Forum: PC Hard- und Software sine Segate Platten Sch?


von Ingo L. (grobian)


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Kann es eigentlich sein, dass Segate-Platten der absolute Schrott sind ?
Bei mir im Rechner haben innerhalb von 3 Wochen 2 Platten ihren Geist 
aufgegeben.
Gibt es eine Empfehlung welche Platten man zukünftig verwenden soll ?

von noname (Gast)


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Seagate oder sea gate nicht!

von Icke ®. (49636b65)


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Ingo Laabs schrieb:
> Kann es eigentlich sein, dass Segate-Platten der absolute Schrott sind ?

Schrott nicht unbedingt. Ich bin wegen überdurchschnittlicher 
Ausfallrate jedoch auch weg von Seagate. Man muß fairerweise aber sagen, 
daß Defekte bei JEDEM Hersteller vorkommen. Ist natürlich blöd, wenn man 
gerade der Glückliche ist.

> Bei mir im Rechner haben innerhalb von 3 Wochen 2 Platten ihren Geist
> aufgegeben.

Neben Montagsmodellen kann das auch andere Ursachen haben. Eventuell 
wurden die Platten bereits während des Transports durch unsachgemäße 
Verpackung vorgeschädigt. Haben sie ausreichende Kühlung in deinem 
Rechner?

> Gibt es eine Empfehlung welche Platten man zukünftig verwenden soll ?

Western Digital hat momentan einen sehr hohen Qualitätsstandard.

von Björn R. (sushi)


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Doch, die Erfahrung kann ich durchaus bestätigen. Es trifft aber auf 
alle Platten zu, dass die Dinger immer unzuverlässiger werden. Bin jetzt 
seit ca. 4 jahren auf Samsung und sehr zufrieden, da ist von 3 Platten 
noch keine im Nirvana. Außerdem sind sie schnell und leise.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nein, sind sie nicht und gibt es nicht. Alle Festplatten aller 
Hersteller machen Probleme, mal die eine Sorte, mal die andere, mal beim 
einen Anwender, mal beim anderen.
Prinzipielle Qualitätsunterschiede gibt es nicht, nur sehr viele 
Erfahrungsberichte, die, wenn man sie alle zusammennimmt, deutlich eine 
Zufallsverteilung erkennen lassen.

Wenn bei Dir zwei Festplatten in kurzem Abstand den Löffel abgeben, sind 
a) die beiden Festplatten möglicherweise aus der gleichen Baureihe 
und/oder b) die Betriebsbedingungen in Deinem Rechner suboptimal 
(Kühlung?) und/oder c) ist auf dem Versandweg etwas ungünstig gelaufen 
(Vorschädigung der Platten durch geschicktes Fallenlassen des Paketes).

Das kann Dir in der Form jederzeit wieder passieren, egal, von wem die 
Festplatten sind.

SSDs haben den einen Vorteil, daß sie mechanisch unempfindlicher sind, 
aber dafür haben sie ganz andere interessante Probleme (Firmwarebugs 
etc.).

Achja: Nichts geht über ein Backup. Doch: Zwei Backups.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Björn R. schrieb:
> Es trifft aber auf
> alle Platten zu, dass die Dinger immer unzuverlässiger werden.

Naja, 1 Terabyte zu einem Preis, für den man vor ein paar Jahren
gerade 72 Gigabyte bekommen konnte, muss irgendwo Spuren hinterlassen.

von Der gleich gelöscht wird (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Nein, sind sie nicht und gibt es nicht. Alle Festplatten aller
> Hersteller machen Probleme, mal die eine Sorte, mal die andere, mal beim
> einen Anwender, mal beim anderen.

Ist dieser Kommentar Dein Ernst?

von Ingo L. (grobian)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Björn R. schrieb:
>> Es trifft aber auf
>> alle Platten zu, dass die Dinger immer unzuverlässiger werden.
>
> Naja, 1 Terabyte zu einem Preis, für den man vor ein paar Jahren
> gerade 72 Gigabyte bekommen konnte, muss irgendwo Spuren hinterlassen.

Ja ist es dann evtl sinvoller sich ne Platte zu kaufen die weniger 
Kapazität hat ?

von (prx) A. K. (prx)


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Der gleich gelöscht wird schrieb:

>> Nein, sind sie nicht und gibt es nicht. Alle Festplatten aller
>> Hersteller machen Probleme, mal die eine Sorte, mal die andere, mal beim
>> einen Anwender, mal beim anderen.
>
> Ist dieser Kommentar Dein Ernst?

Warum nicht? Sie verrecken alle ab und an. Eine öffentlich verfügbare 
objektive Statistik ist mir nicht bekannt - und auch die würde dir nur 
sagen, welchen Plattentyp aus welcher Lokation du vor 3 Jahren lieber 
nicht hättest kaufen sollen. Nicht aber, welche du jetzt kaufen 
solltest.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der gleich gelöscht wird schrieb:
> Ist dieser Kommentar Dein Ernst?

Ja, ist er. Ich habe schon seit etwa 25 Jahren mit Festplatten aller 
möglichen Hersteller zu tun, und von wenigen Ausnahmen abgesehen haben 
sich alle Festplatten aller Hersteller sehr ähnlich verhalten.

Ausnahmen waren die berühmte "Death Star"-Reihe von IBM, oder die 
Billig-Nachbauten älterer Kyocera-Festplatten unter dem phonetisch sehr 
zutreffenden Namen Kalok.

von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Ja, ist er. Ich habe schon seit etwa 25 Jahren mit Festplatten aller
> möglichen Hersteller zu tun, und von wenigen Ausnahmen abgesehen haben
> sich alle Festplatten aller Hersteller sehr ähnlich verhalten.

Das würde ich so nicht sagen. Prinzipiell richtig ist zunächst, daß 
bisher kein Hersteller von Defektserien verschont blieb. Aus Sicht des 
Endanwenders, der alle paar Jahre mal eine Platte oder einen PC kauft, 
ist es in der Tat Glückssache, ob er das Montagsgerät erwischt oder 
eine, die ewig hält. Verbaut man jedoch größere Stückzahlen, dann tun 
sich schon gravierende Unterschiede auf. Wobei wiederum zu bemerken 
wäre, daß Qualität keine statische Größe ist, sondern über die Jahre mal 
der eine und mal der andere Hersteller die Nase vorn hat. Den 
ungebrochenen Rekord bei den Ausfällen hält Fujitsu. Von allen jemals 
durch mich verbauten Fujitsu-Platten sind mehr als zwei Drittel 
vorzeitig nach Walhalla abgewandert. Hat mich seinerzeit eine Stange 
Geld gekostet, da ich auf meine PCs zwei Jahre Garantie gebe, bei 
Festplatten damals über nur ein Jahr seitens Hersteller gewährt wurde. 
Trotz nachweislichen Serienfehlers, es wurden massenweise fehlerhafte 
RAM-Chips verbaut, ließ sich Fujitsu nicht zu einer Rückrufaktion oder 
zu Kulanz herab. Die Marke ist für mich auf Lebenszeit gestorben.
Platz zwei der Negativ-Hitliste teilen sich Hitachi und Seagate. Von 
Hitachi habe ich mich nach dem Deskstar-Disaster verabschiedet, von 
Seagate vor ca. 3 Jahren, weil mir die Ausfallrate mit um die 10% zu 
hoch war.
Da wäre noch Maxtor zu erwähnen. Anfangs nicht besonders zuverlässiger 
Billigkrempel, den man besser mied. Aber in den letzten zwei Jahren vor 
der Übernahme durch Seagate hatte Maxtor ein durchaus hohes 
Qualitätsniveau erreicht, besonders bei den Server-Platten.
Zu Samsung kann ich nicht viel sagen, außer daß schon so einige in 
meiner Schrottkiste gelandet sind. Verbaut habe ich noch keine und 
deswegen vermag ich auch keine Ausfallrate anzugeben.
Seit drei Jahren kaufe ich fast nur noch WD-Platten und muß mich zum 
ersten Mal in meiner EDV-Karriere nicht mit RMA-Abwicklungen plagen. 
Ganze zwei Stück sind in den drei Jahren über den Jordan gegangen. Eine 
Raptor nach zwei Wochen Betriebszeit (vermutlich vorgeschädigt) und eine 
WD Green nach ein paar Monaten. Hoffen wir, daß WD diesen 
Qualitätsstandard halten kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:

> Hoffen wir, daß WD diesen Qualitätsstandard halten kann.

Es wird also bald jemand bei WD feststellen, dass sie die Platten auch 
billiger herstellen könnten, um Geld zu sparen. Und dann kauft man 
abwechselnd Seagate und WD, je nachdem welche grad verreckte, weils 
ohnehin nur noch 2 Hersteller gibt.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Und dann kauft man
> abwechselnd Seagate und WD, je nachdem welche grad verreckte, weils
> ohnehin nur noch 2 Hersteller gibt.

"If you can't beat them, buy them." Dem Verbraucher bringen Übernahmen 
keinen Segen. Leider, leider.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ingo Laabs schrieb:
> Ja ist es dann evtl sinvoller sich ne Platte zu kaufen die weniger
> Kapazität hat ?

Naja, nur, wenn sie nicht nach dem Motto "Geiz ist geil!" gebaut
worden ist.  Eine kleine Platte von vor drei Jahren nützt dir
auch nicht viel.

Aber auch "gute alte Technik" (SCSI-Serverplatten) sind mir schon
gestorben.  Der Unterschied ist nur, dass diese sich zum Zeitpunkt
ihres Ablebens wohl schon um die 10 Jahre lang dauerhaft gedreht
hatte.  Das ist dann durchaus eine normale Lebenserwartung, auch
wenn viele Exemplare davon noch deutlich länger halten.

Nimm's, wie es ist: billig produzieren geht nur, indem man auf
irgendwelche ausgiebigen Tests verzichtet.  Dann hat man die
sogenannte "Badewannenkurve":
1
   ^
2
 R |
3
   |
4
   |\
5
   | |                              _/
6
   | \                           __/
7
   |  |                      ___/
8
   |  \                  ___/
9
   |   \________________/
10
   +---------------------------------->
11
                                      t

Am Anfang gibt's eine hohe Ausfallrate R infolge sogenannter
Frühausfälle.  Um diese abzudecken, gibt's die Garantiezeit (oder
Gewährleistung oder wie auch immer).  Die zugehörige Ausfallrate fällt
mit der Zeit schnell ab, die Einlaufphase ist vorüber.  Dann folgt ein
relativ niedriges Niveau mit Betriebsausfällen (OK, bei einem
Fehldesign wie Deathstar ist das eben etwas höher ;), und nach
längerer Zeit fangen dann die Lebensdauerausfälle an; die sinnvolle
Nutzungsdauer ist dann beendet

Es gibt zuweilen Hochzuverlässigkeitslösungen zu kaufen, bei denen der
Herstelle die Frühausfallphase bereits absolviert, damit man mit dem
Kauf des Produkts bereits in der Phase der normalen Betriebsausfälle
liegt.  Sowas willst du nicht bezahlen.

Das, was du beschrieben hast, sind allesamt normale Frühausfälle.
Zurückgeben, und gut.

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Aber auch "gute alte Technik" (SCSI-Serverplatten) sind mir schon
> gestorben.  Der Unterschied ist nur, dass diese sich zum Zeitpunkt
> ihres Ablebens wohl schon um die 10 Jahre lang dauerhaft gedreht
> hatte.

Die können auch weit früher sterben. Plattentausch in Servern und 
Storage-Systemen gehört zur Routine. Nicht erst nach 10 Jahren.

von Johnny B. (johnnyb)


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Ingo Laabs schrieb:
> ist es dann evtl sinvoller sich ne Platte zu kaufen die weniger
> Kapazität hat ?

Diese Frage hatte ich mal meinem Webhoster gestellt, welcher einen 
ganzen Raum voller Server unterhält.
Er meinte, dass er keinen Zusammenhang von Speicherkapazität und 
Lebensdauer sehen kann.
Von da her spielt es wohl keine Rolle.

von Poldy (Gast)


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Ich habe mal beruflich mit einem großen deutschen 
Rechenzentren-Betreiber zusammen gearbeitet. Zum einen vollkommen 
richtig, was Jörg Wunsch schrieb. Zum anderen gibt es von jedem 
Hersteller gute und schlechte Serien. Leider weiß keiner vorher ob die 
Serie gut ist. Und wenn man es weiß, sind die Kapazitäten schon nicht 
mehr aktuell. So gab es eine Server-Platte von WD die vor zig Jahren 
dafür gesorgt hat das o.g. Rechenzentren Betreiber keine Platten mehr 
von WD benutzte. Dann war es IBM bzw. Toshiba. Und ich rede hier von den 
teuren Platten.

Interessant ist eigentlich nur, dass mittlerweile die Selbst-Diagnose 
der Platten extrem gut ist. So schicken einem die Server meist schon 'ne 
Mail bevor die Platte hin ist (Stichwort S.M.A.R.T.). Das ist dann ganz 
praktisch, wenn der Ersatz - in Zeiten ohne Lager-Haltung - rechtzeitig 
ankommt.

von (prx) A. K. (prx)


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Poldy schrieb:

> Interessant ist eigentlich nur, dass mittlerweile die Selbst-Diagnose
> der Platten extrem gut ist. So schicken einem die Server meist schon 'ne
> Mail bevor die Platte hin ist

Meine Erfahrung ist anders. Nämlich die, dass Platten in Server- und 
Storage-Systemen auch in den letzten Jahren meisten schlagartig abhanden 
kommen. Vorwarnungen sind mir eher selten begegnet. Allerdings weiss ich 
nicht, inwieweit die RAID-Controller (Adaptec, LSI Logic) sowas immer 
durchreichen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Die können auch weit früher sterben.

Klar, aber dann sind es typisch eher Frühausfälle (also in den
ersten zwei Jahren).

Poldy schrieb:
> Interessant ist eigentlich nur, dass mittlerweile die Selbst-Diagnose
> der Platten extrem gut ist.

SCSI-Platten kennen derartige Berichte schon seit vielen Jahren.  Man
muss die Daten nur auswerten.  Keine Ahnung, warum das eher selten
gemacht worden ist, während man um SMART einen regelrechten Hype
entfacht.

Andererseits ist nicht zwingend jeder "grown defect" ein Alarmzeichen.
Ich habe hier in der Machine eine Platte, die seit Jahren ihre zwei
grown defects hat, ohne dass es deshalb mehr werden.

von Michael_ (Gast)


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Schlechte Serien waren:
Fujitsu-Siemens 40GB, Die haben danach aufgegeben und an Seagate 
verkauft
WD 200xx
Und vorher genannte Kalok und später Conner

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael_ schrieb:
> Schlechte Serien waren:
> Fujitsu-Siemens 40GB, Die haben danach aufgegeben und an Seagate
> verkauft

Was magst Du meinen? Fujitsu baut nach wie vor eigene Festplatten. 
Siemens hat zu der Zeit, zu der Festplattenkapazitäten in GB gemessen 
wurden, schon lange nichts eigenes mehr produziert.

von Michael_ (Gast)


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Bitte den Bindestrich zwischen den zwei Namen beachten!
Morgen gehe ich in den Keller und leg so ein Scheißding auf den Scanner.

von Icke ®. (49636b65)


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Mir ist auch noch keine Platte untergekommen, die "Siemens" im Label 
trug. Fujitsu ging eine Zeit lang mit Siemens zusammen, um bspw. PCs zu 
vetreiben. Die Platten liefen aber nur unter "Fujitsu". Verkauft wurde 
die Sparte 2009 tatsächlich, aber an Toshiba und nicht an Seagate.

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Klar, aber dann sind es typisch eher Frühausfälle (also in den
> ersten zwei Jahren).

Frühausfälle hatte ich nur einmal, aber das war ein Produktionsfehler. 
Da sind frisch nach Lieferung eines Rechners innerhalb von wenigen Tagen 
3 Platten verreckt. Nicht nur bei uns, der Service kam bös ins 
schwitzen.

Ansonsten verteilen sich die Ausfälle ziemlich gleichmässig über das 
Alter. Ein hinteres Ende der Badewannenkurve ist bislang auch nicht 
feststellbar. Die ältesten Server haben nun so ihre 12 Jahre auf dem 
Buckel und die Ausfälle häufen sich dort auch nicht.

Ausgeprägte Laufzeitdefekte habe ich bislang nur bei Speichermodulen und 
Netzteilen in jeweils einem bestimmten Rechnermodell erlebt. Die gingen 
nach ~5 bzw. ~6 Jahren systematisch über die Wupper, eins nach dem 
anderen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Ausgeprägte Laufzeitdefekte habe ich bislang nur bei Speichermodulen und
> Netzteilen in jeweils einem bestimmten Rechnermodell erlebt.

Ich letztens bei einer Grafikkarte.  Nach dem Hochgehen der ersten
Elkos habe ich verstanden, dass das Ding "Sche***e by Design" war.
Nicht nur, dass die Elkos (wie leider üblich) viel zu knapp
dimensioniert waren (alle die, die man für die zweijährige Gewähr-
leistung nicht benötigt, hatte man dann gleich gar nicht bestückt),
die Hälfte der Schaltwandler-Mimik hatte man gleich mal vorsorglich
in den heißen Abluftstrom des Kühlers gelegt. :-(

von Michael_ (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mit dem Fujitsu-Siemens hab ich mich geirrt, die Rechner in der Fa. 
hießen wohl so, wo die HD nacheinander ausgefallen sind.
Im Bild sind zwei der Übeltäter.

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg Wunsch schrieb:

> die Hälfte der Schaltwandler-Mimik hatte man gleich mal vorsorglich
> in den heißen Abluftstrom des Kühlers gelegt. :-(

Das macht man aber bei den CPU-Wandlern auf Mainboards wirklich gern "by 
design", weil die sonst überhaupt keinen Luftstrom abkriegen, und sei es 
ein vorgeheizter. Damit kämpfen dann manchmal die Fans von Wasserkühlung 
oder quer blasenden Propellern mit Heatpipes.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>
>> die Hälfte der Schaltwandler-Mimik hatte man gleich mal vorsorglich
>> in den heißen Abluftstrom des Kühlers gelegt. :-(
>
> Das macht man aber bei den CPU-Wandlern auf Mainboards wirklich gern "by
> design", weil die sonst überhaupt keinen Luftstrom abkriegen, und sei es
> ein vorgeheizter.

Wobei dann auch das natürlich nur heisst:
"Wir haben auf Deubel komm raus gespart und diese Notlösung gewählt."

Und so hat man einfach unheimlich viele Elektronikgeräte, wo man als 
jemand, der selbst Elektronik entwirft/herstellt, sich fragt, warum das 
eingespart wurde. Das sind meist nur Cents, die bei den Verkaufspreisen 
vieler Geräte locker in der Händlermarge untergehen.

Ärgerlichstes Beispiel ist bei uns ein (älterer) 
DVD-Festplatten-Recorder von Sony: kein Pufferakku für die Uhr, dafür 
ein VFD für die Anzeige, die auch im Standby die Uhrzeit anbietet - 
juchuu!
Ich war damals naiverweise davon ausgegangen, dass man für den Preis das 
Gerät zumindest abschalten kann, ohne die Einstellungen zu verlieren.

Ergebnis: das Teil wird natürlich zusammen mit Fernseher und 
Sat-Receiver abgeschaltet -> Uhrzeit wird nie gestellt. Wir nehmen 
selten auf. Wenn, wird das Ding aktiviert und manuell auf Aufnahme 
geschaltet.

Und das Ding hat als Auslaufmodell 250 Euro gekostet.
Da sollte doch 1 Euro für eine Lithiumzelle drin sein, die die Uhr 15-20 
Jahre versorgt.

Sonst ist das Gerät wirklich gut, aber so etwas halbiert natürlich den 
Wert :-(

Chris D.

von google (Gast)


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http://static.usenix.org/events/fast07/tech/full_papers/pinheiro/pinheiro_html/


... In this paper we present one such study by examining the population 
of hard drives under deployment within Google's computing infrastructure 
...

...Our paper is unique in that it is based on data from a disk 
population size that is typically only available from vendor warranty 
databases ...

... We have built an infrastructure that collects vital information
about all Google's systems every few minutes ...

... The figure shows that failures do not increase when the average 
temperature increases. In fact, there is a clear trend showing that 
lower temperatures are associated with higher failure rates. Only at 
very high temperatures is there a slight reversal of this trend ...

... Our results confirm the findings of previous smaller population 
studies that suggest that some of the SMART parameters are 
well-correlated with higher failure probabilities. We find, for example, 
that after their first scan error, drives are 39 times more likely to 
fail within 60 days than drives with no such errors. First errors in 
reallocations, offline eallocations, and probational counts are also 
strongly correlated to higher failure probabilities ...

von Icke ®. (49636b65)


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google schrieb:

> ... The figure shows that failures do not increase when the average
> temperature increases. In fact, there is a clear trend showing that
> lower temperatures are associated with higher failure rates.

Anhand dieser Aussage könnte man auf die Idee kommen, Kühlung wäre der 
Lebensdauer abträglich. Schaut man sich die Zahlen aber genau an, so 
versteht Google unter "lower temperatures" Temperaturen unter 30°C, 
welche in PCs, die nicht gerade per Klimanlage gekühlt oder des Winters 
im Freien betrieben werden, praktisch nicht vorkommen.

> Only at very high temperatures is there a slight reversal of this trend

"very high temperatures" über 45°C sind dagegen bei ungünstig 
eingebauten Platten sehr häufig anzutreffen. Manchmal verbrennt man sich 
regelrecht die Finger, kein Witz. Derart mißhandelte Disks fallen laut 
Diagramm im 3.Jahr dreimal so häufig aus wie ihre coolen Kollegen.
Die Studie bestätigt m.E. deutlich, daß es absolut Sinn macht, auf gute 
Kühlung der Platten zu achten.


> ... Our results confirm the findings of previous smaller population
> studies that suggest that some of the SMART parameters are
> well-correlated with higher failure probabilities. We find, for example,
> that after their first scan error, drives are 39 times more likely to
> fail within 60 days than drives with no such errors. First errors in
> reallocations, offline eallocations, and probational counts are also
> strongly correlated to higher failure probabilities ...

Deckt sich ebenfalls 100% mit meinen praktischen Erfahrungen.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:

> welche in PCs, die nicht gerade per Klimanlage gekühlt oder des Winters
> im Freien betrieben werden, praktisch nicht vorkommen.

Ausser bei jenen PC-Selbstbau-Fanatikern mit Wakü und Gehäuselüfter der 
KFZ-Klasse, die jeder Platte einen eigenen Lüfter angedeihen lassen. ;-)

Müsste man mal machen: Ein PC-Protz-Forum suchen, dort fragen "wer hat 
die kälteste" und dem dann diese Statistik unter die Nase reiben.

> Die Studie bestätigt m.E. deutlich, daß es absolut Sinn macht, auf gute
> Kühlung der Platten zu achten.

Aber eben nicht auf übertriebene Kühlung. Leichter Luftstrom ist ok, ein 
eigenes Gebläse eher nachteilig.

von Torsten S. (torstensc)


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Ich kaufe seit Jahren nur Fujitsu Rechner (früher FuSi), auch Server. 
Ich habe noch nicht eine augefallene Platte gehabt, auch bei Rechnern 
die 24h laufen. So unterschiedlich sind halt die Erfahrungen.

Torsten

von (prx) A. K. (prx)


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Auch bei Fu(Si) Business-PCs fallen erfahrungsgemäss Platten aus. Grad 
wie bei anderen Marken auch, das schenkt sich nichts. Wieso sollte es 
auch anders sein, da stecken auch keine anderen Platten als bei der 
Konkurrenz.

von Rolf Magnus (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Schaut man sich die Zahlen aber genau an, so versteht Google unter "lower
> temperatures" Temperaturen unter 30°C, welche in PCs, die nicht gerade per
> Klimanlage gekühlt oder des Winters im Freien betrieben werden, praktisch nicht
> vorkommen.

Ich hab eine 2TB-Festplatte in einem USB-Gehäuse an meiner Dockstar 
dran. Die Platte wird außer im Sommer auch unter maximaler Last laut 
SMART nie wärmer als 24°C.

Chris D. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Jörg Wunsch schrieb:
>>
>>> die Hälfte der Schaltwandler-Mimik hatte man gleich mal vorsorglich
>>> in den heißen Abluftstrom des Kühlers gelegt. :-(
>>
>> Das macht man aber bei den CPU-Wandlern auf Mainboards wirklich gern "by
>> design", weil die sonst überhaupt keinen Luftstrom abkriegen, und sei es
>> ein vorgeheizter.
>
> Wobei dann auch das natürlich nur heisst:
> "Wir haben auf Deubel komm raus gespart und diese Notlösung gewählt."

Da bin ich nicht so sicher. Oft sind auf den Schaltwandlern und dem 
Chipsatz ja schon Kupferkühler mit Heatpipes drauf, so daß da möglichst 
gut vom Luftstrom des CPU-Kühlers profitiert wird. Ein minimaler Kühler 
mit einem kleinen Lüfter drauf wäre bestimmt billiger, aber halt auch 
lauter.

> Ärgerlichstes Beispiel ist bei uns ein (älterer)
> DVD-Festplatten-Recorder von Sony: kein Pufferakku für die Uhr, dafür
> ein VFD für die Anzeige, die auch im Standby die Uhrzeit anbietet -
> juchuu!
> Ich war damals naiverweise davon ausgegangen, dass man für den Preis das
> Gerät zumindest abschalten kann, ohne die Einstellungen zu verlieren.

Ich war bei meinen 5.1-Lautsprechern von Logitech etwas verärgert 
darüber, daß der vermeintliche Ein/Aus-Schalter im Lautstärke-Regler 
(mit so einer der Raste, wenn man ganz runterdreht) nur Dekoration ist. 
Der Schalter schaltet lediglich die vorgebliche Power-LED aus, nicht 
aber den Verstärker oder gar dessen Netzteil.

von (prx) A. K. (prx)


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Rolf Magnus schrieb:

> Ich hab eine 2TB-Festplatte in einem USB-Gehäuse an meiner Dockstar
> dran. Die Platte wird außer im Sommer auch unter maximaler Last laut
> SMART nie wärmer als 24°C.

Das wäre dann wohl eine Marktlücke: Ein USB-Gehäuse mit geregelter 
Heizung zur Verlängerung der Lebensdauer von HDDs.

von Uhu Uhuhu (Gast)


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Gibts eigentlich MAXTOR noch? Da ist mir mal eine 2GB HDD 10cm 
runtergefallen und war kaputt, mit jedemenge Arbeit darauf. Weiß 
allerdings auch nicht ob die Festplatten heute mehr aushalten. Meine 
10MB HDD im IBM 5150 Rechner Tut immernoch.

von (prx) A. K. (prx)


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Wurde von Seagate gefressen.

von Icke ®. (49636b65)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Gibts eigentlich MAXTOR noch?

Nein, wurde 2005 von Seagate aufgekauft.

> Da ist mir mal eine 2GB HDD 10cm runtergefallen und war kaputt

Im Betrieb halten das die wenigsten aus und je nach Aufschlagwinkel kann 
es auch ausgeschaltet zum Defekt führen.

> Meine 10MB HDD im IBM 5150 Rechner Tut immernoch.

Nun ja, da waren die Leseköpfe auch noch so groß wie Transformatoren und 
die Bits fast mit bloßem Auge zu erkennen.

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