Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dicke der Senseleitung richtig wählen


von Alibaba (Gast)


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Hallo, wahrscheinlich ist das eine für viele leichte frage, aber ich 
will nichts falsch machen den ich bin neu auf diesem Gebiet.

Problem: Es soll eine Spannungsversorgung(12V) über 25m lange Kabel 
gewährleistet werden. Die Kabellänge ist variabel 1<=25m. Dazu habe ich 
ein Netzteil mit Remote Sense gekauft.
Die Senseleitungen(S+,S-) werden ja mit der 
Spannungsversorgungsleitungen am Ende der Leitung miteinander verbunden. 
Jetzt stellt sich für mich die Frage wie die Leitungsdicke der 
Senseleitung zu wählen ist. Soll sie gleich dick wie die 
Spannungsversorgunsleitungen(wegen den Leitungswiederstand)? oder ist es 
egal wenn der Eingangswiederstand des Senseeinganges(am Netzteil) sehr 
hoch?

ich hoffe ich habe mich Einigermasen verständlich ausgedrückt.

Danke schon mal für die Tipps

von Udo S. (urschmitt)


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Alibaba schrieb:
> der ist es
> egal wenn der Eingangswiederstand des Senseeinganges(am Netzteil) sehr
> hoch?

So ist es. Der Querschnitt spielt keine Rolle, da praktisch kein Strom 
fliesst.

von Achim M. (minifloat)


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Alibaba schrieb:
> Soll sie gleich dick wie die
> Spannungsversorgunsleitungen(wegen den Leitungswiederstand)? oder ist es
> egal wenn der Eingangswiederstand des Senseeinganges(am Netzteil) sehr
> hoch?

An den Senseleitungen wird eine Spannungsmessung vorgenommen. Eine 
Spannungsmessung ist normalerweise sehr hochohmig. Es fließt also kaum 
Strom. Nur die Spannungsfestigkeit der Sense-Leitungen muss hoch genug 
sein. Frage beantwortet?
mfg mf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alibaba schrieb:
> Leitungswiederstand
Was ist das?

> Problem: Es soll eine Spannungsversorgung(12V) über 25m lange Kabel
> gewährleistet werden.
>> Eine Spannungsmessung ist normalerweise sehr hochohmig.
Hört sich für mich nach "reagiert empfindlich auf EMV" an...

> am Netzteil
Welches denn? Wieviel Strom fließt?
Dann könnte man genaueres abschätzen bzgl. Spannungsabfall und 
Empfindlichkeit der Sense-Leitung...

von Alibaba (Gast)


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Mini Float schrieb:
> Spannungsmessung ist normalerweise sehr hochohmig. Es fließt also kaum
> Strom.

Ja frage beantwortet.

Lothar Miller schrieb:
> Welches denn? Wieviel Strom fließt?


Lambda HSW100 (8.5A). Strom fließt kein großer (ca.4A). Kabeldicke 
Spannungsversorgung (2x0,5m^2) Senseleitung (2*0,25).

Kann man eigentlich die S- Leitung einsparen und einfach mit V- am 
Netzteil verbinden? oder verfälscht es die Messung bzw. das Potential 
zwischen S+ und S-??

Danke für die schnellen Antworten

von Achim M. (minifloat)


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Lothar Miller schrieb:
>> Problem: Es soll eine Spannungsversorgung(12V) über 25m lange Kabel
>> gewährleistet werden.
>>> Eine Spannungsmessung ist normalerweise sehr hochohmig.
> Hört sich für mich nach "reagiert empfindlich auf EMV" an...

War das gefordert?
Statisch oder Dynamisch hochimpedant?
Ist es nicht Sache des Entwicklers, das zu bewerten?
Darf man keine geschirmten Leitungen verwenden?

Jetzt, da das Netzteil bekannt ist, sollten sich in der Doku dazu doch 
einige Informationen finden lassen. Ich fische die jetzt nicht heraus. 
Notfalls kann man auch mal bei Lambda anrufen...

mfg mf

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mini Float schrieb:
> War das gefordert?
Niemand. Ich wollte es nur erwähnt haben. Zu oft wird sowas nur deshalb 
nicht gefordert, weil es vergessen wird...

Alibaba schrieb:
> Lambda HSW100 (8.5A). Strom fließt kein großer (ca.4A).
> Kabeldicke Spannungsversorgung (2x0,5m^2)
Die gute Nachricht: dein Kabel wird nicht einfrieren...
Das wären mit 0,5mm² also etwa 0,06 Ohm/Meter, und damit bei 2x25m 
immerhin 3 Ohm. Und zusammen mit 4A gibt das dann einen Spannungsabfall 
von 12V, und zudem eine Heizleistung von knapp 50W... :-o

> Kann man eigentlich die S- Leitung einsparen und einfach mit V- am
> Netzteil verbinden?
Ja, man kann das. Nur wird dann der Spannungsabfall auf den 25 Metern 
nicht berücksichtigt. Und der ist in deiner Konstellation nicht 
vernachlässigbar! Denn bei Vollast kommt nichts mehr an...

Aber ich glaube fast, das Netzteil kann das sowieso nicht ausregeln!
Denn sonst müsste es ja bis 24V hochkommen (12V für den Verbraucher und 
12V für die Leitung)...

von Alibaba (Gast)


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Es kann auch sein, dass es weniger Amper sind.
Momentan habe ich ein 15V Netzteil(ist auf 15V eingestellt) ohne Sense 
im Einsatz(4,5A) funktioniert alles ohne Probleme. Das Kabel ist 25m 
lang mit den beschrieben Eigenschaften.
Ich denke es wird schon klappen will ungerne ein neues Kabel anfertigen. 
Desshalb meine Frage bezüglich den Kabeldicken.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alibaba schrieb:
> weniger Amper sind
Die solltest du noch hochskillen...

> Momentan habe ich ein 15V Netzteil(ist auf 15V eingestellt) ohne Sense
> im Einsatz(4,5A) funktioniert alles ohne Probleme. Das Kabel ist 25m
> lang mit den beschrieben Eigenschaften.
Und am Ende kommen 12V heraus?

> Ich denke es wird schon klappen
Das ist eine lebensfrohe Einstellung... ;-)

von China Import Xiang-Liu (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
>> Ich denke es wird schon klappen
>
> Das ist eine lebensfrohe Einstellung... ;-)


Wichtig ist es vor allem die Senseleitug nie zu verdrillen, sowie dafür 
zu sorgen dass man Last- und Senseleitungen räumlich weit auseinander 
verlegt sodaßß dazwischen die größtmögliche Fläche eingeschlossen ist.

Nur so kann man interessante Regeleffekte (insbesondere bei dynamischen 
Lastparametern) erhalten .-)

von Udo S. (urschmitt)


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Lothar Miller schrieb:
> as wären mit 0,5mm² also etwa 0,06 Ohm/Meter, und damit bei 2x25m
> immerhin 3 Ohm. Und zusammen mit 4A gibt das dann einen Spannungsabfall
> von 12V, und zudem eine Heizleistung von knapp 50W... :-o

Lothar, ich komme auf
ρ = 0,01786 Ohm * mm²/m
bei 0,5mm² also 0,035 Ohm pro Meter einfach also 2 * 25m (hin und rück) 
1,75 Ohm.
Du hast glaube ich die Hin und Rück länge 2 mal mit eingerechnet.

Entsprechend bei 4A ein Spannungsverlust von etwa 7V und 'nur' um die 
25W

Allerdings ist der Schluss deiner Überlegungen natürlich trotzdem wahr.

Ein dickeres Kabel und eine (evt. geschirmte) Sense Leitung wären nicht 
schlecht.

@Alibaba: Du solltest dir bewusst werden was du willst und 'glauben' 
durch 'messen' und 'wissen' ersetzen.

von Falk B. (falk)


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@  Alibaba (Gast)

>Es kann auch sein, dass es weniger Amper sind.
>Momentan habe ich ein 15V Netzteil(ist auf 15V eingestellt) ohne Sense
>im Einsatz(4,5A) funktioniert alles ohne Probleme. Das Kabel ist 25m
>lang mit den beschrieben Eigenschaften.

Naja, der Lothar hat sich wohl im Eifer des Gefechts verrechnet. 0,5mm^2 
haben ca. 34mOhm/m, macht bei 25m Doppelader nur 1,7 Ohm und damit 6,8V 
Spannungsabfall bei 4A.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Udo Schmitt schrieb:
> Du hast glaube ich die Hin und Rück länge 2 mal mit eingerechnet.
Ich war zu faul zum Rechnen und habe einen gefundenen Wert für Litze 
genommen. Man sollte doch immer alles selber rechnen...

Udo Schmitt schrieb:
> also 0,035 Ohm pro Meter
Der Wert gilt für Elektrozäune in der Landwirtschaft.
http://www.google.de/search?q=0%2C035+Ohm%2Fm

0,0371 Ohm/m scheinen mir für Kupferlitze marktüblich...  ;-)
http://www.google.de/search?q=0%2C0371+Ohm%2Fm

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

> 0,5mm^2 haben ca. 34mOhm/m, macht bei 25m Doppelader nur 1,7 Ohm
> und damit 6,8V Spannungsabfall bei 4A.

Ja, im Gegensatz zu den Sense-Leitungen spielt der Widerstand der
Hauptleitung schon eine Rolle. Ob das Netzteil wirklich ~7V aus-
regeln kann, müsste man noch mal testen und zwar unter Worst Case
Bedingungen.
Gruss
Harald

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