Forum: HF, Funk und Felder Sendeleistung; TX-SAW / 433 s-Z Transmitter


von Brian H. aus H (Gast)


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Hallo zusammen,

Habe folgendes Problem. Der verwendete Transmitter TX-SAW / 433 s-Z 
Transmitter, sowie die angegebene PCB-Struktur für die Antenne geben bei 
5V Betriebsspannung "zu wenig Leistung heraus". Genauer gesagt schaffen 
wir, mit auswertbaren Ergebnissen, gerade mal 20cm damit :(

Antenne besteht aus CU(d=1,5mm) und ist 16,5cm lang bei 433,92 MHz. Der 
Dipol wird gebildet aus der Antenne und der Leiterbahn die vom 
Transmitter zur Antenne verläuft. Siehe dazu auch bitte das PCB.


hat jemand vielleicht Erfahrung mit disem Modul oder kann mir sagen, ob 
der Betrieb mit 12V Betriebsspannung mehr Entfernung bringt ?


Danke für eine Antwort !

von Holler (Gast)


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16,5cm Antennenlänge sind für die Frequenz ideal.
Wie kommst du auf die PCB-Struktur, ist die irgend woher kopiert?
Hast du statt der PCB-Struktur einfach mal einen Draht in gleicher Länge 
probiert?

Das Modul hat laut Datenblatt eine max. Versorgungsspannung von 5,5V. 
Was wird wohl bei 12V passieren?

Die angegebene Sendeleistung von +10dbm (10mW) reicht locker für 100m im 
Freifeld. Du hast also ein anderes Problem. Wie sieht dein Empfänger 
aus? Hast du einen alternativen Sender oder Empfänger? Passen Sende- und 
Empfangsfrequenz und Modulation exakt zusammen?

von Brian H (Gast)


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Hallo und danke für deine Antwort.

Die Struktur stammt aus dem Datenblatt des Herrstellers. Wir haben heute 
eine Messung mit Silberdraht gemacht, aber es gab keine Änderung.

Momentan wird das Modul mit 5V vom 78s05 betrieben. Ein weiterer Eingang 
am Modul erlaubt es mit 12 V zu arbeiten. Ich erwarte mit 12 V einfach 
mehr Sendeleistung.

Der Empfänger ist mit dem passenden Empfangsmodul bestückt. Die 
Datenübertragung auf 20 cm funktioniert ja einwandfrei. Rein das Defizit 
der Entfernung ist störend.

Wir haben heute auch diverse Layoutfehler gefunden, die im Zusammenhang 
stehen. Vielleicht weisst du ja, diese Fehler immensen oder eher 
trivialen Einfluss haben.

- Das Pad zur Befestigung der Antenne auf der Bottom-Seite hat nur einen 
halben mm Abstand zu GND.(Eventueller Kurzschluss bei HF ?)

- Der Transmitter befindet sich auf der Top-Seite, wie die Antenne auch.


Können die aufgeführten Probleme so dermaßen schwer auf die 
Sendeleistung wirken ?

von Holler (Gast)


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Brian H schrieb:
> Können die aufgeführten Probleme so dermaßen schwer auf die
> Sendeleistung wirken ?

nein, definitiv nicht.
20cm ist praktisch gar keine Reichweite. Da kommt nur ein massiver 
Defekt in Frage.
- Kurzschluß oder Unterbrechung der Antenne
- Sende oder Empfangsfrequenz verstellt.
Da es sich um einen SAW-stabilisierten Sender handelt, ist letzteres 
wahrscheinlicher. Ist auf dem Empfänger eine größere Luftspule? Wenn ja, 
könnte die verbogen sein? Oder ist eine Spule mit Abgleichstift zu 
sehen? Da könnte man ganz vorsichtig mit einem Kunststoffschraubendreher 
ran.

Ich nehme an, dir stehen keine HF-Messgeräte wie Spektum Analyser oder 
HF-Generator zur Verfügung.
Da bleibt eigentlich nur die Beschaffung von Ersatzmodulen. Das sind 
ganz simple Teile, gibts bei vielen Quellen unter 10€.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Brian H schrieb:
> Wir haben heute auch diverse Layoutfehler gefunden

Insbesondere scheint die HF-Masse des Moduls gar nicht angeschlossen
zu sein.  Das ist Pin 13 in deren Bezeichnungsschema, stiefmütterlich
genug, dass sie nur einen einzigen Pin dafür haben.  (Witzigerweise
hat das Testlayout noch einen Pin 10, der angeblich auch Masse sei,
den's aber dann gar nicht gibt.)

Die einen halben HF-Kilometer entfernten DC-Massepins können die HF-
Masse nicht ersetzen.

Außerdem gehören entlang einer Stripline, die die Massefläche der
Rückseite benutzen möchte, Vias hin.  Deine sind viel zu weit weg.

Anbei ein korrigiertes Bild.  (Schau dir mal Bildformate an!
Screenshots oder Zeichnungen nie als JPEG, sondern als PNG.
Leider kann man den Pixelmatsch da drin jetzt nicht mehr sinnvoll
als PNG neu abspeichern.)

Allerdings stimme ich meinem Vorredner dahingehend zu, dass 10 cm
einfach rein gar nichts sind.  Entweder ist der Modul kaputt oder
der Empfänger.  Ich würde mal ein 08/15-Scanner (bzw. ein
Handfunkgerät in meinem Fall) als Vergleichsempfänger benutzen.

von Frau Holle (Gast)


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wie bestimmst Du eigentlich die Reichweite?
Indem Du schaust, ob Dein Empfangsdecoder etwas ausgibt?
Gib doch einfach mal ein Rechteck (1kHz) an den Sendemodulationseingang 
und schaue das Empfangssignal mit einem Oszi an. Wenn Du das Rechteck 
(mit anderem Tastverhältnis natürlich) auch noch bei 10m Entfernung 
siehst, dann liegt es schlichtweg an der Datencodierung/-decodierung. 
Wenn nicht, dann kann es durchaus auch am Empfänger liegen...

von Brian H. aus H (Gast)


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Hallo zusammen und nochmals dankeschön für eure Antworten.

Bitte entschuldigt auch meine "schlampigen" Uploads. Da Bottom als 
Upload fehlte, war einiges sehr unklar.


Nach heutigem Tag im Labor lässt sich sagen, dass alles bestens läuft. 
Die 100m sind wirklich locker erreichbar. Entscheidender und wirklich 
dummer Fehler war, dass ich auf einem Element keine Adresse für den 
Empfänger eingestellt habe und somit mein Datenpaket nie komplett an die 
UART Schnittstelle des ATMega ging.

Das Modul ist somit bei 5v bestens geeignet für Manchestercode 
<100m(mehr hatte ich noch nciht probiert)

Trotzdem besten Dank und ein schönes WE

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Brian H. aus H schrieb:
> Nach heutigem Tag im Labor lässt sich sagen, dass alles bestens läuft.

Trotzdem solltest du die genannten Layoutfehler noch korrigieren.
Kann gut sein, dass dein Gerät ansonsten beispielsweise zufällig
eine Oberwelle viel zu stark emittiert.  Der Einbau eines
"zertifizierten" Moduls allein berechtigt nur dann zu der Annahme,
dass man die Vorschriften einhält, wenn dieser Einbau auch
"sachgerecht" erfolgt.

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