Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug [Schweißen] Wie will man sich bei 30V einen spürbaren Stromschlag holen?


von Pedro Radke (Gast)


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Einige erzählen, daß sie beim Schweißen einen starken Stromschlag 
bekommen haben. Jetzt wird beim Schweißen die Spannung auf ca. 30V 
vermindert um einen höheren Strom zu haben. Wie will man sich bei 30V 
einen spürbaren Stromschlag holen?

von Udo S. (urschmitt)


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Strom für
deutlich spürbar < tödlich
Also ist
"Spannung für spürbar" < "Spannung für tödlich"

Nachtrag: lecke mal an den Kontakten einer 9V Blockbatterie

von Pedro Radke (Gast)


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Dein Text ergibt keinen Sinn.

von Udo S. (urschmitt)


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Für dich?
Halt mal die Zunge an einen 9V Block dann ergibt es Sinn!

von Pedro Radke (Gast)


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Nicht nur für mich nicht und für mich hast du die Antwort geschrieben.

Sei nicht eingeschnappt, formuliere es einfach anders und in ganzen 
Sätzen.

von Bond (Gast)


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"Starker Stromschlag" bei 30 V vom Schweißgerät ist subjektiv,
individuell.
Die einen spüren (z.B. dicke Hornhaut, trockene Haut) bei 30V fast
gar nichts, andere "einen starken Schlag", weil sensibel.


Ist doch beim Essen ähnlich:
Der eine ist mit ein paar Körnchen Salz am Essen zufrieden,
ein anderer braucht einen Esslöffel voll, bei Pfeffer statt
Salz ist es ähnlich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Zusätzlich dazu, was die anderen schreiben:

Du schreibst nicht, um was für ein Schweißgerät es sich handelt.
Irgendwie muss der Lichtbogen gezündet werden.  "Klassisch" ist
das mit einer Anreißzündung, und damit die erste Ionisation nach
dem Anreißen entsteht, braucht man eine Leerlaufspannung, die
schon mal deutlich höher als die von dir genannten 30 V ist.  Das
können schon mal 50 ... 60 V sein, und die kann man (bspw. mit
schweißfeuchten Händen) dann schon deutlich spüren.

WIG oder MIG/MAG zünden dagegen mit Hochspannung, der Funke springt
schon ein paar Millimeter.  Damit sollte auch klar sein, dass man
bei solchen Schweißgeräten schon ein wenig Wert auf die elektrische
Berührungssicherheit legen sollte.

p.s.: Ich habe das Subject des Ursprungspostings mal modifiziert,
damit klar ist, dass das hier das passende Unterforum ist.

von Pedro Radke (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
>
> WIG oder MIG/MAG zünden dagegen mit Hochspannung, der Funke springt
> schon ein paar Millimeter.  Damit sollte auch klar sein, dass man
> bei solchen Schweißgeräten schon ein wenig Wert auf die elektrische
> Berührungssicherheit legen sollte.
Ist das Migatronic Rally 266 ein MIG/MAG mit Hochspannung?

>
> p.s.: Ich habe das Subject des Ursprungspostings mal modifiziert,
> damit klar ist, dass das hier das passende Unterforum ist.
Gut

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Pedro Radke schrieb:
> Ist das Migatronic Rally 266 ein MIG/MAG mit Hochspannung?

Geht aus der Beschreibung, die ich finden konnte, nicht hervor.
Wenn du damit arbeitest, solltest du aber merken, wie man den
Bogen zündet: ist es durch Anreißen oder durch Druck auf eine
Taste?

von Mario (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Strom für
> deutlich spürbar < tödlich
> Also ist
> "Spannung für spürbar" < "Spannung für tödlich"

Dieser Satz ergibt weder syntaktisch noch lexikalisch einen Sinn.
Was will uns Udo damit sagen?

von Philipp (Gast)


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Stell dich nicht so dumm! Es ist eben so , dass man strom spüren kann, 
ohne gleich umzufallen.

von Udo S. (urschmitt)


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Ok nochmal AUSFÜHRLICH für Leute die GANZE SÄTZE BRAUCHEN um rudimental 
logisch zu denken:
Der TO hat im ersten Posting von "spürbar" gesprochen und ganu darauf 
wollte ich hinaus, da 60V nicht spürbare sondern potentiell tödliche 
Stromschläge verursachen können

1. Spannungen über 60V können tödlich sein, also zu einem Strom > 50mA 
durch den Körper führen.
2. 50mA sind potentiell tödlich, 1mA ist etwa die Wahrnehmungsschwelle, 
20 mA wirst du schon SEHR deutlich spüren!
3. Wenn es bei 60 V zu 50mA Stromfluss kommen kann, dann kann es bei 30V 
(vereinfacht konstanter Hautwiderstand vorausgesetzt was nicht ganz 
stimmt) zu 25mA Stromfluss durch den Körper kommen, und das merkt man 
ganz ordentlich.

Da man bei körperlicher Arbeit durchaus schwitzt und evt mit der anderen 
Hand ein Metallteil hält/berührt das mit der Gegenelektrode verbunden 
ist ist der Übergangswiderstand (durch Metalloxide/Schmutz + 
Feuchtigkeit) teilweise recht niedrig. Ich habe auch schon mit einem 
normalen Elektroschweißgerät ordentlich eine gewischt bekommen.

Fazit: Es kommt immer auf die Umstände an, siehe Zunge und 9V Batterie, 
das bizzelt auch ordentlich obwohl es nur 9V sind.

Das war jetzt einfache Dreisatzlogik verbunden mit einem kleiner als, 
war das jetzt wirklich so schwer.

von (c)chrizz (Gast)


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Ein schöner Versuch ist auch, die blanken Drähte der 24V Halogenlampen 
einmal mit trockenen und dann mit feuchten fingern zu berühren. Auch der 
Druck, mit dem die Leitungen berührt werden verändert den 
Übergangswiderstand und somit den Strom und somit das subjektive 
"Stromgefühl" ganz erheblich.
Bitte nur bei Gesundem Körper, Verstand und ohne eingebauten 
Schrittmacher ausprobieren!
Und sicherstellen, dass es wirklich Niedervolt Leitungen sind. Nicht 
jeden Draht, der blank aus der Decke kommt, kann man gefahrlos 
berühren...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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(c)chrizz schrieb:
> Bitte nur bei Gesundem Körper, Verstand und ohne eingebauten
> Schrittmacher ausprobieren!

Und für die Pingeligen: nein, das heißt nicht, dass vorheriges
Ausbauen des Herzschrittmachers eine sinnvolle Variante wäre, den
Versuch trotzdem noch durchführen zu können. :-)

Anfassen der Anschlüsse eines Fahrraddynamos, an dem keine Leuchte
angeschlossen ist, und anschließendes Drehen des Rads ist auch so'ne
Übung für "Aha!"-Effekte.

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

Bei 30V Wechselspannung eine Wirkung des durch den Körper fließenden 
Strom zu spüren ist nicht ungewöhnlich.
Ich kann mich noch an meine Abschlussprüfung erinnen, als ich die 
Sekundärseite des Trafos mit 15V oder 18V berührte und einen deutlichen 
Stromfluss bemerkte.
Die Hände waren halt verschwitzt und ich nehme sogar an das durch die 
Anspannung (Prüfungssituation) die Empfindlichkeit des Körpers höher 
war.

Andererseits in anderen Situationen habe ich bei "richtigen" 
Isolationsmeßgeräten selbst bei 100V Prüfspannung keinen Stromfluss 
durch mein Körper bemerkt, bei vorsichtigen anfassen war sogar in der 
250V Einstellung kaum was zu bemerken.
Es hängt also von deinen Körperwiderstand ab, und der kann über einen 
großen Bereich variieren.
Der Unterschied der Wahrnehmungsschwelle und der Bereich ab wann ein 
Schaden auftreten kann ist außdem recht groß.
Daher können auch kleine Spannungen indirekt gefährlich sein, z.B. wenn 
mann auf der Leiter steht und bei schwitigen Händen an eine Leitung 
kommt die eigentlich Spannungsfrei geschaltet ist, aber auf die durch 
induktive bzw. kapazitive Kopplung mit andern Leitungen doch eine 
Spannung vorhanden ist.
Mann erwartet aber keine Spannung und zuckt dann mehr aus Schreck als 
wegen der eigentichen auswirkung des Stromes durch den Körper zusammen 
und stürzt von der Leiter...
Daher ist (eigentlich) auch Erden und Kurzschließen vorgeschrieben, nur 
wird das bei arbeiten am häuslichen 230V System oft vergessen 
(Sicherungsautomat raus - gegen widereinschalten sicheren => gut ist => 
oder eben auch nicht ...)

mfg

     Praktiker

von Pedro Radke (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Pedro Radke schrieb:
>> Ist das Migatronic Rally 266 ein MIG/MAG mit Hochspannung?
>
> Geht aus der Beschreibung, die ich finden konnte, nicht hervor.
> Wenn du damit arbeitest, solltest du aber merken, wie man den
> Bogen zündet: ist es durch Anreißen oder durch Druck auf eine
> Taste?

Tastendruck.

von Pedro Radke (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> schweißfeuchten Händen

Schweiße nie mit Schweiß.

von Andreas D. (rackandboneman)


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An den Pulsadern spürt man das auch. Dies soll absolut keine 
Aufforderung sein das auszuprobieren, womöglich ist es gefährlich, das 
kann ich als Nichtarzt nicht beurteilen.

von Lehrmann M. (ubimbo)


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Im übrigen sollte man sich auch vor zu langen Exmperimenten an 
Gleichstrom distanzieren. Die Produkte der Elektrolyse sind gute 
Aktivatoren der Hämostase...

>Ich kann mich noch an meine Abschlussprüfung erinnen, als ich die
>Sekundärseite des Trafos mit 15V oder 18V berührte und einen deutlichen
>Stromfluss bemerkte.

Also bei 12V (Autobatterie) bemerkt man auch mit nassen Händen rein 
garnichts.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lehrmann Michael schrieb:
>>Ich kann mich noch an meine Abschlussprüfung erinnen, als ich die
>>Sekundärseite des Trafos mit 15V oder 18V berührte und einen deutlichen
>>Stromfluss bemerkte.
>
> Also bei 12V (Autobatterie) bemerkt man auch mit nassen Händen rein
> garnichts.

Könnte auch am Unterschied zwischen Gleich- und Wechselspannung
liegen.  Außerdem wird der Trafo im Leerlauf mehr Spannung produziert
haben.

von B. L. (b8limer)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Lehrmann Michael schrieb:
>>>Ich kann mich noch an meine Abschlussprüfung erinnen, als ich die
>>>Sekundärseite des Trafos mit 15V oder 18V berührte und einen deutlichen
>>>Stromfluss bemerkte.
>>
>> Also bei 12V (Autobatterie) bemerkt man auch mit nassen Händen rein
>> garnichts.
>
> Könnte auch am Unterschied zwischen Gleich- und Wechselspannung
> liegen.

Naja die Ströme werden ja nicht größer nur weil es Wechselspannung wird. 
(Mal außen vor von Us=Ueff*Wurzel(2)). Es gibt eben nur immer 
Stromänderungen. Interessante Frage - natürlich unabhängig von den 
physiologischen Auswirkungen bzgl. der Gefährlichkeit von AC vs. DC.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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B. Limer schrieb:
> Naja die Ströme werden ja nicht größer nur weil es Wechselspannung wird.

Aber möglicherweise sind sie trotzdem anders spürbar.

von Ansgar K. (malefiz)


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Dc ist gefährlicher
Bei uns auf der Arbeit haben wir Niveaumessenung durch dabei wird auf 3 
Stangen eine Spannugn gegeben und vereinzelt kann der Benutzer wegen 
viel mit Wasser hantieren das unangenehme Zucken spüren. DAs Messgerät 
sagtd as etwa 30V AC drauf liegen.

Schweißen in geschlossenen Metallbehältern ist aber auf 48V limitiert so 
zum nachdenken

von Автомат К. (dermeckrige)


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Udo Schmitt schrieb:
> 3. Wenn es bei 60 V zu 50mA Stromfluss kommen kann, dann kann es bei 30V
> (vereinfacht konstanter Hautwiderstand vorausgesetzt was nicht ganz
> stimmt) zu 25mA Stromfluss durch den Körper kommen, und das merkt man
> ganz ordentlich.

Das macht dann 1200 Ohm Hautwiderstand... Ob Deine Hautoberfläche wohl 
metallisiert wurden ist, oder fängt Dein körpereigener Kohlenstoff an 
auszukristallisieren?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ansgar k. schrieb:
> Dc ist gefährlicher

Das widerspricht den gängigen Grenzwerten für Schutzkleinspannung
und der Efahrung, dass Wechselspannung im Bereich von einigen 10 Hz
Herzkammerflimmern verursacht.

Ist aber egal, unser TE hat sich wohl sowieso auf und davon gemacht,
nachdem er verstanden hat, dass sein MIG-Schweißgerät eine
Hochspannungszündung hat. ;-)

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