Forum: Platinen Flecken auf Platine nach dem Ätzen


von Wolfgang Dürrbach (Gast)


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Hallo,

ich habe gestern versucht eine Platine zu ätzen. Als Layout habe ich 
dabei ein Teststreifen verwendet. Das ist das zweite mal, dass ich eine 
eigene Platine herstelle - beim ersten Mal hat es sofort und gut 
funktioniert und diesmal bekomme ich seltsame Flecken auf den freien 
Flächen (siehe Bild). Nach dem Entwicklerbad habe ich noch nichts 
außergewöhnliches feststellen können - erst nach dem Ätzbad.

Das Belichtungsgerät habe ich mir selbst gebaut (UV-LEDs mit einem 
Abstand von ca. 10 cm zur Platine). Beim letzen Mal hat das so wunderbar 
funktioniert - lediglich die LEDs sind jetzt andere.

Als Ätzmittel habe ich Natriumpersulfat (wie vom Hersteller vorgegeben) 
verwendet. Beim Entwickler ebenso.

Hat vielleicht jemand eine Idee wodurch diese "Flecken" entstehen 
können? Möglicherweise überbelichtet?

Danke,
Wolfgang Dürrbach

von Christian K. (Firma: Atelier Klippel) (mamalala)


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Klar, wenn Du das nicht bis zum Schluß ätzt, dann bleibt da auch Kupfer. 
Und das läuft dann an. Daher die Flecken. Deine Platinen in dem Bild 
sind allerhöchstens angeätzt, aber nicht fertig geätzt.

Grüße,

Chris

von Wolfgang Dürrbach (Gast)


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Das dachte ich mir auch, dass da noch was an Kupfer drauf ist aber es 
hat sich im Ätzbad einfach nichts mehr getan - auch durch schwenken des 
Ätzbads und rubbeln an den freien Flächen hat sich das Kupfer (?) nicht 
weiter abgelöst.

Warum sollten überhaupt die freien Flächen anlaufen und meine 
Leiterbahnen nicht?

Viele Grüße,
Wolfgang

von quak (Gast)


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Normal würdest du in deiner Schaltung so viel Kupfer lassen wie möglich 
(gleichzeitig gut als Massefläche)
Vielleicht hast du einfach deine Ätzlösung aufgebraucht.

Deine Leiterbahnen werden ja gerade nicht angeätzt, also sind sie 
unbefleckt

Du musst die Platine im Ätzbad schwenken oder mit einem Kompressor Luft 
reinblasen, um es in Bewegung zu halten.

von Michael H. (michael_h45)


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Weil auf den Leiterbahnen der Photolack ist.
Wenn sich nicht alles Kupfer löst, ist das Bad zu alt, zu kalt oder zu 
still oder aufgebraucht.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Wolfgang Dürrbach schrieb:
> Das dachte ich mir auch, dass da noch was an Kupfer drauf ist aber es
> hat sich im Ätzbad einfach nichts mehr getan - auch durch schwenken des
> Ätzbads und rubbeln an den freien Flächen hat sich das Kupfer (?) nicht
> weiter abgelöst.

Es ist "normal" das sich eine Zeit lang scheinbar nichts ändert...
In dieser Zeit wird das freie Kupfer langsam immer dünner!
Und du kannst einfach nur den Unterschied zwischen dem Kupfer mit der 
Restdicke 15µm und dem Zustand mit der Restdicke von 30µm vor einigen 
Minuten nicht sehen.

Erst wenn die Restdicke auf wenige µm runtergeätzt ist geht es scheinbar 
wieder GANZ SCHNELL...

Allerdings kann es natürlich auch sein das deine Lösung einfach 
verbraucht ist und sich deshalb nichts tut oder aber wenn du NaPS 
verwendest das dieses zu kalt geworden ist und der Prozess daher in 
absoluer Zeitlupe abläuft.
>
> Warum sollten überhaupt die freien Flächen anlaufen und meine
> Leiterbahnen nicht?

Die angeätzen Flächen sind absolut sauber und haben unter dem Mikroskop 
betrachtet eine stark rauhe Oberfläche, bieten dem Sauerstoff also eine 
riesige Angriffsfläche. Evtl. kleiste Rückstände der Chemie oder 
Fremdstoffen im Leiungswasser die sich in dem "Gebirge" verfangen tun 
ihr Übriges zur schnellen Oxidation.

Deine Leiterbahnen sind doch durch den Fotolack geschützt! Und selbst 
wenn du den entfernst hast du immer noch eine glatte saubere Oberfläche 
die dadurch viel langsamer anläuft... (es aber auch tut wenn man sie 
nicht schützt)

Gruß
Carsten

von Wolfgang Dürrbach (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
> Deine Leiterbahnen sind doch durch den Fotolack geschützt!

Das ist mir schon klar - ich habe den Fotolack aber nochmal mit einer 
etwas stärkeren Entwicklerlösung entfernt. Aber das mit der rauen 
Oberfläche macht natürlich Sinn.

Dass das Ätzbad zu kalt geworden ist kann ich mir schon vorstellen, weil 
ich einfach nur warmes Wasser genommen habe - ohne Heizstab und 
sonstiges. Allerdings hat das beim letzten Mal auch funktioniert. Ihr 
meint also, dass es definitiv am Ätzprozess liegt und nicht am 
Entwickler oder Belichter?

Gruß,
Wolfgang

von herbert (Gast)


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Schaut mir aus wie unterbelichtet.Da sind noch schleier vom Fotolack 
drauf.Leg deine Vorlage noch mal genau drauf und belichte nach .Danach 
solllte beim entwickeln alles weg sein was weg muß.Da ich ja mit einer 
Hängelanpe belicht gestaltet sich das nachbelichten recht einfach da ich 
die Folie und Fotoschicht ja immer sehen kann .Das geht bei einem 
Diodenbelichter ja nicht weil das alles umgekeht gestapelt ist.

von Glaskugel (Gast)


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Wolfgang,

ich schaue hier in meine Glaskugel und sehe nichts?

So pauschal, wie du hier schreibst, kann niemand etwas anfangen. Das 
fängt schon damit an, mit welchem Entwickler du arbeitest, mit welcher 
Konzentration, welche Temperatur hat dein Ätzbad etc. etc. etc.

Nur Schäperkläuschen sieht unter seinem Mikroskop mehr ;-)

von herbert (Gast)


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Glaskugel schrieb:
> So pauschal, wie du hier schreibst, kann niemand etwas anfangen. Das
> fängt schon damit an, mit welchem Entwickler du arbeitest, mit welcher
> Konzentration, welche Temperatur hat dein Ätzbad etc. etc. etc.

Schau dir doch die Bilder an ...sieht doch ein Blinder mit Krückstock 
,dass da noch Lack drauf ist.Klassischer Fall von Unterbelichtung 
halt.Da hilft das wissen um die "Suppe" auch nichts da der Prozess des 
entwickelns ja dort wo durchbelichtet ist ja funktioniert hat.die 
gleichmäßige Ausleuchtung ist halt generell ein Problem der 
Dioden-Belichter.Man müßte schon selektierte Ware kaufen aber das kostet 
eine ganze Menge mehr als ne UV-Lampe zum aufhängen.Aber die ist ja 
nicht "in".

von Wolfgang Dürrbach (Gast)


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herbert schrieb:
> die gleichmäßige Ausleuchtung ist halt generell ein Problem der
> Dioden-Belichter.

Also an der gleichmäßigen Ausleuchtung sollte es eigentlich nicht 
liegen. Ich habe ein Blatt Papier auf den Belichter gelegt und die 
Ausleuchtung war wirklich sehr gleichmäßig.

Gruß,
Wolfgang

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Wolfgang Dürrbach schrieb:
> herbert schrieb:
>> die gleichmäßige Ausleuchtung ist halt generell ein Problem der
>> Dioden-Belichter.
>
> Also an der gleichmäßigen Ausleuchtung sollte es eigentlich nicht
> liegen. Ich habe ein Blatt Papier auf den Belichter gelegt und die
> Ausleuchtung war wirklich sehr gleichmäßig.

ICh denke wie oben schon geschrieben das es in deinem Fall gerade NICHT 
an der Belichtung liegt.

Aber so 100% genau kann man es anhand des Fotos leider nicht sagen, hier 
währe es mal besser gewesen wenn du es hochauflösend gepostet hättest.

Daher ist es nur etwas "herumspekulieren", aber für mich sieht es 
tatsächlich so aus als sei das was weggeätzt werden soll auch wirklich 
angeätzt. Wenn da noch Lack drauf währe würde es meiner Ansicht nach 
anders aussehen.
Waren diese Flächen direkt nach dem Entfernen aus der Ätzlösung schön 
"Schweinchenrosa" ? Wenn ja hat da auch die Lösung auf das Kupfer 
eingewirkt und es war kein Belichtungsproblem.

Für mich sieht es auch so aus als sei zwischen den angelaufenen Flächen 
und der Schrift/den Strichen ein Höhenunterschied. ISt dies tatsächlich 
der Fall? Wenn ja ist dies auch noch ein weiteres Zeichen dafür das es 
ein Ätzproblem und KEIN Beschriftungsproblem ist.

Natürlich kann es auf dem Foto täuschen, aber für mich sieht es so aus 
als seien die ursprünglich durch LAck geschützten Flächen IMMER NOCH mit 
LAck überzogen. Für dein aktuelles Problem momentan noch irrelevant, 
aber mache mal die Probe mit Aceton( Nagellackentferner) und schaue ob 
sich noch was tut. Nicht das du später dann damit die nächsten Probleme 
hast.
(Anstelle des Aceton gehen die meisten Fotolacke auch schon mit weit 
milderen Lösungsmitteln, wie z.B. Spiritus, ab. Aber nicht alle. Später 
sollte man möglichst das "mildeste" Lösungsmittel nehmen oder wer es mag 
tatsächlich DEUTLICH konzentriertere Natronlauge, aber für den schnellen 
Test ist potenter besser)

Gruß
Carsten

von Glaskugel (Gast)


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herbert schrieb:
> Schau dir doch die Bilder an ...sieht doch ein Blinder mit Krückstock
> ,dass da noch Lack drauf ist

Aha, da ist wieder das typische Gepolter in diesem Forum. Vom Fotolack 
habe ich überhaupt nicht gesprochen. Aber wenn du anhand der Bilder 
erkennen kannst, wie das Setup aussieht, dann kannst du dich bestimmt 
auch auf den Kopf stellen und mit deinem Gesäß Mücken fangen, wa?

lol

von Wolfgang Dürrbach (Gast)


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Hallo,

danke für die ausführliche Antwort Carsten. Fotolack ist glaube ich 
keiner mehr drauf - den habe ich mit Spiritus versucht zu entfernen. 
Zwischen den freien Flächen und dem Layout (Schrift / Streifen) gibt es 
ein merkbaren Höhenunterschied, wenn man mit dem Finger über die Platine 
fährt. Vielleicht sieht man auf dem Foto jetzt ein wenig mehr.

Danke,
Wolfgang

von herbert (Gast)


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Na klar ist da noch eine Hauch Lack drauf. Angeätztes Kupfer schimmert 
braun und nicht blau.Packe dein Platte so ein,dass eine Stelle die du 
nicht ätzen kannst aber sowieso weg muß frei ist.Leg das eine Stunde in 
die Sonne und entwickele noch mal.Dann siehste schon...

von herbert (Gast)


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Carsten Sch. schrieb:
>> Also an der gleichmäßigen Ausleuchtung sollte es eigentlich nicht
>> liegen. Ich habe ein Blatt Papier auf den Belichter gelegt und die
>> Ausleuchtung war wirklich sehr gleichmäßig.

Eine Gleichmäßige Lichtverteilung im sichtbaren Bereich sagt noch nicht 
viel.Wichtig wäre eine Gleichmäßige UV-Ausbeute in dem Bereich wo dein 
Lack empfindlich ist...Das ist so einfach mit bloßem Auge nicht 
feststellbar.

von MaWin (Gast)


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> Fotolack ist glaube ich keiner mehr drauf

Ach.

Dein Ätztest sagt etwas anderes.

Die Flecken sind Stellen, an denen noch Reste von Photolack 
verhinderten, daß das Ätzmittel das Kupfer erreicht-

Warum weigerst du dich vehement,
obwohl du offenbar wenig Ahnung von Chemie und Photographie mitbringst,
den Handungsanweisungen der Erfahrenen zu folgen,
die bei JEDER ÄNDERUNG DER RAHMENBEDINGUNGEN (und das ist bei dir mit 
neuen LEDs der Fall) eine Belichtungsreihe als erforderlich ansehen ?

Bei der Belichtungsreihe ändert man NUR die Belichtungszeit,
und macht immer exakt dasselbe beim Entwicklen
(z.B. 1 Min 20 GradC, und 1%) und prüft das Ergebnis
nur mit dem Ätztest, niemals "augenscheinlich".

Aber nein, du bist ja so viel Klüger als die Erfahrenen,
und kannst dir all das sparen, du siehst ja daß kein
Photolck mehr drauf ist und weisst ja, daß UV-LED gleich
UV-LED ist. Herr wirf Hirn.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hallo Wolfgang,

Genau genommen hast du jetzt ein Luxusproblem, kannst dir die 
Fehlerursache aussuchen ;-)

Entweder glaubst du denen die GANZ GENAU wissen das dieser Zustand nur 
die Folge eines Belichtugnsproblems ist und das deine Platine immer noch 
voller Fotolack ist, oder du folgst denen die deine Antworten auch lesen 
und anhand der Hinweise VERMUTUNGEN zu den wahrscheinlichsten 
Fehlerursachen anstellen...

Meine Aussage bleibt dabei:
Ich VERMUTE das du den Ätzprozess einfach zu früh abgebrochen hast bzw. 
deine Ätzlösung nicht mehr ausreichend Wirkung hatte (z.B. wg. 
Temperatur oder Sättigung)

Wolfgang Dürrbach schrieb:
> Zwischen den freien Flächen und dem Layout (Schrift / Streifen) gibt es
> ein merkbaren Höhenunterschied,
Das bestätigt meine Meinung noch einmal, denn wo es einen "MERKLICHEN" 
Unterschied gibt wurde bereits einiges an Material abgetragen, und wo 
bereits MAterial abgetragen wurde KANN kein Fotolack mehr vorhanden 
gewesen sein. Der müsste dann ja in der Luft schweben.

Die großen Verfärbungen sind für mich auch weiterhin nur 
"Verschmutzungen/Oxidationserscheinungen/Rückstände" hatte ähnliches 
auch schon öfter bei aus diversen Gründen nicht fertig geätzten 
Platinen.
(Wenn man z.B. erst zu Spät bemerkt das man bei den Vorlagen einen 
Fehler hatte usw.)

Da aber der LAck schon entfernt ist kann man es leider nicht mehr ganz 
genau ermitteln, wenn der LAck noch vorhanden währe würde ein einfaches 
weiterätzen Klarheit bringen. Beim nächsten Versuch also den Fotolack 
immer erst dann entfernen wenn man das Weißliche/Gelbliche 
Trägermaterial ganz deutlich sieht.

Das heisst jetzt nicht das deine Belichtung wirklich "Perfekt" gewesen 
sein muss. Es kann im Feinbereich durchaus auch Stellen geben wo man 
tatsächlich auf Unterbelichtung treffen könnte - Das kann man erst an 
einer wirklich ausgeätzten Platine sehen -ODER- aber wenn man einige 
Erfahrung hat und das ORIGINAL vor sich hat. Anhand des obigen Fotos 
leider nicht.
ABER: die großen Flächen/Flecken haben damit NICHTS zu tun!

Gruß
Carsten

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