Hallo Leute, bin neu hier, also vorab mal kurz vorstellen: 50 Jahre alt, Vater von 2 Kids, BU-Rentner, Bastler, repariert alles was geht, Mechanik, Elektronik, Auto, Möbel usw. (Not macht erfinderisch) Jetzt zu meinem Problem: Habe ein Jan Kolbe Abzugshaube. Das Teil wird über eine Schaltung vom Hersteller bezeichnet mit Deal3, gesteuert. Das Bedienfeld besteht aus 5 Tastern und einer einstelligen LED-Anzeige. Die Eingaben am Taster werden über einen Microcontroller von Motorola MC68HC705J1ACP verarbeitet. Über zwei SSR'S werden die Einstellwerte an zwei Triacs weiter gegeben, die zum einen den Lüftermotor regeln und zum anderen das in der Haube integrierte Licht sowie den Motor ein- bzw. ausschalten. Ausgelegt ist das Teil für 2 x 50W/230V~ Halogenleuchtmittel. Im Zeitalter von Energiesparen und hohen Stromkosten haben wir die Halogens zunächst gegen Energiespar- dann gegen LED-Leuchtmittel ausgetauscht, dabei aber nicht wirklich nachgedacht. Die Motorsteuerung funktioniert inkl. Timer (15 Minuten Nachlaufautomatik) nach wie vor. Das Licht macht Probleme, es lässt sich nicht mehr ausschalten. Beide Verbraucher, also der Motor und das Licht werden über einen SSR geschaltet, der, gefolgt von einem Triac den Motor je nach Drehzahl mit unterschiedlichen Spannungen versorgt und das Licht ein- bzw. aus schaltet. Im Schlatkreis SSR, Triac, Motor befindet sich parallel zum SSR ein Snubber, also eine Reihenschaltung aus Widerstand und Kondensator. Dieser Snubber wird benötigt, wenn induktiven Lasten geschaltet werden. Im Schaltkreis für das Licht gibt es keinen Snubber, und da sehe ich das Problem. Denn solange wir Halogenleuchtmittel verwendet hatten, wurde eine kapazitive Last am Triac geschaltet, jetzt, da wir ein LED-Leuchtmittel für 230 V ~ mit eingebauter KSQ verwenden, handelt es sich um eine induktive Last. Das würde auch erklären, warum die ersten Wochen die LED-Leuchten immer circa 1-2 Sekunden brauchten, bis sie nach dem Ausschalten auch wirklich aus waren. Der SSR wurde seinen Haltestrom nicht bzw. nur langsam los, bis er dann schließlich den Weg aller Halbleiter ging, der SSR schaltet nicht mehr ab, auch mit einem kapazitiven Verbrauchen nicht. Mein Frage, liege ich bis hier hin richtig? 1. Ist das LED-Leuchtmittel 230 V ~ ein induktiver Verbraucher? 2. Kann durch den Austausche der SSR (MOC 3021 von QTC) und der Ergänzung mit einem Snubber, die Schaltung gerettet werden. Ich gehe davon aus, das es nur den SSR erwischt haben kann, denn wäre der Triac hin, wäre es dunkel?! Eine neue Platine kostet im Handel 80 € und hat wahrscheinlich das gleiche Problem, wenn ich auch wieder LED-Leuchtmittel einbaue, ist das Ding nach ein paar Wochen wieder hin. Danke vorab Gruß Mister Fixit PS hier gibt es einige Bilder dazu: https://mc.gmx.net/guest?path=Dael%203%20Schaltung%20Jan%20Kolbe%20von%20SMischo%40gmx.net&token=BB81A84186CD3A1B&mandant=01&locale=de_DE&viewType=0
Stefan Mischo schrieb: > 1. Ist das LED-Leuchtmittel 230 V ~ ein induktiver Verbraucher? Nein. > 2. Kann durch den Austausche der SSR (MOC 3021 von QTC) und der > Ergänzung mit einem Snubber, die Schaltung gerettet werden. Nein, aber durch einen geeigneten Triac. > Ich gehe davon aus, das es nur den SSR erwischt haben kann, denn wäre > der Triac hin, wäre es dunkel?! Ein Trugschluss.
Stefan Mischo schrieb: > denn wäre > der Triac hin, Nö Triacs sterben meistens mit Siliziumschmelze = Kurzschluß. Ich würde erst mal den Triac durchklingeln. Stefan Mischo schrieb: > 1. Ist das LED-Leuchtmittel 230 V ~ ein induktiver Verbraucher? Ich schätze mal eher Kapazitiv. Wegen dem Nachleuchten. > 2. Kann durch den Austausche der SSR (MOC 3021 von QTC) und der > Ergänzung mit einem Snubber, die Schaltung gerettet werden. Vermutlich wirst Du zusätzlich noch eine Dimmer-Entstördrossel brauchen. Triacs sind relativ empfindlich. Gruß Anja
Hallo Anja, danke für Deine Info. Wie kann ich bitte den Triac durchklingeln, der befindet sich doch auf der Platine? Du denkst also, das der SSR hin ist und ich zu dem Snubber eine Drossel brauche, hast Du eine Idee, wie ich die Leistung, also welche Werte ich bei Widerstand, Kondensator, gehe mal von X2 Typ aus, und Drossel benötige. Die Leuchtmittel haben je 5 Watt. Was ich nicht verstehe, wieso der Triac die 2 x 50 Watt Halogenleuchte aushält aber bei den 2 x 5 Watt LED schlapp macht. Danke nochmal Gruß Stefan
hinz schrieb: > Stefan Mischo schrieb: >> 1. Ist das LED-Leuchtmittel 230 V ~ ein induktiver Verbraucher? > > Nein. > > >> 2. Kann durch den Austausche der SSR (MOC 3021 von QTC) und der >> Ergänzung mit einem Snubber, die Schaltung gerettet werden. > > Nein, aber durch einen geeigneten Triac. > > >> Ich gehe davon aus, das es nur den SSR erwischt haben kann, denn wäre >> der Triac hin, wäre es dunkel?! > > Ein Trugschluss. Danke für die Antwort. Kurz und knapp ist ja schön, aber etwas mehr Erklärung wäre nett gewesen. Kannst Du Deine Antwort bitte näher ausführen, wieso ist es ein Trugschluss, das ein durchgebrannter Triac nicht mehr schaltet? In so einem LED-Leuchtmittel befindet sich doch ein kleines Netzteil, was für eine Art Verbraucher ist es dann? Gruß Stefan
Stefan Mischo schrieb: > Danke für die Antwort. Kurz und knapp ist ja schön, aber etwas mehr > Erklärung wäre nett gewesen. Kannst Du Deine Antwort bitte näher > ausführen, wieso ist es ein Trugschluss, das ein durchgebrannter Triac > nicht mehr schaltet? Es gibt zwei Möglichkeiten des nicht mehr schaltens: Er schaltet nicht mehr ein oder er schaltet nicht mehr aus. Bei Triacs ist lezteres wahrscheinlicher. Der Grundsatz: "Wir müssen sparen, koste es was es wolle." macht eben nicht immer Sinn. Nicht alle Schaltungen sind für alle Arten von Verbrauchern geeignet. Vermutlich steht sogar schon in Deiner Bedienungsanleitung: "Nur für Glühlampen." Gruss Harald
Hallo Harald, nein, das steht nicht in der Anleitung. Vor zehn Jahren war das auch nicht nötig, da gab es keine LED-Leuchtmittel wie heute. Aber davon mal ganz abgesehen, es hat nix mit übertriebenem Sparen zu tun, wenn ich versuche 90 Watt einzusparen und das einige Stunden jeden Tag, wir kochen täglich auch Sonn- und Feiertags. Die Halogenleuchten sind nicht viel heller als die LED-Leuchten. Der feine Unterschied, die einen brauchen 100 Watt die anderen 10 Watt. Die Schaltung ist so schlecht aufgebaut, das schon das Durchbrennen einer Halogenleuchte zum Exodus führen kann und das steht in der Anleitung bzw. auf den Seiten des Ersatzteillieferanten (guckst Du bitte: www.kolbe.de, Deal 3) Wenn ich 80 € aufwende und Glück habe, dauert es ein paar Jahre, bis mir eine Halogenleuchte so blöd durchbrennt, das die Schaltung wieder hin ist, Sorry, auf diese Art von Obsoleszenz, durch den Hersteller geplant und vorgesehen, lasse ich mich nicht gerne ein. Es gibt ja noch die Möglichkeit, das Licht über einen getrennten Schalter zu versorgen, aber dann zerstört man das einzige, was an der Haube wirklich gut ist, das Design. Der Hersteller der Haube, Jan Kolbe, ist inzwischen pleite, so kann keiner sagen, wie lange es noch Ersatzteile gibt und wenn ja, zu welchem Preis. Ehrlich gesagt, bei dem Schrott den der anbietet, kein Wunder, teuer und gutaussehend ist halt nicht alles, wenn es unter der Haube nicht stimmt. Leider wird einem das beim Küchenausstatter ja nicht gesagt. Es wäre schön, wenn Du neben Deiner Meinung zum Thema Sparen auch was zum Thema Schaltung und Reparatur sagen könntest, denn darum geht es ja hier, oder nicht? Gruß Stefan
Stefan Mischo schrieb: > Hallo Harald, > > nein, das steht nicht in der Anleitung. Vor zehn Jahren war das auch > nicht nötig, da gab es keine LED-Leuchtmittel wie heute. Aber davon mal > ganz abgesehen, es hat nix mit übertriebenem Sparen zu tun, wenn ich > versuche 90 Watt einzusparen und das einige Stunden jeden Tag, wir > kochen täglich auch Sonn- und Feiertags. Die Halogenleuchten sind nicht > viel heller als die LED-Leuchten. Der feine Unterschied, die einen > brauchen 100 Watt die anderen 10 Watt. Das LED-Lampen 10-fache Helligkeit bringen, wollen uns nur die Hersteller weismachen, 2...3 Fach gegenüber Halogen bringen nur wenige Modelle. > Die Schaltung ist so schlecht aufgebaut, das schon das Durchbrennen > einer Halogenleuchte zum Exodus führen kann Das ist eher ein Problem der Halogenlampen. Bei normalen Glühlampen passiert das nur selten. > Wenn ich 80 € aufwende und Glück habe, dauert es ein paar Jahre, bis mir > eine Halogenleuchte so blöd durchbrennt, das die Schaltung wieder hin > ist, Ja, heutzutage soll eben alles mit modernster Technik (SSR/Triac) laufen; Relais sind da meist robuster. > Es wäre schön, wenn Du neben Deiner Meinung zum Thema Sparen auch was > zum Thema Schaltung und Reparatur sagen könntest, Du könntest Deine Schaltung auf Relais umbauen; denen ist es egal, welches Leuchtmittel Du einsetzt. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, funktioniert Deine Haube mit ESLs ja einwandfrei; warum bist Du nicht dabei geblieben? Gruss Harald PS: Wenn Du übrigens den Eindruck hast, das Dein Fleisch in der Pfanne gar nicht mehr rot, sondern eher grau aussieht, liegts nicht am Fleisch, sondern an der schlechten Farbwiedergabe der LEDs
Stefan Mischo schrieb: > Es wäre schön, wenn Du neben Deiner Meinung zum Thema Sparen auch was > zum Thema Schaltung und Reparatur sagen könntest, denn darum geht es ja > hier, oder nicht? Tausch halt Triac und Optokoppler aus, und statt des bisherigen Triacs nimm einen mit niedrigem Haltestrom und snubberless, dann klappts auch mit den LED-Lampen.
Hallo Harald, zuerst mal Danke für die Diskussion, macht Spaß mit Dir. Eine Halogenleuchte bringt ca. 24 Lumen pro Watt High Power LED bringen inzwischen ca. 123 Lumen pro Watt das ist das fünffache und damit ist noch lange nicht Schluss. Zudem sind LED's viel kleiner und haben eine weit längere Lebenserwartung als Halogenleuchtmittel (2000 zu 50000 Stunden), ESL's lassen rasch in der Lichtstärke nach und ich hab etwas gegen Quecksilber in der Wohnung. Die Haube ist ausdrücklich für Halogenlampen vorgesehen, guckst Du bitte: www.kolbe.de Einen Drehzahlregler für den Motor dürfte mit Relais schwer hin zu bekommen sein. Abgesehen davon ist der Schaltstrom aus dem SSR für ein Relais nicht ausreichend, also wäre noch ein Verstärker fällig, aber sicher eine Idee, über die ich nachdenken werde. Gruß Stefan
hinz schrieb: > Stefan Mischo schrieb: >> Es wäre schön, wenn Du neben Deiner Meinung zum Thema Sparen auch was >> zum Thema Schaltung und Reparatur sagen könntest, denn darum geht es ja >> hier, oder nicht? > > Tausch halt Triac und Optokoppler aus, und statt des bisherigen Triacs > nimm einen mit niedrigem Haltestrom und snubberless, dann klappts auch > mit den LED-Lampen. Danke für den Tipp. Leider ist der Triac mit Heißkleber zusätzlich befestigt, mal sehen wie das hin bekomme. Gruß Stefan
Stefan Mischo schrieb: > Leider ist der Triac mit Heißkleber zusätzlich > befestigt, mal sehen wie das hin bekomme. Mit dünnem Stahldraht durchschneiden. P.S.: Den Koppler für die Lampen ersetze durch einen mit Nulldurchgangserkennung, ist besser für die kapazitive Last.
Hallo Hinz, Danke für den klasse Tipp, werde ich testen. Gruß Stefan
hinz schrieb: > Stefan Mischo schrieb: >> Es wäre schön, wenn Du neben Deiner Meinung zum Thema Sparen auch was >> zum Thema Schaltung und Reparatur sagen könntest, denn darum geht es ja >> hier, oder nicht? > > Tausch halt Triac und Optokoppler aus, und statt des bisherigen Triacs > nimm einen mit niedrigem Haltestrom und snubberless, dann klappts auch > mit den LED-Lampen. Hallo Hinz, In der Schaltung ist derzeit ein Triac Typ BTA 06-600B verbaut, der ohne snubberless ist. Vom gleichen Hersteller gibt es einen Typ BTA 06-600BW (http://www.conrad.de/ce/de/product/151278/TRIAC-BTA-06-600-BW-STM) mit snubberless, Haltestrom für beide 50 mA, laut Datenblatt von conrad. Alternative gäbe es den BTA 06-600 CW, Haltestrom 35 mA (http://www.conrad.de/ce/de/product/151291/TRIAC-BTA-06-600-CW-STM), ebenfalls mit snubberless. Habe inzwischen den Triac mit meinem Multimeter, Einstellung Dioden messen, durch geklingelt, das Teil ist hin, Durchgang in alle Richtungen, also zwischen Gate und A1 zwischen Gate und A2 sowie zwischen A2 und A1, das kann nicht gesund sein. Vielleicht teste ich erst mal, nur den Triac zu tausche, bestelle aber den Koppler gleich mit. Soll ich dennoch einen Snubber dazu schalten. Zwischen Koppler und A2 dea Triac gibt es einen Widerstand 680 Ohm. Wenn ein snubber, wie kann ich den berechnen. Danke Gruß Stefan
hinz schrieb: > Stefan Mischo schrieb: > >> Leider ist der Triac mit Heißkleber zusätzlich >> befestigt, mal sehen wie das hin bekomme. > > Mit dünnem Stahldraht durchschneiden. > > P.S.: Den Koppler für die Lampen ersetze durch einen mit > Nulldurchgangserkennung, ist besser für die kapazitive Last. Hallo nochmal, der jetzt verbaute Koppler ist ein MOC 3021, statt dessen würde ich den 3041 verbauen, der hat eine Nulldurchgangskennung, sonst sind die Werte ähnlich dem 3021 jedoch etwas mehr gespreitzt. Passt das so? Gruß Stefan
Stefan Mischo schrieb: > BTA 06-600 CW Passt. > Snubber Überflüssig. Stefan Mischo schrieb: > MOC3041 Besser MOC3061, also 600V.
Hallo hinz, habe einen Teil schon bekommen. Neues Werkzeug. Habe mir endlich eine Lötstation gekauft, immer diese Kolben aufwärmen, aus dem Stecker ziehen, schnell löten war ich dann doch leid. Digital und günstig, 48 Watt, fünf verschiedene Spitzen. Morgen kommen die Bauteile aus der Apotheke, waren sonst nirgends stückweise zu bekommen, dann wird ausgetauscht, sobald ich fertig bin melde ich mich nochmal. Habe alles gleichzeitig bestellt, der günstige Lieferant hat schon geliefert, die Apo lässt noch auf sich warten. Naja, jetzt kommt es auf einen Tag auch nicht mehr an. Soweit der Zwischenstand. Bis dann Gruß Stefan
Hallo Leute, es ist geschafft. Zuerst wollte ich faul sein. Habe nur den Triac gewechselt. Test lief gut, nach 15 Min. Dauertest, Schluss mit Lustig. Augenscheinlich war der Optokoppler schon angeknackst und wollte jetzt komplett in Rente gehen. Also alles nochmal ausbauen, Triac raus, Koppler raus, beides neu, obwohl der Triac sich beim Klingeln noch recht gesund klang, und dann doch zur Sicherheit noch einen FX2 mit 022 µF parallel zum Triac T1 - T2, jetzt läuft 's auch im Dauertest. Kosten inkl. zweiten Anlauf: 4,03 € plus eine Stunde Arbeit. Kosten Ersatzteil 80 Euro und dann immer noch die gleiche Sollbruchstelle. Also die Stunde mit 76 Euro bezahlt bekommen, so zu sagen. Aber tatsächlich gleicht es gerade die Kosten für das neue Werkzeug aus, das ich mir zugelegt habe, also erst bei der nächsten Rep. wird wirklich Geld gespart. Danke an alle, besonders an Hinz, die mir so nett geholfen haben. Gruß Stefan
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