Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie kann man Arbeitgeber korrekt und rechtssicher bewerten / kritisieren?


von Frager (Gast)


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Das Beispiel des threads zur RTE-Akustik, hat es gezeigt:

Beitrag "Insidertips & Erfahrungen mit RTE-Akustik"

Wer etwas Negatives schreibt, wird entfernt, weil der Admin in der 
Verantwortung steht und belangt werden kann. Damit sind solche 
Diskussionen ziemlich nutzlos, es sei denn, es gelänge eine juristisch 
unangreifbare Form zu finden. Ich denke da an die Zeugnissprache.

Ich formuliere mal, was ich zu einer meiner Ex-Firmen schreiben würde, 
lasse aber sicherheitshalber den kompletten Namen erstmal weg. Gfs 
liefere ich ihn nach. Die Formulierung erfolgt analog dem, was man einer 
Person ins Zeugnis schreiben würde.

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Firma V. in Hanau, gegründet am xx.xx.xx von W.R., damalig zugehörig zur 
M.C.-Gruppe, war von 2003-2004 mein Arbeitgeber. Firma V. verfügt über 
ausgezeichnete Kenntnisse im Bereich Kerne und Baulemente und ist sowohl 
im Bereich der Fertigung als auch Entwicklung von Spulen und 
Magnetkerndrosseln erfolgreich. Darüber hinaus betätigte sie sich in der 
Entwicklung von Sensoren für die Autoindustrie.

Firma V, ist bemüht, nach Pflichtenheften zu arbeiten und kennt 
Qualitätsmanagementprozesse.

Regelmässig finden Treffen mit dem Betriebsrat statt, in denen die 
Geschäftsführung die unterschiedlichsten Kritikpunkte vortragen lässt. 
Mehrere Problem konnten bereits gelöst werden:

1) In vielen Fällen ist Firma V. bei der Umsetzung der Gleichstellung 
und Beachtung der Rechte und Würde ihrer türkischen Mitarbeiter 
erfolgreich.

2) Viele rechtliche Vorgaben zum Arbeitsschutz sowie verbindliche 
Einweisungen hierzu werden regelmässig beachtet und oftmals umgesetzt.

3) Firma V ist sehr bemüht, Mitarbeiter, die neu eingestellt wurden, 
ihrer schriftlichen Aufgabenbeschreibung aus dem Anstellungsvertrag 
gemäß einzusetzen.

4) Mehrere Mitarbeiter sprechen von einem freundlichen Betriebsklima und 
fühlen sich von der GF ernst genommen.

Firma V verfügt über eine Reihe menschlich sehr aufgeschlossener und 
charakterlich einwandfreier Mitarbeiter im kaufmännischen und 
technischen Bereich, die Führungsaufgaben haben. Viele Führungskräfte 
sind freundlich, ehrlich und angenehm im Umgang. Unter anderem benannte 
Firma V, Herrn Dr. H. im Geschäftsgebiet Kerne und Bauelemente, als 
meinen Vorgesetzten.

Herr Dr. H, war ehemaliger Entwicklungsleiter der ISDN-Sparte und 
massgeblich an der Entwicklung von passiven DSL-splittern beteiligt und 
verfügt über Sensorik- sowie Automotivekenntnisse.

Herr Dr. H. ist mit den typischen Aufgaben als Führungskraft vertraut, 
besitzt Erfahrung im Umgang mit Ingenieuren und ist in der Lage, 
Vorschläge zum Einsatz vorhandener Übertrager in neuen 
high-tech-Bereichen, sowie zur Verbesserung der Fertigungsqualität der 
Vitrovac-Materialien zur Kenntnis zu nehmen. Auch ist Dr. H. anderen 
Vorschägen und Neuerungen sehr oft aufgeschlossen.

Herr Dr. H. ist mit den internen IT-Richtlinien hinsichtlich der Nutzung 
von Passwörtern und Accounts vertraut und somit oft in der Lage, zu 
verhindern, dass neue Mitarbeiter alte accounts oder Software verwenden- 
und sich auf rechtsunsicheres Gebiet begeben müssen.

Herr Dr. H. ist in der Lage, binnen kurzer Zeit Mitarbeiter auf 
derselben Position so gut einzuarbeiten, dass diese schon kurz danach 
ihren weiteren Karriereweg ausserhalb der Firma V. erfolgreich 
fortsetzen konnten.

Neben seiner erfolgreichen Lehrtätigkeit als Privatdozent an der FH 
Friedberg, nimmt Herr Dr. H. viele seiner ihm übertragenen Aufgaben 
innerhalb der Abteilung war. Er ist dazu oftmals persönlich anwesend, 
zeigt Interesse an den Entwicklungen und Ideen der Ingenieure und ist 
über eine Reihe wichtiger Themen der Mikroelektronik und Marktströmungen 
informiert.

Das Verhältnis zu seinen Vorgesetzten und Mitarbeitern war stets 
vorhanden.

Ich bedaure, mit der Firma V. einen einprägsamen und einmaligen 
Arbeitgeber vorloren zu haben und wünsche den zurückgebliebenen 
Mitarbeitern viel Glück und Erfolg.

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von Leser (Gast)


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Was willst du uns damit sagen?

von Ich (Gast)


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Der Admin schreib zu diesem Thema ("Insidertips & Erfahrungen mit 
RTE-Akustik"):

2 Beiträge wurden nach Aufforderung von RTE Akustik entfernt (unwahre
Tatsachenbehauptungen).

Die restlichen Beiträge wurden gelöscht, weil sie sich auf einen der
gelöschten Beiträge, nicht auf das Thema des Threads bezogen.



Wenn ich hier etwas behaupte, also zB.: Firma XY hält sich nicht an die 
vorgegebenen Normen, so ist das erstmal eine unwahre 
Tatsachenbehauptung, denn ich kann sie hier nicht beweisen.

Bei der freundlichen Umschreibung (Zeugnissprache) wäre ich da auch 
vorsichtig, also "Firma XY hat ein besonderes Verhältnis zu Normen und 
Vorschriften."

Wenn so ein Beitrag gelöscht wird ist das richtig.

Aber was soll so ein langer Beitrag über eine Firma in der du zu letzt 
2004, also vor fast 10 Jahren mal gearbeitet hast?

Ich beschwere mich auch nicht über eine Ex-Freundin bei Kumpels 10 Jahre 
nach Trennung, Ex und Hopp.

von Willi W. (williwacker)


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Die dem Ganzen zu Grunde liegende Idee finde ich aber gar nicht 
schlecht, warum es den Brüdern nicht mit gleicher Münze heimzahlen.

Besonders bösartig:
und ist in der Lage,Vorschläge zum ... sowie ... zur Kenntnis zu nehmen.

Die Sache sieht natürlich nicht neutral aus, irgendwas nagt bis heute. 
Haben Sie Dir ein Zeugnis ausgestellt, dass du nicht einmal in der 
engsten Familie vorzeigen kannst? Oder was steckt nach fast 10 Jahren 
dahinter?

Meine Kurzfassung war bisher: so eine lustige Firma findest Du nicht 
wieder, ich hatte mich jedesmal getäuscht.

Willi

von Ursel fuer die Laien (Gast)


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Hi,

für mich verletzt es den Gleichbehandlungsgrundsatz, wenn nur der 
Arbeitnehmer ein Zeugnis bekommt. Manch Arbeitgeber ist wirklich übel 
und keiner ahnt oder weiß es, wenn er sich da bewirbt. Könnte man auch 
Vertuschung nennen ... Oft werden Zeugnisse selbst vorgeschlagen und 
dann vom Arbeitgeber bekrittelt, der selbst nichts machen möchte und 
teilweise auch kann. Ein guter Bewertungspunkt für Arbeitgeber ist z.B. 
die Fluktuationsrate, sie sagt nämlich auch aus, dass nicht immer der 
Arbeitnehmer "schwierig" ist. Obwohl zum Beispiel die Arbeitsämter das 
natürlich wissen, erfährt man es nicht. Stattdessen werden immer wieder 
Leute dahin geschickt und als "vermittelt" verbucht. Bockmist!

Ursel fuer die Laien

von Jodi (Gast)


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Ich schrieb:
> Aber was soll so ein langer Beitrag über eine Firma in der du zu letzt
> 2004, also vor fast 10 Jahren mal gearbeitet hast?

Wer sagt denn, dass das Datum stimmt? ich gehe eher davon aus, dass es 
falsch ist, denn wer möchte schon recherchiert werden? Angenommen, die 
Daten stimmen, dann könnte doch die Firma rausbekommen, wer es war. 
Unterlagen von vor 10 Jahren haben sie sicher noch.

Anhand der Hinweise ist jedenfalls schon mal leicht zu googlen, um 
welche Firma in Hanau es sich handelt, die da Kerne und Bauelemente 
herstellt. :-)

Die Frage ist, ob das dort oben noch ein wohlwollende Zeugnis ist. Mir 
jedenfalls würde in dem Zeugnis fehlen, dass das Verhältnis von der 
Firma zu dem Mitarbeiter stets positiv war. Das ist eigentlich der 
einzige Satz, den man in einem Zeugnis lesen muss.

Die anderen Fakten, die dort stehen - egal, ob sie so stimmen oder 
nicht- würden mich aber durchaus bewegen, micht dort nicht zu bewerben.

von Jodi (Gast)


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Bei Kununu wird doch alles Kritische gelöscht.
Sobald man konkret wird, wird der Beitrag nicht angenommen.

von Mr. Pong (Gast)


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Das Zeugnis entspricht meiner Meinung nach nicht der üblichen "Norm" für 
Arbeitszeugnisse. Es sind viele Einzelheiten die negativ bewertet 
werden. Dies entspricht nicht dem "wohlwollen". Bei negativen Sachen ist 
Mut zur Lücke angesagt. Das bedeutet, wenn etwas nicht erwähnt wird, was 
erwähnt werden sollte ist es negativ zu werten.

Grundsätzlich finde ich die Idee aber ziemlich Geil, aber schwierig 
umzusetzen, weil die Firma ja nicht nur aus dem "ungeliebten Chef" oder 
so besteht. Dies sachlich zu differenzieren dürfte den meissten wohl 
schwer fallen.

von Mark B. (markbrandis)


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von was? (Gast)


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Ursel fuer die Laien schrieb:
> für mich verletzt es den Gleichbehandlungsgrundsatz, wenn nur der
> Arbeitnehmer ein Zeugnis bekommt.

Tut es aber nicht. Es wird dich niemand daran hindern, deinem ehemaligen 
Arbeitgeber ein "Arbeitgeberzeugnis" auszustellen und ihm zukommen zu 
lassen.

von Mark B. (markbrandis)


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was? schrieb:
> Tut es aber nicht. Es wird dich niemand daran hindern, deinem ehemaligen
> Arbeitgeber ein "Arbeitgeberzeugnis" auszustellen und ihm zukommen zu
> lassen.

Hey, keine schlechte Idee. Vielleicht mache ich das nach meinem nächsten 
Jobwechsel. :-)

von was? (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Hey, keine schlechte Idee. Vielleicht mache ich das nach meinem nächsten
> Jobwechsel. :-)

Besser noch: frag doch einfach mal beim potenziellen Arbeitgeber im 
Vorstellungsgespräch, ob sie "Arbeitgeberzeugnisse" vorlegen können.

von A. R. (aandi)


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Keule, machst du das ernsthaft?
Ich muss grinsen , wenn ich mir die Gesichter vorstelle, ich find das in
Ordnung, beruht auf Gegenseitigkeit, vom Arbeitnehmer immer nur zu 
fordern, das sollte überholt sein.
Gruss

von Leser (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Vielleicht mache ich das nach meinem nächsten
> Jobwechsel.

Warum nach dem nächsten Jobwechsel?
Zwischenzeugnis ist angesagt.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Frager schrieb:
> Wer etwas Negatives schreibt, wird entfernt, weil der Admin in der
> Verantwortung steht und belangt werden kann. Damit sind solche
> Diskussionen ziemlich nutzlos, es sei denn, es gelänge eine juristisch
> unangreifbare Form zu finden.

Eigentlich ist es recht einfach.

- Erlaubt: Meinungsäußerungen ("Ich finde dies und jenes wurde in Firma 
X nicht gut gehandhabt").
- Problematisch: Tatsachenbehauptungen ("Firma X macht dies und jenes"). 
Wenn das unbewiesen ist, und die Firma behauptet es wäre falsch, dann 
muss ich löschen.
- Nicht erlaubt: beleidigende Meinungsäußerungen ("Ich finde Firma X ist 
ein Drecksladen und der Chef ist ein Schwein.")

Das ist meine persönliche Interpretation der Rechtslage, basierend auf 
Urteilen die ich zu dem Thema gelesen habe, keine Rechtsberatung.

von Thomas (Gast)


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Andreas Schwarz schrieb:
> - Erlaubt: Meinungsäußerungen ("Ich finde dies und jenes wurde in Firma
> X nicht gut gehandhabt").

ok, dann habe ich dazu auch mal eine Meinung:

Ich persönlich finde, dass die Firma Porsche (ein Autohersteller in 
Zuffenhausen) das Thema Gleichbehandlung zwischen älteren Mitarbeitern, 
die eine fette Betriebsrente und Boni erhalten und jüngeren 
Mitarbeitern, das nicht bekommen sollen und sicherheitshalber zu Porsche 
engineering geschickt werden, "nicht gut handhabt".

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