Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ingenieurstudium Fachidiotenausbildung


von Student (Gast)


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Hallo zusammen,

ich studiere derzeit im dritten Semester Elektro - und 
Informationstechnik an einer FH in Süddeutschland.
Ich habe davor jedoch bereits in einem völlig anderen Feld gearbeitet 
und eine Ausbildung gemacht.
Die fachlichen Aspekte des Studiums finde ich sehr interessant, verstehe 
alles und bin in den Klausuren auch nicht schlecht.
Aber es gibt ja mehr als nur das fachliche - leider zählt ja auch das 
gesamte "Aussenrum". Und wenn ich mir nun die meisten der 
Mitstudierenden, der Professoren und aber auch die Leute ansehe die dann 
teilweise Werbung für die Firmen machen so habe ich doch teilweise das 
ungute Gefühl dass Ingenieure nichts anderes als hochqualifizierte 
Fachidioten sind die ohne jemanden der ihnen ein warmes Nest bietet in 
dem sie ungestört vom Rest der Welt ihren Zahlen und Formlen nachgehen 
kaum eine Überlebenschance hätten. Auch das Klima und den allgemeinen 
Umgang untereinander finde ich teilweise schauderhaft. Ich kann mir gar 
nicht vorstellen dass solche Leute später mal wirklich zusammen 
arbeiten.
Wenn die Mitstudenten im Arbeitsleben genauso sind, dann sieht das doch 
im Endeffekt so aus, dass jeder vor seinem PC sitzt, nur so wenig 
spricht wie irgendwie möglich und darauf wartet dass das Leben 
irgendwann besser wird (BWL im nächsten Leben).
Auch der Umgangston in diesem Forum spricht irgendwo für sich.

Dieser Post ist kein Fake, ich meine das Ernst. Denn ich habe langsam 
das Gefühl dass zwischen dem was man Schulabgängern über den 
Ingenieursberuf erzählt und dem was dann später Realität ist ein sehr 
tiefer Spalt klafft...
Wird das später im Arbeitsleben mal besser?

Grüße

: Gesperrt durch User
von Klaus W. (mfgkw)


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Das kann man so pauschal nicht sagen.

Es gibt wie immer solche und solche, sowohl was die Leute angeht als 
auch die Firmen.
Viele sind genauso, wie du es gerade vermutest, aber es gibt auch das 
Gegenteil.
Momentan sitze ich in einer Truppe, wo es sehr angenehm ist und die 
Arbeit wiklich Spaß macht.

In anderen Branchen wird das wohl auch nicht grundlegend anders sein, 
oder?

von Udo S. (urschmitt)


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Hmm, was stellst du dir vor?
Das man kollektiv um 9 zum nächsten Bäcker geht und dort 2 Kippen 
reinzieht und den ersten Kurzen/Bier und sich ne Bild holt?
Als Ing bist du halt kein kabellegesklave mehr der sich mit dem 
Trockenbauer im nächsten Raum laut über die 10 Biere von gestern 
unterhält.
Arbeit findet halt oft am PC und am besten in Konzentration sprich 
Stille statt.
Meine Kollegen sind zu über 90% nett.

von Dirk K. (knobikocher)


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Eventuell bist du an einer "blöden" FH was die Menschen angeht. Ich 
studiere an einer FH in Niedersachsen und hier ist es nicht so schlimm. 
Klar, es gibt Freaks/Nerds mit denen man sich nicht vor die Tür traut. 
Aber größtenteils kann man mit den Leuten hier gut Zeit verbringen. 
Gemeinsam Frühstücken oder abends mal in die Kneipe/Disko macht Spaß und 
tut gut mit denen.
Ich bezeichne mich übrigens selber als Nerd: ein sozialverträglich Nerd 
;)

Es gibt definitiv ein Leben nebem dem Studium!

von einer deiner profs (Gast)


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Student schrieb:
> ich studiere an einer FH in Süddeutschland.
Vielleicht liegt da das eigentliche Problem.

von voodoofrei (Gast)


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Student schrieb:
> Und wenn ich mir nun die meisten der
> Mitstudierenden, der Professoren und aber auch die Leute ansehe die dann
> teilweise Werbung für die Firmen machen so habe ich doch teilweise das
> ungute Gefühl dass Ingenieure nichts anderes als hochqualifizierte
> Fachidioten sind die ohne jemanden der ihnen ein warmes Nest bietet in
> dem sie ungestört vom Rest der Welt ihren Zahlen und Formlen nachgehen
> kaum eine Überlebenschance hätten.

Mach was aus der Erkenntnis!

von Region (Gast)


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Ging mir auch so.

Studiert an einer Kuhdorf FH im Münsterland. Fachlich top, alles andere 
flop. Dort ging es wirklich nur darum, brave und gebrauchsfertige 
Ingenieure möglichst schnell für die Firmen zu liefern, die an der FH 
Werbung für sich gemacht haben. Furchtbar, leider war mein Horizont 
damals nicht weit genug, das zu erkennen.

Mein Rat: ins Ausland  FH wechseln  zu einer Uni/TU wechseln / schnell 
fertig werden und dann ein abwechslungsreicheres Aufbaustudium / sich je 
nach Zeit privat anderweitig engagieren

von Region (Gast)


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Student schrieb:
> Wird das später im Arbeitsleben mal besser?

Je nach Einsatzgebiet. Ich schätze, als Entwickler wirst Du nicht 
glücklich. Es gibt aber zum Glück andere Einsatzgebiete, wie z.B. IBN, 
Vetrieb, Produktmanagement usw.

Wie Du auch schon gemerkt hast, nicht nur die Tätigkeit an sich muss 
Freude bereiten, sondern auch das Drumherum (Umfeld, 
Entwicklungsmöglichkeiten), und dazu zählen auf jeden Fall die Kollegen. 
Und Entwickler sind ein Volk für sich (ich meine es nicht negativ, bitte 
versteht mich nicht falsch).

von Student (Gast)


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> Dort ging es wirklich nur darum, brave und gebrauchsfertige
> Ingenieure möglichst schnell für die Firmen zu liefern, die an der FH
> Werbung für sich gemacht haben. Furchtbar, leider war mein Horizont
> damals nicht weit genug, das zu erkennen.

Genau das Gefühl habe ich auch. Es ist eine kleinere Großstadt, nicht 
wirklich groß aber grad so an der Grenze. Und natürlich gibt es einige 
Konzernchen und lokale Mittelständler hier. Und genau zu diesen Firmen 
will jeder.
Teilweise hat man fast das Gefühl die FH sei die gemeinsame 
Ausbildungsabteilung der ansässigen Unternehmen. Auf den Gängen werden 
sogar die "Produkthighlights" der Firmen präsentiert.

Und im Endeffekt habe ich das Gefühl dass der Großteil des Studiums aus 
dem Auswendiglernen von Lösungsstrategien für die diversen Aufgabentypen 
besteht. Lustigerweise herrscht aber eine fast unerträgliche 
Überheblichkeit den anderen Studenten gegenüber. Die BWLer sind dumm, 
die Sozialpädagogen sowieso, alle dumm ausser wir. (Das meine ich mit 
dem Umgang untereinander). Ich denke ein halbwegs selbstbewusst 
handelnder Mensch hat doch solche ein Weltbild nicht nötig?
Angesichts der Tatsache dass auch ein Ingenieurstudium zum Größteinteil 
aus Auswendiglernen, bzw möglichst oftmaligem Einüben von Verfahren 
besteht frage ich mich in welcher Hinsicht nun das Studium wirklich 
anspruchsvoll sein soll. Langweilig vielleicht, ja. Aber anspruchsvoll?

von Udo S. (urschmitt)


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Student schrieb:
> Angesichts der Tatsache dass auch ein Ingenieurstudium zum Größteinteil
> aus Auswendiglernen, bzw möglichst oftmaligem Einüben von Verfahren
> besteht

Irgendwie habe ich den Eindruck du hast dein Studieninhalt nicht richtig 
verstanden.
Das ist weder Biologie noch Jura.

von Idiot (Gast)


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Du hast offensichtlich weder Ahnung von Biologie noch von Jura .. soviel 
dazu.

Natürlich kommt man durch das verstehen von Lösungswegen durch ein 
Ing-Studium. Schema F verstehen und dann in der Klausur mit leicht 
veränderten Werten wiedergeben können.

Jetzt kommen sicher wieder Drölfhundert Elite-Ingenieure räusper die 
völlig Gegenteiliges behaupten und meinen, dass es ja gar nicht so 
einfach sein könnte, schließlich ist der Ingenieur ja hinlänglich 
bekannt die Königsdisziplin an der Hochschulen und nur von gottgleichen 
Intelligenzbestien überhaupt bestehbar ..

Wie schonmal hier Jemand erwähnt hat:

Vieler dieser Leute haben Minderwertigkeitskomplexe.

Keine Freunde, keine Freundin, keine anderen Hobbys und einen super 
beschränkten Horizont. Dann müssen sie in ihrer kleinen Welt zumindest 
die absoluten Helden sein ...

von tief im Westen (Gast)


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Ich aus meinem Studium kann sagen, dass zu viel "Mathematische 
Spielereien" angestellt wurden als tatsächlich aktuelles 
ingenieurmäßiges Handwerkszeug. Es wird ja heute nicht mehr allein mit 
Bleistift und Blatpapier sich etwas ausgedacht und eine 
Produktionsanlage läuft auch nicht mehr mit Schützschaltungen und 
irgendwelchen Lampen die in ein Bedienpullt eingelassen sind. Sondern 
mindestens mit SPS.

von Senfdazugeber (Gast)


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Student schrieb:
> Und im Endeffekt habe ich das Gefühl dass der Großteil des Studiums aus
> dem Auswendiglernen von Lösungsstrategien für die diversen Aufgabentypen
> besteht.

Also Ingenieursstudium und Auswendiglernen passt überhaupt nicht 
zusammen, damit wird niemand weit kommen. Dazu muss man den Stoff schon 
verstanden haben und anwenden können. Dabei hilft nur Verstand und 
Übungsfleiß.

Ich frage mich, was das für eine FH sein soll, die Du da beschreibst? 
Oder ist das vielleicht alles nur frei erfunden?

Nerds oder Streber gibt es übrigens in jedem Studium. Die kann man 
einfach links liegen lassen, die kommen abends eh nicht mit zum Feiern. 
;-)

von Idiot (Gast)


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Naja, mit "auswendig lernen" meint er warscheinlich: Schema F x mal 
durchrechnen.

Das beinhaltet natürlich auch mit anderen Werte etc. rechnen und auch 
verstehen warum was gemacht wird.

Das ist im Prinzip auch nur Übung. Alles nicht so wild.

von Alex (Gast)


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Leo schrieb:
>Ein schüchterner Sportstudent ist eben ein schüchterner Sportstudent.

Sportstudent und schüchtern passt überhaupt nicht zusammen. Bei uns am 
Sportinstitut sind wir eher etwas rau und grob untereinander, jedoch 
sehr liebevoll bei Mädelz;), was auch bestens ankommt, wir sind fast 
alle vergeben:)

Habe davor 2 Semester lang E-Technik an einer TU studiert und da war es 
genau andersherum: lieb untereinander, rau und fast schon krankhaft 
abstoßend anderen Studienfächern gegenüber.

Gewechselt habe ich aber aus dem Grund, dass ich auch ein Leben neben 
dem eigentlichen Studium haben wollte und dies ist jetzt definitiv der 
Fall :))

von Senfdazugeber (Gast)


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Alex schrieb:
> Gewechselt habe ich aber aus dem Grund, dass ich auch ein Leben neben
> dem eigentlichen Studium haben wollte und dies ist jetzt definitiv der
> Fall :))

Warum sollte man das bei Elektrotechnik oder Informatik nicht auch 
haben? Das hängt eher mit der eigenen Einstellung zusammen als mit dem 
Studienfach. Es ist ja nicht so, als müsste man sich dafür schämen, ein 
geistig anspruchsvolles Studium durchzuziehen. Es ist zwar auch nichts, 
womit man angeben könnte, aber es gibt ja zum Glück noch ein paar andere 
Persönlichkeitsmerkmale als die Studienwahl, die im wirklichen Leben 
zählen.

Dafür hat man nach dem Studium mit großer Wahrscheinlichkeit einen gut 
bezahlten Job (eventuell sogar mit 35h Woche), bei dem man sich 
körperlich nicht anstrengen braucht und viele Freiheiten genießt. Bei 
Sportwissenschaften wäre ich da etwas weniger zuversichtlich...

Ganz wichtig ist doch bei dem Thema: Arbeiten um zu leben, und nicht 
anders herum!

von Rainer (Gast)


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einer deiner profs schrieb:
> Student schrieb:
>> ich studiere an einer FH in Süddeutschland.
> Vielleicht liegt da das eigentliche Problem.

troll dich

Leo schrieb im Beitrag #2661574:
> Ich meine, wir sind es denen der Rest der Welt ihren materiellen
> Wohlstand zu verdanken hat!! Nicht, dass ich jetzt
> Selbstbeweihräucherung machen will. Aber etwas mehr Selbstvertrauen und
> weg von diesem N***-Wort wäre trotzdem gut!

so issses. Die Welt ist nichtmehr die Welt vor 100000 Jahren, der Mensch 
hat sich selbst in eine Lage gebracht, in der sie ohne Ings nicht mehr 
überleben wird. Vielleicht stärkt das dein Selbstvertrauen etwas, du 
bist einer von den Guten.

Region schrieb:
> ort ging es wirklich nur darum, brave und gebrauchsfertige
> Ingenieure möglichst schnell für die Firmen zu liefern, die an der FH
> Werbung für sich gemacht haben.

Das ist leider in Europa Tagesgeschehen, in ALLEN Bereichen werden 
Menschen offensichtlich versklavt. Es gibt hier tatsächlich 
Handelsbedarf und mutige Krieger, aber das ist seit der Herrschaft von 
König und Kaiser schon so.

Senfdazugeber schrieb:
> Nerds oder Streber gibt es übrigens in jedem Studium. Die kann man
> einfach links liegen lassen, die kommen abends eh nicht mit zum Feiern.
> ;-)

Es ist eine harte Zeit, eine einsame Wüste, gerade wenn man den Anspruch 
hat, nicht nur auswendig zu lernen, sondern zu verstehen. Da kannst du 
nicht jeden Abend mit dem Bier an der Bar stehen und mit Mädels 
schäkern. Das kannst du (und solltest du) hinterher nachholen (oder mach 
mal ein Auslandssemester) aber dir sollte klar sein, dass das Studium 
äusserste Konzentration verlangt und dass es nicht mehr wie in den 60ern 
ist. Das ist leider bittere Realität, aber so ist es. Ein theoretischer 
Physiker hat dieses Problem genauso und ich habe viele kaputte typen 
gesehn, die damit nicht klarkommen und abheben. Es ist der Fluch der 
modernen Welt, der Fluch von Millionen von Büchern, der Fluch von 
unbeherrschbarem Wissen, den wir noch irgendwie brechen müssen.

von Master (Gast)


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Rainer schrieb:
> Es ist eine harte Zeit, eine einsame Wüste, gerade wenn man den Anspruch
> hat, nicht nur auswendig zu lernen, sondern zu verstehen. Da kannst du
> nicht jeden Abend mit dem Bier an der Bar stehen und mit Mädels
> schäkern.

Doch kann man. Nennt sich Zeitmanagment.
Was seid ihr eigentlich für Studenten??? Als ob ein Ingenieurstudium das 
schwerste überhaupt wäre. Das is es definitiv nicht.

von High Potential (Gast)


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Ach sind wir mal ehrlich:

Mathe:
Wir wissen wie man DGLs löst, wie man Funktionen Fourier-transformiert 
und Funktionen Laplace-transformiert. Warum das alles so ist wissen 
Mathematiker - wir nicht.

Elektrotechnik:
Knotenpotentialanalyse, Maschenstromverfahren, Reihen -und 
Parallelschaltungen aller Art, Schwingkreise und Ein - und 
Ausschaltvorgänge. Wir wissen welche Formeln man braucht, aber was 
wirklich dahinter steckt wissen wenn überhaupt theoretische Physiker.
Gut dass wir im Job dann auch Maschen in die Schaltungen zeichnen, 
Matrizen aufstellen, die Determinanten bestimmen und dann die Cramersche 
Regel anwenden.

Informatik:
Wir wissen ungefähr wie man in C programmiert, wirklich Ahnung von 
Software-Entwicklung haben wir nicht, das können die Informatiker. Wir 
können bestenfalls kleine Programme zusammenhacken, mehr nicht.

Und die restlichen Fächer sind ja dann meistens nur mehr die "Anwendung" 
der drei genannten. Wo die meisten von uns dann komplett ausgestiegen 
sind. In dem Moment in dem wir die Klausur bestanden haben haben wir 
aber ganz geschwind vergessen wie es uns in den Vorlesungen ging und das 
"Alles-kapiert-Flag" im Gehirn gesetzt.

Nein, der Threadersteller hat durchaus Recht wenn er sagt das Ingenieure 
Fachidioten sind. Es spricht für ihn dass er das bereits im dritten 
Semester erkennt.

von Tom Werner (Gast)


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Student schrieb:
> Wird das später im Arbeitsleben mal besser?

Eher nicht, weil die Abteilungen immer internationaler werden, die 
Projektteams immer bunter zusammengewürfelt und auseinandergerissen 
werden und immer mehr Konkurrenz herrscht.

Ausserdem verstehen sich viele INGs untereinander schon deshalb nicht, 
weil sie eine andere Muttersprache haben.

von burki (Gast)


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Hi
High Potential schrieb:
> ...
> Nein, der Threadersteller hat durchaus Recht wenn er sagt das Ingenieure
> Fachidioten sind. Es spricht für ihn dass er das bereits im dritten
> Semester erkennt.

stimme da in vielem zu, aber:
IMHO fällt es heutigen allen Studenten zwangsläufig durch die 
unsäglichen Studienreformen deutlich schwerer, tatsächlich nach dem 
"Warum" zu fragen.
Als ich in den 80ern Physik (Schwerpunkt in der theoretischen Physik 
bzw. Mathematik) und "nebenher" noch Philosophie studierte, war ich auch 
schon ein Exot, aber es war durchaus noch möglich zu hinterfragen und 
auch z.B. regelmässig das Studium generale zu verfolgen.

IMHO hat sich aber nicht nur das Studium an sich, sondern eben auch die 
Studierenden massiv gewandelt.
Nicht das Erlangen von Wissen steht an erster Stelle, sondern eher die 
Perspektive auf dem Arbeitsmarkt und wie man hier immer schön lesen 
kann, das Gehalt.
Uns war das damals eigentlich (klar gab es Ausnahmen) bis zum Diplom 
nicht wirklich wichtig...

Ob das im Job anders ist?
Es kommt darauf an! Spielt allein die Karriere eine Rolle, dann wird 
sich höchstwahrscheinlich nichts groß ändern ("Vollpfosten zu 
Vollpfosten...").
Schaut man aber intensiver nach Alternativen jenseits der ach so gut 
bezahlten Jobs in den einschlägigen Konzernen (ich weiss, ist natürlich 
eindeutig zu pauschal) und wagt z.B. die schlechtbezahlte Arbeit in 
einem interdisziplinären Team anzunehmen, könnte es durchaus sein, dass 
sich eine echtes Teamgefühl ohne grosse Konkurrenzgedanken entwickelt.
Diesen Weg hab ich in meinen jetzt fast 30 Jahren Berufstätigkeit 
beschritten und bin deshalb nicht reich an materiellen Gütern, aber 
dafür an vielen guten (Arbeits)Tagen...

von Dirk K. (knobikocher)


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tief im Westen schrieb:
> Ich aus meinem Studium kann sagen, dass zu viel "Mathematische
> Spielereien" angestellt wurden als tatsächlich aktuelles
> ingenieurmäßiges Handwerkszeug. Es wird ja heute nicht mehr allein mit
> Bleistift und Blatpapier sich etwas ausgedacht und eine
> Produktionsanlage läuft auch nicht mehr mit Schützschaltungen und
> irgendwelchen Lampen die in ein Bedienpullt eingelassen sind. Sondern
> mindestens mit SPS.

Das würde ich nicht pauschalisieren. Ich habe genau solche Anlagen 
gesehen. Brandneu, vollgepackt mit Relais und auch so gewollt. Kam mir 
auch komisch vor. Begründung: Instandhaltung vor Ort. Versuch mal z.B. 
in Afrika ne SPS auszutauschen/reparieren. Erstmal einen (Fach)Arbeiter 
hinschicken, Fehleranalyse, dann eveentuell Teile nachschicken? 
Undenkbar.
Also einfache Relaistechnik und viele Reserveteile ;)

von Student (Gast)


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@High Potential
Muss ein Ingenieur alles verstehen? Müssen wir wissen, wie der Spinn des 
letzten Neutrinos zwischen den Kondensatroplatten ist oder warum durch 
die anwendung der Laplace Transformation ich eine Sprungantwort 
berechnen kann??
Die Mathematik und die theoretische Physik sind Werkzeuge für Ings, die 
wir anwenden können, wie ein Schraubenzieher um eine Schraube 
anzuziehen!!!!

Zu dem Thema mit dem Programmieren, ein Ing der nicht programmieren 
kann, ist ein sehr armer Ing oder einfach zu lernresistent.Zitat unseres 
Prof während der studienzeit: "C ist grundlage und wird vorrausgesetzt=> 
selbststudium"

von Siegfried (Gast)


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High Potential schrieb:
> Mathe:
> Wir wissen wie man DGLs löst, wie man Funktionen Fourier-transformiert
> und Funktionen Laplace-transformiert. Warum das alles so ist wissen
> Mathematiker - wir nicht.
>
> Elektrotechnik:
> Knotenpotentialanalyse, Maschenstromverfahren, Reihen -und
> Parallelschaltungen aller Art, Schwingkreise und Ein - und
> Ausschaltvorgänge. Wir wissen welche Formeln man braucht, aber was
> wirklich dahinter steckt wissen wenn überhaupt theoretische Physiker.
> Gut dass wir im Job dann auch Maschen in die Schaltungen zeichnen,
> Matrizen aufstellen, die Determinanten bestimmen und dann die Cramersche
> Regel anwenden.
>
> Informatik:
> Wir wissen ungefähr wie man in C programmiert, wirklich Ahnung von
> Software-Entwicklung haben wir nicht, das können die Informatiker. Wir
> können bestenfalls kleine Programme zusammenhacken, mehr nicht.

macht euch doch nicht selber runter ! genau das ist das Problem vieler 
Ings und auch darum verdienen viele zu wenig ! daran ist wieder die 
Regierung noch sind die Arbeitgeber schuld !

ihr müsst mal sehen was für nen Pipifax BWLer an FHs lernen ( teils auch 
an der Uni, aber noch krasser an FHs ) und welches Selbstbewusstsein 
diese Jungs und Mädels dann haben !

ich arbeite in der IT Beratung, ein früherer Chef war FH BWLer. Ahnung 
von Programmierung ? nur sehr rudimentär. Bei Schleifen hört es bei ihm 
auf.
Mathematik ? Prozentrechnung klappt gerade so.
Physik ? null, abgewählt nach der 10. Klasse.
Informatik ? siehe Programmierung, ansonsten ist etwas Word und Excel 
schon höhere Informatik bei dem.

Aber natürlich ein Selbstbewusstsein von hier bis zum Mond, er konnte 
sehr gut reden und verkaufen. Ansonsten aber ein ziemlicher Proll der 
Typ. Hat sich bei Meetings, auch wenn Frauen dabei waren, im Schritt 
oder am Hintern gekratzt.

Ingenieure sind meist einfach viel zu bescheiden.

Man kann obige Aufzählung auch anders sehen :

Ings haben breites Wissen an Mathematik, bzw. an angewandter Mathematik, 
sie wissen wie man mit dieser Theorie was sinnvolles anstellt ! das 
wissen Mathematiker meist nicht ! die beweisen im Studium irgendwelche 
Sätze, ohne zu wissen wozu man das in der Praxis verwenden kann ( 
interessiert einen richtigen Mathematiker auch nicht ) von Informatik 
oder E Technik bzw. anderen Anwendungen hat der meist kaum Ahnung, 
ausser vllt durch ein Nebenfach, was aber meist auch sehr oberflächlich 
ist.

Ebenso sieht es bei Physikern meist aus.

Zu Informatik : in der IT Beratung kenne ich viele Ings aus dem E 
Technik Bereich, die da einen super Job machen. Denken in Funktionen und 
großen Zusammenhängen hat man auch beim planen von E technischen Anlagen 
gelernt. Dazu noch etwas Schichtenarchitektur, Objektorientierung und 
UML und schon kann der E Techniker auch als SW Entwickler gehen. Die 
nötigen theoretischen Grundlagen für komplexere Algorithmen ( die man in 
der Praxis oft gar nicht braucht ) hat der Ingenieur zur Not auch drauf.

Ein Informatiker dagegen dem fehlen meist sämtliche Grundlagen der theo. 
Physik, angewandten Physik und E Technik um sich da mal so 
reinzuarbeiten.

Allerdings gibts auch so genügend Jobs, dass man als Informatiker das 
meist auch nicht muss.

Etwas anderes aber fällt mir auf. Gerde jüngere Ings von FHs haben meist 
eine sehr schlechte Allgemeinbildung. Ich verstehe mich daher mit 
jüngeren Kollegen oft nicht so gut. Da sind meist die Themen : 
irgendwelcher Technikschnickschnack, Smartphone, LCD Fernseher und 
sonstige Gimicks. Vllt. noch sonstige PC Themen, Autos, Disco und 
Frauen. Dann hört es häufig auf. Von Politik, Wirtschaft ( Volks - wie 
Betriebswirtschaft ), Kultur ( abseits von Charts und Privatfernsehen ) 
fehlt es oft völlig. Zeitung wird meist auch nicht gelesen, wenn dann 
nur ein Boulevardplatt. Sowas gibt es bei älteren Ingenieuren viel 
seltener.

Diese jungen Ingenieure waren vllt diese "Kabelverlegsklaven" vom Bau 
wie oben beschrieben. Die haben vllt die Ingenieuranwendung drauf, aber 
ansonsten sind sie dank Schmalspur FH Reife, fachlich enges Studium ohne 
"studium generale" und ohne sonstigen kulturellen Interessen abseits des 
Studiums im Prinzip nach wie vor auf dem Stand eines durchschnittlichen 
Bauarbeiters. Wobei ich nicht verallgemeinern will, es gibt auch 
gebildete und kulturell interessierte Bauarbeiter.

von M. Witte (Gast)


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Ich kann dem TE nur zustimmen, meine Erfahrung deckt sich damit fast 
100%.
Auch im Arbeitsleben oft genug erlebt. Gott sei dank? hab ich 
mitlerweile eine ehrliche Arbeit und benutze nur noch gelegentlich den 
PowerpointVIEWER um mir das Elend aus unserer 
Industrial-Engineering-Abteilung anzushen...

Aber ein gutes Beispiel, das sind 20 Einzelkämpfer (gut bezahlte) die 
sich gegenseitig bei jeder Gelegenheit in den Rücken fallen oder sich 
ausspielen.

von ♪Geist (Gast)


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>Ich habe davor jedoch bereits in einem völlig anderen Feld gearbeitet
>und eine Ausbildung gemacht.
>...
>Ich kann mir gar
>nicht vorstellen dass solche Leute später mal wirklich zusammen arbeiten.

Bei mir war das anders. Ich wollte Ausbildung machen und arbeiten. Nach 
dem ich auf einer Baustelle in Sommerferien als Elektriker-Aushilfe 
gearbeitet habe, konnte ich mir nicht mehr vorstellen, mit solchen 
Leuten "später mal wirklich zusammen arbeiten." So habe ich die 
Möglichkeit genutzt und studiert.
Ich komme aus einer gebildeten Familie und daran ist wohl meine 
Erziehung "schuld", dass ich zum Naseputzen einen Taschentuch benutze 
und nicht die Daumen-Pressluft-Technik und bei mir nicht jedes zweites 
Wort "Alter" ist.
Und nein, ich bin kein Nerd. Klar gibt es genug Ings. mit "Stock" im 
A***, aber solche Typen gibt es auch unter den (ex) BWL, Biologie und 
Chemiestudenten.

von Traurig (Gast)


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Er redet doch nicht von Umgangsformen, die btw überhaupt nichts mit 
formaler Bildung zu tun haben. Welche kleine Weltsicht das doch ist ..

Er redet davon, dass die Ingenieure sich gerne für die Größten halten 
und alle anderen Fachrichtungen (BWL, Jura, etc.) als einfach 
abstempeln.

Dazu kommt dann soziale Inkompetenz im Umgang mit Leuten, die nicht in 
ihren kleinen Ing-Kreisen verkehren ...

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Student,

alle Berufe, die ihre Ausbildung spezialisiert haben auf das 
Ausbildungsziel, bilden nur "Fachidioten" aus.
Auch die Professoren der BWL stehen unter dem Druck.

Allerdings unterscheiden sich die Studiengänge nach der Qualität ihrer 
Grundlagen:
1. Die einen Grundlagen sind nachprüfbar, wie die in der Elektrotechnik.
2. Andere Grundlagen sind eigentlich gar keine, wie im Bereich der "Soft 
Facts", weil sie schwammig sind, beliebig interpretierbar. Da gilt wohl 
jede These als wahr einschließlich ihrer drei Dutzend Antithesen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Student (Gast)


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Danke für die vielen Antworten!
Anscheinend stehe ich ja durchaus nicht alleine da mit meinen 
Eindrücken. Nun ja, eventuell werde ich mich gegen Ende des Studiums 
noch nach einer BWL-Zusatzqualifikation umsehen, denn das scheint ja der 
wesentliche Schwachpunkt von Ingenieuren zu sein, dass sie keine Ahnung 
davon haben welchen globalen Sinn ihre Arbeit hat.

von horst2 (Gast)


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Traurig schrieb:
> Er redet davon, dass die Ingenieure sich gerne für die Größten halten
> und alle anderen Fachrichtungen (BWL, Jura, etc.) als einfach
> abstempeln.
>
> Dazu kommt dann soziale Inkompetenz im Umgang mit Leuten, die nicht in
> ihren kleinen Ing-Kreisen verkehren ...

Es geht ja nur darum, das eigene Selbstwertgefühl aufzuwerten. Wenn man 
andere herabstuft klappt das ziemlich gut.
Sobald keine BWLer und Juristen mehr da sind, geht es gegen die eigenen 
Kollegen.

Student schrieb:
> Anscheinend stehe ich ja durchaus nicht alleine da mit meinen
> Eindrücken. Nun ja, eventuell werde ich mich gegen Ende des Studiums
> noch nach einer BWL-Zusatzqualifikation umsehen, denn das scheint ja der
> wesentliche Schwachpunkt von Ingenieuren zu sein, dass sie keine Ahnung
> davon haben welchen globalen Sinn ihre Arbeit hat.

Wenn du mit Menschen umgehen kannst, brauchst du bestimmt keine 
BWL-Qualifikation. Da kommst du locker so weiter.

von EGS_TI (Gast)


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Student schrieb:
> BWL-Zusatzqualifikation umsehen, denn das scheint ja der
> wesentliche Schwachpunkt von Ingenieuren zu sein, dass sie keine Ahnung
> davon haben welchen globalen Sinn ihre Arbeit hat.

Pfffft xD

Lern lieber, wie du den billigsten Preis eines Bauteils ermitteln kannst 
etc. pp. ... lol

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Student,

> ...noch nach einer BWL-Zusatzqualifikation umsehen, denn das scheint ja der
> wesentliche Schwachpunkt von Ingenieuren zu sein, ...
> ...welchen globalen Sinn ihre Arbeit hat.

Das klingt ja fast wie "ich suche DEN SINN DES LEBENS, zum Abi hatte ich 
ihn noch nicht gefunden, das technische Studium auch nicht, das 
BWL-Studium aber wird mich den heiligen Gral erkennen lassen, bestimmt!"

Deine Lehrer und Professoren hätten Dir auch "Kritikfähigkeit" 
vermitteln sollen: "Gibt es 'DEN GLOBALEN SINN DER ARBEIT' überhaupt?"

Solche esoterisch-religiöse Fragen kann man mit Technik nicht enttarnen.
Wohl aber mit Systemdenken - wer ein komplexes Systeme betrachtet wie 
"die Gesellschaft" - oder auch nur einen Ameisenhaufen - und staunt, wie 
alles irgendwie zusammen funktioniert, der hat zwei Wege zur 
Erforschung:

1. Er sucht den Regisseur des Geschehens in einer höheren, übergeordneen 
Ebene.

2. Er sucht das, was das Geschehen des Systems bestimmt, in einer 
niedrigeren Ebene - in den Systemelementen selbst.

Zu 1: Bibelvater Moses erfand dazu GOTT und seinen Gegenspieler und 
erklärte das Geschehen auf der Erde als Schlachtfeld zwischen 
himmlischen und höllischen Heerscharen. Dies Modell lebt noch heute fort 
in S. Freuds Modell der Psyche. Zwischen 1933 und 1945 gab es noch eine 
schlimme andere Interpretation: Den Faschismus. Der Kapitalismus mit 
seinem "der Boss hat immer Recht" ist kein Faschismus, gehört aber auch 
in diese Kategorie der Sinnfindung.

Zu 2: Das ist der seit Jahrtausenden erfolgreiche Weg der 
Naturwissenschaften. Das Rätsel von Blitz und Donner löst man nicht 
durch Erfindung von Zeus oder Donar, den Blitzgöttern, und Opfern an 
ihre Priester, sondern erklärt es als luftelektrische Entladung und 
erfindet den Blitzableiter. Benjamin Franklin war darin größer als alle 
Priester von Blitzgöttern und alle Geisteswissenschaftler, die sich vor 
dem Blitz nur zu ducken und über ihn nur zu faseln wussten.

Wer wie Du, "Student", einen Sinn im System der menschlichen 
Gesellschaft suchst, in der Gesellschaft von Menschen, der findet ihn in 
sich selbst.

Genauer in dem, was stärker ist als alles andere. Das ist nicht der 
Intellekt, denn er kann seinen Willen "ich will den Atem für 10 Minuten 
anhalten" nicht umsetzen. Das schlimme Gefühl panischer Luftnot öffnet 
seinen Mund und lässt das Zwerchfell pumpen gegen allen seinen Willen. 
Gut so.

Oder für Intellektuelle:
„Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was 
er will.“ (Arthur Schopenhauer)

Da steckt der "Sinn des Lebens" - in den eigenen Genen, die in uns 
Wünsche, Ängst, Geschmack, Wille und gar leidenschaftlichen Willen 
schüren.
Diese Gene sind durch Zufall entstanden, haben aber überlebt, weil 
unsere Urahnen und Vorfahren eben nicht ausgestorben sind. Wohl auch, 
weil sie das fröhliche Lachen ihrer Kinder und Enkel schöner fanden als 
die Million im Depot.

So, "Student", solltest Du wirklich "DEN SINN DES LEBENS" in einem 
BWL-Studium suchen wollen, dann denke ökonomisch und erkenne: Dafür 
taugt das BWL-Studium überhaupt nicht. Viel zu viel Aufwand an Geld und 
Zeit. Selberdenken mit Logik bringt Dich viel eher ans Ziel. Auch noch 
fast kostenlos.
Nein, Dein BWL-Studium taugt nur, aus Dir einen modernen Sklaventreiber 
zu machen, der statt Zuckerbrot und Peitsche mit Prämien lockt und mit 
Stellenabbau droht, bis seine Mitarbeiter vor Angst ausgebrannt sind.
Ich will damit nicht sagen, dass alle BWL'er Teufel sind, aber ich kenne 
leider zu viele, die mit hehren Vorsätzen gestartet sind und diese weit 
verfehlten.

Ciao
Wolfgang Horn

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Student schrieb:
> Denn ich habe langsam
> das Gefühl dass zwischen dem was man Schulabgängern über den
> Ingenieursberuf erzählt und dem was dann später Realität ist ein sehr
> tiefer Spalt klafft...

Ein noch viel tieferer Spalt klafft zwischen dem was sich viele hier 
zusammen jammern, und dem was man in der Realität findet.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Beiträge von Trollen und Mehrfachaccounts wurden gelöscht.

von MehrInfos (Gast)


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> Nein, Dein BWL-Studium taugt nur, aus Dir einen modernen Sklaventreiber
> zu machen, der statt Zuckerbrot und Peitsche mit Prämien lockt und mit
> Stellenabbau droht, bis seine Mitarbeiter vor Angst ausgebrannt sind.
> Ich will damit nicht sagen, dass alle BWL'er Teufel sind, aber ich kenne
> leider zu viele, die mit hehren Vorsätzen gestartet sind und diese weit
> verfehlten.

Ach, so'n Käse.

Ein 1-Jähriger BWL Master z.B. in UK nach dem Ingenieurstudium zu 
asolvieren ist eine super Sache. Macht sich gut für die Stellensuche, Du 
lernst neue Leute - die etwas anders sind als die FH Kommilitonen - 
kennen, lernst Englisch, kommst mit einer anderen Kultur in Berührung 
usw.

von Backflow (Gast)


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>Diese Gene sind durch Zufall entstanden, haben aber überlebt, weil
>unsere Urahnen und Vorfahren eben nicht ausgestorben sind.

Gibt es deiner Meinung nach auch ein Ingenieur-Jammer-Gen, welches mit 
techischem Interesse gekoppelt ist?

>Nein, Dein BWL-Studium taugt nur, aus Dir einen modernen Sklaventreiber...

Woher dein Haß auf BWLer? Um hier im Forum endlich einmal Anerkennung zu 
genießen?

Es gibt übrigens Untersuchungen, die zeigen, daß Selbstständige oft 
scheitern, nicht weil ihre Geschäftsidee schlecht ist, sondern weil 
ihnen die betriebswirtschaftlichen Kenntnisse fehlen.

Ich frage mich gerade, wie du ein Team, in dem aufgrund der 
Aufgabenstellung auch Betriebsweirte sind, nach deiner Methode führen 
möchtest. Vermutlich Kaufleute vorher rausmobben.

von Sub9 (Gast)


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BWL ist keine Wissenschaft, sondern menschengemachter Mist!

von Wolfgang Hornsohn (Gast)


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Ohoh, da ist ja wieder jemand in seiner Opferrolle sehr zufrieden, eh? 
;)

von Backflow (Gast)


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>Ohoh, da ist ja wieder jemand in seiner Opferrolle sehr zufrieden, eh?

Ich glaube eher, er braucht die Opferrolle, um sein Scheitern im Leben 
halbwegs verarbeiten zu können.

von (prx) A. K. (prx)


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Backflow schrieb:

> Gibt es deiner Meinung nach auch ein Ingenieur-Jammer-Gen, welches mit
> techischem Interesse gekoppelt ist?

Das Gen könnte es vielleicht geben, aber nicht gekoppelt an Techies. 
Andere jammern auch, nur eben nicht im Techie-Forum.

von Backflow (Gast)


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>Andere jammern auch,

Ich habe bisher in keiner Profession eine so ausgeprägte Angst der 
Minderwertigkeit gegenüber anderen Berufsgruppen erlebt wie bei 
Ingenieuren.

Meinetwegen können wir das Jammer-Gen in Minderwertigkeitsgefühl-Gen 
umbenennen.

von Wolfgang Hornsohn (Gast)


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So schauts.

Hat schon seine Gründe, warum viele Ingenieure sich künstlich so 
aufplustern müssen. ("xxx ist keine Wissenschaft", "Ing-Studium ist kaum 
machbar", ... ;)

Kleine Lichter.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Backflow,

> Gibt es deiner Meinung nach auch ein Ingenieur-Jammer-Gen, welches mit
> techischem Interesse gekoppelt ist?
Durchdachte Kritik suche ich durchaus. Die macht mehr Spass als TV.
Wohl alle geselligen Arten haben eine Fähigkeit entwickelt, Not zu 
signalisieren und einander bei Not beizustehen.
>
>>Nein, Dein BWL-Studium taugt nur, aus Dir einen modernen Sklaventreiber...
>
> Woher dein Haß auf BWLer? Um hier im Forum endlich einmal Anerkennung zu
> genießen?
Kein Hass auf BWL'er. Wenn schobn Hass, dann eher auf die 
Kastengesellschaft, die schon recht fortgeschritten ist mit den Kasten 
Fachkräfte und tantiemenberechtigte Führungskräfte.

Aber sehr wohl harsche Kritik an einer Lehre, die auf dem 
Taylotistischen Erfolgsprinzip "Trennung von Kopf- und Handarbeit" noch 
immer beruht, obwohl das bei der Qualifikation der Fachkräfte von heute 
zum Garanten geworden ist für Gegeneinander, Krampf, Verluste und 
"Burnout".
Auch harsche Kritik an einer Lehre, die es zulässt, von den Naiven als 
Schnellweg zum eigenen Geldtresor nach dem Vorbild Dagobert Duck blind 
verehrt zu werden.

> Vermutlich Kaufleute vorher rausmobben.
Das entstammt Deinem mentalen "Schnellschuss aus der Hüfte", der Dich 
Hass vermuten ließ.
Nein, natürlich braucht man viele Kompetenzen und dafür Arbeitsteilung.
Aber die Perversionen aller Art braucht man dafür nicht.


Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang Hornsohn (Gast)


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Und diese Perversionen setzt du hier als Maßstab für deine Tipps an?

von MehrInfos (Gast)


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Haha ich kann mich noch an meiner Studienzeit erinnern.

Wir sind damals mit einem Bus zu einer Veranstaltung gefahren, Ings und 
Wiwis zusammen.

Da meinte ein Ing. Kommilitone (ein sehr netter, übrigens) zu mir: "Pass 
auf, dass Du Dich  von denen nicht in ein Gespräch verwickeln lässt."

von Senfdazugeber (Gast)


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Bei einem (Entwicklungs-)Ingenieur fällt es sofort auf, wenn er fachlich 
eine Pfeife ist, daher gibt es solche Leute in der Berufswelt der 
Ingenieure eher selten zu finden.

Bei einem BWL-Absolvent muss dem nicht unbedingt so sein. Fachlich 
reicht es ja meist aus, dumm daherzuschwafeln, sich gut verkaufen zu 
können und Powerpoint zu beherrschen.

Daher kann man im Mittel schon sagen, dass es bei BWL mehr Flachpfeifen 
gibt als bei den Ingenieuren.

von Wolfgang Hornsohn (Gast)


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Also von Statistik hast du schonmal keine Ahnung.

Zumal du dich hier mal wieder sofort selbst disqualifizierst mit der 
Behauptung, BWLer müssten nur "dumm daherschwafeln". Wenn das die 
Anforderung wäre, müsstest du der König der BWLer sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Backflow schrieb:

> Ich habe bisher in keiner Profession eine so ausgeprägte Angst der
> Minderwertigkeit gegenüber anderen Berufsgruppen erlebt wie bei
> Ingenieuren.

Für diese spezifische Form des Jammerns mag das sein, aber gejammert 
wird anderswo auch. Anders eben, jeder jammert nach seiner Façon. Kennst 
du alle Varianten des uralten Spruchs "Jammern gehört zum ..."?

Andere jammern über zu hohe Löhne der Ings, zu wenig hocherfahrene 
Berufseinsteiger, zu hohe Einkaufs- bei zu niedrigen Verkaufspreisen, 
über stumpfsinnige Wähler oder dumme Politiker, zu geringe 
Mobilfunkabdeckung bei zu hohen Strahlungschäden durch ebd., ... 
Insbesondere in D gehört das schon zum Nationalcharakter.

von (prx) A. K. (prx)


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Wolfgang Hornsohn schrieb:

> Zumal du dich hier mal wieder sofort selbst disqualifizierst mit der
> Behauptung, BWLer müssten nur "dumm daherschwafeln".

Bisschen was ist schon dran. Zwar reicht es nicht, einfach nur dumm 
daherzuschwafeln, aber es gibt dabei grössere Chancen, ein persönliches 
Talent zu Bullshit-Präsentationen grandios auszuspielen, als bei 
angestellten Ings. Talentlose haben es natürlich auch nicht leichter.

Andererseits steht dieser Weg es auch Leuten aus technischen Berufen 
offen. Wer ab und zu mit Chefs von kleineren selbständigen Unternehmen 
aus dem technischen Bereich zu tun hat, der kennt das.

von Backflow (Gast)


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>...die schon recht fortgeschritten ist mit den Kasten Fachkräfte und
>tantiemenberechtigte Führungskräfte.

Das hat jetzt aber nichts mit BWLern zu tun. Unter den 
tantiemenberchtigten Führungskräften wirst du zumindest in technischen 
Konzernen auch ein Gutteil MINT-Kräfte finden. Eifach mal in den 
Vorstandsetagen googeln

Ich behaupte, daß mit der Abgenzungsstrategie der Ings - nur Entwickler 
sind richtige und vor allem gute Ingenieure, alle Nicht-Entwickler sind 
Volldeppen - dieses Kastenwesen verstärkt wird.

von Student (Gast)


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Herr Horn, Sie sind mein persönlicher Guru. Darf ich mich nach dem 
Studium an Ihrer Akademie für natürliche Führung bewerben?

Nein, Sie haben völlig Recht. Einen Sinn wird man im gesellschaftlichen 
Leben sicher nicht finden. Aber ist nicht die Vergänglichkeit des Lebens 
und die Tatsache, dass keiner so genau weiß warum es ihn gibt die 
Triebfeder allen Daseins?

In dem Sinne, ich mach dann mal ne Runde VHDL. Vielleicht ist das ja der 
Sinn.

von (prx) A. K. (prx)


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Student schrieb:

> In dem Sinne, ich mach dann mal ne Runde VHDL. Vielleicht ist das ja der
> Sinn.

Aber hüte dich vor der Falle des Gargancjan.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Backflow,

> Ich behaupte, daß mit der Abgenzungsstrategie der Ings - nur Entwickler
> sind richtige und vor allem gute Ingenieure, alle Nicht-Entwickler sind
> Volldeppen - dieses Kastenwesen verstärkt wird.
Gibt's diese Abgenzungsstrategie?
Ich sehe eher diejenigen, die einen soliden Beruf erlernen wollten, sich 
aber Ausgebeutete erkennen und gegen ihre Ausbeuter aufbegehren.

Dir französische Revolution ist ein Beispiel, wie die "Verstärkung des 
Kastenwesens" schon den verdächtigten Ausbeutern den Kopf vom Rumpf 
trennte.

Sicher fühlen sich nicht jeder, der den Studiengang BWL gewählt hat, 
deswegen als Ausbeuter.
Unverkennbar ist aber die Werbung für BWL und MBA, als wären das 
Lizenzen, andere für sich schuften zu lassen.

Schon uralt ist der Spruch, wir Ingenieure seien die Kamele, auf denen 
die Kaufleute zum Erfolg reiten.
Dummer Spruch, kein Edelkoch im 4Sterne-Nobelrestaurant fühlt sich nur 
deshalb als Kamel seines Obers, weil der die Bestellung aufnimmt und das 
Geld kassiert.

Aber wer überheblich in den Wald hinein ruft, als sei er allein fähig, 
das Business zu administrieren, der soll sich über das passende Echo 
nicht beschweren.


> Das hat jetzt aber nichts mit BWLern zu tun. Unter den
> tantiemenberchtigten Führungskräften wirst du zumindest in technischen
> Konzernen auch ein Gutteil MINT-Kräfte finden.
Natürlich werden auch die gebraucht. Aber um so weniger, je eher sich 
ein Industrieunternehmen in einen China-Importeur und 
Gemischtwarenhändler wandelt.

Ciao
Wolfgang Horn

von Backflow (Gast)


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>Gibt's diese Abgenzungsstrategie?

Ich nehme an, du verfolgst dieses Forum?! Da gibt es gefühlte tausend 
entsprechende Beiträge.

>Dir französische Revolution ist ein Beispiel, wie die "Verstärkung
>des Kastenwesens" schon den verdächtigten Ausbeutern den Kopf vom
>Rumpf trennte.

Du weißt welches Terrorregime danach entstand? Stichworte zum Googeln: 
"Die Revolution frisst ihre Kinder".

>Schon uralt ist der Spruch, wir Ingenieure seien die Kamele, auf
>denen die Kaufleute zum Erfolg reiten.

Solange Ingenieure in Schockstarre verfallen, wenn sie den 
Entwickler-Ponyhof verlassen sollen bzw. Igenieure die in Vertrieb, 
Marketing, Produktion etc. wechseln, als fachlich gescheiterte 
Existenzen ansehen, wird sich an dem Minderwertigkeitskomplex nicht das 
Geringste ändern.

>Dummer Spruch

Genau, zu dumm, um sich über Generationen daran hochzuziehen.

Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann 
nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen, reich werden, Frauen abschleppen 
etc.

von Atmel (Gast)


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Backflow schrieb:
> Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann
> nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen, reich werden, Frauen abschleppen
> etc.

Weil das ganz böse Sachen sind.

von tomb (Gast)


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Backflow schrieb:
> Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann
> nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen, reich werden, Frauen abschleppen
> etc.


Tja ich denke da haben wir schon den entscheidenden Unterschied. Die 
meisten Techniker machen ihren Beruf nicht um reich zu werden, sondern 
weil sie Spaß an der Materie haben und etwas Produktives leisten wollen.

von voodoofrei (Gast)


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Backflow schrieb:
> Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann
> nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen, reich werden, Frauen abschleppen
> etc.

Das kostet doch nur ne Menge zeit, die man dann nicht fürs 
entwickeln/programmieren/debuggen/knobeln/hacken/ect. hat! :D

von (prx) A. K. (prx)


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Backflow schrieb:

> Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann
> nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen,

Das machen sie ja auch. Nur wechseln sie dann über zur Kategorie "Chef" 
und werden von den einschlägigen Ings des Forums nicht mehr als 
Ihresgleichen, sondern als A...r und Ausbeuter betrachtet.

von Backflow (Gast)


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>Das machen sie ja auch.

Das scheint sich aber hier im Forum bei den Berufs-Lamentierern, um das 
Wort jammern nicht zu gebrauchen, noch nicht herumgesprochen zu haben.

Was mich so erschüttert ist, daß selbst ein so eloquenter Ing wie 
Wolfgang Horn auf den Lamentier-Zug aufspringt.

von Siegfried (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das machen sie ja auch. Nur wechseln sie dann über zur Kategorie "Chef"
> und werden von den einschlägigen Ings des Forums nicht mehr als
> Ihresgleichen, sondern als A...r und Ausbeuter betrachtet.

weil halt viele Ingenieure zu links-grün Gutmenschlich sind. Am 
schlimmsten sind sogar noch Informatiker. Da sind kommunistische 
Ansichten wie sie die Piraten haben von wegen "alles gehört allen" und 
Grundeinkommen sehr weit verbreitet.

Ich bin einer der wenigen rechts-konservativen Informatiker. Ich klopfe 
beim Chef auf den Tisch und sage "ich bin wer, ich kann was und ich 
hätte gerne bitte" so werd ich auch gut bezahlt und das bei 35 h Woche.

Viele Entwickler sind halt Nerds mit weicher Stimme, die schon nervös 
werden wenn sie mit so einer Management Pappnase reden müssen. Viele 
Entwickler sind ja schon froh wenn sie arbeiten "dürfen", dafür noch 
viel Geld zu verlangen wäre ja "kapitalistisch".

Man sieht ja, in einem anderen Thread verdient ein UNI Ingenieur mit 7 
!!! Jahren BE nur 47 k Brutto ! und das im teuren BaWü ! ganz ehrlich, 
da kenn ich Mannis von der Fräse 4 die kriegen das ! ebenfalls in BaWü. 
Für so wenig Geld würd ich nicht mal mit meinem FH Diplom aufstehen. ( 
und muss es auch nicht ) aber da sieht man mal wie weichlich viele 
Ingenieure sind.

Eine Ausnahme sind da eher die "gepimpten Arbeitern" mit Ausbildung und 
danach FH Studium. Die sagen sie wollen nach dem Studium gut verdienen 
sonst hätten sie nämlich auch Handwerker bleiben können.

von Senfdazugeber (Gast)


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Siegfried schrieb:
> Ich bin einer der wenigen rechts-konservativen Informatiker.

Verkriech Dich bitte wieder in Dein Loch, aus dem Du herausgekommen 
bist, und wähl ruhig weiter Deine CDU/FDP-Pappnasen (da bist Du auch 
noch stolz drauf, wie erbärmlich). Aber bitte teil Deine beschränkte 
Weltsicht nicht mit dem Forum, das tut ja in den Augen weh beim Lesen! 
Als wenn es für's Geld verdienen nur darauf ankommt, auf den Tisch zu 
hauen und zu fordern. Und überhaupt, wer 'links' oder 'grün' ist, der 
kann das natürlich sowieso nicht.

Vielleicht wirst aber auch Du irgendwann merken, dass Geld nicht alles 
im Leben ist, es sorgt vielleicht gerade mal für eine gewisse 
Grundzufriedenheit.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Backflow,

>>Gibt's diese Abgenzungsstrategie?
> Ich nehme an, du verfolgst dieses Forum?! Da gibt es gefühlte tausend
> entsprechende Beiträge.
Diese vielen Beiträge sind eher Symptome der Frustration und 
Verzweiflung als einer Strategie.
Zurück zur Französischen Revolution - als die vielen Hausfrauen 
gleichzeitig protestieren und demonstrierten, war das weniger Strategie 
als eher Symptom der Preise für Getreide und Nahrungsmittel.

> Du weißt welches Terrorregime danach entstand?
Logo. Gerade das hat die Köpfe gefordert.

> Solange Ingenieure in Schockstarre verfallen, wenn sie den
> Entwickler-Ponyhof verlassen sollen bzw. Igenieure die in Vertrieb,
> Marketing, Produktion etc. wechseln, als fachlich gescheiterte
> Existenzen ansehen, wird sich an dem Minderwertigkeitskomplex nicht das
> Geringste ändern.
Den Minderwertigkeitskomplex sehe ich weniger bei "den Ingenieuren", 
sondern eher hat der Ober den Bedarf der Rechtfertigung seines hohen 
Trinkgeldes, das weniger auf seinen eigenen Leistungen beruht, als 
vielmehr auf denen seines Spitzenkochs.
In der Arbeitsteilung ist immer die Frage, wer mehr beigetragen hat zum 
gemeinsamen Erfolg.

>>Dummer Spruch
> Genau, zu dumm, um sich über Generationen daran hochzuziehen.
Leider wird er immer wieder vorgehalten, aus welchen Gründen auch immer.
Es soll auch glückliche Kamele geben. Aber nicht jeder mag in eine Kaste 
des minderen Einflusses und des Minderverdienstes gezwungen zu werden.

> Wenn Ingenieure den BWLer so überlegen sind, warum machen Ings dann
> nicht ihr eigenes Ding, Firmen gründen, reich werden, Frauen abschleppen
> etc.
Von Überlegenheit kann keine Rede sein. Aber davon, dass der Ober die 
Köche in seiner Küche zum Hilfspersonal erklärt, ihnen deswegen das 
Gehalt kürzt, die Hälfte der Köche abbaut, ein Viertel Fertigessen von 
Mc***alds kaufern und veredeln lässt, die Billigware zu Edelpreisen 
verkauft und meint, seine Tantiemen zu Recht verdient zu haben.
Da haben vor allem die Köche den Fehler gemacht, ihre eigenen Interessen 
zu verraten.

Ciao
Wolfgang Horn

von Siegfried (Gast)


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Senfdazugeber schrieb:
> Siegfried schrieb:
>> Ich bin einer der wenigen rechts-konservativen Informatiker.
>
> Verkriech Dich bitte wieder in Dein Loch, aus dem Du herausgekommen
> bist, und wähl ruhig weiter Deine CDU/FDP-Pappnasen (da bist Du auch
> noch stolz drauf, wie erbärmlich). Aber bitte teil Deine beschränkte
> Weltsicht nicht mit dem Forum, das tut ja in den Augen weh beim Lesen!
> Als wenn es für's Geld verdienen nur darauf ankommt, auf den Tisch zu
> hauen und zu fordern. Und überhaupt, wer 'links' oder 'grün' ist, der
> kann das natürlich sowieso nicht.
>
> Vielleicht wirst aber auch Du irgendwann merken, dass Geld nicht alles
> im Leben ist, es sorgt vielleicht gerade mal für eine gewisse
> Grundzufriedenheit.

ja das ist wieder die typisch links-grüne Toleranz ! selber immer für 
Toleranz und Multikulti einstehen, aber gegenüber andersdenkenden wie 
mir Toleranz zeigen ? nein das liegt den links-grünen fern ;-)

sieht man ja auch bei den linken Gentrifizierungsgegnern und 
Schwabenhassernin Berlin. Wenn man in deren Parolen das Wort "Schwabe" 
durch eine andere Minderheit ersetzen würde, wäre längst die 
Bundesbetroffenheitsbeauftragte Frau Roth in allen pol. Talkshows und 
würde ganz schnell mehr Mittel gegen Rechts fordern.

Solang es aber nur Schwaben und beruflich erfolgreiche Menschen oder gar 
CDU/FDP Wähler sind, ist es ja egal ...

das lässt sehr tief in das Menschenbild der links grünen Gutmenschen 
blicken.

von Backflow (Gast)


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>Diese vielen Beiträge sind eher Symptome der Frustration und
>Verzweiflung als einer Strategie.

Ach Gott, die armen (Ingenieurs)Kinder.

>...das weniger auf seinen eigenen Leistungen beruht, als vielmehr auf
>denen seines Spitzenkochs.

Dann überleg mal, was passiert wenn der Ober den Gästen das Essen 
lustlos auf den Tisch knallt, unfreundlich ist etc.

Um in deinem Bild zu bleiben, der Erfolg vieler Firmen wird mittlerweile 
im Service entschieden.

Ohne jetzt irgendwelche Flamewars anzuzetteln, der Erfolg von Apple ist 
heutzutage zum größten Teil auf geniales Marketing denn auf 
herausragende Ingenieuerskunst zurückzuführen.

>Aber davon, dass der Ober die Köche in seiner Küche zum Hilfspersonal
>erklärt

Man kann es sich in seinem gefühlten Elend auch bequem machen, anstatt 
etwas zu ändern. Zum Beispiel dadurch, daß Ings auch mal ihren 
Entwickler-Ponyhof Richtung Vertrieb, Marketing oder gar dem bösen 
Controlling verlassen und den ach so dummen BWLern in deren Beritt mal 
ordentlich Paroli bieten.
Aber dann zieht immer noch das nicht vorhanden Schwätzer-Gen, der einen 
Ing angeblich immer dumm aussehen läßt, als Standardausrede.
Biete doch alternativ zu deinem Teambildungs-Trallala doch mal 
Selbstdarstellungskurse für Ings an. Das wäre doch bestimmt eine 
gigantische Marktlücke.

von Senfdazugeber (Gast)


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Siegfried schrieb:
> Wenn man in deren Parolen das Wort "Schwabe"
> durch eine andere Minderheit ersetzen würde, wäre längst die
> Bundesbetroffenheitsbeauftragte Frau Roth in allen pol. Talkshows und
> würde ganz schnell mehr Mittel gegen Rechts fordern.

Erstens ist die Frau Roth - die mit dem dreifach gewickelten 
tibetanischen Gebetsschal um den Hals und der grellen, unmodischen 
Kleidung ;-) aus Ulm und damit selber Schwäbin, ihr Wahlkreis ist 
Augsburg-Stadt.

Zweitens ist im Ländle gerade eine grün-rote Regierung im Amt, und die 
macht ihre Sache doch sehr gut. Also sind gar nicht alle Schwaben so 
konservativ wie Du vielleicht denkst. Auf's Geld schauen sie zwar schon, 
aber deshalb muss man ja noch lange nicht CDU/FDP wählen. Ökologie und 
Ökonomie sind keine Gegensätze, auch wenn manch einer das vielleicht 
immer noch glaubt. Es ist statistisch belegt, dass gerade die Anhänger 
der Grünen im Schnitt eine einkommensstarke Wählerklientel sind. Aus 
Wikipedia: "Grüne Wähler gelten als überdurchschnittlich gebildet (zu 62 
Prozent Abitur oder Fachhochschulreife), haben ein 
überdurchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen (2317 Euro) und sind 
relativ jung (durchschnittlich 38,1 Jahre)."

von Siegfried (Gast)


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Senfdazugeber schrieb:
> Zweitens ist im Ländle gerade eine grün-rote Regierung im Amt, und die
> macht ihre Sache doch sehr gut. Also sind gar nicht alle Schwaben so
> konservativ wie Du vielleicht denkst. Auf's Geld schauen sie zwar schon,
> aber deshalb muss man ja noch lange nicht CDU/FDP wählen. Ökologie und
> Ökonomie sind keine Gegensätze, auch wenn manch einer das vielleicht
> immer noch glaubt. Es ist statistisch belegt, dass gerade die Anhänger
> der Grünen im Schnitt eine einkommensstarke Wählerklientel sind. Aus
> Wikipedia: "Grüne Wähler gelten als überdurchschnittlich gebildet (zu 62
> Prozent Abitur oder Fachhochschulreife), haben ein
> überdurchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen (2317 Euro) und sind
> relativ jung (durchschnittlich 38,1 Jahre)."

ich weiss woher Frau Roth her kommt.

Und ja die grünen machen sich hier auch breit. Es gibt leider zu viele 
davon. Meist eben Lehrer, Sozialarbeiter mit gutem Job beim Staat, die 
sonst keine anderen Sorgen machen. Die wohnen meist im schicken Haus in 
Nobelgegend, fettes Auto vor der Tür und haben meist keine andere Sorgen 
als Umwelt usw.
Meist eben Gutmenschen die noch therapeutisches Segeln dem zig fach 
vorbestraften Intensivtäter verschreiben statt das hart durch gegriffen 
wird. Leute die sagen "Du weisste, ich würde an deiner Stelle jetzt 
nicht den Raubüberfall begehen, das finde ich gar nicht so gut duuu"

allerdings hat der Wahlsieg in BaWü auch was mit der Atomkatastrophe in 
Fukushima zu tun. Jedenfalls treiben die die EnBW mit dem blödsinnigen 
Atomausstieg noch in die Pleite. In den Jahren davor spülte die EnBW 
noch Rekordgewinne in die Landeskasse.

Jedenfalls geht es beim Schwabenhass in Berlin um was anderes. Schwabe 
ist dort ein Synonom für leistungsbereiter, beruflich erfolgreicher 
Westdeutscher, der sich schöne Wohnungen im Zentrum kauft und sie schick 
sarniert.

Der Ossi und Berliner möchte lieber in einer schäbigen Altbaubruchbude 
leben und nix arbeiten, findet das dann super schön. Daher hassen die 
eben beruflich erfolgreiche Menschen.

Jedenfalls wenn Linke Aktivisten dort gegen Schwaben hetzen, oder CUD 
Wähler schauen alle nur zu. Wenn man deren Parolen nehmen würde und 
statt "Schwabe" eine andere Minderheit eintragen würde, wäre das, zu 
Recht, Volksverhetzung und in allen Medien.

In Berlin regt man sich lieber auf über beruflich erfolgreiche Menschen 
die die Stadt schöner machen und bei Migrantengewalt wird weg geschaut. 
Das Problem wird idealisiert und wenn ein sehr guter Mann wie Sarrazin 
kommt und auch noch alles statistisch beweisen kann, wird er als Hetzter 
verschriehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Siegfried schrieb:

> Meist eben Gutmenschen

Ich nehme an, man darf dich folgerichtig als Bösmensch bezeichnen.

von Siegfried (Gast)


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A. K. schrieb:
> Siegfried schrieb:
>
>> Meist eben Gutmenschen
>
> Ich nehme an, man darf dich folgerichtrig als Bösmensch bezeichnen.

informiere dich mal was Gutmenschen sind. Dann kennst die Antwort. Das 
sind halt so links-grüne Weicheier, Waschlappen und Sitzpinkler, die 
noch zum Einbrecher sagen "Du nööö, ich finde das aber gar nicht dufte 
und korrekt von Dir dass du mich jetzt ausraubst, auch wenn ich deinen 
sozialen Hintergrund und so voll verstehen kann duuu, kommen wir bilden 
lieber einen Kreis und singen"

mal überspitzt formuliert. Solche linken Waschlappen sind dann auch 
meist zu blöd um beim Chef eine Gehaltserhöhung rauszuhandeln.

von Pirat (Gast)


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A. K. (prx) schrieb:

Siegfried schrieb:

>> Meist eben Gutmenschen

> Ich nehme an, man darf dich folgerichtig als Bösmensch bezeichnen.

Du musst Nachsicht mit ihm haben. Er ist bekennender 
Rechtskonservativer. Also sowas wie der Norbert Geis. Die können halt 
über den eigenen Tellerrand nicht blicken und leben in ihrer Welt voller 
Vorurteilen und Hass gegen alles was irgendwie sozial angehaucht ist. 
Sind halt arme Hanseln ..

von (prx) A. K. (prx)


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Siegfried schrieb:

> informiere dich mal was Gutmenschen sind. Dann kennst die Antwort. Das
> sind halt so links-grüne Weicheier,

Nur waren und sind die BaWü-Grünen summarum nicht links. Die waren im 
Mutterland der Realos seit jeher eher Mitte, wiewohl es darin natürlich 
auch links Gewirkte gibt.

Ebenso hatte BaWü die ersten grünen Oberbürgermeister, mitsamt 
Wiederwahl. Sogar in Stuttgart hatte einstmals nicht viel gefehlt. Sowas 
wird man nicht als eine Gutmensch-Parodie, wie du sie hier vorstellst. 
Denn um das zu werden braucht man auch viele konservative Stimmen.

von Pirat (Gast)


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Die Denkmuster von Rechtskonservativen bewegen sich auf dem 
Intelligenzniveau einer Amöbe. Typische Äußerungen sind solche spassigen 
Sätzchen wie hier

> Der Ossi und Berliner möchte lieber in einer schäbigen Altbaubruchbude
> leben und nix arbeiten,

Früher haben solche Kerle meist dem Neger die Banane als 
Hauptnahrungsmittel zugeschrieben und sich dabei die Bierwampe vor 
Lachen gehalten. Das trauen sie sich aber heutzutage nicht mehr. Da muss 
dann der "Ossi", "die Linke" oder eine Claudia Roth als Feindbild 
herhalten ..

von Melkkuh (Gast)


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Liebe Kollegen,

ich befürchte dass ihr unserem armen Studenten genau das bild unseres 
berufsstandes vermittelt habt, vor dem er sich so fürchtet...

von Pirat (Gast)


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A. K. (prx) schrieb:

> .. Ebenso hatte BaWü die ersten grünen Oberbürgermeister, mitsamt
> Wiederwahl.

Und ein Boris Palmer macht einen hervorragenden Job. Ich habe ihn ein 
paar mal bei Geißlers S21' Stresstests erlebt und muss sagen, 
Hochachtung! Den Mathematiker hat man ihm angemerkt. ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Pirat schrieb:

> Du musst Nachsicht mit ihm haben. Er ist bekennender
> Rechtskonservativer. Also sowas wie der Norbert Geis. Die können halt
> über den eigenen Tellerrand nicht blicken und leben in ihrer Welt voller
> Vorurteilen und Hass gegen alles was irgendwie sozial angehaucht ist.

Du machst den gleichen Fehler wie er. Jemanden mit der Begründung 
missachten, dass er rechtskonservativ ist. Er macht es andersrum. So hat 
jeder seine Parodie eines Gegners im Kopf und macht es sich in diesem 
Weltbild gemütlich.

Natürlich oute ich mich mit der Toleranz anders Denkender gegenüber als 
Gutmensch. Aber damit kann ich leben. Ja, ich weiss was das oft heisst, 
aber ich definiere mir den Begriff einfach ein wenig neu und verspotte 
dann jene, die diesen Begriff als Kampfbegriff verwenden und die 
generell die Toleranz kleinschreiben, eben als Bösmensch.

von Pirat (Gast)


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A. K. (prx) schrieb:

Pirat schrieb:

>> Du musst Nachsicht mit ihm haben. Er ist bekennender
>> Rechtskonservativer. Also sowas wie der Norbert Geis. Die können halt
>> über den eigenen Tellerrand nicht blicken und leben in ihrer Welt voller
>> Vorurteilen und Hass gegen alles was irgendwie sozial angehaucht ist.

> Du machst den gleichen Fehler wie er. Jemanden mit der Begründung
> missachten, dass er rechtskonservativ ist. Er macht es andersrum. So hat
> jeder seine Parodie eines Gegners im Kopf und macht es sich in diesem
> Weltbild gemütlich.

Streng genommen habe ich damit dem Norbert Geis sogar unrecht getan. Die 
Leute in diesen Spitzenämtern sind nämlich in der Regel viel besser als 
sich das viele vorstellen. Aber jetzt halte ich dir mal einen (kleinen) 
Fehler vor. Du hebst mit deinem Absatz von eben das unsägliche Gesabbel 
von Siegfried auf eine ernste Ebene wo es nicht hingehört! Wenn jemand 
hier anfängt die Leute einzuteilen wie Siegfried das macht in 
"Gutmenschen", "Ossis", "Arbeitsfaule", "Minderleister", sogar angeblich 
NPD'ler, weil man (ich) das Thema Entlohnung von Zuwanderern im 
Ingenieursgewerbe andiskutiert habe, dann ist jedwege vernünftige 
Diskussion geplatzt. Dann bleibt nur noch dem Kerl seine eigenen Phrasen 
um die Ohren zu hauen. Man muss den Leuten eben auf Augenhöhe begegnen 
und wenn einer Anfängt wie Siegfried, dann zeige ich ihm auf, wie seines 
gleichen früher über Neger gewurteilt habem. Letzteres habe ich übrigens 
noch gut im Ohr (real!).

von (prx) A. K. (prx)


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Pirat schrieb:

> Man muss den Leuten eben auf Augenhöhe begegnen

Genau das habe ich bei verunglimpfender Sprache auf eher niedrigem 
Niveau eben nicht vor. Spott liegt mir mehr als Schimpfkanonaden.

von (prx) A. K. (prx)


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Pirat schrieb:

> Früher haben solche Kerle meist dem Neger die Banane als
> Hauptnahrungsmittel zugeschrieben

Wobei mir zur Banane eher "Otto Schily und die Ossis" einfällt. Das Bild 
war zwar sakrisch bös, aber genial. ;-)

von Pirat (Gast)


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A. K. (prx) schrieb:

> Natürlich oute ich mich mit der Toleranz anders Denkender gegenüber als
> Gutmensch. Aber damit kann ich leben. Ja, ich weiss was das oft heisst,
> aber ich definiere mir den Begriff einfach ein wenig neu und verspotte
> dann jene, die diesen Begriff als Kampfbegriff verwenden und die
> generell die Toleranz kleinschreiben, eben als Bösmensch.

Tja, wir legen unseren Spott eben alle verschieden an. Bekennende 
Rechtskonservative (die Extremen darunter) leben eben noch heute in 
ihrem Kalter-Krieg-Weltbild, wo alles was am Kapitalismus krittelte 
spontan (ohne Nachzudenken) als Kommunist verschrien wurde. Schau dir 
mal die Republikaner in USA an. Für diese wirtschaftshörigen Knechte ist 
good old Germany ein sozialistisch ausgerichtetes Land, schon alleine 
weil alle Bürger hierzulande eine Krankenversichrung haben. Glaubst du 
diese indoktrienierten Typen kannst du mit gutmenschartigen Argumenten 
überzeugen? Die kriegst du nur beim Argument "Schadet der Wirtschaft" 
oder "kostet Arbeitsplätze" oder "bedroht die Freiheit". Was anderes 
kennen die nicht.

von Pirat (Gast)


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A. K. (prx)

> Spott liegt mir mehr als Schimpfkanonaden.

Ist doch Spott. Ist halt anders verpackt.

Pirat schrieb:

>> Früher haben solche Kerle meist dem Neger die Banane als
>> Hauptnahrungsmittel zugeschrieben

> Wobei mir zur Banane eher "Otto Schily und die Ossis" einfällt. Das Bild
> war zwar sakrisch bös, aber genial. ;-)

Ich muss da immer an die Titanic denken. "Zonen Gabi: Meine erste 
Banane".

:-)

von (prx) A. K. (prx)


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Pirat schrieb:

> Schau dir
> mal die Republikaner in USA an. Für diese wirtschaftshörigen Knechte ist
> good old Germany ein sozialistisch ausgerichtetes Land, schon alleine
> weil alle Bürger hierzulande eine Krankenversichrung haben.

Die in Lederhose rumlaufen und Schuhplattler tanzen, wodurch ein 
wunderschönes Bild echt bayrischer Sozialisten entsteht ;-).

Aber die Probleme der USA liegen weniger in solchen seltsamen Ansichten, 
sondern in der über 2 Jahrzehnte gewachsenen Kompromissunfähigkeit eines 
Staates, der in voller Absicht der Verfassungsväter meisten nur per 
Kompromiss regiert werden kann. Das Problem sind also nicht die schrägen 
Ansichten, sondern die Unfähigkeit, überhaupt noch miteinander reden zu 
können.

von (prx) A. K. (prx)


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von Pirat (Gast)


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Sag es anders A. K. (prx), die Republikaner in USA haben mit ihrem Geist 
(-igen Einfluss oder besser Ausfluss ;)) seit Ronald Reagen die Bürger 
vergiftet. Natürlich nicht alle, aber viel zu viele. Das Land ist extrem 
mit Schulden überfrachtet und alles was den Reps dort einfällt ist das 
(eh schon kaum vorhandene) Soziale als einer der Hauptursachen 
auszumachen. Wenn die dort nicht ihre Charitykultur hätten wäre das Land 
was die Not vieler Bürger betrifft noch übler dran. Den Schuldenkrisen 
der Länder stehen gigantische Vermögenswerte eines jeweils geringen 
Anteils der jeweiligen Bevölkerungen gegenüber. Diskutiert wird aber 
immer nur über die Schulden. Die Schulden der einen sind aber die 
Vermögen der anderen. Rechtskonservative erklären diesen wichtigen 
Aspekt regelmäßig zum Tabu, durch Marginalisierung ("die paar Reichen 
können DIE Schulden doch nicht wuppen"), durch Angst vor Sozialismus, 
durch Verhätschelung dieser Schicht ("nicht die Reichen außer Landes 
treiben") und durch angeblich nciht lösbare verwaltungstechnische 
Probleme ("kommen wir nicht ran; Vermögenswerte lassen sich nicht 
auseinanderdividieren"). All das verdanken wir einer gut wirkenden, 
nahezu unsichtbaren Lobby, die ihre schützende Hand über diejenigen 
hält, die an UNS ALLE einen Schuldanspruch in Höhe der laufenden, 
aufzubringenden Zinsen richtet, die das Zinseszinsmodell befeuert.

von Siegfried (Gast)


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@ Pirat : ich will nicht falsch verstanden werden. Die Amis würden mich 
als "liberal" bezeichnen. Ich bin FÜR eine Krankenversicherung für alle 
und finde unseren Sozialstaat im Grunde auch in Ordnung, nur einige 
Auswüchse daran mag ich nicht.

Ich bin eigentlich sogar SPD Anhänger, insbesonderer der Agenda 2010.

Leider wendet sich die SPD davon ab. Auch die CDU mag ich nicht 
besonders, aber gut wenn soll man sonst als konservativer wählen ? die 
Sarrazin Debatte hätte die CDU super nutzen können, statt gegen ihn zu 
hetzen !

die Bevölkerung nämlich gab ihm Recht !

von (prx) A. K. (prx)


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Pirat schrieb:

> Sag es anders A. K. (prx), die Republikaner in USA haben mit ihrem Geist
> (-igen Einfluss oder besser Ausfluss ;)) seit Ronald Reagen die Bürger
> vergiftet.

Es ist etwas unfair, das Reagan in die Schuhe zu schieben. Der hatte 
zwar eine rabiate Rhetorik, war aber Kompromissen gegenüber keineswegs 
abgeneigt. Von den heutigen Reps würde der glatt aus der Partei geekelt, 
auch wenn sie ihn als Säulenheiligen verehren. Die späteren Reps haben 
freilich eher seine Sprache als seine Politik zum Vorbild genommen, 
zumal ihnen Clinton eine Nase drehte und mit moderat rechter Politik 
Erfolg hatte. Was die Reps, zwecks Abgrenzung, weit nach rechts trieb.

von (prx) A. K. (prx)


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Siegfried schrieb:

> @ Pirat : ich will nicht falsch verstanden werden. Die Amis würden mich
> als "liberal" bezeichnen.

Kunststück. Das trifft auf mindestens 90% aller Deutschen zu.

von LW84 (Gast)


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Eine interessante Diskussion, danke an dieser Stelle an den TE! Neulich 
hörte ich hier im Hause von neu eingezogenen Erstsemestern (WIngs. und 
Maschinenbau), dass diesen jungen Herren - es sind meistens Herren - 
schon am ersten Tag von einem der zuständigen Professoren eingebläut 
wurde, welcher unfassbar geistreichen "Elite" sie sich nun zugehörig 
fühlen dürften (und natürlich das übliche "schauen Sie einmal links, 
schauen Sie rechts..."). Die "Elite" beschallte ihren Einzug mit 
Ballermann-"Musik" und auf der dazugehörigen Feier hätten 
politisch-gesellschaftliche Gesprächsthemen nur für Verwunderung 
gesorgt.

Da ich aus einer dieser süddeutschen Kleinstädte mit FH stamme 
(allerdings durch mein Studium flüchten konnte), kommt mir der vom TE 
angesprochene Typus Student auch recht bekannt vor. So ist es dort etwa 
kein Geheimnis, dass die meisten Studierenden aus einem Umkreis von 20 
Kilometern stammen und zuhause bei Mutti wohnen. Man kennt sich schon 
von den weiterführenden Schulen und selbst Auslandssemester werden "im 
Rudel" absolviert. Die örtliche Industrie hat sich sich mit der 
betreffenden FH eine Art Ausbildungsstätte für brave, angepasste 
Studierende geschaffen. Praktisch, denn dafür kommt ja auch noch die 
öffentliche Hand auf.

Sicherlich, viele hier im Thread angesprochenen Phänomene hängen eng mit 
dem unsäglichen BA/MA-System zusammen, dem "Bulimie-Lernen", einer 
zunehmend desinteressierten Jugend und wirtschaftlichen (Fehl-) 
Entwicklungen. Aber, und das ist schon recht seltsam, der Nachwuchs in 
technischen Fächern ist auffällig von sich überzeugt und muss durch 
nicht selten an Peinlichkeit grenzende Überheblichkeit scheinbar 
vorhandene Komplexe kompensieren. Dazu kommt dann noch eine extrem 
unkritische Haltung und diese typische Untertanenmentalität. Es sind 
aber weniger die sog. "Nerds" und Co., die diese Geisteshaltung an den 
Tag legen, sondern diejenigen welche schon in der Schule eher zu den 
Alphatierchen gezählt haben.

Die Studienmotivation bei den betreffenden Studierenden ist dann auch 
kein wirkliches Interesse an den Dingen, kein Wille zum Verständnis / 
Erkenntnis oder gar der Wunsch, die Welt bzw. unsere Zivilisation 
voranzubringen, sondern der Porsche mit 30 und andere  repräsentative 
Konsumgüter. Leider wird genau dieser Studierendentypus, 
selbstverständlich auch in BWL und Co., auf dem Arbeitsmarkt momentan 
fürstlich belohnt - zumindest im Vergleich zu anderen Studienrichtungen.

Als Absolvent eines geisteswissenschaftlichen Faches bin ich hier 
wahrscheinlich der Exot. Ich fühle mich nicht intelligenter als etwa ein 
Wirtschaftsingenieur o.ä. - allerdings auch nicht viel dümmer. Umgekehrt 
ist dann schon immer wieder erstaunlich, wie abwertend so manch ein 
Studierender entsprechender techn. Fachrichtungen insbesondere auf 
Geisteswissenschaftler reagiert. Hier und da bröckelt die Fassade der 
selbsternannten Intelligenzbestien dann allerdings gewaltig. Beispiel 
Klausur im Zuge einer Ringvorlesung mit der örtlichen TU: Viele 
Nachwuchsingenieure und Informatiker hatten offenbar ein Problem, in 
ganzen, ausformulierten Sätzen zu antworten. Die richtigen Stichworte 
durften sie aber während der Klausur fröhlich aus mitgebrachten 
Unterlagen abpinseln, was einen Kommilitone und mich doch etwas 
erstaunte. Wohlgemerkt: Diese Ringvorlesung handelte nicht von einer 
technischen, sondern von einer sozialwissenschaftlichen Thematik. 
Kürzlich war auch in den Medien zu vernehmen, dass etwa das 
Mathematikverständnis und die dementsprechend positiven wie negativen 
Erfahrungen mit diesem Fach nach neuesten Studien auf Interesse an 
Zahlen und mathematischen Vorgängen beruhen - "Begabung" und Intelligenz 
spielen eine untergeordnete Rolle.

Um mich nicht falsch zu verstehen: Ich habe vor vielen 
ingenieurswissenschaftlichen Leistungen größten Respekt und natürlich 
profitiere ich von der Nutzung derselbigen. Ein stiller, kauziger, aber 
kompetenter Ingenieur ist mir zudem tausend Mal lieber, als ein 
großspuriger Management-Irgendwas der nach dem Motto "100 Prozent 
Überzeugungskraft bei voller Ahnungslosigkeit" agiert. Dieses Motto habe 
ich allerdings gerade auch schon im Kreise von 
Wirtschaftsingenieursstudenten öfter vernommen. Jedenfalls wäre es vlt. 
hilfreich, wenn der Nachwuchs in MINT-Fächern den Ingenieurs-Nimbus und 
das "Elite"-Denken hinterfragen würde. Ich befürchte aber fast, dass 
diese Geisteshaltung bewusst provoziert wird - auch in anderen 
Fachrichtungen - und sich in der sog. "Leistungsgesellschaft" voller 
Konkurrenzdruck immer mehr verfestigt.

von Anrheiner (Gast)


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Cool, den Beitrag Nummer 111 exakt zur Fassenacht zu posten! Die 
restlichen Postings kamen ja bereits vor sieben Monaten herein, verteilt 
über einen Zeitraum von zwei Tagen...

Beeindruckend, dass ich in dem aussergewöhnlich langen Beitrag nicht 
einen einzigen Rechtschreibfehler entdecken konnte! Jedenfalls nach dem 
ersten darüberlesen. Das kriegen in diesem hauptsächlich von MINT-Leuten 
frequentierten Forum nur sehr wenige hin. Aber auch viele junge 
Studenten oder sogar Absolventen aus den Geisteswissenschaften haben oft 
grausame Defizite hinsichtlich ihrer Rechtschreibung.

So, jetzt wird erstmal gefeiert. Frühestens ab Aschermittwoch setze ich 
mich auch mit dem Inhalt des Beitrags auseinander.

von Ing-Ing (Gast)


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Student schrieb:
> Wenn die Mitstudenten im Arbeitsleben genauso sind, dann sieht das doch
> im Endeffekt so aus, dass jeder vor seinem PC sitzt, nur so wenig
> spricht wie irgendwie möglich und darauf wartet dass das Leben
> irgendwann besser wird (BWL im nächsten Leben).
> Auch der Umgangston in diesem Forum spricht irgendwo für sich.

Da ist schon etwas wahres dran. Das sind auch genau die Leute die sich 
dann in den Gehaltsthreads beschweren, dass andere den großen Reibach 
machen, während sie doch technisch viel komplexere Probleme 
(erfolgreich) bearbeiten.

Nur wem nützt das, wenn man es nicht den richtigen Leuten kommunizieren 
kann? Bzw. sich von denen so fern wie irgendwie nur möglich hält...

von Hoeher Stapel (Gast)


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Wie sollte man den Jungwuch an Ingenieuren denn motivieren ?

Es gibt die Geisteswisenschaftler, die studieren irgendwas lockeres um 
Zeit vorbeigehen zu lassen bis sie die Firma vom Papa uebernehmen 
koennen.

Dann gibt es andere die bringen's nicht fuer Ingenieur, waehlen was das 
zum kompensieren richtig Kohle bringt, zB Medizinmann, aeh Mediziner 
oder Aufwiegler, aeh, Jurist.

Bei den Ingenieuren genuegt es irgendwas diffuses von Elite zu 
schwafeln, und die rackern sich 8 bis 5 fuer mageres Entgelt ab.

von Duplo (Gast)


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Ing-Ing schrieb:
> Da ist schon etwas wahres dran. Das sind auch genau die Leute die sich
> dann in den Gehaltsthreads beschweren, dass andere den großen Reibach
> machen, während sie doch technisch viel komplexere Probleme
> (erfolgreich) bearbeiten.

Wenn du im Tarif bist, dann kannst du auch still sein. Der Arbeitsplatz 
ist mit einer bestimmten Stufe bewertet und fertig.
Das Dilemma fängt dort an, wo kein Tarif ist und das Gehalt ausgehandelt 
werden muss.

von Jegr (Gast)


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Was ich hier immer wieder lese, "Ingenieure haben nicht so viel Ahnung 
von Mathematik / Physik, wie Mathematiker und Physiker". "Es werden 
Lösungen auswendig gelernt" etc. pp.

Ich kann dazu nur eins sagen:

Engineering is the mystery about gettings things done !

Wenn ihr in die Grundlagenforschung wollt, dann überdenkt euer Studium 
und den Schritt auch noch in die freie Wirtschaft zu gehen.

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