Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wasserschlauch in Kabelkanal?


von Martin K. (dschadu)


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Hi,

auf der Arbeit hat mein Chef vor einen 50er Wasserschlauch mit in einen 
Kabelkanal zu legen, in dem bereits Last und Steuerleitungen liegen. Ich 
bin mir allerdings nicht sicher ob das so erlaubt ist. Da mein Chef 
etwas eigen ist lässt er sich wohl nur mit einer handfesten Vorschrift 
davon überzeugen, es nicht zu tun.
Bzw es würde mich beruihgen, wenn es erlaubt ist.
Es geht hier um etwa 30-50 die der Schlauch mit im Kanal liegt, andere 
möglichkeiten sind vorhanden (z.B. darunter), aber natürlich mit einem 
großen mehr-aufwand verbunden.

Weiß hier jemand ob das erlaubt ist oder nicht, hat vllt sogar einer 
eine Vorschrift parrat? Bitte keine mutmaßungen, das kann ich selber!

Danke schonmal!

von egal (Gast)


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Warum sollte das verboten sein? Die Leitungen sind doch Isoliert, wo 
sollte da das Problem sein? Hab ich schon häufiger gesehen, das 
Kühlwasserleitungen für z.B. Schweißzangen zusammen mit Leitungen in 
Kanälen verlegt sind.

von Na so was! (Gast)


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von Verfügbar? (Gast)


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Wenn sich der Betrieb den Ausfall der Leitungen leisten kann.

von guast (Gast)


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Wenn sich Kondenswasser bilden kann, kann es nicht lange gut gehen...

von Martin K. (dschadu)


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Okay, laut dem pdf muss nur dafür gesorgt sein dass nix beschädigt wird.

Was hat's mit dem Kondenswasser auf sich? Die ganze Halle ist eh extrem 
feucht, produktionsbedingt.

Ich hatte da auch erst keine bedenken, ein anderer Kollege hat mich 
gefragt ob das ok ist und da ich keine genaue Antwort wusste, hab ich 
hier nochmal gefragt. Weil rein vom Prinzip und pingeligkeitsgrad der 
VDE Menschen dachte ich schon das es da was gibt.

von Mazze (Gast)


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Martin K. schrieb:
> Was hat's mit dem Kondenswasser auf sich?
Kondenswasser ist eh nur sehr schwach bis garnicht leitfähig (siehe 
Blei-Säure-Akku). Man sollte schon die Kirche im Dorf lassen. Andere 
legen Seekable von den Off-shore Parks durch Salzwasser...

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Mazze schrieb:
> Andere legen Seekable von den Off-shore Parks durch Salzwasser...

Ich wage zu bezweifeln, dass Martins Chef Seekabel in seinem Kabelkanal 
liegen hat.

von Kevin (Gast)


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Also wenn blanke Heizdrähte in einem Durlauferhitzer im Wasser liegen, 
wird das hier im Kabelkanal wohl erlaubt sein.

von klaus (Gast)


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Magnus Müller schrieb:
> Ich wage zu bezweifeln, dass Martins Chef Seekabel in seinem Kabelkanal
> liegen hat.

Nun, es gibt wohl doch leichte unterschiede zwischen Kondes- und 
Seewasser. Und: Seit wann darf eine NYM Leitung nicht mehr feucht 
werden... (natürlich will man das nicht!)
Bei einem Wasserrohrbruch sind auch eher selten die Leitungen das 
Problem, sondern eher Schalter, Dosen, Verteier, die absaufen (natürlich 
fließt dann von dort die Brühe ins Kabel...)

von Mazze (Gast)


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Ost-bzw. Nordeewasser stehen m.M. in direktem Kontakt mit dem 
Erdpotential. In einem Fehlerfall würde der Fehlerstrom also direkt den 
Fischen zugute kommen. Dem AG von Martin K. verhilft es vielleicht, MAs 
mit besserer Allgemeinbildung einzustellen, die solche dummen Fragen aus 
dem Stegreif beantworten können, ohne sich an irgendein Forum wenden zu 
müssen.

von Na so was! (Gast)


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Also wenn sich der gesunde Menschenverstand bei diesem Vorhaben sträubt, 
dann ist das schon berechtigt. Mann muss nicht unbedingt eine Vorschrift 
haben, die das Verlegen von Wasserschläuchen in Kabelkanälen verbietet, 
die für die Elektroinstallation vorgesehen sind.

In einschlägigen Vorschriften wird man speziell dazu vermutlich nichts 
finden, weil die Idee schlicht und einfach idiotisch ist. Und mann kann 
nicht zu jeder kreativen Zweckentfremdung eine Vorschrift erstellen 
respektive erwarten.

Schläuche neigen irgendwann zum platzen. Und wenn da auch noch warmes 
Wasser durchfliesst, dann droht schon vor dem Platzen thermische 
Überlastung der Lastleitungen. Dass die Idee ein kranker Krampf ist, 
muss man ja nicht noch erklären.

Wenn mein Chef das von mir verlangen würde, dann bestünde ich auf eine 
schriftliche Arbeitsanweisung, schon um mich selbst abzusichern. Aber 
vermutlich kann der Depp nicht mal schreiben.

von P.Polidor (Gast)


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...da ergibt sich ja eine automatische Wasserentkalkungsanlage...
bzw Kabelkuehler...was allerdings den Elektronen maechtig stinkt !

von Ansgar K. (malefiz)


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Nunja es gibt Verschraubung die ohne probleme IP 55 oder Ip 65 einhalten 
und ich hab noch nie was geshen das auf kabel draufsteh hier nur bis IP 
44.

Also ist es dem Kabel egal bei mir auf der Arbeit hantierend ie auch mit 
jeder Menge Wasser rum und dem Kabel ist das Egal es soll sogar Leute 
geben die NYM draußen auf die Wand im Regen nageln.

von P. Latzschmor (Gast)


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Na so was! schrieb:
> Schläuche neigen irgendwann zum platzen.

Leitungen neigen irgendwann zum Schmoren.

von Na so was! (Gast)


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Ansgar k. schrieb:
> dem Kabel ist das Egal es soll sogar Leute
> geben die NYM draußen auf die Wand im Regen nageln.

Es soll sogar freilaufende Schwachköpfe geben. Denken ist purer Luxus.

von Medienführungshersteller (Gast)


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Und wehe, da liegen auch noch Netzwerkleitungen drinne. Jede 
Infrastruktur gehört in ihre eigene Führung.

von Harald W. (wilhelms)


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P. Latzschmor schrieb:
> Na so was! schrieb:
>> Schläuche neigen irgendwann zum platzen.
>
> Leitungen neigen irgendwann zum Schmoren.

Genau und dann ist Löschwasser gleich in der Nähe. :-)
Gruss
Harald

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Na so was! schrieb:
> Ansgar k. schrieb:
>> dem Kabel ist das Egal es soll sogar Leute
>> geben die NYM draußen auf die Wand im Regen nageln.
>
> Es soll sogar freilaufende Schwachköpfe geben. Denken ist purer Luxus.

Also der Regen ist dem NYM-Kabel völlig egal. Das sollte schon noch klar 
gehen. Auch wenn Regen kein Trinkwasser ist. Die UV-Strahlung ist 
schlimmer für ein NYM-Kabel. Deswegen legt man draussen NYY. Ist fast 
die selbe Gummimischung, nur mit Ruß drin, der schützt vor UV. Ich denke 
mal, das durch den Schlauch Trinkwasser geführt wird. Ich kenne keine 
Vorschrift, in der sowas verboten wird, ich würde mir aber eher Gedanken 
um die mechanische Festigkeit des Kanals machen, wenn du schreibst, das 
ein 50er Schlauch gelegt werden soll. Phi/4xd² wären also Phi/4x50² sind 
19,63cm² oder 0,19dm². Diese dann mal 10Meter Schlauchlänge wären wir 
immerhin schon bei 1,9dm³ oder eben 1,9 Liter. Also auch 1,9kg. Da du 
nicht schreibst, was das für ein Kabelkanal ist, könnte das vielleicht 
schon ein Problem werden, muss aber nicht, Kabel sind schließlich auch 
schwer. Soweit ich mich noch erinnern kann war die VDE Norm 0250 für den 
Kabelaufbau zuständig, da müsste also auch was dazu drin stehen, unter 
welchen Bedingungen man ein NYM-Kabel noch verwenden darf. Das Problem 
ist, das diese Norm wenn dann nur die Kabelhersteller benötigen, die hat 
der "normale" Elektriker nicht mit in seinem Abo. Ich denke nicht, das 
in einer Norm das NYM-Kabel als nicht Wasserbeständig gewertet wird, 
sonst müsste man ja schon im Badezimmer andere Kabel verlegen. Das ist 
meine Meinung dazu, eine konkrete Norm kann ich dir leider auch nicht 
geben, nur ein paar Argumente, das es gehen sollte.


MfG Dennis

von Industrie-Ost (Gast)


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2 Kilo auf 10m sollte der Kanal schon halten, oder?
Wir haben hier Kühlwasser (Vor und Rücklauf) DN 50, Zuleitung 5 x 25 
mm", diverse Steuerleitungen und einen Druckluftschlauch im Kanal 
liegen. Hat sich auch der Chef ausgedacht und funktioniert prima.

von Bernd B. (maulwurf)


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Bei 50 mm glaube ich eher an ein PE Rohr als wie an einen Schlauch.
Das legen die Stadtwerke auch im Boden, ist also sehr Stabil.
Da passiert mit der Leitung nichts.

Gruss Bernd

von Gerd E. (robberknight)


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Schaut Euch mal Kapitel 5.2.8 von dem oben verlinkten PDF an. Ich würde 
sagen das spricht gegen Wasserleitungen in PE-Rohren/Schläuchen (oder 
ähnliche brennbare Schlauchmaterialien). Und die Sache mit dem 
Kondenswasser halte ich auch für problematisch.

von immer diese Gäste... (Gast)


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Siehe S. 5 "4.4 Installationskanäle"

"Elektroinstallationskanäle [...] sind ausschliesslich für Kabel und 
elektrische Leitungen."


Da steht's noch was. Seite 7, Abschnitt 5.2.8:

"In Kanälen [...] mit brennbaren Rohrleitungen [...] dürfen 
Leitungsanlagen nicht verlegt werden."

von Stefan M. (celmascant)


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Hm, bei mir in der Firma sind in JEDER Maschine Last- und Steuerleitung 
zusammen mit ca. 20 Luft- und 10 Wasser- sowie ein paar Ölschläuchen 
verlegt. Ok, sind Stahlblechkanäle und 4-10mm Schläuche.
Aber das Wasser schadet den Kabeln am wenigsten. Ehr Öl und Hitze. Das 
kommt aber erst zu tragen wenn die Kabel bewegt werden.

So ganz nebenbei sind die Maschinen VDE, DIN-ISO und sonstwie 
zertifiziert.
Auch warmes Wasser stellt kein problem dar. Die Leitungen müssen halt 
richtig ausgelegt sein...

von Martin K. (dschadu)


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Vielen dank für die vielen hilfreichen Antworten!
Scheinbar gibts da nichts einheitliches, bzw etwas was total dagegen 
spricht. Auf der Länge des Wasserschlauches (ja, kein Rohr) befindet 
sich keine Klemmstelle o.ä.
Um das Gewicht mach ich mir hier auch weniger sorgen.
Wie gesagt, danke nochmal.

von Mazze du Spacko (Gast)


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Mazze schrieb:
> Ost-bzw. Nordeewasser stehen m.M. in direktem Kontakt mit dem
> Erdpotential. In einem Fehlerfall würde der Fehlerstrom also direkt den
> Fischen zugute kommen. Dem AG von Martin K. verhilft es vielleicht, MAs
> mit besserer Allgemeinbildung einzustellen, die solche dummen Fragen aus
> dem Stegreif beantworten können, ohne sich an irgendein Forum wenden zu
> müssen.

Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten (siehe oben).

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