Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Buck Wandler - Ausgangsfilter


von S------- R. (simonr)


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Hallo zusammen !

Es geht um einen Step Down Wandler.
Kurz zusammengefasst:
Forced Continuous Mode im Synchronbetrieb (Mosfet statt Schottky)
Controller: LTC3891
Momentan: 15V IN; 5V OUT @ 5A
Frequenz bei etwa 680kHz weil Kapazitäten klein bleiben müssen bedingt 
durch wenig Platz. Schaltverluste nehme ich in Kauf.

Plan: http://www.imagenetz.de/img.php?file=61367ab0de.jpg

Jetzt zur eigentlichen Sache: Der Ripple soll möglichst gering sein.
Ich habe jetzt mal nach der normalen Filterung noch einen Parallel und 
Serienresonanzkreis eingefügt welcher auf die Grundfrequenz abgestimmt 
ist. Das funktioniert eigentlich gut wie man den Bildern entnehmen kann. 
Aber im Internet finde ich dazu nichts, wirklich 0,0. Man scheint diesen 
Weg also nicht zu verfolgen. Woran liegt das ? Ergeben sich etwas 
Stabilitätsprobleme oder so ? Das Ding muss stabil laufen, wäre sonst 
recht schlecht :-)

Hier die Bilder der Simulation, die wichtige Ausgangsspannung ist blau.

http://www.imagenetz.de/img.php?file=a7194c54f8.jpg
http://www.imagenetz.de/img.php?file=76124225b1.jpg

Auf relevante ANtworten freue ich mich sehr :-)
Gruß, Simon

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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s------- r-------- schrieb:
> Man scheint diesen Weg also nicht zu verfolgen. Woran liegt das ?
Nein, es ist einfach so, dass 99% der Anderen die Welligkeit der 
ungefilterten Spannung locker ausreicht. Warum brauchst du weniger?

> Man scheint diesen Weg also nicht zu verfolgen. Woran liegt das ?
Seis drum: Filter mit Spulen brauchen viel Platz und kosten viel Geld.

> Man scheint diesen Weg also nicht zu verfolgen. Woran liegt das ?
Woher bekommst du eine Spule mit 54,8nH? Bei 20% Toleranz guckt man sich 
da in der Branche noch nicht schräg an...

> 15V IN; 5V OUT @ 5A
Nicht vergessen: du kannst mit dem Layout ganz, ganz locker den 
schönen kleinen simulierten Ripple versaubeuteln...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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s------- r-------- schrieb:
> Das funktioniert eigentlich gut wie man den Bildern entnehmen kann.

Soweit die Theorie der Simulation ... Kriterium der Wahrheit ist die
Praxis.  Allein die Tatsache, dass man den Schwingkreis ja irgendwie
einstellbar machen müsste (aufgrund der unausweichlichen Toleranzen,
insbesondere bei den Induktivitäten, aber auch beim IC selbst) macht
die Sache schon reichlich unhandlich.  Ob die Frequenz des IC über
Schwankungen der Eingangsspannung und Umgebungstemperatur denn
hinreichend konstant ist?  Das Datenblatt macht diesbezüglich
keinerlei Versprechungen.

Schaltpläne und Simulationsergebnisse bitte als PNG statt als JPEG
(siehe Bildformate), und dann besser hier anhängen statt auf
irgendeinem lahmen Bilderhoster abwerfen.

von S------- R. (simonr)


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Hallo,
Danke für die flotte Antwort.

Das war grundsätzlich nur eine Idee. Wahrscheinlich ist der Ripple auch 
so bereits harmlos für die nachfolgenden Komponenten. Da werde ich mal 
genauer nachfragen.
Was ich allerdings weiss, ist dass man möglichst auf Elkos und Tantal 
verzichten muss. Das ding wird eingebaut und soll dann lange 
funktionieren. (und nicht brennen [Tantal!]) Also möglichst nur 
keramische C's.
Bereits das macht Probleme, da sich bei 50µ am Ausgang bereits seltsame 
Einschwingvorgänge im Drosselstrom zeigen wie man hier sieht: (Strom ist 
wieder blau)

50µ: http://www.imagenetz.de/img.php?file=55e3cfdead.jpg
200µ: http://www.imagenetz.de/img.php?file=405ac16e71.jpg

Auch hier fehlt mir die Erfahrung ob dieses "startup" Problem wirklich 
eins ist und man das vermeiden sollte.

> Seis drum: Filter mit Spulen brauchen viel Platz und kosten viel Geld.
> Woher bekommst du eine Spule mit 54,8nH?
Zugegeben, das ist ein Problem. Allerdings kann man die Frequenz in 
einen Bereich mit leicht verfügbaren Bauteilen schieben. Die Toleranz 
von L, gerade wenn da 0-5A durchfließen ist aber natürlich ein Problem.

> Nicht vergessen: du kannst mit dem Layout ganz, ganz locker den
> schönen kleinen simulierten Ripple versaubeuteln...
Ohja..da sagst du was. Das ganze wird mit Altium dann gemacht und liegt 
noch vor mir. Guter Hinweis....

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
>> Schaltpläne und Simulationsergebnisse bitte als PNG statt als JPEG
>> (siehe Bildformate), und dann besser hier anhängen statt auf
>> irgendeinem lahmen Bilderhoster abwerfen.
Naja, ein Versuch wars wert...
s------- r-------- schrieb:
> 50µ: http://www.imagenetz.de/img.php?file=55e3cfdead.jpg
> 200µ: http://www.imagenetz.de/img.php?file=405ac16e71.jpg


> Bereits das macht Probleme, da sich bei 50µ am Ausgang bereits seltsame
> Einschwingvorgänge im Drosselstrom zeigen wie man hier sieht: (Strom ist
> wieder blau)
Das wird in der Praxis wieder ganz anders aussehen, denn dort hast du 
sicher keine niederimpedante (kapazitiv, induktiv und resistiv) 
Stromsenke als Last.

von S------- R. (simonr)


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Hallo !
Sorry ;-) Ich hatte deinen Beitrag noch nicht gelesen als ich den 
anderen abschickte. Wird in Zukunft vermieden und so gemacht wie du das 
beschrieben hast, danke.

Ja, das ist nur eine Simulation trotzdem kann man sich da mal grob dran 
orientiren.

Jetzt muss ich erstmal da durch: 
http://www.ti.com/lit/ml/slup233/slup233.pdf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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s------- r-------- schrieb:
> Was ich allerdings weiss, ist dass man möglichst auf Elkos und Tantal
> verzichten muss. Das ding wird eingebaut und soll dann lange
> funktionieren. (und nicht brennen [Tantal!]) Also möglichst nur
> keramische C's.

Davon abgesehen, dass ich heutzutage keramischen Cs auch den Vorzug
geben würde, warum sollten Tantal-Elkos mir nichts, dir nichts,
abbrennen?  Willst du das Gerät 100mal in der Sekunde ein- und
ausschalten?  Soweit ich weiß, sind harte Spannungssprünge das
einzige, was denen zusetzt, aber die hat man am Ausgang eines
Schaltreglers ohnehin kaum (höchstens am Eingang, beim Einschalten).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Soweit ich weiß, sind harte Spannungssprünge das
> einzige, was denen zusetzt, aber die hat man am Ausgang eines
> Schaltreglers ohnehin kaum (höchstens am Eingang, beim Einschalten).
10V Tantals bringt der verpolte Betrieb mit 3,3V früher oder später auch 
um....  :-(

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar Miller schrieb:
> 10V Tantals bringt der verpolte Betrieb mit 3,3V früher oder später auch
> um....  :-(

Gut gut, aber der verpolte Betrieb dürfte den LTC3891 bereits
deutlich früher in die ewigen Jagdgründe befördern. ;-)

von Georg W. (gaestle)


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Lothar Miller schrieb:
>
>> Man scheint diesen Weg also nicht zu verfolgen. Woran liegt das ?
> Seis drum: Filter mit Spulen brauchen viel Platz und kosten viel Geld.
>
Normalerweise findet man an dieser Stelle ein Pi-Filter. Das braucht nur 
eine Induktivität.
Die Kerkos in dem von dir benötigten Wertebereich weisen eine 
Abhängigkeit der Kapazität von der angelegten Spannung und der 
Temperatur auf. Da fehlen schnell mal 20% der Nennkapazität. Sie sind 
also nicht unbedingt einfacher in der Auslegung wie 
Tantal-Kondensatoren.

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