendwelche verbrannte Isolation als Staub nach 
außen geblasen, wodurch die Hand geschwärzt worden ist.

von berliner (Gast)


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es erinnert mich an die Regel: NH Sicherungen nicht unter Last ziehen

von Daniel F. (daywalker)


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Hi,

vielleicht hat deine Mutter zusätzlich Pech gehabt und die Sinuswelle 
war gerade bei der Scheitelspannung (wenn die Heizung eine ohmsche Last 
ist).

Doofer Hinweis:
Ich hoffe die Steckdose läuft über einen FI-Schutzschalter.

Falls die Heizung nicht mehr gesteckt, sondern geschaltet werden soll, 
kann man ein Schütz/Relais verwenden. Da sollte aber dann der Elektriker 
kommen.

Bis denn
Foxi

von Erich (Gast)


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Vielleicht bessere Stecker als Schuko verwenden!
GOOGLE:   stecker cee blau
Hat jeder Baumarkt, auch die Wanddose dazu.

von Achim M. (minifloat)


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Daniel Fuchs schrieb:
> Falls die Heizung nicht mehr gesteckt, sondern geschaltet werden soll,
> kann man ein Schütz/Relais verwenden. Da sollte aber dann der Elektriker
> kommen.

Ein Schütz mit klassischer Selbsthalteschaltung sollte doch helfen. 
Einmal ausgesteckt, fällt das Schütz ab. Nach erneutem Einstecken muss 
erst mit dem Startknopf das Schütz eingeschaltet werden. Außer jemand 
ist so böswillig und hält während des Einsteckens den Einschaltknopf 
fest.
mfg mf

von boki (Gast)


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Naja, aber hat es auch damit etwas zutun, dass der Stecker langsam 
reingesteckt wurde?

von Daniel F. (daywalker)


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Hi,

das kann auch passieren wenn man den Stecker zügig reinsteckt.
Wenn die Stifte des Steckers die Steckdose berühren, ist da der 
Widerstand erst einmal hoch. Es fließt der (Einschalt-)Strom und der 
"hohe Widerstand" wird erhitzt. Schwupps hat man Schmauchspuren am 
Stecker.

Bis denn
Foxi

von martin (Gast)


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Meiner meineung nach hat das ganz klar etwas mit der Geschwindikeit zu 
tun. Nicht umsonst arbeiten grosse Schalter mit grossen vorgespannten 
Federn die dann die Kontakte "zusammenschiessen".

Grüsse

von Daniel F. (daywalker)


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Ja, wenn ich die Stecker in unter 5 Millisekunden in die ordentliche 
Steckdose bekomme, passiert auch nicht viel.
Bei einer ohmschen Last könnte ich auch immer auf den Nulldurchgang 
warten und dann einstecken.

Ich habe noch nicht gemessen, wie lange ich durchschnittlich brauche um 
einen Stecker in eine Steckdose zu stecken, aber ich würde ja auf 
mindestens 50 Millisekunden schätzen.

Noch ein Kommentar:
Wenn die Hand deiner Mutter schwarz war, sollte man vielleicht aus 
Sicherheitsgründen Stecker und Steckdose tauschen.

Bis denn
Foxi

von Hubert M. (hm-electric)


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Mach einen Schalter, statt der Steckdose, Stecker hin.........

von P. M. (o-o)


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GroberKlotz schrieb:
> Zeitschaltuhr lief noch und hat so die elektrische Heizeinheit zwar ohne
> Strom, aber zum Kabel mit Stecker durchgeschaltet.
> Beim Einstecken des Steckers in die Steckdose konnte sofort Strom über
> Stecker, Kabel und Schaltuhr zur Heizeinheit fließen. Hierbei bildete
> sich ein Lichtbogen zwischen den Kontakten des Steckers und der
> Steckdose. Dabei wurde irgendwelche verbrannte Isolation als Staub nach
> außen geblasen, wodurch die Hand geschwärzt worden ist.

Absolut plausibel.


Daniel Fuchs schrieb:
> vielleicht hat deine Mutter zusätzlich Pech gehabt und die Sinuswelle
> war gerade bei der Scheitelspannung (wenn die Heizung eine ohmsche Last
> ist).

Das spielt keine Rolle. Der Einsteckvorgang ist sowieso langsamer. Die 
Welle wird garantiert ein- oder mehrmal ihren Peak erreichen, während 
der Stecker eingeführt wird.

von Vielleicht (Gast)


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> Als Sie den Stecker reinsteckte, knallte es ganz laut.
 > Udnd ihre Hand war angeschwärzt,

Das ist ganz schön spannend...wie gings weiter?
Heizte der Ofen anschließend?
War die Sicherung draußen?
Ging anschließend wieder alles als wäre nichts passiert?


 > Wir müssen den Stecker des Ofen immer in die Steckdose stecken,
 > die ausserhalb des Raumes ist.

Egal ob Originalstecker des Ofens oder eine auf die Länge angepasste 
Strippe mit handmontierten Stecker, kann in beiden Fällen am Stecker 
eine äußerlich nicht sichtbare innere Knickung und somit 
Isolations-schädigung bekommen haben. Einzelne Äderchen haben sich 
durchgebohrt und berührt, beim Kurzschluß sind sie dann verdampft. Das 
ist erst nach Auf/abschneiden der Leitung sichtbar.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Eigene Mutter oder die Schwiegermutter ? ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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martin schrieb:
> Nicht umsonst arbeiten grosse Schalter mit grossen vorgespannten
> Federn die dann die Kontakte "zusammenschiessen".

Anders herum: die Feder sorgt für ein schnelles Öffnen, damit der
Lichtbogen schnell abreißt.

von boki (Gast)


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Hallo,

Stecker wurde ausgetauscht. Steckdose nicht.

Jetzt machen wir den Ofen immer vorher aus. Seitdem ist garnix passiert.

von bitte löschen (Gast)


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Dann mach doch mal ein Foto von den Einzelteilen des alten Steckers. 
Vielleicht kann man ja aus der Position der Schmauchspuren auf die 
Quelle der Schwärzung (kann ja eigentlich nur Ruß sein) schließen.
Jedenfalls entsteht Ruß nur, wenn etwas Kohlenstoffhaltiges (wie z.B. 
Kunststoff) unsauber verbrennt. Ein Knall bedeutet, dass sich ein Gas 
(Luft) schnell ausdehnt, was hier mangels eines geschlossenen Raumes, 
der einen langsamen Druckaufbau halten könnte, nur durch extrem schnelle 
Erwärmung des Gases gegeben sein kann. Bleiben 2 Möglichkeiten: 
Lichtbogen oder Verbrennung. Ein Lichtbogen entsteht üblicherweise nur 
beim Öffnen eines Stromkreises, nicht beim Schließen. Der Kontakt eines 
Steckers dürfte aber mindestens so stark prellen, wie ein Schalter oder 
Taster, und das bedeutet schon einige Öffnungs- und Schließvorgänge 
während der Millisekunden, in denen die Kontakte sich berühren. Dazu 
kommt, dass wenn die Oberflächen der Kontakte korrodiert oder verrußt 
sind, dieses Prellen beim Reiben der Kontaktflächen aneinander beim 
Einschieben noch stärker wird, und vor allen Dingen während des Vorgangs 
die unterschiedlichsten ohmschen Widerstände zwischen den Kontaktflächen 
auftreten, so dass ein Gemisch aus Wärme von Lichtbögen und Wärme von 
ohmschen Widerständen an den Kontaktflächen entsteht. Durch 
Verbrennungsrückstände aus naheliegenden Gehäuse- oder Isolationsteilen, 
Metalloxyde aus den Kontaktflächen und auch verbrennenden Staubkörnen 
verunreinigen und deformieren die Kontaktflächen noch stärker, und so 
verstärkt sich dieser Effekt zunehmend selbst. Wenn das reicht, einen 
lauten Knall zu verursachen, muss es schon heftig sein, und man kann 
davon ausgehen, dass die Kontakte der Steckdose bereits in 
Mitleidenschaft gezogen wurden. Wenn Du also nur den Stecker und nicht 
die Steckdose ausgewechselt hast, kann es passieren, dass der Stecker 
bald wieder von der Steckdose "angesteckt" wird, und das Problem bald 
wieder auftaucht.

von Harald W. (wilhelms)


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Daniel Fuchs schrieb:

> Bei einer ohmschen Last könnte ich auch immer auf den Nulldurchgang
> warten und dann einstecken.

Ja, wenn in Sichtweite ein Schalter mit Kontrollleuchte sitzt,
kann man die ja beobachten um den richtigen Zeitpunkt abzu-
passen. Allzuweit sollte dieser Schalter aber nicht entfernt
sein, sonst muss man die Lichtgeschwindigkeit mit berücksichtigen.
Gruss
Harald

von martin (Gast)


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@Jörg geschlossen wird "langsam" ohne vorgespannte Feder? Wusste ich 
nicht.
Grüsse

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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martin schrieb:
> geschlossen wird "langsam" ohne vorgespannte Feder? Wusste ich
> nicht.

Weil einschalten auch mit Last dran nicht so tragisch ist. Die Feder ist 
wirklich fürs öffnen, vorallem bei großen Leistungsschaltern ist das 
üblich. Also jensseits der 100A. Ein Leistungsschalter kann ja auch 
Kurzschlüsse ausschalten. Jetzt kannst du dir selbst ausmalen, wenn in 
Normalbetrieb bis 100A fließen können, was für ein Strom im 
Kurzschlussfall fließt, und diesen kann ein Leistungsschalter trotzdem 
noch ausschalten, aber dafür braucht es eben genügend Kraft. Deswegen 
kann man Leistungsschalter in dieser Größenordnung nicht einfach an und 
ausschalten, du musst jedesmal, bevor du einschaltest, die Feder wieder 
spannen. Das vor dem Einschalten spannen hat aber nix damit zu tun, das 
die Feder fürs einschalten gebraucht wird, sondern es kann ja auch 
vorkommen, das auf Kurzschluss zugeschalten wird, und dann muss der 
Schalter ja auch zuverlässig abschalten und da geht nur mit gespannter 
Feder.


MfG Dennis

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