Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Verrückte Bewerber


von j. c. (jesuschristus)


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In letzter Zeit habe ich eine Zahl an seltsamen Bewerbungen aus Ländern 
wie China und Iran bekommen. Die Bewerber schreiben mich typischerweise 
nicht persönlich an, obwohl mein Name in den Ausschreibungen steht, 
erklären nicht in welcher Beziehung sie zu unserer Arbeit stehen bzw. 
wieso sie bei uns arbeiten wollen.
Mitschicken tun sie einen CV der voll mit unüberprüfbaren 
Qualifikationen in ihren Heimatländern ist, tollen Jobs die sie hatten 
etc. Können tun sie angeblich auch alles, vom FPGA bis zur 
pH-Elektrodenforschung.
Was sind das für Leute? Sind die echt? Ist das ein Scam 
(Flugticketbetrug)?
Habe bisher nie drauf geantwortet, aber so langsam wundere ich mich 
doch.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Am besten du bietest den Bewerber an, ihn in seinem Heimatland zu 
besuchen...

von voodoofrei (Gast)


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Das sind die ausländischen Fachkräfte, die wir so dringend brauchen ;)

von Panzer H. (panzer1)


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voodoofrei schrieb:
> Das sind die ausländischen Fachkräfte, die wir so dringend brauchen ;)

Bestimmt vom VDI lanciert...

von j. c. (jesuschristus)


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Haha, sehr lustig. Ich möchte wirklich gern mal wissen, was dahinter 
steht...

von Mark B. (markbrandis)


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Es gilt die alte Regel: Wer in einem bestimmten Land nach einem Job 
suchen will, muss sich in dieses Land begeben. Ausnahmen gelten 
vielleicht innerhalb der EU, oder z.B. wenn sich jemand aus 
Detroit/Michigan in Windsor/Ontario bewirbt (benachbarte Städte in 
verschiedenen Ländern).

Sich auf einen Job zu bewerben, der Tausende von Kilometern entfernet 
liegt, dürfte ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen sein. "Wir können 
Ihnen übermorgen ein Vorstellungsgespräch anbieten" - ja nee, is klar 
;-)

von Matthias (Gast)


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Jesus Christus, sei auf der Hut vor den Ungläubigen !

von j. c. (jesuschristus)


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Naja, ungefähr die Hälfte der Leute hier sind Ausländer, fast alles 
Nicht-EU. So exotisch ist das nicht. Wenn ein Bewerber gut zu passen 
scheint, laden wir den auch hierher ein auf unsere Kosten.

von j. c. (jesuschristus)


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Die nächste Iranerin. Rechtschreibfehler im Betreff der Email, kein 
Emailtext, 5 MB Anhänge die nur aus zwei Referenzschreiben von 
irgendwelchen iranischen Unileuten bestehen. Schön mit Kuli noch 
nachträglich korrigiert. Was ist denn da los? Wenigstens ein "Dear Dr. 
Jesus, I would like to apply for XY" sollte doch drin sein, oder?

von voodoofrei (Gast)


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Rüstungsbetrieb? Atomforschung? ;)

von Klaus W. (mfgkw)


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Wenn sie nicht in verständlichen Sätzen antworten können, die auch in 
der Ausschreibung verwendet wird (deutsch? englisch?), steigern sie doch 
bequem den Durchsatz auf dem Stapel "erledigt".

Ich vermute, daß das halt Leute sind, die glauben, mit besonders vielen 
Bewerbungen (unabhängig von ihrer Qualität) ihre Chancen zu erhöhen.
So wie es halt bei Spam auch offenbar immer ein paar Deppen gibt, die 
einem sterbenskranken Prinzen aus Nigeria helfen wollen, Geld zu den 
legalen Erben zu transferieren, gegen eine kleine Provision - wenn der 
Anteil auch klein ist, bekommt man mit genügend Masse dann doch den 
einen oder anderen Vollpfosten.

PS: wenn ich davon soviele davon hätte, würde ich mir den Spaß machen 
und mit einem Standardschreiben antworten und darin um ausführlichere 
Erklärungen und beglaubigte Kopien bitten. 'Dann haben sie wenigstens 
etwas Arbeit und machen nicht nur welche.
(Ebenso wie ich ungebetenen Anrufern wg. "Marktforschung" etc. immer ein 
paar Gegenfragen stelle und mir den Sinn ausführlich erklären lasse, 
während ich entspannt an etwas anderem weiter arbeite. Sollen sie doch 
was tun für ihre Unverschämtheit.)

von j. c. (jesuschristus)


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Irgendwiesowas wirds wohl sein. Echt komisch. Zu spionieren gibts bei 
uns eigentlich nicht so viel, wir machen non-profit Medizintechnik.

von Ich (Gast)


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j. c. schrieb:
> wir machen non-profit Medizintechnik.

Also es gibt kein Gehalt?

j. c. schrieb:
> In letzter Zeit habe ich eine Zahl an seltsamen Bewerbungen aus Ländern
> wie China und Iran bekommen.

Wo inserierst Du deine Stellenanzeigen?

Bekommst Du keine Bewerbern aus Deutschland bzw. den angrenzende 
EU-Länder?

Wie viel Prozent von der Bewerbungen sind solche internationalen 
Bewerbungen für die Ablage P?

Die Frage ist doch, wenn ich mich auf eine Stelle zB.: in Nord-Schweden 
bewerbe (Qualifikation und Sprachkenntnisse mal vorausgesetzt), dann 
muss ich mir als potentieller Mitarbeiter bzw. der potentielle 
Arbeitgeber sich über legen, wie kommt man zusammen.

Also wenn sich eine(r) aus China/Iran etc. bewirbt, bevor ich ihn / ihr
ein Flugticket zukommen lasse, wird doch erstmal telefoniert oder 
geskypt.

Und wenn dann

j. c. schrieb:
> zur pH-Elektrodenforschung.

nichts passendes kommt, hat sich der Bewerber einen Flug nach Germany 
gespart.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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j. c. schrieb:
> Die nächste Iranerin. Rechtschreibfehler im Betreff der Email, kein
> Emailtext, 5 MB Anhänge die nur aus zwei Referenzschreiben von
> irgendwelchen iranischen Unileuten bestehen. Schön mit Kuli noch
> nachträglich korrigiert. Was ist denn da los? Wenigstens ein "Dear Dr.
> Jesus, I would like to apply for XY" sollte doch drin sein, oder?

Naja, wenn du dich an Rechtschreibfehlern aufgeilst?? Ich würde eher auf 
die Qualifikation achten. Die Sprache kann man auch noch nachträglich 
verbessern.
Referenzen sind in diesem Kulturkreis ganz normal. Ohne eine Empfehlung 
in irgendeiner Art kommt man dort nicht sehr weit. Deswegen haben es 
fremde Geheimdienste dort ja auch so schwer. Was glaubst du, warum im 
arabischen Raum die Leute ellenlange Namen haben? Das ist eine Form von 
Herkunftnachweis. (Iraner sprechen nicht direkt arabisch, nicht das 
wieder die Hetze losgeht). Früher hieß es auch bei uns, das ist der Hans 
aus dem Dorf Burzel, also der "Burzel Hans" eben. Früher trugen die 
Frauen auch hier alle Kopftücher und wenig später im Iran keine - aber 
lassen wir das ;-)

Würde mal sagen, du hast dich durch irgendein unachtsames Vorgehen als 
Ansprechpartner 'qualifiziert'. So geht nun deine Adresse von Iraner zu 
Iraner... Informationen laufen dort unter der Hand und das heißt 
übersetzt: Sie laufen durchweg nur vorwärts und wenig Rückkopplung. 
Daher verschwindest du wohl erstmal nicht als Negativadresse.

Kann dir nur den Tipp geben, bei diesen Leuten äußerst vorsichtig zu 
sein. Leider viele schwarze Schafe.
An deren Ausbildung muß es dagegen nicht scheitern. Sie sind natürlich 
ohne kulturelle Bindung auch schnell wieder weg. Findet ihr keine 
Deutschen mehr?

von Berater (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Naja, wenn du dich an Rechtschreibfehlern aufgeilst??
Letztlich geilt sich sein Kunde an der miesen Rechtschreibung auf, wenn 
er ihn einstellt und fragt sich, warum Biotronik es nötig hat, so 
billige Heinis zu beschäftigen. wo es doch genug deutsche Absolventen 
gibt.

von Автомат К. (dermeckrige)


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Na bei dem Foto brauch man sich nicht zu wundern, wenn sich nur Chinesen 
und Iraner bewerben...

http://www.biotronik.de/wps/wcm/connect/de_de_web/biotronik/careers/

von Lexi (Gast)


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Jesus! Das einzige, was mich so langsam nicht mehr wundert, ist, wie 
blöd Leute sind, die Leute einstellen. Auf den Managementstellen ist der 
Fachkräftemangel in Deutschland mittlerweile wirklich unübersehbar. Wenn 
es die Untergebenen dann genau so machen (Vorbild und so einen dämlichen 
Quatsch), dann ist das Geschrei immer groß. Das ist überall so, Herr Dr. 
Jesus. Da dürfen Sie sich nichts bei denken. Machen Sie sonst sicherlich 
auch nicht, gel?

von j. c. (jesuschristus)


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Liebe Lexi, Deinen Text versteh ich nichtmal. Sorry.

>An deren Ausbildung muß es dagegen nicht scheitern. Sie sind natürlich
>ohne kulturelle Bindung auch schnell wieder weg. Findet ihr keine
>Deutschen mehr?

Nein, nein, ganz im Gegenteil. Es gibt von da ausgezeichnete Leute! 
Hammer, da können deutsche Bewerber schwer mithalten. Ich geile mich 
auch nicht an Rechtschreibfehlern auf, aber eine "Bewerbung", die nur 
aus dem Emailbetreff "applay for job" besteht, mit 2 Referenzschreiben 
obskurer Qualität aber schön als 5 MB Bilder eingescannt, ohne 
Anschreiben, ohne Lebenslauf... Was denken die sich? Ich stell Doch 
keinen ein, der 50% der Wörter falsch schreibt. Ein Orthografiegott bin 
ich selbst nicht, aber irgendwo ist eine Grenze. Dann sollte man es 
schon durch Bemühen kompensieren. Wir haben ja auch 
Dokumentationspflichten und wenn man nicht Deutsch oder Englisch 
ordentlich beherrscht, dann ist das halt mal ein Problem.

Deutsche Leute zu finden ist schwer. Ganz ehrlich, die Bedingungen die 
wir bieten sind für die halt leider oft nicht attraktiv. Die wissen ja 
nicht, dass es bei uns am Ende doch recht human zugeht und nicht wie bei 
vielen schwarzen Schafen. Aber ich kann auch nur bezahlen und bieten, 
was im Tarif steht...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Da ist was dran, nach der Qualifikation eine Jobanzeige zu schreiben 
wird wenig gefragt. Arbeitnehmer müssen dagegen nonplusultra bringen. In 
einer Ehe würde man sagen: Es wird eh nicht lange gut gehen.

von j. c. (jesuschristus)


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>Qualität der Jobanzeige

Bei uns steht ganz klar drin, dass wir den Leuten auch was bieten und 
was. Also das hab ich selbst geschrieben, ohne BWLer Bullshit und sehr 
moderat. Ich suche keinen "Highly motivated engineer with extraordinary 
communication skills and a profound understanding of quantum mechanics", 
keine Sorge!

>kein Gehalt

Doch, Tarif

>Wo inserierst Du deine Stellenanzeigen?

Mal hier mal Da, Web, Zeitungen, Verbände

>Bekommst Du keine Bewerbern aus Deutschland bzw. den angrenzende
>EU-Länder?

Doch klar. Die Frage dieses Thread lautet aber nicht: wo krieg ich 
deutsche Bewerber her, sondern was versteckt sich hinter einer 
bestimmten Art von seltsamen Bewerbungsschreiben aus Schwellenländern!

>Wie viel Prozent von der Bewerbungen sind solche internationalen
>Bewerbungen für die Ablage P?

Ausländische (inkl. EU) Bewerbungen ca. 70%, 10% in Dtl. lebende 
Nicht-EU-Bürger, 20% Deutsche.
Von den deutschen Bewerbungen sind eigentlich keine dabei, wo ich jetzt 
grundsätzliche Probleme sehe. Bei den ausländischen ist die Quote in 
letzter Zeit auf ca. 40% dieser äußerst dubiosen Supermänner und -frauen 
angestiegen. Daher meine Frage!

von Lexi (Gast)


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"Deutsche Leute zu finden ist schwer." Ja, das ist es in der Tat. Könnte 
am Auftreten der Firmen liegen. Oder einfach daran, das die 
Vorstellungen völlig überzogen sind und wenig mit der Realität zu tun 
haben. Oder auch daran, dass man die üblichen Vorurteile gegenüber 
Deutschen nicht erkennt (über 30 = zu teuer, über 40 = senil, war mal 
Freiberufler = asozial). Also nimmt man lieber einen Chinesen oder 
Perser, der weder Deutsch noch Englisch kann, weil die so gut 
qualifiziert sind. Hammer, da können die Deutschen einfach nicht 
mithalten. Deswegen wandern viele Deutsche aus. Allein in der Schweiz 
nehmen sie jeden Monat tausend Stück von den unqualifizierten Assis aus 
Germanien... Was denken die sich? Ich bewerbe mich doch nirgendwo, wo 
ich gegen Chinesen alt aussehe.

Deutsche Arbeitsplätze zu finden ist schwer. Ganz ehrlich, die 
Bedingungen die hier geboten werden, sind für Deutsche halt leider oft 
zu attraktiv. Die wissen ja aus Erfahrung, dass es hier nur noch 
Sklavenhalter gibt, dass es bei uns am Ende nur noch um Kostenfaktoren 
geht, wie bei vielen schwarzen Schafen. Aber die Firmen können halt auch 
nur bezahlen und bieten, was der gierige Vorstand übrig lässt...

von Michael S. (technicans)


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j. c. schrieb:
> In letzter Zeit habe ich eine Zahl an seltsamen Bewerbungen aus Ländern
> wie China und Iran bekommen. Die Bewerber schreiben mich typischerweise
> nicht persönlich an, obwohl mein Name in den Ausschreibungen steht,
> erklären nicht in welcher Beziehung sie zu unserer Arbeit stehen bzw.
> wieso sie bei uns arbeiten wollen.
Die sind wohl  nicht mit deutschen Gepflogenheiten vertraut, dann
irritiert das natürlich. Was für eine Beziehung soll das denn sein?
> Mitschicken tun sie einen CV der voll mit unüberprüfbaren
Steht dir als Arbeitgeber rechtlich auch gar nicht zu. Einzig sich 
angegebene Beschäftigungszeiten bestätigen zu lassen ist erlaubt.
Da hat es schon häufiger Urteile zu gegeben.
Auch oder gerade für Firmen gilt der Datenschutz. Zum prüfen der 
Fähigkeiten eines Mitarbeiters haben die Arbeitgeber den Vorteil der 
Probezeit, aber manchmal hab ich den Verdacht das das den Arbeitgebern 
schon lange nicht mehr reicht und die dann mehr, viel mehr, als zulässig 
ist, verlangen.
> Qualifikationen in ihren Heimatländern ist, tollen Jobs die sie hatten
> etc. Können tun sie angeblich auch alles, vom FPGA bis zur
> pH-Elektrodenforschung.
Kann doch stimmen. Bloß weil es eine andere Kultur ist, sind die Leute
doch nicht doof.
> Was sind das für Leute? Sind die echt? Ist das ein Scam
> (Flugticketbetrug)?
Worin soll denn der Betrug liegen? Wenn es mit dem Job nicht klappt
nützt denen das Ticket so gut wie gar nichts.
> Habe bisher nie drauf geantwortet, aber so langsam wundere ich mich
> doch.
Jede Bewerbung verdient eine Antwort und eine Begründung. So fügst du
der deutschen Wirtschaft nur einen Rufschaden im Ausland zu. Schnell
wird deutschen Arbeitgebern dann Hochnäsigkeit und Arroganz angedichtet
und du hast deinen Teil dazu beigetragen. Toller Charakterzug. Einziger
Trost für dich, du machst das nicht alleine so, womit der Schaden dann
um so größer wird.

von Lexi (Gast)


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Herr Jesus, Maria! Ja, was versteckt sich hinter einer bestimmten Art 
von seltsamen Mails aus Schwellenländern? Lesen Sie die wirklich? Sind 
Sie sicher, dass Sie im 21. Jahrhundert leben, Herr Dr. Jesus? Haben Sie 
früher auf jede Postwurfsendung ein persönliches Antwortschreiben zurück 
gesendet?

Die Frage dieses Threads lautet wohl eher: Was soll diese verrückte 
Frage? Was ist Ihr Problem, Herr Jesus?

Ich bin kein Orthographie-Gott, aber wenigstens die Grundzüge der 
deutschen Deklination sollten einem promovierten Heiligen schon klar 
sein (Genitiv immer mit "s" am Ende). Ich bewerbe mich doch bei keinem, 
der in 50% seiner Sätze Grammatik-Fehler macht. Irgendwo ist dann schon 
eine Grenze. Dann sollte man es wenigstens durch Bemühen kompensieren. 
Arbeitgeber haben nach AGG ja auch Dokumentationspflichten und wenn man 
nicht Deutsch oder Englisch ordentlich beherrscht, dann ist das halt mal 
ein Problem. Oder auch mehrfach.

Was steht denn bei Ihnen ganz klar in den Stellenanzeigen, was Sie den 
Bewerbern bieten? Leistungsgerechte Bezahlung (nach Gehaltswunsch), 
gutes Betriebsklima, nach Einarbeitung womöglich sogar Kundenkontakt? 
Sehr moderat. Vielleicht liegt es daran? Einfach mal was fordern, Herr 
Gott noch mal! Dann bewerben sich die Looser nicht mehr, sondern nur 
noch die High-Potentials. So geht das, heutzutage.

Nach welchem Tarif zahlen Sie? DGB-Tarif zu EUR 17,50 pro Stunde für 
Höchstqualifizierte mit Promotion, oder doch etwas weniger? Als 
non-profit-Organisation können Sie natürlich nicht so hohe Gehälter 
zahlen, wie die Industrie. Gerade in der Medizintechnik, bringen die 
Kostenstellen üblicherweise noch Geld mit. Vergelt's Gott, Herr Jesus!

Bei den ausländischen Stellenangeboten sind eigentlich keine dabei, bei 
denen ich grundsätzliche Probleme sehe. Bei den deutschen ist die Quote 
in
letzter Zeit auf ca. 99% dieser äußerst dubiosen 
"Wir-suchen-Supermänner- und-frauen-für-umme (m/w)"-Anzeigen 
angestiegen. Daher meine Frage!

von Egozentriker (Gast)


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Lexi schrieb:
> "Deutsche Leute zu finden ist schwer." Ja, das ist es in der Tat. Könnte
> am Auftreten der Firmen liegen. Oder einfach daran, das die
> Vorstellungen völlig überzogen sind und wenig mit der Realität zu tun
> haben. Oder auch daran, dass man die üblichen Vorurteile gegenüber
> Deutschen nicht erkennt (über 30 = zu teuer, über 40 = senil, war mal
> Freiberufler = asozial). Also nimmt man lieber einen Chinesen oder
> Perser, der weder Deutsch noch Englisch kann, weil die so gut
> qualifiziert sind. Hammer, da können die Deutschen einfach nicht
> mithalten.

Sie sagen es. :-) Das ist auch mein Eindruck. Das deutsche Studium kann 
sich sehen lassen, aber die Arbeitgeber schätzen es nicht.

von j. c. (jesuschristus)


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Ach Du lieber Bimbam, was habe ich denn hier für Furien 
heraufbeschworen!
Leute entspannt Euch mal. Ich bin wirklich ein umgänglicher Chef, aber 
das steht hier nicht zur Debatte, sondern was wirklich hinter 
"too-good-to-be-true-Bewerbungen" im Stile von Massenmails aus einigen 
Schwellenländern steht.

> Also nimmt man lieber einen Chinesen oder
> Perser, der weder Deutsch noch Englisch kann, weil die so gut
> qualifiziert sind. Hammer, da können die Deutschen einfach nicht
> mithalten.

Schwachsinn. Mach ich nicht. Wer nicht zumindest halbwegs ordentliches 
schriftliches English kann, bekommt keine Stelle. Das ist im 
internationalen Arbeitsumfeld leider unerlässlich. Deutschkurs bezahlen 
wir auch gern.
Ich werde immer den EU-Bewerber nehmen, solange ich einen passenden 
finde. Aber ich werde auch keinen Nicht-EU-Kandidaten ablehnen, nur weil 
eine Subpopulation ewiggestriger Braunbären in diesem Land keine 
Ausländer mag. Wir diskriminieren niemanden, können wir uns nicht 
leisten, gute Leute sind oft nicht die Wunschkandidaten die sich mancher 
BWLer feucht herbeiträumt. Und dass wir nicht so schlecht zahlen, sieht 
man ja daran, dass wir überhaupt Nicht-EU-Bürger einstellen können!

von Lexi (Gast)


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Ein umgänglicher Chef, der seine Mitarbeiter als Furien beleidigt. Na, 
das ist doch mal was. Das hatte ich noch nicht. "Sie sind das unfähigste 
Arschloch, dass ich in zwanzig Berufsjahren gesehen habe!" war schon 
dabei, aber Furie? Nein, das ist dann doch zu viel der Ehre.

"Und dass wir nicht so schlecht zahlen, sieht
man ja daran, dass wir überhaupt Nicht-EU-Bürger einstellen können!" Der 
Witz ist echt gut, den muss ich mir unbedingt merken. Gerade erst wurde 
die Gehaltsschwelle für die blue card auf 48kEuro herab gesetzt, wenn 
ich es richtig in Erinnerung habe. Bekommt man für den Preis heute 
eigentlich noch deutsche Frischlinge?

Wie kommt es eigentlich, dass bei ALLEN promovierten, die ich kenne (und 
das sind einige, darauf können Sie sich verlassen), der Ironie-Detektor 
IMMER ausgefallen ist?

Es wäre gut, wenn Sie sich etwas entspannen: Weshalb gehen Sie auf die 
Massenmails aus Schwellenländern ein? Was ist Ihr Problem damit?

von Michael K. (Gast)


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j. c. schrieb:
> Bei den ausländischen ist die Quote in
> letzter Zeit auf ca. 40% dieser äußerst dubiosen Supermänner und -frauen
> angestiegen. Daher meine Frage!

Vermutlich sind das die gleichen Personen, die mir die Mails
mit Cheap Viag*a und Pen*s-Enlargement schicken :)

Viele Grüße,
Micha

von Martin Beuttenmüller (Gast)


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@ Ich ...

Bewerbe mich hiermit um die Stelle in Nord-Schweden !

Spreche fließend stockholmer Dialekt, an meinem Saami muß ich
noch arbeiten ...  =}

ta det lungt
Martin

von Mark B. (markbrandis)


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Abdul K. schrieb:
> Naja, wenn du dich an Rechtschreibfehlern aufgeilst??

Es gibt aber nun mal keine echte Entschuldigung für (signifikant viele) 
Rechtschreibfehler in einer Bewerbung. Man kann sein Anschreiben, 
Lebenslauf etc. immer noch von jemand anderem Korrektur lesen lassen.

Wer eigene Fehler weder selbst beheben will, noch andere darum bittet 
bei der Behebung von diesen Fehlern mitzuwirken, demonstriert zwei 
Dinge: Er arbeitet nicht sorgfältig, und er ist nicht teamfähig. Warum 
sollte man so jemanden unbedingt einstellen wollen?

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Wer eigene Fehler weder selbst beheben will, noch andere darum bittet
>bei der Behebung von diesen Fehlern mitzuwirken, demonstriert zwei
>Dinge: Er arbeitet nicht sorgfältig, und er ist nicht teamfähig. Warum
>sollte man so jemanden unbedingt einstellen wollen?
Er/Sie demonstriert auch andere in der Arbeitswelt nicht gern gesehende 
Charaktereigenschaften: wenig Selbstkritik, wenig Motivation, 
Gleichgültigkeit, Mangel an Sitten und Gebräuche...
Rosa

von Klaus W. (mfgkw)


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Zocker_01 schrieb im Beitrag #2652760:
> Selten so einen Unsinn gelesen. Und das will sogar für dieses Forum
> was heißen. Mensch Mayer, vielleicht werden hier die Schwerpunkte auf
> fachliche Kompetenz gelegt und nicht darauf wie man fehlerfrei
> Kinderbücher schreiben kann.

Selten so einen Unsinn gelesen :-)

Egal wie gut jemand programmieren kann oder sonstwas, würde ich ihn nie 
einstelllen, wenn er keinen ordentliche Beschreibung machen kann, nichts 
dokumentieren kann, nicht ohne Peinlichkeit einem Kunden etwas schreiben 
oder erzählen kann, ...

Zocker_01 schrieb im Beitrag #2652760:
> Vielleicht bekommst du deshalb aber keine Leute. Mal ehrlich, ich
> spreche unter anderem ein recht gutes Englisch, aber nicht
> verhandlungssicher.

"verhandlungssicher" ist natürlich nicht Voraussetzung für 
Programmieren, aber verständlicher Ausdruck sollte schon sein. Und wenn 
man das in ein paar Zeilen einer Bewerbung mit genügend Zeit nicht 
hinbekommt, ist jemand ziemlich für jede Stelle untauglich (außer 
Mülltonnen leeren u.ä.).

von Michael S. (technicans)


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Solange diese Handverlese nicht verantwortungsvoller wird, wird sich
eh nichts ändern, denn das was die Bildungstempel jährlich ausspucken
wird kaum reichen, den Bedarf zu decken.

von Mark B. (markbrandis)


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Zocker_01 schrieb im Beitrag #2652760:
> Selten so einen Unsinn gelesen. Und das will sogar für dieses Forum
> was heißen. Mensch Mayer, vielleicht werden hier die Schwerpunkte auf
> fachliche Kompetenz gelegt und nicht darauf wie man fehlerfrei
> Kinderbücher schreiben kann.

Zur fachlichen Kompetenz gehört heutzutage in vielen Branchen und Firmen 
auch, dass man seine Arbeit vernünftig dokumentiert. Kann natürlich 
sein, dass Du in einer Bastelklitsche arbeitest, wo man professionelle 
Vorgehensweisen nicht kennt. ;-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Mark Brandis schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Naja, wenn du dich an Rechtschreibfehlern aufgeilst??
>
> Es gibt aber nun mal keine echte Entschuldigung für (signifikant viele)
> Rechtschreibfehler in einer Bewerbung. Man kann sein Anschreiben,
> Lebenslauf etc. immer noch von jemand anderem Korrektur lesen lassen.
>

Ich wollte damit nur die wirklich wichtigen Prioritäten aufzeigen. Klar, 
ist eine sorgfältige Arbeitsweise in vielen Berufen wichtig.
<Vielleicht auch nur eine Ausgeburt meiner Abneigung von automatisch 
korrigierten Texten?>
Wenig später wurden die Ansprüche auch reduziert auf: Deutschkurs 
finanzieren wir gerne.

Bedenkt auch, daß der gleiche Kandidat morgen in holländisch schreiben 
wird.


> Wer eigene Fehler weder selbst beheben will, noch andere darum bittet
> bei der Behebung von diesen Fehlern mitzuwirken, demonstriert zwei
> Dinge: Er arbeitet nicht sorgfältig, und er ist nicht teamfähig. Warum
> sollte man so jemanden unbedingt einstellen wollen?

Weil man keinen besseren billigen findet! Ist ja alles eine Frage der 
Kohle.


Männer in Rosakleidchen wollte ich dann aber doch keine in meiner Bude. 
Das wäre mir zuviel Toleranz.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Klaus Wachtler schrieb:
> Zocker_01 schrieb im Beitrag #2652760:
>> Vielleicht bekommst du deshalb aber keine Leute. Mal ehrlich, ich
>> spreche unter anderem ein recht gutes Englisch, aber nicht
>> verhandlungssicher.
>
> "verhandlungssicher" ist natürlich nicht Voraussetzung für
> Programmieren, aber verständlicher Ausdruck sollte schon sein. Und wenn
> man das in ein paar Zeilen einer Bewerbung mit genügend Zeit nicht
> hinbekommt, ist jemand ziemlich für jede Stelle untauglich (außer
> Mülltonnen leeren u.ä.).

Verhandlungssicher heißt für mich im Klartext einer 
Urlaubshotelbeschreibung: Ich werde in dieser Firma als Subunternehmer 
agieren und sozusagen auf eigene Faust ALLES machen, aber der Gewinn 
wird von der 'Holding' obendrüber abgeschöpft. Das Gehalt wird dann 
entsprechend niedrig sein (Ist ja meist eh nicht angegeben).


Und es stimmt natürlich: Wenn der Anzug besser sitzt als beim Chef, wird 
das ein Problem.

von j. c. (jesuschristus)


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>Gerade erst wurde
>die Gehaltsschwelle für die blue card auf 48kEuro herab gesetzt

Ach na mir kommen die Tränen! Nur 48 k. Tja, dafür arbeitet von Euch 
High Potentials keiner, schon klar. Aber ich finde es sehr lustig, wie 
in diesem Thread, statt einer Erklärung, warum sich so seltsame Bewerber 
melden eigentlich nur folgende Dinge eine Rolle spielen:

-"ich finde Chefs doof"
-"Ihr zahlt alle zu wenig"
-"Rektsreibunk? Mir doc ejal! Hausache 1377 proggn"
-"Ausländer sollen zu Hause bleiben"
-Neid gegenüber Promovierten Akademikern

Sehr entlarvend. Ich weiß zwar jetzt immer noch nicht, was das für 
seltsame Leute sind, die mir super tolle Lebensläufe schicken, die kaum 
wahr sein können und einfach nach zu Viel klingen, gleichzeitig aber ein 
persönliches Anschreiben fehlt -- aber wenigstens weiß ich, wer die 
ganzen Deppen sind, die die Schrottbewerbungen schicken und denken für 
ihren Bummimalkurs an der Uni kriegen sie gleich 55 k, Dienstwagen und 
Privatsekretärin. Und wieso einige hier soviel Zeit haben...

Aber im Bewerbungsgespräch, da sitzen sie dann da und schleimen rum...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Meinst du mich?

Naja, wer ne blöde Frage stellt, der wird auch ne dumme Antwort ernten.
Lade dir ein zwei Kandidaten ein und schau was sie bieten. Laß sie 
eigene Arbeitsproben mitbringen, fühle ihnen auf den Zahn in der Praxis 
einer technischen Abteilung und später im Gespräch mit anderen Leuten in 
der Kantine. Setze sie direkt unvermittelt vor ein zwei konkrete real 
anliegende Probleme und schau was sie zu bieten haben.
Das sollte doch reichen, oder? Ich meine, bevor man übers Gehalt redet 
und vielleicht ein ciao hört.

von j. c. (jesuschristus)


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Nein, Dich habe ich nicht gemeint. Ich seh das genauso wie Du. Nur einen 
Chinesen kann ich halt nicht mal schnell in der Kantine vorbeischauen 
lassen.

von Christian R. (supachris)


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Auf meine Ausschreibung für eine Elektroniker-Azubi-Stelle haben sich 
mehrere Inder, die angeblich in Schweden auf Master studieren beworben. 
"Dear Decision maker..." Iraner und Pakistanis waren auch dabei. 
Ebenfalls alle mit MB-großen seltsamen "Zertifikaten" und solchem 
Geschwurbel. Bei den meisten musste ich anhand der Muttersprachen raten, 
wo die wirklich herkommen, der CV sagte gar nix aus. Da gibts sicherlich 
Robots, die die Stellen-Homepages abgrasen und dann solchen Mist 
produzieren.

von jesus (Gast)


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Exakt das meine ich! Aber was steht dahinter?

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Wenn Du es wirklich wissen willst: 'Ich möchte ein Spiel spielen...' - 
Ich meine, geh zum Schein doch mal auf so eine Bewerbung ein und schaue, 
was dann kommt. Ich tippe ja auf: 'I will make possible everything to 
please you and can come everytime but have no money to fly to you so 
give 900$ by western union and I will be there tomorrow!'

von Ich (Gast)


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Sascha W. schrieb:
> give 900$ by western union and I will be there tomorrow!

Bei dem Fachkräfte- und Azubimangel und machen das sicher auch welche.
Wenn sich auch nur 2-3 idio*  Arbeitgeber auf sowas einlassen, ist das 
als Nebeneinnahme doch nicht schlecht.

Christian R. schrieb:
> seltsamen "Zertifikaten" und solchem Geschwurbel.

Asiatische Diplome machen optisch mehr her als die deutschen 
Diplomurkunden.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Na da bin ich ja mal auf die ersten Versuchsergebnisse von Jesus 
gespannt. Neue Masche aus Nigeria? Werde mal meine bessere Hälfte 
interviewen. Die kennt sich mit den vielen netten Mitmenschen beruflich 
gut aus.

von Mr. Pong (Gast)


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Dear Mr. Jesus,

im Ausland ist es Gang und Gäbe Empfehlungsschreiben statt 
Arbeitszeugnissen zu haben.

Meine Empfehlung, einen Bewerber rauspicken der sich besonders gut liest 
und dann tatsächlich mal ein Telefoninterview wagen.

Ach ja, und bitte nicht die Forentrolle Füttern.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Fahrzeugkontrolle mit entsicherter Pistole direkt vor mir stehend, habe 
ich auch schon in DE erlebt. Von daher: Schick den Sohn in die Ferne 
(chinesisches Sprichwort).

von Gurtwickler (Gast)


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Martin Beuttenmüller schrieb:
> @ Ich ...
>
> Bewerbe mich hiermit um die Stelle in Nord-Schweden !
>
> Spreche fließend stockholmer Dialekt, an meinem Saami muß ich
> noch arbeiten ...  =}
>
> ta det lungt
> Martin

Wie jetzt? Ericsson oder Ikea?

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Da seht ihr mal. Seit 70 Jahren gibt es Leute die den selben Mist wie 
ihr schreibt und ihr lernt einfach nicht dazu. Das ist keine Zensur, das 
ist löschen von Spam. Übrigens so ähnlichen Spam wie j. c. angeblich 
täglich zugesendet wird.

Die Bewerber haben dieses Problem auf ihrer Seite aber auch. In welches 
Stellenportal man hinein schaut, überall "Dienstleister". So eine 
Stellenausschreibung wird völlig automatisiert gemacht. Ich finde es 
amüsant das einige den Spieß umdrehen und jetzt die Firmen zuspamen.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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