Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Reaktiv Licht Fehlersuche


von Nino K. (lnino)


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Hi an alle.

Ich habe einen fertigen Code zum Thema Reaktiv Licht im Netz gefunden 
und an meinen Controller angepasst. Soweit so gut.

Auf meinem Steckbrett funktioniert das ganze wunderbar.
Wenn ich mit der Taschenlampe auf die LED leuchte, dann beginnt diese 10 
mal zu blinken.

Ich habe mir nun eine Platine ätzen, zinnen, usw lassen. Wenn ich aber 
nun meine Bausteine dort einlöte und die Batterie anschließe, dann 
beginnt die LED sofort ohne Licht Kontakt vor sich hin. Es sieht aus als 
würde irgendwo die LED auf + oder - ziehen.

Habe aber alle Lötstellen kontrolliert, die sind alle sauber.

Die Bahnen auf der Platine habe ich auf dem Steckbrett nachgebaut um 
sicherzustellen, dass ich bei der Platinenplanung die richtigen Wege 
gewählt habe.

Wie gesagt am Steckbrett geht alles wie gewünscht aber auf der Platine 
nicht.

Ich weiß nicht mehr weiter.
Kann mir jemand sagen wo hier noch der Fehler versteckt ist?

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Anbei mein Code und die Bilder zum Steckbrett und der Platine.

Ich verwende hier eine ATMEGA168.

von spess53 (Gast)


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Hi

Kondensatoren am Quarz und am 7805 fehlen. Da hat dich wohl dein 
Steckbrett ausgetrickst.

MfG Spess

von Jens A. (nepi)


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Das einzige was mir so auffällt sind die nicht vorhandenen Kondensatoren 
am 7805. Versuch doch mal 100nF von Vin auf GND und einen 100nF Vout auf 
GND.

Wenn die LED im Ruhezustand an sein soll vielleicht auch ein Problem mit 
dem Watchdog / Fuses.

Gruß Jens

von Nino K. (lnino)


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spess53 schrieb:
> Hi
>
> Kondensatoren am Quarz und am 7805 fehlen. Da hat dich wohl dein
> Steckbrett ausgetrickst.
>
> MfG Spess

In wie fern hat mich mein Steckbrett ausgetrickst?
Was kann das Steckbrett anders als die geätzte Platine?
Würde den Fehler gerne nachvollziehen können.

Reicht der Kondensator(blaues Teil) nicht aus, der ist doch mit dem 
7805er verbunden. Der hängt auf Vout und GND. Zwar über Umwege durch die 
MCU Beine, aber doch verbunden. Oder habe ich das falsch verstanden?

Bin jetzt nicht so sehr fit in Sachen Elektronik, deswegen nun die 
folgende Frage.

Mit Vin, GND und Vout sind die 3 Pins vom 7805er gemeint, oder?

Wo würde ich das 2te Bein des Kondensators anschließen wenn ich noch 
einen Kondensator auf Vin setze?

Und wie muss den Kondensator zum Quarz steckten? Wohin welches Beinchen?

Sorry für die vielen Noob Fragen.

von MWS (Gast)


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El Nino schrieb:
> In wie fern hat mich mein Steckbrett ausgetrickst?

Ein Steckbrett hat Streukapazitäten, welche in der gedruckten Schaltung 
so nicht mehr vorhanden sind. Beschaltung des Quarzes siehe Datenblatt.

von spess53 (Gast)


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Hi

>In wie fern hat mich mein Steckbrett ausgetrickst?
>Was kann das Steckbrett anders als die geätzte Platine?
>Würde den Fehler gerne nachvollziehen können.

Sieh dir mal Figure 9-2 auf S30 an:

http://www.atmel.com/Images/doc2545.pdf

Wenn bei der Schaltung auf auf dem Steckbrett der Quarz wirklich 
geschwungen hat, werden wohl die Kapazitäten der Kontakte die Aufgabe 
der Kondensatoren übernommen haben.

>Reicht der Kondensator(blaues Teil) nicht aus, der ist doch mit dem
>7805er verbunden. Der hängt auf Vout und GND. Zwar über Umwege durch die
>MCU Beine, aber doch verbunden. Oder habe ich das falsch verstanden?

Die Kondensatoren sollen so nah wie möglich an den Spannungsregler.

>Wo würde ich das 2te Bein des Kondensators anschließen wenn ich noch
>einen Kondensator auf Vin setze?

GND

MfG Spess

von Nino K. (lnino)


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Vielen Dank für die Antworten.

Das dürfte nun so einiges klären.

Habe am Bild nun die beiden neuen Kondensatoren eingezeichnet. Wäre dies 
dann so in Ordnung? (Werde dann am Abend testen)

Beim Quarz konnte ich im Datenblatt nicht herauslesen, wo ich wie einen 
Kondensator an welches Bein mit welcher Stärke anschließen soll.

Kann mir noch jemand den entscheidenen Hinweis geben?

http://www.reichelt.de/index.html?;ACTION=7;LA=3;OPEN=0;INDEX=0;FILENAME=B400%252FQuarzDatenblatt.pdf;SID=11T6ehfn8AAAIAAE-mkJUaa6af150eac46a8ac2f31d7c9b5fba96

Danke für die Unterstützung.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Habe am Bild nun die beiden neuen Kondensatoren eingezeichnet. Wäre dies
>dann so in Ordnung? (Werde dann am Abend testen)

Ja.

>Beim Quarz konnte ich im Datenblatt nicht herauslesen, wo ich wie einen
>Kondensator an welches Bein mit welcher Stärke anschließen soll.

Dann sieh in das Datenblatt vom ATMega:

Beitrag "Re: Reaktiv Licht Fehlersuche"

MfG Spess

von Nino K. (lnino)


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Hi spess53.

Danke für deine Rückmeldung.

Wenn ich die Grafik nun richtig gedeutet habe, dann muss ich einen 
Kondensator mit einer Größe zwischen 12-22pF mit einem Bein auf VCC und 
einem Bein an einen Pin vom Quarz anschließen.

Und den 2ten Kondensator ebenfalls auf VCC und an das 2te Bein zum 
anderen Pin vom Quarz.

Ist das so korrekt?

Kann ich den Kondensator der schon vorher auf der Platine war drauf 
lassen, oder stört der die restlichen Kondensatoren?

Danke für die Hilfe.

von was? (Gast)


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Auf s3.JPG sind deutliche Flussmittelrückstände zu erkennen. Die 
solltest du zuerst mal entfernen.

von Nino K. (lnino)


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was? schrieb:
> Auf s3.JPG sind deutliche Flussmittelrückstände zu erkennen. Die
> solltest du zuerst mal entfernen.

Welchen negativen Einfluss haben diese und mit was kann man die am 
Besten entfernen?

Vielen Dank.

von Chris (Gast)


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El Nino schrieb:
> Wenn ich die Grafik nun richtig gedeutet habe, dann muss ich einen
> Kondensator mit einer Größe zwischen 12-22pF mit einem Bein auf VCC und
> einem Bein an einen Pin vom Quarz anschließen.
>
> Und den 2ten Kondensator ebenfalls auf VCC und an das 2te Bein zum
> anderen Pin vom Quarz.
>
> Ist das so korrekt?
Ersetze überall "VCC" durch "GND" und es ist korrekt.

El Nino schrieb:
> Kann ich den Kondensator der schon vorher auf der Platine war drauf
> lassen, oder stört der die restlichen Kondensatoren?
Ja, kannst Du. Im übrigen gehört dieser so nahe wie möglich an den µC 
dran. Also am besten direkt an seine Vcc und GND-Pins. Je weiter weg, 
desto wirkungsloser wird er sein. Je Vcc/GND-Paar gehört ein Kondensator 
dran.
Kurze Erklärung dazu:
http://www.rn-wissen.de/index.php/Abblockkondensator

von spess53 (Gast)


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Hi

>Ist das so korrekt?

Nein. Von jedem Bein des Quarzes ein Kondensator nach GND.

MfG Spess

von Ronny K. (Firma: Sinus Messtechnik GmbH) (rising_edge)


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El Nino schrieb:

> Wenn ich die Grafik nun richtig gedeutet habe, dann muss ich einen
> Kondensator mit einer Größe zwischen 12-22pF mit einem Bein auf VCC und
> einem Bein an einen Pin vom Quarz anschließen.
> Und den 2ten Kondensator ebenfalls auf VCC und an das 2te Bein zum
> anderen Pin vom Quarz.

Aber Warum willst Du das denn gegen VCC legen in der AN steht doch 
eindeutig GND drin. Und die C's sollten auch so dicht wie möglich am 
Quarz liegen , sowie die dazugehörig Masse(GND).

> Ist das so korrekt?
>
> Kann ich den Kondensator der schon vorher auf der Platine war drauf
> lassen, oder stört der die restlichen Kondensatoren?

Warum sollten sich die Kondensatoren gegenseitig stören , die haben an 
der Stelle eine Völlig andere Funktion als der C über der 
Betriebsspannung.
Es bietet sich übrigens an den Abblock C so dicht wie möglich an deinen 
Controller zu legen.

Gruß,
Ronny

von Chris (Gast)


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El Nino schrieb:
> Welchen negativen Einfluss haben diese und mit was kann man die am
> Besten entfernen?

Das kommt auf das verwendete Flussmittel an. Manche Flussmittel sind zu 
korrosiv und "fressen" dann mit der Zeit an deinen Lötstellen und dem 
Kupfer herum. Heutzutage verwendet man jedoch fast nur noch sogenannte 
"No Clean"-Flussmittel. Diese können gefahrlos auf der Platine 
verbleiben. Da Du wahrscheinlich ein Lötzinn mit Kolophonium als 
Flussmittel verwendet hast, kannst Du das bendenkenlos dort belassen.
Ansonsten kannst Du es mit Alkohol entfernen. Vorzuziehen ist hier 
Isopropanol. Bei vergälltem Ethanol (z.B. Spiritus) kann das 
Vergällungsmittel zu hochohmigen Verbindungen führen wenn es auf der 
Platine verbleibt. Ist in deinem Fall aber nicht weiter relevant. Die 
Quelle dazu ist mir leider gerade entfallen.

von was? (Gast)


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El Nino schrieb:
> Welchen negativen Einfluss haben diese und mit was kann man die am
> Besten entfernen?

Die Rückstände können u. a. leitfähig sein. Es gibt Flussmittelreiniger, 
Isopropanol tut es aber auch.

von Ronny K. (Firma: Sinus Messtechnik GmbH) (rising_edge)


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was? schrieb:
> El Nino schrieb:
>> Welchen negativen Einfluss haben diese und mit was kann man die am
>> Besten entfernen?
>
> Die Rückstände können u. a. leitfähig sein. Es gibt Flussmittelreiniger,
> Isopropanol tut es aber auch.

Was ? Wir wollen ja mal nicht übertreiben. Bei den Frequenzen passiert 
da bei den meisten gängigen Flussmitteln nichts.

Gruß,

Ronny

von was? (Gast)


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Ronny Kunze schrieb:
> Was ? Wir wollen ja mal nicht übertreiben. Bei den Frequenzen passiert
> da bei den meisten gängigen Flussmitteln nichts.

Ich hatte selber den Fall. War ein Tipp. Muss jeder selber wissen.

von Nino K. (lnino)


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Chris schrieb:
> Kurze Erklärung dazu:
> http://www.rn-wissen.de/index.php/Abblockkondensator

Danke für den super Link.

Müssen die Kondensatoren für den Quarz auch wieder so nah als möglich an 
den 7805er oder kann ich die zwischen Quarz und MCU reinpacken?

von spess53 (Gast)


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Hi

>Müssen die Kondensatoren für den Quarz auch wieder so nah als möglich an
>den 7805er oder kann ich die zwischen Quarz und MCU reinpacken?

Die müssen so nah, wie möglich, an den Quarz .

MfG Spess

von Ronny K. (Firma: Sinus Messtechnik GmbH) (rising_edge)


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was? schrieb:
> Ronny Kunze schrieb:
>> Was ? Wir wollen ja mal nicht übertreiben. Bei den Frequenzen passiert
>> da bei den meisten gängigen Flussmitteln nichts.
>
> Ich hatte selber den Fall. War ein Tipp. Muss jeder selber wissen.

Nee ist auch OK. Aber er sollte erst mal die C's einbauen dann ist er 
schon mal ein Stück näher an der Empfohlenen Schaltung

von Nino K. (lnino)


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spess53 schrieb:
> Hi
>
>>Müssen die Kondensatoren für den Quarz auch wieder so nah als möglich an
>>den 7805er oder kann ich die zwischen Quarz und MCU reinpacken?
>
> Die müssen so nah, wie möglich, an den Quarz .
>
> MfG Spess

Danke nochmal für deine Antwort.

Ich fasse also nochmal zusammen.

Zwei Kondensatoren so nah als möglich zum Spannungsregler.
Zwei Kondensatoren so nah als möglich zum Quarz.

@ Ronny: Ist bei mir der Abblock C der Kondensator der bereits auf der 
Platine eingelötet ist. Ist dieser noch zu weit vom Controller weg, oder 
geht das noch?

von Karl H. (kbuchegg)


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El Nino schrieb:
> spess53 schrieb:
>> Hi
>>
>>>Müssen die Kondensatoren für den Quarz auch wieder so nah als möglich an
>>>den 7805er oder kann ich die zwischen Quarz und MCU reinpacken?
>>
>> Die müssen so nah, wie möglich, an den Quarz .
>>
>> MfG Spess
>
> Danke nochmal für deine Antwort.
>
> Ich fasse also nochmal zusammen.
>
> Zwei Kondensatoren so nah als möglich zum Spannungsregler.
> Zwei Kondensatoren so nah als möglich zum Quarz.

Und ich fasse das nochmal anders zusammen:
Die Kondensatoren immer so nah wie möglich zum Bauteil, welches sie 
'beschützen' sollen bzw. im Falle vom Quarz, welches sie kapazitiv 
belasten sollen. Die Leitungslänge vom Kondensator zum Bauteil soll kurz 
sein! Wie und wo da mit GND rumfährst, ist dahingehend relativ 
uninteressant (ok, nicht wirklich. Aber für deine Zwecke spielt das 
nicht die große Rolle)

> @ Ronny: Ist bei mir der Abblock C der Kondensator der bereits auf der
> Platine eingelötet ist. Ist dieser noch zu weit vom Controller weg, oder
> geht das noch?

Wenn du sowieso die Platine umzeichnest, kannst du den auch näher 
rannrücken. Und da dein µC anscheinend jeweils 2 Anschlüsse VCC/GND hat, 
muss an jedes der beiden Anschlusspärchen ein derartiger Kondensator.

von Ronny K. (Firma: Sinus Messtechnik GmbH) (rising_edge)


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El Nino schrieb:

> @ Ronny: Ist bei mir der Abblock C der Kondensator der bereits auf der
> Platine eingelötet ist. Ist dieser noch zu weit vom Controller weg, oder
> geht das noch?

Da Du ja eh noch zusätzliche C's am Spannungsregler anbringst ist das 
schon OK.

Wo verwendet man eigentlich sowas ? Bei Geocaching ?

Gruß,
Ronny

Edit: Wenn Du das nochmal neu machst , da auf jedenfalls alles so nah 
wie möglich.

von Karl H. (kbuchegg)


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Ich denk mal, deine momentan wichtigsten Kondensatoren sind die 22pF am 
Quarz. Kannst ja mal probehalber die 4 Löcher bohren und die 
Kondensatoren erst mal frei verdrahten. Den Platz dazu hast du ja.
Die Blockkondensatoren sind zwar nicht unwichtig aber wenn dein 7805 
nicht gerade schwingt, sollten die erst mal nicht den Unterschied 
ausmachen.

Und für dein erstes Programm würd ich da erst mal ein Blinken 
reinprogrammieren.

von Nino K. (lnino)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Ich denk mal, deine momentan wichtigsten Kondensatoren sind die 22pF am
> Quarz. Kannst ja mal probehalber die 4 Löcher bohren und die
> Kondensatoren erst mal frei verdrahten. Den Platz dazu hast du ja.
> Die Blockkondensatoren sind zwar nicht unwichtig aber wenn dein 7805
> nicht gerade schwingt, sollten die erst mal nicht den Unterschied
> ausmachen.
>
> Und für dein erstes Programm würd ich da erst mal ein Blinken
> reinprogrammieren.

Danke für die Rückmeldung.

Ich habe jetzt zusätzlich noch durch eine Durchgangsprüfung 
sichergestellt, dass durch das Flussmittel irgendwelche Kurzschlüsse 
sind. Ist aber alles sauber. Multimeter gibt keinen Ton von sich.

Habe nun mal meine Kondesatormöglichkeiten ausgegraben.

die 100nF für den 7805 habe ich, aber 22pF leider nicht.

Ich habe noch folgende zur Verfügung:
+ 1,0microFarad
+ 100nF
+ 470nF
+ 0,1microFarad
+ 33pF

könnte ich da den 33pF nehmen, oder ist das zu viel?

Sonst muss ich meine Lager wieder etwas auffüllen.

Danke schon mal für die Hilfe.

von Bernhard S. (b_spitzer)


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33pF passt auch. Damit ist die Belastung und Phasendrehung etwas anders, 
sollte aber passen.

von Nino K. (lnino)


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Ich habe nun beim Quarz und beim 7805er die Kondensatoren angebracht.
100nf für den 7805er und 33pF für den Quarz.

Aber leider immer noch das gleiche Ergebnis wie vorher.

Am Steckbrett gehts normal aber auf der Platine nicht.

Ich habe ein Foto mit den neuen Bauteilen hochgeladen.

Hat noch jemand eine Idee.

von Nino K. (lnino)


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Hat noch jemand einen Ansatz warum es trotz der Anbringung der 
Kondensatoren nicht funktioniert?

Vielen Dank schon mal für die Bemühungen.

von Roland H. (minitron)


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Hallo Nino,

prüfe doch mal mit einem Multimeter jede einzelne Leiterbahn zwischen 
Anfang und Ende auf Durchgang. Manchmal enstehen feinste Haarrisse, die 
man mit freiem Auge kaum sieht.

Das Layout der Platine ist imho nicht allzu glücklich. Die beiden 
Kondensatoren für den Quarz sollten (wie schon z.B.von Spess 
beschrieben) DICHT am Quarz sein. Das heißt, daß auf der 
Platinenunterseite unmittelbar links neben dem Quarz eine Massefläche 
sein sollte und beide Kondensatoren mit KURZEN Pins zwischen Masse und 
Quarz liegen. Du hast zwangsläufig die Anschlußdrähte der beiden 
33pF-Kondensatoren sehr lang gelassen, die nun als zusätzliche Kapazität 
wirken können (nicht müssen), sodaß deutlich mehr als 33pF vorhanden 
sind und der Quarz nicht schwingen kann. Schalte doch mal je zwei 
33pf-Kondensatoren parallel, sodaß sich eine rechnerische Kapazität von 
je 16,5pf ergibt. Mit den langen Anschlußpins KÖNNTE sich dann eine 
Kapazität von um die 20pf ergeben, die den Quarz vermutlich besser 
anschwingen läßt.

Schau Dir mal Platinen an, die mit Hochfrequenz zu tun haben. Die haben 
alle durchweg sehr viel Massefläche, auch zwischen den einzelnen 
Leiterbahnen ist stets eine solche. Das ist bei dem Reaktivlicht zwar 
ganz und gar nicht nötig, aber hättest Du Deine Platine nach diesen 
Grundsätzen geplant, hättest Du jetzt automatisch mehr als genug 
Massefläche und müßtest nicht mit ewig langen Anschlußdrähten hantieren. 
Außerdem spart es Ätzmittel. Ich mach' das schon sehr lange so :-)

Viele Grüße
Roland

von Nino K. (lnino)


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Hi Roland,

danke für deine Antwort.

Wenn ich das richtig verstanden habe, soll ich nun am Quarz in Summe 4 
Kondensatoren(33pF) anbringen und jeweils 2 davon parallel?

Die Durchgängigkeit habe ich schon mit dem Multimeter überprüft. Hier 
ist alles in Ordnung.

Ich hätte noch eine Frage:
Wenn ich nun das ganze von meinem Steckbrett auf einer 
Lochrasterplatine, mit Drähten, Lötpunktverbindungen und dergleichen 
nachbaue....
...habe ich dann wieder die gleichen Probleme wie bei der gepressten 
Platine?
Oder würde es dann wie auch auf dem Steckbrett ohne Probleme 
funktionieren?
Bei der Lochrasterplatine müssten die Streukapazitäten ja ähnlich sein, 
wie auch dem Steckbrett, oder?

lg
Nino

von (Gast) (Gast)


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Ich würde das Problem beim Anschluss der Sensor-LED suchen, die 
LED-Entlade-Methode war mir schon immer etwas suspekt. Die Verbindungen 
sind recht lang und liegen weit auseinander. Löte die die testweise mal 
ganz nah dran.

Ich empfehle ansonsten die Verwendung eines Fototransistors, die 
verwende ich für meine Reaktivlichter.

(Ich hoffe, Du hast mit dem ATmega noch mehr vor... Und LEDs ohne 
Vorwiderstände... Tststs.)

von ... (Gast)


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Roland Hutter schrieb:
> Schalte doch mal je zwei 33pf-Kondensatoren parallel, sodaß sich eine
> rechnerische Kapazität von je 16,5pf ergibt.

Das üben wir noch mal. Die Kapazität verdoppelt sich bei 
Parallelschaltung und halbiert sich bei Serienschaltung.

Also:
 Gnd - 33pF - 33pF - Quarz

von spess53 (Gast)


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Hi

>Ich habe nun beim Quarz und beim 7805er die Kondensatoren angebracht.
>100nf für den 7805er und 33pF für den Quarz.

Warum sind die 33p quer über die Platine angeschlossen? Ein 
GND-Anschluss liegt doch direkt neben den TOSC-Pins. Warum wohl?

MfG Spess

von Helmut L. (helmi1)


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El Nino schrieb:
> Auf meinem Steckbrett funktioniert das ganze wunderbar.
> Wenn ich mit der Taschenlampe auf die LED leuchte, dann beginnt diese 10
> mal zu blinken.

Auf deinem Steckbrett hast du an deiner LED auch wesentlich hoehere 
Kapazitaeten als auf der Platine. Auch solltes du deine Platine mal 
sauber nachloeten und anschliessend reinigen. Du willst da eine Ladung 
von der LED haben, die ist allerdings sehr klein. Wenn da etwas 
hochohmigere Verbindungen durch eine schlecht gereinigte Leiterkarte 
sind klappt nicht.
Deine Loetstellen sehen auch nicht gerade Toll aus.

Ob der Quarz jetzt 22 oder 33pF ist fuer deine Fall eigentlich egal. 
Schwingen sollte er in jedem Fall. Sind die Fuese auch richtig gesetzt?
Es ist sogar egal ob die jetzt nach GND oder VCC geschaltet sind. 
HF-maessig ist es das gleiche.

von Roland H. (minitron)


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Moin Nino,

sorry, parallelschalten ist natürlich Quatsch, es muß "in Serie heißen", 
damit Du 16,5pF erhältst. Man sollte besser sein Geschreibsel vor dem 
Senden nochmal durchlesen :-(
Also ein Bein vom ersten Kondi an den Quarz, dann das zweite Bein vom 
ersten Kondi an das erste Bein vom zweiten Kondi und dessen zweites Bein 
an Masse.
Deine Frage, ob Du mit deiner Lochrasterplatine die gleichen Probleme 
haben wirst wie mit Deiner selbstgeätzten, kann ich nicht beantworten. 
Streukapazitäten sind ja nur eine mögliche Fehlerquelle.

 Wenn Du Deine Platine gewissenhaft durchgeklingelt hast und somit ganz 
sicher sein kannst, daß kein mechanischer Fehler vorliegt (weder 
Haarrisse noch Mini-Lötbrücken), würde ich zuerst mal einen 
Bauteilfehler vermuten. Hast Du exakt DIESELBEN (nicht: DIE GLEICHEN) 
Bauteile auf dem Steckbrett wie auf der Platine verwendet? Das kann ich 
mir nur schwer vorstellen, weil auf der Platine die Anschlußdrähte ja 
abgeschnitten sind. Lötest Du das Bauteil aus um es auf dem Steckbrett 
zu verwenden, müßtest Du wieder Kabelstücke anlöten und hättest somit 
wieder andere Verhältnisse. Bei DIESER Schaltung mit der handvoll 
Bauteilen dürfte das jedoch egal sein. Ich gehe davon aus, daß Du bei 
beiden Aufbauten zwar DENSELBEN uc nimmst, aber einen anderen Quarz und 
eine andere LED. Somit könnte es ja sein, daß entweder der Quarz defekt 
ist oder/und die LED nicht das tut, was sie soll. Gerade bei diesem 
Reaktivlicht-Typ kommt es sehr auf die verwendete LED an. Die besten 
Erfahrungen habe ich mit roten LEDs mit etwa 5000mcd im klaren Gehäuse 
gemacht, wobei unterschiedliche LEDs auch sehr unterschiedlich 
reagierten. WIRKLICH gute und vor allem reproduzierbare Ergebnisse hatte 
ich nur, wenn als Empfänger ein LDR oder eine Fotodiode fungierte, und 
die LED nur für die Ausgabe zuständig war. Ich habe bei einem meiner 
geocaches (Nox dolorosa prima) seit 2005 etliche elektronische Geräte 
mit LEDs im Einsatz, die ohne Vorwiderstände direkt am uc (PIC 16F84, 
PIC 16F716, PIC 12F683)betrieben werden. Die Dinger halten also schon 
was aus...

Viele Grüße
Roland

von Nino K. (lnino)


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Danke für die vielen Antworten.

Ich kann einen Materialfehler hier ausschließen.

Ich habe mir 2 Stk Platinen ätzen lassen und habe beide Platinen mit 
genau den gleichen Bausteinen bestückt. Nur den MCU wechsle ich zwischen 
den Platinen. Hier habe ich aber auch schon 3 MCU programmiert um einen 
Fehler des ICs ausschließen zu können.

Also, alle Leitungen sind durchgängig. Kein Lötbrücken vorhanden. Kein 
defekten Komponenten. Und dennoch möchte das "Ding" nicht das machen was 
es machen sollte.

@Gast: Was meinst du mit ganz nah. Testweise bei Pins der durchsichtigen 
LED direkt an die beiden Ports den ICs?

@Helmut: Was meinst du mit Fuses? Das sagt mir leider nichts.

Werde nun versuchen die Kondensatoren in Reihe zu schalten, mal schauen 
ob sich dann was tut.

Danke für Eure Hilfe.

von (Gast) (Gast)


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Genau...

von Helmut L. (helmi1)


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El Nino schrieb:
> @Helmut: Was meinst du mit Fuses? Das sagt mir leider nichts.

AVR haben Fuses. Das sind EEPROM Zellen au dem Chip wo man einige 
Einstellungen vornehmen kann. Unter anderen werden dort die 
Eigenschaften des Quarzoszillators eingestellt. Genaueres dazu steht im 
Datenblatt.

von Nino K. (lnino)


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Ich nun die Schaltung auf einer Lochrasterplatine nachgebaut.
Auch hier funktioniert alles wie es soll. Bild folgt später.
Gibt das uns nun irgendwelche Anhaltspunkte?

von Helmut L. (helmi1)


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Schalte doch mal einen kleinen Kondensator parallel zur LED. So rund 
100pF.

von (Gast) (Gast)


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El Nino: Ohne Bild? Eher nicht.

von Nino K. (lnino)


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Hi,

hat nun etwas gedauert. Aber anbei nun das Bild.

Ist nur schnell schnell gelötet, sieht also nicht schön aus, aber das 
wichtigste in diesem Fall... Es funktioniert. :-)

Vielleicht hat hier noch jemand einen Ansatz was der Unterschied 
zwischen der geätzten Platine und der dem Lochraster ist.

Komisch ist nur, dass ich anhand der Bahnen von der geätzten Platine die 
Lochrasterplatine gelötet habe. Also sollten die Bahnen stimmen.

von Helmut L. (helmi1)


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El Nino schrieb:
> Vielleicht hat hier noch jemand einen Ansatz was der Unterschied
> zwischen der geätzten Platine und der dem Lochraster ist.

Wie schon mal gesagt die paraitaeren Kapazitaeten.

So wenn es funktioniert dann mach doch mal folgendes:

Zieh die beiden Pine wo die LED dran geht mal aus dem Sockel und loete 
die LED + R dort mal direkt an.

Ansonsten die Frage: Wenn du mal ein Blinklicht auf dem uC programmierst 
blinkt die LED dann? Also ohne die Abfrage ob die LED beleuchtet wird.

von Nino K. (lnino)


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Hi,

habe nun die LED direkt an die PINs des MCU gegeben. Leider keine 
Besserung. Sobald ich die Batterie anschließe beginnt die LED zu 
blinken.

Sie soll aber erst zu blinken beginnen, wenn ich sie mit der 
Taschenlampe anleuchte.

Auf der Lochrasterplatine ist es genau so wie es sein soll.
Batterie wird angeschlossen. -> LED ist dunkel.
Wenn ich nun die LED mit der Taschenlampe anleuchte, dann beginnt sie zu 
blinken.

von Helmut L. (helmi1)


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Das bestätigt meine Vermutung. Die parasitären Kapazitäten der 
Lochrasterkarte bringen die Funktion. Schalte mal parallel zur LED einen 
kleinen Kondensator von ca. 100pF.

von Nino K. (lnino)


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Meine Kondensatoren Werte sind etwas begrenzt.

Ich habe noch folgende zur Verfügung:
+ 1,0microFarad
+ 100nF
+ 470nF
+ 0,1microFarad
+ 33pF

Kann ich einen davon nehmen?

von error (Gast)


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>33pF
3 Stück Parallel.

von Helmut L. (helmi1)


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error schrieb:
> 3 Stück Parallel.

Ich hoffe er hat 3 Stueck davon da und nicht nur einen.

von Nino K. (lnino)


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Ich habe nun die 3 Kondensatoren parallel mit einem Beinchen an die 
Kathode der LED und mit dem anderen Beinchen an die Anode der LED 
verbunden. Dann hört das blinken auf, aber die LED reagiert dann nicht 
mehr auf die Aktivierung durch die Taschenlampe.

Hmm.

Hat noch jemand eine Idee?

von Helmut L. (helmi1)


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Hast mal mit der Anzahl der Kondensatoren experimentiert?

von error (Gast)


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Im Quelltext sollte es doch einen Schwellwert geben den man an die 
Gegebenheiten anpassen kann.

von MWS (Gast)


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El Nino schrieb:
> Ich habe nun die 3 Kondensatoren parallel mit einem Beinchen an die
> Kathode der LED und mit dem anderen Beinchen an die Anode der LED
> verbunden.
> Hat noch jemand eine Idee?

Da die angeflanschten Kondensatoren natûrlich nicht lichtempfindlich 
sind und mittlerweile die winzige LED-Kapazität plattmachen, ist das 
kein Wunder.

Was soll eigentlich das (aus dem Quelltext) ?
> delay_ms(32); // ca. 320ms Pause (workaround wegen 8MHz Quarz

Wenn F_CPU passt, dann stimmen auch delays. Würde mal die

von MWS (Gast)


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Entladezeit verkürzen. Vorher den Code erstmal richtig auf den 
verwendeten Quarz anpassen.

Natürlich alles ohne parallele Kondensatoren.

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