Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehaltsangabe, Grundsatzfrage zu ERA


von Berufseinstieg (Gast)


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Hi Leute,

dies soll kein Thread sein à la "Welches Einstiegsgehalt ist 
angemessen". Auch möchte ich keine Diskussion über angemessene Gehälter 
starten.

Ich bin mir lediglich ein wenig unsicher, wie die Berechnungs- und 
Argumentationsgrundlage bei der Angabe des Gehaltes zu verstehen ist.

Als einfaches Beispiel gedenke ich ein Jahresgehalt von 45000€ für den 
Einstieg anzugeben.

Jetzt lese ich überall über diese ERA Tabelle. Gut, denke ich mir, 
rechnest du 45000€ auf einen Monat herunter und guckst, in welcher 
Entgeltgruppe du dich befindest.

Für den Raum B-W wäre das z.B. EG13. Jetzt ist es aber so, dass bei 
einigen Firmen nicht bei 12 Monatsgehältern Schluss ist, sondern eben 
noch ein 13. draufpacken (z.B. in Form von Weihnachtsgeld).

Dadurch verschiebt sich ja die Diskussionsbasis. Oder anders herum 
ausgedrückt:
Wenn ich EG13 angebe, rechne ich mit 45000€ pro Jahr. Für die Firma 
hieße EG13 aber ja mehr als 45000€, weil die ja noch das 13. Gehalt mit 
draufpacken und ggf. leistungsabhängige Bonuszahlungen (okay, diesen 
Faktor lassen wir mal außer Acht) berücksichtigen. Das heißt, für die 
wären dann EG12 inkl. 13. Gehalt angemessen.

Und wenn man nun ein wenig höher ansetzt, weil die Firmen ein wenig 
tiefer ansetzen, so dass man sich am Ende in der Mitte trifft, ist es 
doch noch mal eine Nummer schlimmer. Dann gebe ich EG14 an, weil ich auf 
EG13 spekuliere, und verschrecke die Firma dadurch, weil die halt noch 
die weiteren Leistungen/Kosten im Kopf haben und sagen: "Gut, EG13 wäre 
ja noch angemessen und wert zu verhandeln, aber EG14 ist völlig 
weltfremd für einen Einsteiger"

Versteht ihr, was ich meine?

Oder habe ich einen gravierenden Gedankenfehler?


Ich bedanke mich.

Gruß

von Mark B. (markbrandis)


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Berufseinstieg schrieb:
> Jetzt ist es aber so, dass bei
> einigen Firmen nicht bei 12 Monatsgehältern Schluss ist

Nicht nur bei einigen. Urlaubs- und Weihnachtsgeld gehören bei allen mir 
bekannten Unternehmen, die nach IG Metall Tarif zahlen, mit dazu.

von citb (Gast)


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Berufseinstieg schrieb:
> aber EG14 ist völlig
> weltfremd für einen Einsteiger"

Ja.

citb

von Berufseinstieg (Gast)


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Hi Mark,

Mark Brandis schrieb:
> Berufseinstieg schrieb:
>> Jetzt ist es aber so, dass bei
>> einigen Firmen nicht bei 12 Monatsgehältern Schluss ist
>
> Nicht nur bei einigen. Urlaubs- und Weihnachtsgeld gehören bei allen mir
> bekannten Unternehmen, die nach IG Metall Tarif zahlen, mit dazu.

Urlaubs- und Weihnachtsgeld gehören ... mit dazu.

Mit wozu?

Genau das ist mein Verständnisproblem an der ganzen Sache.

Ich sage, dass ich aufgrund meiner Tätigkeit und Qualifikation eine 
jährliche Vergütung nach ERA 14 zugrunde lege. Aber dann habe ich doch 
eine andere Vorstellung vom Jahresgehalt als die Firma.

Denn bei mir wären ERA 14 ein Jahresgehalt von
12*4069€=48828€
Damit würde ich alles (Weihnachtsgeld etc.) abgedeckt haben wollen.

Die Firma rechnet doch anders. Die sagt dann bei ERA 14:
12*4069€+1*Weihnachtsgeld=13*4069€ = 52987€

Oder erwähnt man ERA gar nicht, sondern gibt schlichtweg eine jährliche 
Zahl an. Dann kann die Firma selbst herunterrechnen und schauen, was das 
in ERA bedeuten würde?

von Mine Fields (Gast)


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Berufseinstieg schrieb:
> Denn bei mir wären ERA 14 ein Jahresgehalt von
> 12*4069€=48828€
> Damit würde ich alles (Weihnachtsgeld etc.) abgedeckt haben wollen.
>
> Die Firma rechnet doch anders. Die sagt dann bei ERA 14:
> 12*4069€+1*Weihnachtsgeld=13*4069€ = 52987€

Wieso solltest du anders rechnen als die Firma? Dich interessiert 
genauso nur das Jahresgehalt. Und das ist eben Monatsgehalt * Anzahl 
Monatsgehälter.

Vergessen hast du auch noch das Leistungsentgelt, das nach einigen 
Monaten dazu kommt.

von KT (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Vergessen hast du auch noch das Leistungsentgelt, das nach einigen
> Monaten dazu kommt.

Und die Sonderzulage hast Du auch vergessen, die versüßt einem schon mal 
die ersten 6 Monate, solange es noch keine Leistungszulage gibt! Die 
muss man allerdings extra aushandeln, frei Haus gibt es die 
normalerweise nicht.

von citb (Gast)


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Der Sinn von ERA ist, dass ein bestimmter Arbeitsplatz eine bestimmte 
Einstufung hat. WER das macht ist irrelevant - bezahlt wird das 
Ausfuellen des Arbeitsplatzes.

Verhandlungsspielraum wirst Du da - zumal als Anfaenger - nicht haben.

citb

von Berufseinstieg (Gast)


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Hallo Mine Fields,

Mine Fields schrieb:
> Berufseinstieg schrieb:
>> Denn bei mir wären ERA 14 ein Jahresgehalt von
>> 12*4069€=48828€
>> Damit würde ich alles (Weihnachtsgeld etc.) abgedeckt haben wollen.
>>
>> Die Firma rechnet doch anders. Die sagt dann bei ERA 14:
>> 12*4069€+1*Weihnachtsgeld=13*4069€ = 52987€
>
> Wieso solltest du anders rechnen als die Firma? Dich interessiert
> genauso nur das Jahresgehalt. Und das ist eben Monatsgehalt * Anzahl
> Monatsgehälter.
Ja, Mine Fields, genau diese Rechnung habe ich oben aufgestellt. Ein 
Jahr hat 12 Monate.
Die Firma zahlt nun ggf. ein 13. Gehalt zu Weihnachten. Dann kommen die 
nach DER GLEICHEN Einstufung auf ein höheres Jahresgehalt, weil sie 13 
Monate zahlen.

Wenn ich als Anfänger keinen Verhandlungsspielraum habe, wozu soll ich 
dann überhaupt eine Gehaltsangabe in Form von ERA oder € in meine 
Bewerbung reinpacken?

Ich muss gestehen, dass ich nun noch verwirrter bin... :(

Oder denke ich wirklich zu kompliziert und sage schlichtweg in meiner 
Bewerbung, dass ich mir das Gehalt XY€ vorstelle - ohne irgendwas von 
ERA zu erwähnen? Dann kann die Firma selbst sehen, wie sie das 
herunterrechnet.

von Mine Fields (Gast)


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Berufseinstieg schrieb:
> Die Firma zahlt nun ggf. ein 13. Gehalt zu Weihnachten. Dann kommen die
> nach DER GLEICHEN Einstufung auf ein höheres Jahresgehalt, weil sie 13
> Monate zahlen.

Nicht die Firma kommt auf das Jahresgehalt, sondern du, weil du genau 
dieses Gehalt bekommst. Wieso sollte man also anders rechnen?

Berufseinstieg schrieb:
> Wenn ich als Anfänger keinen Verhandlungsspielraum habe, wozu soll ich
> dann überhaupt eine Gehaltsangabe in Form von ERA oder € in meine
> Bewerbung reinpacken?

Erst einmal wollen die sehen, ob die Wünsche mit dem Angebot 
übereinstimmen, wenn jemand mehr Geld möchte als man bezahlen kann, wird 
man ihn womöglich nicht einstellen, weil man befürchten muss, dass er 
schnell wieder weg ist, wenn er wo anders das Geld bekommt. Und wenn 
jemand sehr viel weniger möchte, wird man ihm vielleicht auch erst 
einmal weniger anbieten, da er damit ja dann zufrieden ist.

Es gibt außerdem immer noch die Leistungszulage, und die kann durchaus 
Verhandlungssache sein.

von pan (Gast)


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Berufseinstieg schrieb:
> Oder denke ich wirklich zu kompliziert und sage schlichtweg in meiner
> Bewerbung, dass ich mir das Gehalt XY€ vorstelle - ohne irgendwas von
> ERA zu erwähnen? Dann kann die Firma selbst sehen, wie sie das
> herunterrechnet.

Ja, du denkst zu kompliziert.

Schreib einfach so etwas wie "Meine Gehaltsvorstellungen belaufen sich 
auf 45.000 € p. a. Du musst das Gehalt ja nicht auf den Cent genau 
angeben.

Eine ERA-Stufe gibt man als Bewerber überhaupt nicht an. Du weißt ja 
nicht wie die Firma den Job eingestuft hat.

I. d. R. kann man beim ERA-Tarif sowieso nicht viel verhandeln. Die 
ERA-Stufe ist durch die Stellenbeschreibung schon festgelegt. Die 
ERA-Stufe wird dir dann wohl im Vorstellungsgespräch mitgeteilt.

von i am your pusher (Gast)


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Berufseinstieg schrieb:
> Oder habe ich einen gravierenden Gedankenfehler?
Rechne einfach in Jahresbrutto für das du bereit bist zu arbeiten, also 
die unterste Grenze. Darauf schlägst du 20% drauf und gehts damit in die 
Verhandlungen. Wenn du drüber liegtst freu dich, wenn nicht, nimmst du 
den Job nicht an. Zahlen sie nach ERA, gibts nix zu verhandeln.

von Berufseinstieg (Gast)


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Hallo Mine Fields, hallo pan,

ich danke euch für eure Beiträge. Ich bin froh, dass ihr mir ein wenig 
Licht ins Dunkle gebracht habt. Ich werde das mit dem ERA zunächst 
wieder vergessen und einfach eine konkrete Zahl als Jahresgehalt nennen.

Schönen Sonntag :)

Gruß

von Berufseinstieg (Gast)


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i am your pusher schrieb:
> Berufseinstieg schrieb:
>> Oder habe ich einen gravierenden Gedankenfehler?
> Rechne einfach in Jahresbrutto für das du bereit bist zu arbeiten, also
> die unterste Grenze. Darauf schlägst du 20% drauf und gehts damit in die
> Verhandlungen. Wenn du drüber liegtst freu dich, wenn nicht, nimmst du
> den Job nicht an. Zahlen sie nach ERA, gibts nix zu verhandeln.

Check!


Auch dir vielen Dank

von Lucky C. (vijay_s)


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Denk nur daran dass mit Diplom/Master-Abschluss kommst du in eine Firma 
mit EG11 rein (in BW). Nicht vergessen dass die ERA-Tabelle Gehälter für 
35Stunden/Woche auflistet. Mit 40std/Woche kriegst du noch 14% mehr.

Gib eine Gehaltsspanne 45-50K an. Das machts einfacher bei den 
Verhandlungen.

Bestehe darauf dass du Tarifvertrag möchtest, es lohnt sich.

von Berufseinstieg (Gast)


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Lucky Cusp schrieb:
> Denk nur daran dass mit Diplom/Master-Abschluss kommst du in eine Firma
> mit EG11 rein (in BW). Nicht vergessen dass die ERA-Tabelle Gehälter für
> 35Stunden/Woche auflistet. Mit 40std/Woche kriegst du noch 14% mehr.
>
> Gib eine Gehaltsspanne 45-50K an. Das machts einfacher bei den
> Verhandlungen.
>
> Bestehe darauf dass du Tarifvertrag möchtest, es lohnt sich.

Aber meinst du nicht, dass eine Gehaltsspanne suboptimal ist? Dann sagt 
der Arbeitgeber doch auch:
Okay, er will 45-50k haben, dann geben wir ihm 45k :)

Oder meinst du nicht?

von simsim (Gast)


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>Lucky Cusp schrieb:
>Denk nur daran dass mit Diplom/Master-Abschluss kommst du in eine Firma
>mit EG11 rein (in BW).

Bitte keine pauschale Aussagen. Einsteiger-EG in BW liegen innerhalb von 
11 und 13. Die EG13 sind bei den großen Konzernen üblich.

von Lucky C. (vijay_s)


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Berufseinstieg schrieb:
> Aber meinst du nicht, dass eine Gehaltsspanne suboptimal ist? Dann sagt
> der Arbeitgeber doch auch:
> Okay, er will 45-50k haben, dann geben wir ihm 45k :)

Nein, es ist nicht so. Wenn du eine Spanne angibst, deutest du darauf 
hin dass 45K wäre dein festes Grundgehalt und dazu kommen 
Leistungsorientierte Zahlungen oder andere Prämien.

Aber die Firmen die Tarifvertrag anbieten, da gibts sowieso nichts zum 
Verhandeln. Es wird halt nach der ERA-Tabelle bezahlt.

>Bitte keine pauschale Aussagen. Einsteiger-EG in BW liegen innerhalb von
>11 und 13. Die EG13 sind bei den großen Konzernen üblich.

Es ist für mich kaum zu glauben, dass man direkt in EG13 einsteigt. 
Vielleicht gibts sowas in Firmen wie Daimler, Porsche usw. Meistens die 
ich kenne, sind mit EG11 eingestiegen.

von Karl-Heinz (Gast)


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Lucky Cusp schrieb:
> Nein, es ist nicht so. Wenn du eine Spanne angibst, deutest du darauf
> hin dass 45K wäre dein festes Grundgehalt und dazu kommen
> Leistungsorientierte Zahlungen oder andere Prämien.

ok dann sagen die "gut 45 k inkl Prämien" ;-) für guter Zocker ist 
folgendes auch eine Möglichkeit : man gibt einen Betrag an am oberen 
Ende dessen was man möchte. In dem Fall z.B. 50 oder besser noch 52 k. 
Je nach Reaktion des Gegenübers reagiert man darauf. Wenn die 
signalisieren dass es viel zu viel ist sagt man dass man sich diesen 
Betrag als Zielgehalt inkl. variablem Anteil und Prämien wünscht.

der beste Tipp ist sowieso, sich mehrere Angebote von Firmen zu holen. 
So hat man Auswahl und kann beim nächsten Gespräch was ansteht noch mehr 
zocken. So hab ich das gemacht und konnte so ein Einstiegsgehalt 
raushandeln, und das war noch 2009 in der Krise, von dem ich nie gedacht 
hätte das ich das bekomme.

Das ist eben Marktwirschaft ;-)

von i am your pusher (Gast)


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Berufseinstieg schrieb:
> Check!
>
>
> Auch dir vielen Dank
Nochwas zu Zulagen: Wenn das ein ERA-Tarif ist kannst du das ins 
Jahresbrutto reinrechnen, das haste sicher im Sack. Zahlt die Firma 
keinen Tarif und redet von Zulagen (Leistung, Erfolgsprämie,...) also 
allgemeine Variable Anteile, dann würde ich die dort nicht hinzurechnen, 
weil das meist nur Blendwerk ist. Da heisst es dann am Jahresende 'Ja 
die Geschäfte liefen schlecht deshalb is nix mit Zulagen'. Das kannst du 
vertraglich zwar entsprechend festnageln aber da du Anfänger bist, hast 
du davon keine Ahnung (würde jetzt hier zu weit gehen und man müsste den 
Vertrag im Detail sehen) und zweitens lässt sich der Arbeitgeber bei 
einem Anfänger eh nicht darauf ein, der rechnet fest damit dass er dich 
damit bescheissen kann, notfalls nimmt er jemand anderen.

Wenn sie dich nach einem Betrag oder Spanne fragen den/die du dir 
vorgestellt hast, dann nenne nur einen Betrag und zwar den mit den 20% 
Zuschlag, danach wird dann gefeilscht und dich runtergehandelt, wie aufm 
Basar. Raufhandeln is nich, deshalb keine Spanne nennen, sonst nageln 
sie dich auf dem unteren Wert fest.

Die unterschiedlichen Arbeitszeiten wurden ja auch schon genannt, darauf 
achten. 35h/w ist nat. angenehmer dafür gibts halt auch weniger Geld, 
musst du selber wissen was dir wichtiger ist aber bei kleinen Läden hast 
du meist keine Wahl, da sind 40h/w üblich. Auch auf die Überstunden 
achten, vergütet (selten) oder abfeiern. Wenn sie dir einen Vertrag 
aufbrummen wo drinnsteht 'Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten' 
dann würde ich pers. diesen nicht akzeptieren ausser du suchst schon 
länger einen Einstieg. Da würde ich aber trtzdem drum kämpfen dass das 
nur befristet gilt also z.B. das erste Jahr dann Nachverhandlungen oder 
ähnliches, sonst wird das nur ausgenutzt.


Ist alles subjektiv was ich jetzt dir geraten habe aber so waren meine 
Erfahrungen beim Einstieg und bin da auch ein bischen auf die Schnauze 
gefallen, vielleicht hilft es ja dir weiter. Viel Glück beim Pokern.

von i am your pusher (Gast)


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simsim schrieb:
> Die EG13 sind bei den großen Konzernen üblich.
Also üblich ist das definitiv nicht eher die Ausnahme. Möglich, ja, aber 
bei Gott nicht die Regel, jedenfalls nicht die Grossen die ich in 
Baden-Württemberg kenne.

von simsim (Gast)


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Ich habe nicht um sonst geschrieben - GROßE Konezerne. Da ich keine 
vollständige Liste von solchen Unternehmen habe, welche in BW 
EG13-Einstiegsgehälter zahlen, nenne ich hier nur vier. Von denen ich es 
100% weiß : Daimler, Porsche, Audi und Bosch.
Falls jemand die Liste ergänzen kann, nur zur ... . Es würde mich 
interessieren.

von HighPotentialWithLowPerformance (Gast)


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Hi Berufseinsteiger,

zerbrich dir darüber nicht den Kopf, denn schon bevor dich die 
Personalabteilung zum Vorstellungsgespräch eingeladen hat, steht die 
ERA-Stufe für die Stelle bereits fest. Üblich ist EG13 bis 15 für 
Stellen bei den ein Absolvent der Ingenieurswissenschaften (Bachelor 
oder Master spielt keine Rolle) in Frage kommt. Hierbei werden dir 
allerdings ersteinmal 2 Entwicklungsstufen abgezogen. D.h du fängst 
beispielsweise mit EG12 an und entwickelst dich im laufe der nächsten 2 
bis 3 Jahre auf die Ziel-EG14. Nach dem Erreichen der Ziel-EG ist eh ein 
Jobwechsel empfehlenswert. Und dann kann richtig verhandelt werden.

Die monatliche Gehaltsabrechnung wird bei EG12 35h/W (Großkonzern in BW) 
ungefähr so aussehen:

Grundgehalt:  3600,-
ÜT-Zulage:     250,-
Leistungszul.: 300,- (nach 6 Monaten)
-------------------
Summe:        4150,-

Hierzu kommt noch ne mehr oder weniger fette Erfolgsbeteiligung + 
Urlaubsgeld und/oder Weihnachtsgeld.

Also wird es hier kein Verhandlungsspielraum für Absolventen geben. 
Falls ein Umzug für die Arbeitsaufnahme erforderlich ist, würde ich dir 
empfehlen zu fragen, ob sich das Unternehmen an den Umzugskosten 
beteiligt. Das vergessen die Personaler gerade bei Absolventen sehr 
gerne. Dafür gibt es meistens eine üppige Pauschale, die ziemlich locker 
sizt.

Grüße von HighPotentialWithLowPerformance

von simsim (Gast)


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Übertarifliche Zulagen werden i.d.R. mit Leistungszulagen verrechnet. Dh 
nach 6 Monaten, ist die übertarifliche Zualge aus 250,-€ quasi nicht 
mehr verhanden.

von Siegfried (Gast)


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wenn man solche Einstiegsgehälter !!!!! hört, wo bitte ist dann das 
gejammere dass es angeblich keinen Fachrkäftemangel gibt ? das würd ich 
gern mal erklärt haben !

von Berufseinstieg (Gast)


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Hi Siegfried,

Siegfried schrieb:
> wenn man solche Einstiegsgehälter !!!!! hört, wo bitte ist dann das
> gejammere dass es angeblich keinen Fachrkäftemangel gibt ? das würd ich
> gern mal erklärt haben !

dafür darfst du gerne einen eigenen Thread aufmachen ;) Aber hier gehört 
das doch nun wirklich nicht hin. Solltest auch du nicht so viel Anstand 
besitzen?


Zu den anderen Antworten:
Vielen Dank. Für mich ist nun einiges klarer, was die Angabe des 
Gehaltes bzw. die Berechnungsgrundlage angeht.

Gruß

von Siegfried (Gast)


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Berufseinstieg schrieb:
> Hi Siegfried,
>
> Siegfried schrieb:
>> wenn man solche Einstiegsgehälter !!!!! hört, wo bitte ist dann das
>> gejammere dass es angeblich keinen Fachrkäftemangel gibt ? das würd ich
>> gern mal erklärt haben !
>
> dafür darfst du gerne einen eigenen Thread aufmachen ;) Aber hier gehört
> das doch nun wirklich nicht hin. Solltest auch du nicht so viel Anstand
> besitzen?
>
>
> Zu den anderen Antworten:
> Vielen Dank. Für mich ist nun einiges klarer, was die Angabe des
> Gehaltes bzw. die Berechnungsgrundlage angeht.
>
> Gruß

ich finde aber solche Gehälter für Einsteiger noch sehr gering.

Ich kenne, sorry für den Ausdruck, Vollidioten vom Dorf, die nur mit 
Mühe und Not lesen und schreiben können.

Die haben teilweise auch noch rechtsradikale Ansichten ( bin 
ausländischer Herkunft anders als mein Nickname es vermuten lässt und 
nein nicht alle Arbeiter sind Rechts, ich beziehe mich NUR auf die paar 
von mir bekannten die mich gerne wegen meiner Herkunft 
zusammengeschlagen haben ).

Teilweise kriegen solche HOnks dank Gewerkschaft noch 3000 Euro netto 
bei Stk 1. und jetzt sagt doch mal was gegen Leiharbeit, wenn solche 
Leute dank Leiharbeit plötzlich nur noch einen Bruchteil verdienen !!!

ganz ehrlich, da lacht jedes mal mein Herz, wenn so einer nur noch per 
Leiharbeit arbeitet !

wenn der nur noch 1000 netto hat, aber ich noch 2000 netto ( als 
Leihing, habe aber mehr ) finde ich das mehr als gerechet !!!!!!!

von D. I. (Gast)


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Siegfried schrieb:
> Teilweise kriegen solche HOnks dank Gewerkschaft noch 3000 Euro netto
> bei Stk 1. und jetzt sagt doch mal was gegen Leiharbeit, wenn solche
> Leute dank Leiharbeit plötzlich nur noch einen Bruchteil verdienen !!!

Das sind aber seltene Fälle, denn die meisten sind nicht bei einem 
Autobauer am Band und wie du schon schreibst werden die zwangsläufig 
nach und nach ersetzt. Die mögen mit Mitte / Ende 20 stark auf die Kacke 
hauen, aber sie haben noch ca. 40 Berufsjahre vor sich. Man darf davon 
ausgehen dass wir noch ein paar unangenehmere Zeiten erleben werden.

von Siegfried (Gast)


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D. I. schrieb:
Siegfried schrieb:
>> Teilweise kriegen solche HOnks dank Gewerkschaft noch 3000 Euro netto
>> bei Stk 1. und jetzt sagt doch mal was gegen Leiharbeit, wenn solche
>> Leute dank Leiharbeit plötzlich nur noch einen Bruchteil verdienen !!!
>
> Das sind aber seltene Fälle, denn die meisten sind nicht bei einem
> Autobauer am Band und wie du schon schreibst werden die zwangsläufig
> nach und nach ersetzt. Die mögen mit Mitte / Ende 20 stark auf die Kacke
> hauen, aber sie haben noch ca. 40 Berufsjahre vor sich. Man darf davon
> ausgehen dass wir noch ein paar unangenehmere Zeiten erleben werden.

nein da denkst du falsch ! gerade bei einfachen Arbeitern ist doch die 
Politik dahinter ! sind doch einfache Arbeiterle denen man doch helfen 
muss !
wenn es Ingenieure wären ( ja da nicht herrscht doch dramatischer 
Fachkräftemangel finden von alleine was )

da kommt dann der Staat und zahlt schön. Oder die Gewerkschaft macht 
einen Streik. SOgar der Schäuble hat sich für einen Streik in der 
Metallbranche, die sowieso total überbezahlt ist, ausgesprochen

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