Forum: HF, Funk und Felder Mikrowellen Absorption


von Klaus (Gast)


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Hallo an alle HF-Interessierten,
Mich hat schon immer mal interessiert wie manche Radargeräte und alle 
Strahler im Mikrowellenbereich im Regen effizient arbeiten wollen, wenn 
ein großer Teil der Sendeleistung praktisch nur "den Regen erwärmt"? 
Würde mich über ein paar Antworten sehr freuen!

von Ham (Gast)


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Hallo,

Zum Radar ganz kurz gesagt:

- Geigneter Frequenzbereich
(die im Mikrowellenofen genutzte Frequenz ist nicht zufällig gewählt 
sondern hängt mit der Resonanzfrequenz der Wassermoleküle zusammen)

- Sehr starke kurze Sendeimpulse und Antennen mit sehr hohen Gewinn 
(effektive Strahlungsleistung in kW bis MW Bereich).

-Sehr empfindliche Empfänger

-"Intelligente" Signalverarbeitung bei moderneren Anlagen welche noch 
viel aus dem Rauschen "hervorzaubern"

Mikrowellenbereich allgemein:

Gewinnstarke Antennen (z.B Parabolantennen), diese haben paktisch 
machbare und bezahlbare Ausmaße.
-Geeignete Übertragungsverfahren (Modulationsarten, Fehlerkorrekturen 
etc.)

Teilweise (GSM, UMTS usw.) einfach nur ein dichtes Netz an Sendestellen.



mfg

    "Ham"

von burger (Gast)


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Sehr interessante Seite

http://www.radartutorial.eu/

von eSmurf (Gast)


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Da, wenn es regnet, sich ein mehr oder weniger starkes Rauschen 
(Reflektionen an den einzelnen Wassertropfren) ergibt, braucht der 
Triggerpunkt des Empfängers  erst ab einer bestimmten Signalstärke 
"aufzumachen". Damit zeichnen sich alle Objekte, die größer (eine 
größere Oberfläche haben als Wassertropfen), auf dem Radar-Display ab. 
Zusätzlich kann man an modernen Radaranlagen auch die Entfernung 
einstellen, ab der eine Anzeige erfolgt. Das ist z.B. wichtig bei 
schwerer See, damit man nicht das Echo der nahen Wellenkämme zusätzlich 
in der Anzeige hat (siehe clutter: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Clutter_%28Radar%29). Ebenso werden das 
Rollen und Stampfen des Schiffes über den Mutterkompass ausgeglichen.

von HF-Werkler (Gast)


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Ham schrieb:
> (die im Mikrowellenofen genutzte Frequenz ist nicht zufällig gewählt
> sondern hängt mit der Resonanzfrequenz der Wassermoleküle zusammen)
Diese "Urban Legend" ist wohl kaum auszurotten, aber trotzdem völlig 
falsch. Wasser hat bei 2,45GHz keine "Resonanz", es sind sehr 
breitbandige dielektrische Verluste des Wassers, die bei dem 
Mikrowellenofen genutzt werden.

Die Grösse der Mikrowelle, die Eindringtiefe und die technische 
Machbarkeit legte die Wellenlänge/Frequenz fest.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrowellenherd#Wirkungsweise

Radarsysteme in der Luftfahrt sind oft keine Passivsysteme, sondern 
nutzen aktive Transponder im Flugzeug.

Weiterhin gibt es Radarsysteme in einem sehr breiten Frequenzbereich 
(Kurzwelle bis üblicherweise 100GHz. Nach oben gibt es praktisch kaum 
eine Grenze (bildgebende Verfahren Terahertz-Bereich). Nach unten 
bestimmt die immer grösser werdende Wellenlänge die sich 
verschlechternde Auflösung.

Gruss

von Klaus (Gast)


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Danke an alle für die schnellen und hilfreichen Antworten ;)

von nn (Gast)


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> Radarsysteme in der Luftfahrt sind oft keine Passivsysteme, sondern
> nutzen aktive Transponder im Flugzeug.

In der Zivilluftfahrt nutzt man das Primärradar als Standardsystem. Es 
wird meist um ein zusätzliches Sekundärradar ergänzt, was natürlich 
einen Transponder im Luftfahrzeug erfordert.

Bis heute wird das Fluggebiet selbst um internationale Grossflughäfen 
nicht immer mit einem Sekundärradar überwacht. Dieser Umstand führte 
1996 letztendlich zu einem Crash über Neu Delhi mit 349 Todesopfern.

von Basti (Gast)


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HF-Werkler schrieb:
> Ham schrieb:> (die im Mikrowellenofen genutzte Frequenz ist nicht zufällig 
gewählt> sondern hängt mit der Resonanzfrequenz der Wassermoleküle zusammen)Diese 
"Urban Legend" ist wohl kaum auszurotten, aber trotzdem völligfalsch. Wasser hat 
bei 2,45GHz keine "Resonanz", es sind sehrbreitbandige dielektrische Verluste des 
Wassers, die bei demMikrowellenofen genutzt werden.


Ich habe im Studium gelernt das Dipole sogenannte Feldstärkensucher 
sind. Da das Feld in einem microwellenofen inhomogen ist, fange die 
Wassermolekühle an sich zu Bewegen in richtung der größtenFeldstärke. 
Dabei stoßen sie zusammen und erzeugen salop gesagt Reibungswärem. So 
hatte ich es mal gelernt vor langem :-)

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