Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Datenübertragung über Monitorbild


von Andre (Gast)


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Ich bräuchte mal Tipps zu einem kleinen Problem.

Und zwar geht es mir um zusatzequipmentfreie übertragung von ein paar 
wenigen Bytes von Computer auf ein Gerät ohne mechanische 
Kontaktierungsmöglichkeit nach außen. Einzig 1 oder 2 Fototransistoren, 
anordbar in 1-3 cm Abstand, sollen zum Empfang dienen.

Da kam mir so etwas wie bei den Geräten für das chipTAN-Verfahren in den 
Sinn.

Jedoch sind die Fototransitoren zur Seite hin dann nicht geschirmt and 
man käme auf einen Abstand zum Monitor von etwa 2 cm.

Geht das überhaupt? Wie überträgt man? Manchester Code? Und vor Allem: 
wie löst man das Problem der möglichen, völlig unterschiedlichen 
Umgebungshelligkeit ?

Danke für Anregungen

von Johannes M. (johannesm)


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Schau dir mal www.aniomagic.com an, die machen eine Übertragung mit dem 
Monitor. Vielleicht kannst du dich da etwas inspirieren lassen.

von Michael H. (michael_h45)


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Andre schrieb:
> Geht das überhaupt? Wie überträgt man? Manchester Code? Und vor Allem:
> wie löst man das Problem der möglichen, völlig unterschiedlichen
> Umgebungshelligkeit ?
So wie bei jeder Übertragung: Gleichtaktfrei. Sprich, du modulierst dein 
Signal mit einem Träger. 60Hz schaffen übliche Flachbildschirme - dafür 
musst du dann aber vermutlich noch vertical sync benutzen.

Ein spaßiges Beispiel:
https://erlangen.ccc.de/index.php/DCF77

von Phantomix X. (phantomix)


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> Jedoch sind die Fototransitoren zur Seite hin dann nicht
> geschirmt and man käme auf einen Abstand zum Monitor von etwa 2 cm.

Welchen Abstand haben die Fototransistoren voneinander? Dadurch wird die 
Güte des Signals bestimmt.
Ist es bei deinem Aufbau möglich, dass sich dein System vor der 
Übertragung "einmisst", sprich ADC-Werte aufnimmt und damit kalibriert?

Prinzipiell sollte so etwas funktionieren, auch wenn die Sensoren die 
"Nachbarbits" mit sehen (diese sind dann schwächer und können 
weggefiltert werden). Wie gut das geht kommt halt nur auf die Abstände 
der Sensoren zueinander an.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Farbfilter vor die Fototransistoren... heutige Bildschirme sind i.d.R. 
bunt.

von Michael M. (do7tla)


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Wenn man was mit dem Bildinhalt übertragen will so schaue dir mal die 
Geräte an die für das iTAN verfahren verwendet werden.

Beim Onlinebanking werden über eine Blinkgrafik die Überweisungsdetails 
auf das Gerät übertragen.
Das Gerät erzeugt daraus mit der Eingestecken Bankkarte die TAN.

von Andre (Gast)


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>Welchen Abstand haben die Fototransistoren voneinander? Dadurch wird die
>Güte des Signals bestimmt.
noch festlegbar zwischen 1 und 3 (besser 2,5) cm

>Ist es bei deinem Aufbau möglich, dass sich dein System vor der
>Übertragung "einmisst", sprich ADC-Werte aufnimmt und damit kalibriert?
nein

>Farbfilter vor die Fototransistoren
Geht leider nicht, da Fototransistor(en) noch für andere Zwecke 
verwendet werden.

Wenn möglich wäre im Übrigen nur 1 Fototransitor besser, als wenn ich 
zwei zum Vergleich benötige.
Eventuell erschwerend - das hätte ich noch erwähnen sollen - kommt 
hinzu, dass das Gerät auf Batteriebetrieb läuft und so nur alle x ms 
kurz aktiv werden soll, um zu prüfen, ob ein Signal rauskommt.
Nur mal so um klassische analoge Demodulation etc. auszuschließen.

Alles andere übersteigt (noch) meine derzeitigen Kenntnisse der 
Nachrichtenübertragung. Was heisst Gleichtaktfrei ?
Das gleich wie Gleichanteilsfrei ?

Soll das bedeuten, ich solle z.B. einen Manchestercode nehmen, per ADC 
ein paar Werte aufzeichnen und doch einen Software-Hochpass jagen ? 
Nicht dass ich das jetzt aus dem Stehgreif umsetzen könnte aber es wäre 
ein Ansatz zum Lernen ...

Oder doch eher eine Lösung mit 2 FTs und auf den beiden 
Bildschirmbereichen jeweils entgegengesetzt (diferentiell)die Bits 
ausgegeben ?

Oder gar beides in Kombination ?

Sorry, wenn die Fragen blöd klingen. Das sind meine ersten Versuche in 
die Richtung.

von Tommi (Gast)


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Ich würde es so probieren: Über einen Tiefpass die mittlere Helligkeit 
aufnehmen und mit dem ungefilterten Signal vergleichen. Ist der 
ungefilterte Eingang höher, dann handelt es sich um einen High-Pegel 
(Bildschirm weiß), ist er geringer, dann handelt es sich um ein low. Bei 
Manchestercode müsste die Verteilung von Einsen und Nullen stark genug 
sein um eine eindeutig genuge Schaltschwelle zu bekommen. Je größer 
deine verfügbare Übertragungsfläche auf dem Bildschirm, desto besser 
sollte es funktionieren.
Der Tiefpass muss natürlich passend gewählt werden.


->                | \   ADC
----*-------------|+  \
    |             |     \_______ Digitalsignal
    |  _        |     /
    |-|___|--*----|-  /
        R    |    | /
             |
            _
            _ C
             |
             _

Ob das so einfach funktionieren kann?

von Tommi (Gast)


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Die Unterstriche hats teilweise zerschossen, nochmals schöner:

->                | \   ADC
----*-------------|+  \
    |             |     \_______ Digitalsignal
    |  ___        |     /
    |-|___|--*----|-  /
        R    |    | /
             |
            ___
            ___ C
             |
             _

von Michael M. (do7tla)


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Das mit dem iTAN Gerät soll nur ein Beispiel und Anregung sein wie so 
was Funktionieren könnte.

Eventuell besorge dir so ein Gerät und analysiere die Schaltung mit den 
Photodioden.

von Andre (Gast)


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Hallo Michael M.

das Gerät hatte ich ja zu Anfang erwähnt (chipTan). Insofern es da etwas 
zu analysieren gäbe, möchte ich das aber gar nicht, da das Problem 
eigentlich Controllerintern gelöst werden sollte. Glaube auch nciht, 
dass es da anders gemacht wird ...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Schau dir mal die Infrarot-TV Fernsteuerungen an. Die Empfänger-ICs sind 
ziemlich hochgezüchtet, aber das Prinzip kann man ja selbst nachbauen.

Probiert habe ich es noch nicht, aber vermutlich strahlen übliche 
Bildschirme zuwenig im Infrarotbereich ab, das es mit den Standard-ICs 
funzt. Also eben nachbauen.

Für Röhre oder LCD?

Vielleicht möchtest du das als Auftrag vergeben?

von Andre (Gast)


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>Schau dir mal die Infrarot-TV Fernsteuerungen an. Die Empfänger-ICs sind
>ziemlich hochgezüchtet, aber das Prinzip kann man ja selbst nachbauen.
Schaue mir mal an, ob ich zu deisen TSOP-Dingern ein paar Details finde


>Probiert habe ich es noch nicht, aber vermutlich strahlen übliche
>Bildschirme zuwenig im Infrarotbereich ab, das es mit den Standard-ICs
>funzt. Also eben nachbauen.
Würde ohnehin nicht gehen, denn soweit ich weisst, sind die Signale 
irgendwo im Bereich ~38khz moduliert. Das wird wohl nichts mit dem 
Monitor

>Für Röhre oder LCD?
Ganz gleich. Wobei Röhre ja eher am aussterben ist.

>Vielleicht möchtest du das als Auftrag vergeben?
Nein - das wird ein Hobbyprojekt, bei dem ich mir mit den Anforderungen 
eben selber ein paar Steine in den Weg lege :)

von hp-freund (Gast)


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von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Nimm doch die RS232 und ne größere Spule als Sender dran. RS232 ist 
sogar kurzschlußfest. Auf der Seriellen gibts du passende Byte-Sequenzen 
aus, die AM-Modulation machen. Für einige Meter Reichweite sollte das 
problemlos funzen. Auf der Empfangsseite z.B. ein MK484 + Komparator.

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