Forum: Platinen Realisierung eines Kondensators mittels mehrlagige Leiterplatte


von Paarthurnax (Gast)


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Hallo Leute,

ich würde gerne die Kupferschichten einer mehrlagigen Leiterplatte für 
die Realisierung eines Kondensators ausnutzen. Wenn ich darüber 
nachdenke, kommt es mir machbar vor. Dabei befindet sich ein 
Koppelelement, das beweglich ist über der Leiterplatte. Durch die 
Verschiebung des Koppelelements ändert sich die Fläche und somit die 
Kapazität. Dabei sind die Cu-Schichten versetzt, damit ich drei 
Kondensatoren nebeneinander habe (hat mit meiner Aufgabe zu tun). Meine 
Frage ist an der Stelle, ob so ein Gedanke machbar wäre und ob 
irgendwelche Störungen (Parasitäre Kapazitäten etc.) das Ganze unmöglich 
machen. Zudem würde ich gerne wissen wollen, wie groß die 
Dielektrizitätskonstante von FR4 ist (ich glaube 4). Damit ihr das 
besser verstehts, habe ich mit PowerPoint eine Skizze angefertigt. Ich 
hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnts.

Gruß

Paarthurnax

P.S.: Ich bin kein Experte in Sachen Leiterplatte, bitte nehmt es mir 
nicht übel, wenn der Aufbau nicht stimmt, wichtiger ist mein Gedanke.

von Christian B. (luckyfu)


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nun, prinzipiell machbar ist einiges. kannst du die Kapazitiven Flächen 
nicht auf dem oberen layer nebeneinander aufbringen? dann könntest du 
das Gebilde nach unten hin Schirmen und hast zumindest immer den selben 
Bezugspunkt.
Das Epsilon R sollte zwischen 3,4 und 4 liegen. Da hat jeder Hersteller 
so seine Erfahrungswerte. Dazu kommt das Er vom Lötstoplack und so 
weiter.
Prinzipiell machbar ist das schon, bei kapazitiven Tasten wirds ja auch 
so gemacht. Vielleicht solltest du dir dazu ein paar Appnotes (z.B. von 
Atmel) ansehen?

von M. (Gast)


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Yasin?

von Paarthurnax (Gast)


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Danke für deine schnelle Antwort, ursprünglich waren die Pads oben, aber 
aus verschiedenen Gründen möchte ich sie so realisieren (möchte nicht 
auf die einzelnen Details eingehen). Aber deine positive Antwort ist 
schon mal sehr gut :-)

von Reinhard Kern (Gast)


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Paarthurnax schrieb:
> ursprünglich waren die Pads oben, aber
> aus verschiedenen Gründen möchte ich sie so realisieren

Das ist aber keine gute Idee, bzw. die Realität wird dich daran hindern, 
weil die Kapazität ohnehin sehr klein ist und bei grösserem Abstand noch 
viel kleiner, du hättest so also ganz verschiedene Kapazitäten und 
Empfindlichkeiten.

Aber du musst mir selbstverständlich gar nichts glauben, benutze einfach 
einen Calculator wie z.B.
http://www.daycounter.com/Calculators/Plate-Capacitor-Calculator.phtml
und rechne deinen Entwurf selber nach.

Dielektrizitätskonstanten von FR4 liegen so bei 4,2, aber du hast ja 
zwischen der Oberfläche und deiner beweglichen Fläche Luft!. Bei den 
vergrabenen Lagen musst du eine Reihenschaltung aus einem Luft- und 
einem FR4-Kondensator berechnen.

Gruss Reinhard

von Paarthurnax (Gast)


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Hallo Reinhard,

da ich nicht mehr weiterkomme, muss ich wohl mehr Details nennen. Mein 
Problem ist folgender. Dieses Koppelelement ist an Führungen verbunden 
und diese Führungen haben zu viel Spiel, sodass kleinste Höhenänderungen 
meine Kapazität zu stark ändern und ich zu viel Störungen bekomme. 
Mechanisch lassen sich diese Toleranzen leider nicht beheben, daher 
möchte ich die Anordnung der Kondensatoren so ändern, dass diese Effekte 
weniger auftreten. Ich habe durch eine erstellte Simulation 
herausgefunden, dass wenn ich den Plattenabstand vergrößere auch die 
Effekte minimaler werden, aber dafür wird die Auflösung kleiner, da ja 
die Kapazität kleiner wird und das geht auch nicht. Beide Punkte sollten 
gut sein. Meine Idee ist die Kapazität so groß wie möglich zu 
dimensionieren (bin aber im Grenzfall), dass die Kapazitäten groß 
werden, damit ich eine größere Auflösung bekomme und dementsprechend die 
Plattenabstände vergrößern kann um so auch die Störungen zu verkleinern. 
Mir wurde aber auch vorgeschlagen, die mehrlagigen Leiterplatten zu 
nehmen, um durch diese Anordnung mittels Mikrocontroller die 
Höhendifferenz zu errechnen, um die Störungen rauszufiltern, daher diese 
Idee. Was haltest du davon bzw. hast du eine Idee diese Störungen zu 
kompensieren?

Gruß

Paarthurnax

von Reinhard Kern (Gast)


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Paarthurnax schrieb:
> Mir wurde aber auch vorgeschlagen, die mehrlagigen Leiterplatten zu
> nehmen, um durch diese Anordnung mittels Mikrocontroller die
> Höhendifferenz zu errechnen, um die Störungen rauszufiltern

So im ersten Moment könnte man glauben, so ginge das, aber das stimmt 
meiner Meinung nach nicht. Zur Berechnung: Der Kapazitätsanteil des 
festen Körpers (FR4) ändert sich ja nicht. Er ist völlig gleichwertig 
einem festen Kondensator, den du extern in Reihe mit deinem Sensor 
schaltest. Nur der Luftanteil ist aktiver Sensor. Es sollte einsichtig 
sein, dass man damit keinen Abstand berechnen kann.

Theoretisch kannst du an der Oberfläche eine CU-Schicht einführen, damit 
hast du einen Luft-Kondensator in Reihe mit einem (konstanten) 
FR4-Kondensator, das Potential der virtuellen Cu-Schicht spielt nämlich 
keine Rolle.

Wenn du den Abstand zum Koppelelement vergrösserst, hat das exakt die 
gleiche Wirkung wie die Änderung der Fläche durch Verschieben, du kannst 
also den Schmutzeffekt durch unzureichende Mechanik nicht trennen von 
dem was du messen willst.

Die einzige Möglichkeit der Kompensation in begrenztem Umfang sehe ich 
in gegenläufigen Abständen, d.h. du verschiebst eine Metallplatte 
zwischen 2 anderen. Vergrössert sich der eine Abstand, wird die 
Kapazität auf dieser Seite kleiner, aber der Abstand auf der anderen 
Seite wird kleiner und damit diese Kapazität grösser. Da es sich um eine 
1/x-Funktion handelt, ist das keine exakte Kompensation, aber in einem 
bestimmten Bereich um die Mitte herum funktioniert es.

Vermutlich bist du zu jung, um noch die Drehkondenstaoren in den alten 
Röhrenradios zu kennen, ich habe die immer als Eierschneider bezeichnet. 
Das ist das was du brauchst: ein Plattenpaket taucht in ein anderes 
Plattenpaket ein.

Gruss Reinhard

von Michael (Gast)


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Paarthurnax schrieb:
> Dieses Koppelelement ist an Führungen verbunden
> und diese Führungen haben zu viel Spiel, sodass kleinste Höhenänderungen
> meine Kapazität zu stark ändern und ich zu viel Störungen bekomme.

Dann ist dein Meßprinzip vielleicht ungünstig. Was willst du mit deiner 
Mimik überhaupt erreichen?

von Christian B. (luckyfu)


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ich schrieb ja schon, er soll sich mal mit den designs der kapazitiven 
touch tasten auseinandersetzen. wenn es um die detektion einer linearen 
bewegung geht könnte das der schlüssel zum Erfolg sein. Ergänzend zu den 
Ausführungen von Reinhard. Schau dir mal insbesondere Designs von 
Schiebereglern / Drehreglern an.

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