Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kratzende Potis


von Gästle2 (Gast)


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Guten Morgen,

ich muß leider nochmal ein altes Thema aufgreifen: "kratzende Potis".
Ich habe im Forum als auch im Internet schon mal geschaut aber so 
richtig einheitliches findet man nicht.

Für mich wirklich entscheident ist wenn ich das Poti sorgfältig mit 
Isoprop Alkohol gereinigt habe bringe ich dann wieder Schmierstoff auf 
die Bahn auf oder nicht? Und wenn ja welchen nimmt man?

Es gibt hier lt. Internet viele Mittel:
- Ballistol
- Wählerfett
- Vaseline
- usw.

Wer hat Erfahrungen?

von Stefan M. (derwisch)


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Alles schon probiert. Geblieben bin ich bei " Oszillin " von Teslanol.

Einmal rein, immer Ruhe. Wirkt auch nicht materialschädigend.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Wer hat Erfahrungen?
Ich nehme Kontakt 60
Aber nicht sparen, sondern erst den Schmutz lösen, dann wegspülen!
Aus der Bedienungsanleitung:
1
Schon nach einer Einwirkzeit von ca. 5 Minuten löst sich die Oxidschicht auf
2
und kann abgespült werden.

von U. B. (Gast)


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> Wer hat Erfahrungen?

Ich.
Kontaktspray hilft bei Poti's, Schaltern etc. schon manchmal.
Nämlich dann, wenn der Bediener des jeweiligen Gerätes den nicht von 
seinen Lungen absorbierten Teer jahrelang direkt dem Gerät zukommen
liess, und DAS der Grund der Malaise ist ...
Wenn aber die Nutzschicht ( Kohle, Gold ... ? ) abgeschliffen ist, kann 
man leider nix mehr machen.

von Gästle2 (Gast)


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Aber die Frage bleibt offen ob bzw. mit welchem Schmiermittel die Bahn 
nach der Reinigung beschichtet wird. Mindert ein Schmiermittel nicht den 
Materialabrieb oder ist das für einen sauberen Kontakt Schleifer <-> 
Bahn eher hinderlich?

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Techn. Vaseline dünn auftragen.
Ich nehme übrigens dieses hier -> 
http://www.reichelt.de/Kontaktreiniger/TESLANOL-T6-200/index.html?ARTICLE=104166

von Michael_ (Gast)


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Durchgeschliffene Schichten gibt es kaum. Nur einmal bei einem Tonband 
Unitra ZK120 (Polnischer Grundig Nachbau) erlebt.

von andreas6 (Gast)


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Hallo,

von der Mechanik mal abgesehen, gibt es auch noch elektronische Aspekte 
beim Poti zu beachten. Ein im Nf-Zweig liegendes Poti wird gern hörbar, 
wenn es elektrisch ungünstig verschaltet ist. Natürlich sind heute 
Koppelkondensatoren davor und dahinter üblich, aber solche haben 
Restströme. Speziell am Schleifer des Potis bewirken sie 
Spannungssprünge, welche sich schon bei leicht verschmutzten Potis als 
hörbare Kratzer äußern. Abhilfe schafft ein gegenüber dem Poti-Nennwert 
leicht größerer, zusätzlicher Widerstand vom Schleifer zur Masse. Er 
übernimmt den Reststrom des Koppelkondensators am Schleifer auch bei 
unsicherem Schleifer-Kontakt. Das hörbare Kratzen geht damit sehr 
deutlich zurück, man kann eine Poti-Kur noch auf die lange Bank 
schieben.

MfG. Andreas

von Kai K. (klaas)


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Das Spray, das ich verwende, heißt "GOLD2000". Es schmiert, pflegt und 
versiegelt. Reinigen tut es nur über ein sehr sehr mildes Lösungsmittel. 
Oxidschichten greift es aber nicht an, sodaß von wirklicher, aktiver 
Reinigung eigentlich nicht gesprochen werden kann. Ich spritze es satt 
in ein Poti und bewege dann den Schleifer ein paar mal. Staub und 
Schmutz werden dann lediglich weggespült, aber nicht chemisch irgendwie 
angegriffen. Es ist das mildeste Reinigungsmittel, das ich kenne. Die 
Schleiferbewegung beim Putzen bewegt die Schmutzpartikel an den Rand der 
Widerstandsschicht.

Schiebepotis von Mischpulten reinige ich mechanisch vor, mit etlichen 
flachgedrückten Q-tips und Spiritus. Da ist oft ein erheblicher 
Schmodder auf der Widerstandsbahn, der mit einem milden Reiniger eher 
nicht weggeht. Da muß man schon mechanisch nachhelfen. Chemisch 
aggresivere Reiniger würde ich aber nicht empfehlen, weil die immer auch 
die Kontakte und die Kohleschicht angreifen und man das nach ein paar 
Wochen und Monaten hört.

Nach dem Reinigen mit den Q-Tips spritze ich dann auch hier GOLD2000 
satt hinein, bis das Mittel aus dem Poti herausläuft und betätige den 
Schleifer ein paar mal, um Reste von Verunreinigungen mit dem Schleifer 
an den Rand zu bewegen.

GOLD2000 hinterläßt im Gegensatz zu reinen Reinigungsmitteln einen sehr 
hochwertigen Gleitfilm auf den Kontakten, der diese nicht angreift und 
die elektrischen Eigenschaften nicht beeinflußt. Außerdem kann man 
später bei Bedarf immer wieder mal GOLD2000 in das Poti spritzen, da es 
sich, im Gegensatz zu anderen Gleitmitteln, nicht ansammelt und auch 
keine Schmodderschichten in den Potis bildet.

Falls Potis stärker verunreinigt sind, also nicht nur Fett- und 
Staubschichten vorhanden sind, sondern hartnäckige Verkrustungen, 
Oxidschleier und Ähnliches, und man mit Spiritus nicht weiter kommt, 
kann man auch mit TUNER600 vorarbeiten, vor allem, wenn man mit einem 
Q-Tip nicht in das Poti hineinkommt und man es sonst zerlegen müßte. Das 
ist ein reines Reinigungsmittel ohne Schmierfunktion. Danach muß also 
ebenfalls mit GOLD2000 nachgearbeitet werden.

Bis jetzt habe ich jedes Poti wie oben beschrieben sauber und leise 
bekommen. Hat das Verfahren versagt, dann war die Widerstandsbahn echt 
beschädigt und auch andere Reinigungsmittel haben dann nicht 
funktioniert.

Also, nochmal: Bei stärkeren Verunreinigungen mit Spiritus oder TUNER600 
vorreinigen und danach, nach ausreichendem Ablüften (!) mit GOLD2000 
nacharbeiten, um die Kontakte wieder zu schmieren und zu versiegeln. In 
einfachen Fällen reicht es, wenn man GOLD2000 satt in das Poti sprüht 
und den Schleifer ein paar mal bewegt. Man muß aber wirklich soviel 
GOLD2000 hineinsprühen, daß der Schmutz aus dem Poti-Gehäuse, sicher 
aber von der Widerstandsbahn, gespült werden kann. Deswegen kann es 
hilfreich sein, das Hineinsprühen ein paar mal zu wiederholen. Das Gerät 
mit dem Poti dreht man dabei sinnigerweise in eine solche Lage, daß die 
Brühe aus dem Poti auch hinausfließen kann...

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Gold2000 200ml für 20 EUR wird für Steckverbinder genutzt und lt. der 
Conrad-Beschreibung wohl eher weniger für den hier gesuchten Zweck 
geeignet!

von mhh (Gast)


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Ingolf O. schrieb:
> lt. der
> Conrad-Beschreibung wohl eher weniger für den hier gesuchten Zweck
> geeignet!

Ich benutze das Zeug zwar nicht, aber: ich habe noch kein Schwein 
gesehen wo draufsteht, das es für den Verzehr gedacht ist. Gegessen 
wirds trotzdem.  :)

von Michael H. (turmalin)


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Hallo,

ich kann nur derwisch beipflichten: Teslanol Oszillin!
Habe gerade eben einen Grundig Ocean Boy 500, dessen Lautstärkepoti bei 
jeder Berührung fürchterlich krachte, damit beruhigt. Es ist ergiebig, 
die 400ml Flasche habe ich bestimmt schon seit  15 Jahren und es wirkt 
auch wirklich nicht korrosiv.

Gruß
Michael

von Kai K. (klaas)


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>Gold2000 200ml für 20 EUR wird für Steckverbinder genutzt und lt. der
>Conrad-Beschreibung wohl eher weniger für den hier gesuchten Zweck
>geeignet!

Ich dachte auch zuerst an einen Scherz, als mir GOLD2000 von einem 
Experten von Kontakt Chemie für die Behandlung von Fadern von 
Studiomischpulten empfohlen wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen 
Produkten, die doch recht dicke Fettschichten auftragen und schon nach 
kurzer Zeit wieder zuschmoddern, zieht GOLD2000 aber keinerlei Fusseln 
oder Staub. Ist auf jeden Fall einen Versuch wert, auch wenn es 
unverschämt teuer ist...

von ich (Gast)


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Ist ein neues Poti nicht billiger und unkomplizierter als diese 
Reinigungsaktionen mit ungewissem Ausgang?

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Hört sich an wie WD40 (auch nur gut für den der es verkauft).
Kratzende Potis habe ich bisher nur durch Austausch heilen können.

von Gästle2 (Gast)


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ich schrieb:
> Ist ein neues Poti nicht billiger und unkomplizierter als diese
> Reinigungsaktionen mit ungewissem Ausgang?

Oft gibt es baulich bedingt keine andere Alternative.

von Tom (Gast)


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Nicht immer sind Standardpotis verbaut, dann kann man entsprechende 
Mittelchen ausprobieren.

Auch interessant: Von CRC (Kontakt Chemie) "Der Schlüssel", sind alle 
Kontaktreiniger beschrieben, Übersicht Seite 19,
z. B. unter
http://files.ludwigmeister.de/produkte/chemisch/CRC_Produktprogramm_Schluessel.pdf

von Kai K. (klaas)


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>Ist ein neues Poti nicht billiger und unkomplizierter als diese
>Reinigungsaktionen mit ungewissem Ausgang?

Gute Fader sind recht teuer. Da lohnt sich ein Reinigungsversuch. Vor 
allem, wenn das Kratzen nur von einem verschütteten Getränk herrührt. 
Ein defekter Fader muß natürlich ersetzt werden. Da hilft kein Spray. 
Das wäre in der Tat lächerlich.

Schlechte Erfahrungen habe ich mit Kontakt 60, WL, 61 gemacht. Damit 
bringt man oft ein Poti erst dazu zu korrodieren...

von Prügelknabe (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Schlechte Erfahrungen habe ich mit Kontakt 60, WL, 61 gemacht. Damit
> bringt man oft ein Poti erst dazu zu korrodieren...

Janz jenauso isset!!!

von Michael_ (Gast)


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Macht mal das KONTAKT60 nicht so schlecht. Ich hatte gerade einen 
Tastensatz eines alten Röhrengerätes in der Mache. Ein paar mal mit 
TUNER600 probiert. Aber es hat weiter gekracht und gescherbelt. Einmal 
KONTAKT60, danach ging es. Dieses löst eben die Oxide auf.
Und beim Poti, da hat man neben der Kohleschleifbahn meist noch eine mit 
Metall, welche ziemlich robust ist. Die Kohleschleifbahn greift es nicht 
an und wenn auf dem Metall nach ein paar Jahren wieder Keim ist, dann 
sprüht man eben noch einmal.
Und wer keine Chemie will, der dreht eben stundenlang das Poti hin und 
her, bis der Dreck weg ist. Das habe ich auch schon gemacht.

von Kai K. (klaas)


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>Macht mal das KONTAKT60 nicht so schlecht.

Wollte ich garnicht. Jeder hat so seine Erfahrungen und das ist auch gut 
so...

von Harald W. (wilhelms)


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Michael_ schrieb:

> Einmal KONTAKT60, danach ging es. Dieses löst eben die Oxide auf.

Aber es bildet durch seinen Säuregehalt gleich die Grundlage für
neue Korrosion, wenn man es nicht anschliessend auswäscht.
Gruss
Harald

von Stefan M. (derwisch)


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Jetzt wird´s brutal:

Grosse Potis ( erhaltenswerte alte Exemplare )
sowie Plattendrehkos aus Röhrenradios etc.
und auch manche Schalter ( offene Bauweise )

kann man mit warmem Wasser und Backofen-Reinigungsschaum in den 
fast-Neuzustand katapultieren.

Das Teil warm abspülen, dann Schaum reindrüccken, bis er aus allen 
Ritzen wieder rauskommt.

Mit Pinsel alle äüsseren Flaächen abwaschen ( immernoch mit Schaum )

Das Teil mit Schaum drin ein paar mal betätigen.

guuuut ausspülen und trocknen, und dann wenig Oszillin dransprühen.

Der Reinigungsschaum löst alles weg ( alten verharzten Ratz und alle 
Fette und Dreck ).

Nur nicht zu lange einwirken lassen, da es eine starke Lauge ist, und 
Aluteile angegriffen werden.

Wenns richtig schön sein soll, mach ich mir immer diese Mühe. Es ist 
teilweise sagenhaft, wie die Teile wieder aussehen und funktionieren.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Aber es bildet durch seinen Säuregehalt gleich die Grundlage für
> neue Korrosion, wenn man es nicht anschliessend auswäscht.

Genau, das ist der Punkt, egal ob nun Poti oder Tastensatz!

von Kai K. (klaas)


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>Aber es bildet durch seinen Säuregehalt gleich die Grundlage für
>neue Korrosion, wenn man es nicht anschliessend auswäscht.

Das mit dem Auswaschen ist mir nie richtig gelungen. Bei mir blieb immer 
etwas zurück, was dann scheinbar erst recht zu Korrosion geführt wird. 
Vielleicht hätte ich noch viel mehr spülen müssen...

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Kai Klaas schrieb:
>>Aber es bildet durch seinen Säuregehalt gleich die Grundlage für
>>neue Korrosion, wenn man es nicht anschliessend auswäscht.
>
> Das mit dem Auswaschen ist mir nie richtig gelungen. Bei mir blieb immer
> etwas zurück, was dann scheinbar erst recht zu Korrosion geführt wird.
> Vielleicht hätte ich noch viel mehr spülen müssen...

Merkt man erst dann, wenn´s sowieso zu spät ist! Von daher kann/muss man 
berechtigte Zweifel an der sinnvollen Verwendung dieses Sprays haben.
Zum Glück gibt´s ja die bereits gen. Alternativen.

von theo (Gast)


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Gästle2 schrieb:
> - Ballistol

Auf keinen Fall, das Zeug harzt irgendwann aus und ist außerdem basisch.

U. B. schrieb:
> Wenn aber die Nutzschicht ( Kohle, Gold ... ? ) abgeschliffen ist, kann
> man leider nix mehr machen.

Ich mache es so:

-Poti auf

-Kohlenschichtbahn mit Reinigungsbenzin gründlich reinigen, bis nichts 
schwarzes mehr auf dem Lappen zu sehen ist

-Metallring in der Mitte auf die gleiche Weise sauber machen

-Schleifkontakte auf die gleiche Weise reinigen

-Schleifkontakte etwas nach oben biegen und bei Doppelschleifern etwas 
auseinanderbiegen (dann werden nicht immer die "alten Bahnen" 
abgefahren)

-zum Schluss trage ich säurefreies Lagerfett dünn auf die Kohleschicht 
und den mittleren Metallring vom Mittelkontakt auf. Vaseline geht 
bestimmt auch.

-Poti zusammenbauen, ein paar mal Probedrehen, machmessen, fertig

Hat bis jetzt immer geklappt und auch gehalten, es darf halt nur kein 
neuer Staub in den Poti kommen.

Reinigungsbenzin entfernt Metalloxide übrigens wesentlich besser als 
Isoprop, weil es "fettliebender" ist und deshalb die großen Ionenradien 
der Metalloxide besser löst.

von Gästle2 (Gast)


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Die Firma Ballistol schreibt folgendes zum Thema "Unverträglichkeiten":

Die Anwendung von Ölen oder alkoholhaltigen Mitteln sollte bei 
Weichpolymeren (wie z.B. Styropor), Weichgummis, die nicht ölbeständig 
sind, und weichen Kunststoffen vermieden werden, da diese Oberflächen 
angegriffen werden können.
Ballistol löst aufgrund seiner Eigenschaft als Alkalisches Öl Kupfer und 
Messing an und bildet eine Patina auf der Oberfläche, wenn Ballistol 
lange auf den Metallen verbleibt. Die Patina kann jedoch wieder mühelos 
abgewischt werden. Hier finden Sie mehr zum Thema Ballistol und Messing. 
Ballistol deshalb auf Buntmetalle am besten sparsam auftragen und 
nachwischen.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Ich habe nicht alles gelesen, aber diese Einsprueh- und 
Schmiergeschichten haben bei mir noch nie lange gehalten, halte ich 
garnichts von.
Die gescheiteste Loesung ist das Poti / Trimmer zu ersetzen. Sowas 
bekommt man eigentlich immer wenn man denn richtig sucht und auch mal 
das gute alte Telefon und Kundenservice bemueht.
Sollten dann tatsaechlich mal Ausnahmefaelle auftreten, NIEMALs mit 
irgendwelchem Reinigungszeugs rumspruehen. Sowas hilft vorerst, macht 
aber mehr kaputt als es nutzt.
Poti oeffnen, das ganze Ding mit Spueli reinigen und gut trocknen 
lassen. Leiterbahnen mit einem stueck Leder, weiche Schuhsohle vom 
Schuster, abreiben und NICHT einschmieren. Die Schleifer reinigen sich 
von allein, wenn sie nicht bis unten durch sind. Ich fette nicht mal die 
Achsen selbst, weil das nur unnoetig Dreck ansammelt.
Den Schleifer neben die alte Bahn zu biegen, wie oben irgendwo steht, 
halte ich fuer eine gute Idee, habe ich selbst aber nie ausprobiert.
Und das A & O ist, gescheite Potis kaufen und die Finger von diesem 
Reichelt und Co Kram lassen. Ja, ordentliche Potis kosten schnell mal 
20.- Stk. aber das lohnt.

Auf keinen Fall die Leiterbahnen abschleifen, abbuersten oder mit diesen 
Glasfasterstiften behandeln. Selbiges gilt fuer Kontakte in Schaltern, 
Relais usw.

von theo (Gast)


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Peter W. schrieb:
> Poti oeffnen, das ganze Ding mit Spueli reinigen und gut trocknen
> lassen.

Spüli ist auch "fettliebend", von da her sicher gut geeignet. Werde ich 
beim nächsten Kratz-Poti ausprobieren.


> gescheite Potis kaufen und die Finger von diesem
> Reichelt und Co Kram lassen.

Alle, die ich bis jetzt reinigen musste, waren ausnahmslos von Conrad.

Wüßte aber auch keine wirkliche Alternative zu C, Reichelt und Co, wo 
man gute Potis halbwegs erschwinglich bekommen würde.
20€ pro Stück ist für die meisten Bastelprojekte definitiv zu teuer.

Wenn jemand eine gute Poti-Quelle kennt, bitte hier posten oder einen 
Beitrag dazu im Marktforum schreiben, dann haben wir alle was davon!
:O)

von Kai K. (klaas)


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>Alle, die ich bis jetzt reinigen musste, waren ausnahmslos von Conrad.

Ähem, das Verschmutzungsproblem hat man doch bei allen offenen Potis und 
Fadern...

>Die gescheiteste Loesung ist das Poti / Trimmer zu ersetzen. Sowas
>bekommt man eigentlich immer wenn man denn richtig sucht und auch mal
>das gute alte Telefon und Kundenservice bemueht.

Mach das mal bei einem Studiomischpult mit 16/32 Fadern. Da ist 
komplettes Austauschen unbezahlbar. Wieso auch? Mit einem milden 
Reiniger (ich nehme GOLD2000) kann man die meisten Fader wieder in Schuß 
bringen und die eins, zwei wirklich defekten, kann man ja austauschen.

von theo (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
>>Alle, die ich bis jetzt reinigen musste, waren ausnahmslos von Conrad.
>
> Ähem, das Verschmutzungsproblem hat man doch bei allen offenen Potis und
> Fadern...

Da bin ich nicht so sicher, die von C, Reichelt etc. haben billige 
Messingblechschleifer mit "Miniubeule" im Blech als Kontaktpunkt, die 
das Problem begünstigen.

von Michael_ (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Jetzt wird´s brutal:
>
> Grosse Potis ( erhaltenswerte alte Exemplare )
> sowie Plattendrehkos aus Röhrenradios etc.
> und auch manche Schalter ( offene Bauweise )
>
> kann man mit warmem Wasser und Backofen-Reinigungsschaum in den
> fast-Neuzustand katapultieren.
Da steht aber drauf "Nicht für AL!". Das frißt dir sofort die AL oder 
Messingtele an.
Und das mit dem Öffnen von Potis hat auch seine Probleme. Wenn die 
Laschen wegbrechen, hat es sich erledigt. Oder wenn ein Schalter aus 
Bakelit dran ist, der gern zerbricht.
Und Benzin, Aceton usw. sollte auch tabu sein. Mit Spiritus/Propanol 
lässt sich schonender reinigen.
Mit TUNER600 hat man bei Potis zu 99% Erfolg.

von Gerald_Pl (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Und Benzin, Aceton usw. sollte auch tabu sein. Mit Spiritus/Propanol
> lässt sich schonender reinigen.

Aceton ist auf jeden Fall tabu!

Reinigungsbenzin nehme ich ganz gerne zum Poti-Schleiferbahnen-Reinigen 
und bin damit bis jetzt immer gut gefahren. Habe damit aber noch nie 
historische Potis behandelt, die vertragen das eventuell nicht.

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