Hi, ich habe nun das erste mal 2 Platinen soweit hinbekommen, dass ich sie auch bestücken kann. Zufrieden mit dem Ergebnis bin ich noch nicht und erhoffe mir daher ein paar Tips. - Layout auf Reichelt-Papier gedruckt mit HP Laserjet 1200. - Platine mit schwarzer Seite eines Küchenschwamms gereinigt/aufgerauht, dann mit Nitrouniversalverdünnung entfettet (Acceton habe ich nicht und ist im Baumarkt ja sündhaft teuer....) - A4 Laminator, ca. 170°C mit eigener Regelung, ca. 10x durchlaufen lassen - Ätzen mit NaPs in einer Schale, ringsum ein durchlöcherter Aquarium-Schlauch für die Belüftung, unten drunter 1-2 Kerzen, Wassertemperatur 35-50°C. Problem 1: Masseflächen werden löchrig. Anscheinend spart der Drucker hier Toner. Versuche, mehr Toner drucken zu lassen, waren nicht erfolgreich. Die Leiterbahnen hingegen werden gut gedruckt. Problem 2: Doppelseitige Platinen bekomme ich auch mit der "Taschenmethode" nicht exakt Deckungsgleich, der Laminator scheint das Papier etwas weg zu ziehen. Problem 3: Nach dem Transfer lässt sich das Papier am besten in sehr warmem/heißem Wasser lösen. Egal ob Finger oder Zahnbürste: Wenn ich die Kupferbahnen vom Papier befreien will, reibe ich den anderen Toner wieder ab. War der Laminator vielleicht nicht heiß genug? Problem bzw. Frage 4: Ätzlösung ist verbraucht. Kann ich einfach NaPs nachschütten, oder ist die Lösung gesättigt und mehr NaPs hilft nicht? Ich habe eine gebrauchte Lösung, in die ich NaPs gegeben habe, die aber trotzdem nicht ätzt. Kann ich damit durch Zugabe von Wasser und NaPs noch etwas anfangen? Frage 5: Wie ist die Haltbarkeit? Macht es Sinn, die Lösung aufzuheben? Funktioniert auch altes, geklumptes NaPs? Frage 6: Was sollte ich nach dem Ätzen machen, wenn ich die Platine nicht sofort löten will und um die etwas löchrichgen Masseflächen zu schließen und zu sehr angefressene Leiterbahnen zu retten? Verzinnen mit Fitting-Lot, irgend ein Lack aus der Sprühdose? Danke für Eure Antworten! Gruß, Chris
Also das mit einem normalen Laserdrucker zu machen ist vielleicht nicht die beste Idee. Wenn man sich das unter einem Mikroskop ansieht, so ist eine schwarze Fläche niemals wirklich "gefüllt", sondern ist einfach ein Haufen Punkte.
Zu 1: Drucker-Einstellungen durch-probieren, versuch mal anderes Papier. Hört sich doof an, aber auch die Reichelt-Kataloge sind vom Papier her nicht immer 100% gleich. Ausserdem spielt das Wetter eine Rolle und die Mond-Phase ... :P Ehrlich: lange probieren, irgendwann klappt es. Zu Problem 3: Ja, es sieht so aus, als sei der Laminator nicht heiss genug. Bei mir ist der Toner "untrennbar" mit dem Kupfer verbunden. Ich benutze übrigens ein Bügeleisen und Alu-Folie anstatt einem Laminator. - Das hilft auch etwas bei Problem 2, welches ich aber auch nie ganz gelöst habe. Zu den anderen Sachen kann ich nichts sagen, da ich Eisen-III-Chlorid benutze
Chris schrieb: > Problem 1: Masseflächen werden löchrig. Anscheinend spart der Drucker > hier Toner. Versuche, mehr Toner drucken zu lassen, waren nicht > erfolgreich. Die Leiterbahnen hingegen werden gut gedruckt. Dieses Problem konnte ich durch die Verwendung von Transparentfolie verringern, aber nicht verhindern. Ich habe sehr gerne die gesamten Masseflächen mit einem Eddig übergemalt. Chris schrieb: > Problem 2: Doppelseitige Platinen bekomme ich auch mit der > "Taschenmethode" nicht exakt Deckungsgleich, der Laminator scheint das > Papier etwas weg zu ziehen. Stelle ich mir sehr schwer vor die sauber hin zu bekommen, da du sehr schlecht sehen kannst ob deine Tasche überhaupt 100% ist. Chris schrieb: > Problem 3: Nach dem Transfer lässt sich das Papier am besten in sehr > warmem/heißem Wasser lösen. Egal ob Finger oder Zahnbürste: Wenn ich die > Kupferbahnen vom Papier befreien will, reibe ich den anderen Toner > wieder ab. War der Laminator vielleicht nicht heiß genug? Als ich diese Methode mal versucht hatte nahm ich auch unteranderem Reicheltpapier. Dieses habe ich seehr lange in kaltem Seifenwasser einweichen lassen, dann ließ es sich ohne Probleme entfernen indem man mit dem Finger drüber gerieben hat. Chris schrieb: > Problem bzw. Frage 4: Ätzlösung ist verbraucht. Kann ich einfach NaPs > nachschütten, oder ist die Lösung gesättigt und mehr NaPs hilft nicht? > Ich habe eine gebrauchte Lösung, in die ich NaPs gegeben habe, die aber > trotzdem nicht ätzt. Kann ich damit durch Zugabe von Wasser und NaPs > noch etwas anfangen? Musst du Testen. Ich habe meine Lösung nun nach 1Jahr erst wechseln müssen. Meine Ätzzeit beträgt ~15 bis 25Minuten. Das frische Ätzbad mache ich nach der Angabe Wasser/NaPs. Wenn ich dann am Wochenende wieder ätzen möchte muss ich immer ~1Teelöfel nachschütten und alles ist wieder super. Chris schrieb: > Frage 5: Wie ist die Haltbarkeit? Macht es Sinn, die Lösung aufzuheben? > Funktioniert auch altes, geklumptes NaPs? Wie schon gesagt eine Lösung über 1Jahr verwendet. Die neue habe ich sogar mit verklumpten NaPs angemischt, kein Problem gehabt. Chris schrieb: > Frage 6: Was sollte ich nach dem Ätzen machen, wenn ich die Platine > nicht sofort löten will und um die etwas löchrichgen Masseflächen zu > schließen und zu sehr angefressene Leiterbahnen zu retten? Verzinnen mit > Fitting-Lot, irgend ein Lack aus der Sprühdose? Wenn ich die Platine nicht sofort löten möchte lasse ich entweder den Fotolack nach dem Ätzen drauf oder achte drauf das absolut kein Fett oder sonstige Verunreinigungen auf dem Kupfer sind. Um angefressene Leiterbahnen zu retten habe ich mit (von Reichelt glaube ich) son Fläschchen 5g Silber zum aufpinseln geholt. Schütze dann das was nicht abbekommen soll mit Tesafilm und pinsel einmal über die Stelle drüber.
Danke für Eure Antworten! Ich werde demnächst einen weiteren Versuch wagen. Gibt es eigentlich eine Software, mit der für ein als Bilddatei vorliegendes Layout, das keine Masseflächen enthält, Masseflächen einfügen kann? Im Prinzip müsste die Software ja nur alles schwärzen und um die bereits schwarzen Leiterbahnen einen weißen "Hof" erzeugen. Gruß, chris
Chris schrieb: > Gibt es eigentlich eine Software, mit der für ein als Bilddatei > vorliegendes Layout, das keine Masseflächen enthält, Masseflächen > einfügen kann? > Im Prinzip müsste die Software ja nur alles schwärzen und um die bereits > schwarzen Leiterbahnen einen weißen "Hof" erzeugen. Jo ,gibt es..;-) Dieses Prog heißt Sprint -Layout ,kostet vierzig Euronen und ist das Geld allemal wert.Da kannst du dein Layout in einem bestimten Format ich glaube als Bitmap Datei in den Hintergrund laden,skalieren ...also so einrichten von der Auflösung,dass das Rastermaß passt. Meistens sieht man dann schon ,dass die Vorlage so gar nicht ins Raster passt weil verzogen...und da ist es besser das ganze einfach im Raster nachzumalen.Dann hat man was gescheites und außerdem kannst dann auch mal ein eigenes Layout erstellen.Sprint ist relativ einfach zu lernen.
Wieso nicht einfach Gimp nutzen? MFG Johannes
Zu 2: Heute hab ich eine doppelseitige Platine hergestellt, mit Bügelmethode (!). Dazu bin ich wie folgt vorgegangen: 1) Eine Seite bügeln 2) Durch das Papier und der Platine Löcher bohren (Layout scheint leicht durch das Papier durch. Hab dazu zwei diagonale Mount-holes verwendet) 3) Die entsprechenden Löcher am Ausdruck der zweiten Seite durchstecken. 4) Zweite Seite auf die Platine auflegen, mit den Löchern zentrieren (zb. mit Spiessen/Stricknadeln etc) und mit Tesastreifen fixieren. 5) Zweite Seite bügeln. 6) Papier ablösen usw... Die Genauigkeit bei mir war top. Aber da gehört wohl auch ein bisschen Glück dazu. mfg alex,
Poldy schrieb: > Zu 1: Drucker-Einstellungen durch-probieren, versuch mal anderes Papier. > Hört sich doof an, aber auch die Reichelt-Kataloge sind vom Papier her > nicht immer 100% gleich. Hab mit dem Reichelt-Papier auch durchwachsene Erfahrungen. Der Transfer geht gut, aber das Papier läßt sich nur mühselig entfernen. Ich verwende jetzt welches aus dem EMP-Katalog, das kann man fast vollständig abziehen, für die Reste genügt leichtes Rubbeln.
Bei mir funktioniert folgendes: Layout: Möglichst viel Massefläche, um einzeln liegende Leiterbahnen zu vermeiden- die nehmen sonst schnell Schaden bei der Tonertransfermethode. Außerdem spart man Ätzmittel. Die Porosität stört mic nicht, manche machen da extra karierte Flächen... Papier: Früher ging EPSON Hochglanztintenfotopapier unübertroffen gut- die Sorte ist nicht mehr leieferbar. Das Papier hatte eine Schicht, die mit Wasser zu "Schleim" wurde und 1a glatte Linien bis TQFP machte. Nun, nach allerlei Reichelt- u.ä. Experimenten geht Faxpapier am besten, nervt nur etwas, da es selbst schwarz wird vom Fixieren. Das dünne Papier wellt sich dafür nicht beim Aufweichen. Vorbereitung: Kupferflächen mit reichlich Spülmittel und feinem Naßschleifpapier vorbereiten, mit Klopapier o.ä. etwas abtrocknen und nicht mehr mit den Fingern berühren. Geht besser als mit Aceton- wahrscheinlich schleicht sich da immer etwas Fett mit rein. Laminator: Schweres Blechteil Marke IKON IP260 aus der Bucht, nach allerlei Ärger mit Plastikschrott. Drinnen ist ein Trimmpoti für die Temperatur, nun macht das Gerät ca.180-190°C. Drucker: HP LaserJet 1100, nur mit Originaltoner akzeptable Ergebnisse. Abrubbeln: Das noch trockene Papier satt mit Spiritus benetzen und gleich ins kalte Wasser. Der Spiritus zieht in die Poren, ohne das Papier anzuquellen und bereitet so dem Wasser den Weg. Die Rubbelei vorsichtig mit Finger und evtl. Zahnbürste. Ätzen: EisenIIIchlorid, habe eine 1L Flasche, die schon ewig hält. Der Rest wandert immer wieder zurück in die Flasche. Danach mit feiner Stahlwolle den Toner runter und die getrocknete Platine mit dünner Lötlackschicht schützen oder sofort löten. Zweiseitig: Da habe ich mich durch Layout- Mäander und einzelne Drahtbrücken bisher herumgemogelt. Schutz: Hatte bis gestern eine Sprühflasche mit Lötlack SK10, das Mistding wurde beim Sprühen undicht und lief komplett aus. Den Lack kann man relativ gut überlöten, wenn man eine Platine nach dem Ätzen damit geschützt hat. trotzdem habe ich ihn mit Spiritus wieder abgewaschen. SMD- Lötpaste geht dann besser. Die fertige Platine wird dann wieder dünn eingesprüht, Potis u.a. natürlich erst danach auflöten. So, genug Senf dazugegeben! ulf. der vieles auch nur hier im Forum lernte.
TSSOP-Adapter, hergestellt mit Tonertransfer. Pin-Abstände 0,635mm, die Pads sind im Layout 0,2mm breit. Gedruckt mit einem HP Laserjet 3150 (gleiches Druckwerk wie 5L und 6L) und Originaltoner auf EMP-Katalog. Danach mit Bügeleisen auf höchster Stufe 30s angedrückt. Die Platine wurde vorher mit Viss Scheuermilch geputzt und eine halbe Minute angeätzt. Ätzmittel Natriumpersulfat. Ätzdauer ca. 4min.
Icke ®. schrieb: > Ätzmittel Natriumpersulfat. Ätzdauer ca. 4min. Ich habe noch nie etwas in vier Minuten geätzt.Wie macht ihr das bloß ?Ich halte mich an die Ansatzvorschriften des Lieferanten und ätze bei etwa 40 Grad...
Ich hab bisher nur ein paar mal etwas um die 3-4 Minuten geschafft, aber das war in einer Sprühätzanlage von Bungard und mit ganz frisch angesetzter Ätzlösung. MFG Johannes
herbert schrieb: > Icke ®. schrieb: >> Ätzmittel Natriumpersulfat. Ätzdauer ca. 4min. > > Ich habe noch nie etwas in vier Minuten geätzt.Wie macht ihr das bloß > ?Ich halte mich an die Ansatzvorschriften des Lieferanten und ätze bei > etwa 40 Grad... Hi, vier Minuten ist für NaPS tatsächlich schon sehr schnell. ABER durchaus möglich! Bedingung bei mir sind eine frische Lösung und eine Temperatur von ca 45C, wobei da durchaus mal +/-5C real sein kann. Das ganze dann in einer Küvette mit hohem Luftdurchsatz und guter Verwirbelung! ICh habe vor geraumer Zeit auf eine andere Küvette gewechselt und die Prozesszeiten sind um ca 1/3 zurückgegangen. Das hat also tatsächlich auch einen Einfluss. Wobei nur für die 1-2 Minuten weniger sicher kein Aufwand lohnt irgendetwas zu ändern. Kleiner 10 Minuten mit NaPS sind aber in so gut wie jedem Fall möglich. Wenn die Zeiten länger werden ist das ein guter Indikator dafür das die Lösung fast verbraucht ist. Reines Schalenätzen mit Schwenken dauert natürlich etwas länger, meiner Erfahrung nach 15-20 Minuten. Mit WARMEN Fe(III)Cl ist sogar noch etwas schnelleres Ätzen möglich. Gruß Carsten
herbert schrieb: > Ich habe noch nie etwas in vier Minuten geätzt.Wie macht ihr das bloß > ?Ich halte mich an die Ansatzvorschriften des Lieferanten und ätze bei > etwa 40 Grad... Lösung nach Vorschrift frisch angesetzt (20g auf 100ml Wasser) und gut vorgewärmt. Als Ätzschale verwende ich stinknormale Haushaltdosen (im Pack für 2,99 bei IKEA). Die kleine Schale mit der Lösung kommt in eine größere, die mit fast kochendem Wasser gefüllt wird. Während des Ätzens bewege ich die Schale von Hand schnell hin und her. Es waren wirklich nur 4 Minuten, hab auf die Uhr geschaut. Die Platine ist allerdings winzig (2x3cm), größere dauern immer so zwischen 5 und 10 Minuten, je nach Frische der Lösung.
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