Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Feste Stelle und Freiberufler


von Martin (Gast)


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Hallo,

ich arbeite als HW Entwickler in einer festen Stelle, gestern habe ich 
einen Anruf von meinem alten Chef (bei meiner letzten (kleinen) Firma) 
bekommen und mich gefragt ob ich Interesse habe, parallel zu meiner 
festen Stelle, meine alten Projekte weiter zu entwickeln und an neuen 
Projekten mitzuarbeiten, von Zuhause und als freiberufler.

Das Geld kann ich gut gebrauchen, aber bis jetzt war ich nur in festen 
STellen beschäftigt, daher ein paar Fragen an euch:
- Hat das Angebot eher Nachteile als Vorteile?
- Wie sieht es aus mit den Steuern, RV, KV aus?
- Worauf muss bei dem Angebot achten?

Danke

von Ein Freund (Gast)


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Martin schrieb:
> Das Geld kann ich gut gebrauchen,

Wenn Du so naiv an die Sache herangehst wirst Du auf jeden Fall viel 
Spaß (= Zeit + Geld) mit irgendwelchen Ämtern und Berufsverbänden haben.

Martin schrieb:
> - Worauf muss bei dem Angebot achten?
Daß noch so viel übrig bleibt daß bei dem gesamten Zeitaufwand für die 
Bürokratie immer noch ein guter Stundenlohn herauskommt.

Dein jetziger Arbeitgeber wird ebenfalls sehr begeistert sein daß sein 
ganzes Know How zum Mitbewerber abfließt. Nebentätigkeiten mußt du 
sicher melden. Als Arbeitgeber muß er darauf achten daß Du insgesamt 
nicht mehr als 48 Wochenstunden (im Durchschnitt) arbeitest.

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Ein Freund schrieb:
> Nebentätigkeiten mußt du
> sicher melden.

Das ist die grösste Hürde. Rechtlich muss er es genehmigen, wenn Deine 
Arbeit nicht beeinträchtig wird. Ob er das dann so sieht ist eine andere 
Sache.

Ich würde die Finger davon lassen, weil Du dann einen 
Haufenabrechungsaufwand mit der Steuer haben wirst, bei wenig Gewinn. 
Effektiver ist es, wenn Du ein paar Überstunden in Deiner Firma machst.

Oder du wirst ganz selbständig. Dann ist der overhead, den die S. mit 
sich bringt wieder gegenfinanziert.

von bh (Gast)


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M. Kluth schrieb:

> Ich würde die Finger davon lassen, weil Du dann einen
> Haufenabrechungsaufwand mit der Steuer haben wirst, bei wenig Gewinn.
> Effektiver ist es, wenn Du ein paar Überstunden in Deiner Firma machst.
> Oder du wirst ganz selbständig. Dann ist der overhead, den die S. mit
> sich bringt wieder gegenfinanziert.
So sehe ich das auch. Entweder ganz oder gar nicht.

von Anton (Gast)


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Festangestellt mit "Nebenjob" auf dem gleichen Gebiet.
Da wird sich Dein Chef freuen, genehmigen lassen mußt
Du den Job. Erlauben muß es Dein Chef nicht, der findet
sicher eine juristisch einwandfreie Begründung.

Anders sähe die Sache aus wenn Dein Nebenjob überhaupt
nichts mit Deinem Hauptjob zu hätte. z.B. Gemüse züchten.

An sonsten mach Dich selbständig. Ist aber auch nicht so
lustig für zwei Kunden zu arbeiten, die Wettbewerber sind
und wissen daß Du für beide arbeitest, aber das wird
wenn man gemerkt hat daß Du "dichthälst" voll akzeptiert.
(Eigene Erfahrung)

von Unwissender (Gast)


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Ich würde mir an deiner Stelle mal überlegen, was das Angebot deines 
Ex-Chefs eigentlich für dich und v.a. ihn bringen soll.

Da steckt doch mehr dahinter, als nur dass du damals vllt. sehr gut und 
loyal warst.

Ergründe mal die waren Ursachen, was da in der ehemaligen Firma im Argen 
liegt.

So fangen meist die größten beruflichen Probleme an, wenn du das nicht 
jetzt schon erkennst, und nur ans Geld denkst, hast du schon verloren.

Und die Ratschläge mit selbstständig machen, die sollten erst dann 
überlegt werden, wenn du absolute Klarheit über den ganzen Vorgang 
diesseits und jenseits deines sicheren Jobs hast.

Da steckt doch mehr dahinter als nur der fromme Wunsch deines Ex-Chefs.

Der ganze Kram mit der Gewerbeanmeldung ist eigentl. Pinuts gegen die 
Aufgabe eines Angestelltenverhältnisses.

Entweder man weiß worauf man sich einläßt, und zieht das auch kosequent 
dann durch, oder man überlegt wie man da am Besten wieder raus kommt.

Irgdenwer hat ja an dir ein Interesse, oder an deiner jetzigen Position!

von (prx) A. K. (prx)


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Martin schrieb:

> festen Stelle, meine alten Projekte weiter zu entwickeln und an neuen
> Projekten mitzuarbeiten, von Zuhause und als freiberufler.

Können Interessenkonflikte zwischen den Jobs entstehen, fachlicher Natur 
und hinsichtlich der Belastung? Dann - aber m.W. auch nur dann - kann 
der Arbeitgeber es untersagen. Oft finden sich Einschränkungen im 
Arbeitsvertrag, aber die müssen nicht unbedingt rechtmässig sein.

Für die Einstufung als freiberufliche Tätigkeit gibt es gewisse Regeln. 
Voraussetzung sind bestimmte Tätigkeiten und Ausbildungsabschlüsse. 
Informiere dich über den Unterschied zwischen freiberuflich und 
gewerblich. Es kann erforderlich sein, eine Einstufung als Freiberufler 
gegenüber dem Finanzamt konkret zu begründen, andernfalls sie dich 
unabhängig von deiner Angabe implizit als gewerblich einstufen können.

Über Folgen bei Versicherungen informieren sinnvollerweise ebendiese.

Versteuert wird das natürlich auch. Klarerweise bei der Ekst. Aber es 
kann auch Umsatzsteuer und Gewerbesteuer anfallen. Freiberuflich ist das 
aber nicht allzu kompliziert.

von Sepp (Gast)


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Vorschlag:

Mach doch einen Nebenjob bei deiner Ex-Firma!
z.B. auf 400 EUR Basis, wenn möglich!

P.S.: Ob das Sinn macht, musst Du entscheiden!

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