Hallo zusammen, ich möchte mit einer MOSFET Schaltung die Versorgungsspannung für einzelne Geräte über einen AVR Schalten. Nachdem ich mich hier durch einige Beiträge gelesen habe möchte ich hier meine Schaltung einmal Posten und dazu gleich noch ein paar Fragen loswerden. Ich habe mit absicht noch keinen Spezifischen MOSFET ausgewählt nur das es ein P-Kanal und ein N-Kanal sind steht fest. Zu schalten sind 12V Spannung und 5A - 10A Strom. Der N-Kanal MOSFET wird ein Logic-Level MOSFET sein damit ich ihn direkt von dem AVR mit 5V ansteuern kann. Im Anhang habe ich eine Skizze der Schaltung wie ich sie mir Vorstelle. Die Funktion habe ich so verstanden: Solange der Mikrocontroller ein LOW ausgibt schaltet T2 nicht durch und T1 ist voll durchgeschaltet. Wenn der uC nun ein HIGH ausgibt wird das Gate von T1 auf LOW gezogen und T1 sperrt. Meine Fragen sind nun: 1) Muss zwischen den uC und das Gate von T2 noch ein Vorwiederstand um den Strom zu begrenzen? 2) Durch den Diode im MOSFET fällt eine Spannung ab, V_SD. Ich brauche eine Spannung zwischen 12,0V und 12,7V am Ausgang also muss die Eingangsspannung = Ausgangsspannung + V_SD sein richtig? Wie erwähnt habe ich einige Beiträge hier zu dem Thema gelesen nur leider wurde nicht wirklich ein Ergebnis am Ende gepostet. MfG Flo
Flo L. schrieb: > Solange der Mikrocontroller ein LOW ausgibt schaltet T2 nicht durch > und T1 ist voll durchgeschaltet. Da ist er schon, der Fehler. In Wirklichkeit ist es so: wenn T2 nicht durchschaltet, dann ist auch Ugs vom T1=0V, und mithin wird auch der nicht durchschalten. > Wenn der uC nun ein HIGH ausgibt wird das Gate von T1 auf LOW gezogen > und T1 sperrt. Teil 2 des Fehlers. Tatsächlich wird, wenn der T2 durchschaltet das Gate vom T1 nach Masse "gezogen". Damit bekommt der T1 eine negative Ugs (Gatespannung bezogen auf die Sourcespannung) und der T1 leitet freudig... Flo L. schrieb: > Meine Fragen sind nun: > 1) Muss zwischen den uC und das Gate von T2 noch ein Vorwiederstand um > den Strom zu begrenzen? Nein. Aber ich würde zwischen Gate und Source einen Pulldown (47k) machen, damit der im Resetzustand nicht zufällig "so halb" durchschaltet... > 2) Durch den Diode im MOSFET fällt eine Spannung ab, V_SD. Falsh verstanden. Nochmal nachdenken. Diese Body-(oder Bulk-)Diode ist in deinem Fall wirkungslos, weil verkehrt herum gepolt. > Ich brauche > eine Spannung zwischen 12,0V und 12,7V am Ausgang also muss die > Eingangsspannung = Ausgangsspannung + V_SD sein richtig? Das hätte früher mal für bipolare Transen gegolten...
Danke Lothar für die Korrektur meines gefährlichen Halbwissens. Ich hab die Schaltung jetzt angepasst und auch die MOSFET's rausgesucht. Der N-Kanal MOSFET ist jetzt ja nicht so gravierend da er keine Last schaltet. Der IRLU024N sollte das ohne Probleme gemeistert bekommen. Nur beim P-Kanal MOSFET habe ich gerade wieder eine Frage. Ich habe den IRF9Z34N rausgesucht angegeben sind U 55V I 19A und Ptot 68W. Ich möchte den FET als Schalter nutzen und nicht mit einer Frequenz steuern. Wenn ich jetzt 10A darüber Schalten möchte bin ich laut meiner ganz einfachen Rechnung von P = U(12V) * I(10A) bei 120W. Sehe ich das jetzt richtig das der MOSFET nicht überlebt? Wenn ja darf ich ja nur maximal um die 5 A schalten und müsste für höhere Ströme einen anderen MOSFET raussuchen... im Anhang ist die "aktuelle" Schaltung. Vielen Dank Grüße Flo.
Flo L. schrieb: > Wenn ich jetzt 10A darüber Schalten möchte bin ich laut meiner ganz > einfachen Rechnung von P = U(12V) * I(10A) bei 120W. > Sehe ich das jetzt richtig Nein. Das wäre die Leistung, die der Verbaucher verbauchen wird. Der Mosfet bekommt nur einen kleinen Spannungsabfall zu sehen: den über seinen Rdson. Und der Rdson ist ca. 0,14Ohm, und damit der Spannungsabfall etwa 1,4V. Aber hoppla: zusammen mit den 10A gibt das schonmal 14Watt... :-o Da gibt es evtl. bessere im Beitrag "Suche besten P-Kanal-FET" Flo L. schrieb: > Der N-Kanal MOSFET ist jetzt ja nicht so gravierend da er keine Last > schaltet. Der IRLU024N sollte das ohne Probleme gemeistert bekommen. 17A maximal! Krass. Ich hätte für die paar mA einen BC337 genommen....
hmmm mit einem BC337 würde es dann so bei mir aussehen. Ich möchte hier aber gleich auf die nächste Problemstellung überleiten! Wenn die Schaltung so Theoretisch funktioniert. Wenn der MOSFET 14W "verheizt" wird er ja ziemlich Warm. Ich habe mir nun den Beitrag http://www.mikrocontroller.net/articles/K%C3%BChlk%C3%B6rper durchgelesen und wenn ich den kleinen jetzt ohne Kühlkörper volle 14Watt verheizen lasse komme ich bei dem Junction-to-Ambient wert von 62 K/W auf auf 868 K Temperaturanstieg. das ist nicht wirklich gut behaupte ich mal! Wenn ich nun einen Kühlkörper mit 3,5K/W mit Wärmeleitpaste 1K/W an den MOSFET schraube Junction-to-Case 2,2K/W komme ich bei 14Watt auf eine Temperaturänderung von 93,8K. Das ist immernoch deutlich zu viel, also muss ich einen MOSFET suchen der einen geringeren Rdson Wert aufweist und dadurch weniger Wärme produziert. Angenommen meine Rechnung hier ist richtig. MfG Flo PS: ich habe den Wert von °C/W aus dem Datenblatt in K/W geändert da eine änderung von 1°C ja ebenfalls einer änderung von 1K entspricht und in dem Artikel über Kühlkörper deutlich geschrieben steht das die Temperaturänderung in Kelvin angegeben werden.
Flo L. schrieb: > hmmm mit einem BC337 würde es dann so bei mir aussehen. Ja, aber ein Pulldown zwischen Basis und Emitter kann nicht schaden... > Angenommen meine Rechnung hier ist richtig. Ja, passt. > ich habe den Wert von °C/W aus dem Datenblatt in K/W geändert Ist eh' das selbe, wenn es um Differenzen geht. Nur eben Absolut nicht... ;-) > muss ich einen MOSFET suchen der einen geringeren Rdson Wert aufweist Richtig.
Denk daran, dass der Transistor während des Schaltens noch einen höheren Widerstand hat, wenn die Last dann schon den vollen Strom zieht bekommt der Transistor eine wesentlich höhere Verlustleistung(I^2*R) ab über die Schaltdauer.
Lothar Miller schrieb: > Ja, aber ein Pulldown zwischen Basis und Emitter kann nicht schaden... Könntest du mir den Effekt und Nutzen des Pulldownwiederstandes Zwischen Basis und Emiter bitte einmal genauer beschreiben? Und schliße ich ihn vor dem Vorwiederstand oder dahinter an?
Flo L. schrieb: > Lothar Miller schrieb: >> Ja, aber ein Pulldown zwischen Basis und Emitter kann nicht schaden... > > Könntest du mir den Effekt und Nutzen des Pulldownwiederstandes Zwischen > Basis und Emiter bitte einmal genauer beschreiben? Und schliße ich ihn > vor dem Vorwiederstand oder dahinter an? wenn der uC Ausgang in einen nicht definierten Zustand steht( nach Reset/erster Start). Hält der Pulldown die Transistor Basis definiert auf 0V.
Flo L. schrieb: > Könntest du mir den Effekt und Nutzen des Pulldownwiederstandes Zwischen > Basis und Emiter bitte einmal genauer beschreiben? Schon passiert. > Und schliße ich ihn vor dem Vorwiederstand oder dahinter an? Eigentlich egal, aber seine Funktion ist, den Transistor sicher abzuschalten (auch wenn der R3 kaputt ist). Und wo gehört der Pulldown-Widerstand demzufolge hin?
So ich habe einen anderen MOSFET herausgesucht einen IRF4905. Der hat einen RDS(on) Wert von nur 0,02Ohm. Ich möchte jetzt hier nochmal kurz zusammen fassen was ich für mich aus der inforunde hier gewonnen habe, vielleicht muss dann der nächste nicht die gleiche Frage stellen und jemand der möchte kann ggf. meine noch, hoffentlich nicht, vorhanden Fehler korrigieren. Mit einem P-Kanal MOSFET sollen 12V geschaltet werden, mit einem Strom von maximal 10A. Der IRF4905 (T3) ist ein P-Kanal MOSFET der 55V und 74A Verträgt. Er beginnt zu Leiten wenn die Gatespannung 2V niedriger ist als die Source Spannung. Der Mikrocontroller schaltet auf wunsch nun den Transistor T1 einen BC337 und das Gate vom T3 wird auf Masse gezogen. Der MOSFET wird vollständig leitend. Wenn nun 10A bei 12V über den MOSFET geleitet werden entsteht eine Verlustleistung die sich über den Wiederstand RDS(on) Berechnet.
Nun noch die Wärmeentwicklung. Wenn der Transistor nicht gekühlt wird steigt die Wärme über die Abgabe vom Gehäuse an die Luft. RθJA Junction-to-Ambient 62K/W
Ein Themperaturanstieg von 124K ist allerdings zu groß daher wird ein Kühlkörper mit einem Wärmewiederstand Rthk = 3,5K/W und Wärmeleitpaste Rpas = 1K/W montiert. Bei einem Wärmewiederstand vom Chip zum Gehäuse: RθJC Junction-to-Case 0,75.
Ein Anstieg von 10,5K ist vollkommen in Ordnung. Auch wenn beim Einschalten nun kurzzeitig der Doppelte Strom Fließen sollte, steigt Pver nicht über 4 Watt und die Temperatur dadurch um 21K. Damit sollte die Schaltung nun funktionieren! MfG Flo
@ Flo L. (florian_l) >UDS(on) = RDS(on) * I = 0,02Ohm * 10A = 0,2V PV kann man direkt über P = I^2 * R berechnen. >Ein Themperaturanstieg von 124K ist allerdings zu groß daher wird ein >Kühlkörper mit einem Wärmewiederstand Rthk = 3,5K/W und Wärmeleitpaste Für 2W braucht man keinen 3,5K/W Kühlkörper, der ist nämlich auch ganz schön groß. 100K Temperaturerhöhung sind OK, macht bei 50°C Umgebungstemperatur 150°C Chiptemperatur. Das ist OK. Empfindliche Naturen gehen noch 10-30K runter.
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