Forum: HF, Funk und Felder Verkürzungs-Faktor bei isolierten Drähten - Delta-Loop


von Christian K. (Firma: Atelier Klippel) (mamalala)


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Hallo allerseits,

ich wollte mal fragen ob jemand einen Tip oder eine Tabelle hat bzgl. 
dem Verkürzungs-Faktor von isolierten Drähten bzw. Kabeln. Dabei geht es 
um die Drahtlänge für eine Delta-Loop im 11 Meter Band.

Normalerweise ist der Umfang des Loops ja gleich der Wellenlänge, also 
hier ~11 Meter. Allerdings wirkt sich ja die Isolation des Drahtes 
darauf aus, über den Verkürzungs-Faktor. Ich bin an meinem Standort halt 
"Antennengeschädigt". Ich könnte zwar eine Außenantenne aufbauen, das 
aber nur mit viel (zuviel) Aufwand. Daher habe ich mich für die 
Delta-Loop's entschieden. Eine steht derzeit vor dem Fenster, die andere 
unter dem Dach. Dazu die paasenden BalUn's selber gebaut, funktioniert 
auch alles soweit.

Jetzt frage ich mich nur bzgl. des SWR. Klar, unbedingt den kleinsten 
SWR zu erzeielen heisst ja noch nicht das die Antenne auch optimal in 
Resonanz ist. Bei meiner Loop draußen bin ich bei, nunja, Null 
Ausschalag. Die unterm Dach hat einen SWR von ca. 1.5. Beide haben die 
gleiche Drahtlänge und -typ. Das es oben schlechter ist liegt einfach 
daran das der Boden aus Betonplatten besteht die zwischen Stahlträger 
geschoben sind, welche ja einen Einfluss haben.

Aber wie sieht es rechnerisch aus? Natürlich könnte ich ja beide auf den 
kleinsten SWR abstimmen, das sagt aber in dem Fall wohl nicht viel über 
die wirkliche Abstimmung aus. Verschiedene Isolationsmaterialien und 
-dicken führen ja zu verschiedenen Verkürzungs-Faktoren. Ist einzig und 
alleine das SWR ausschlaggebend, oder doch eher die mathematisch 
errechnete Länge? Ich tendiere zu letzterem, wobei dann halt eben der 
VK-Faktor zu wissen wäre, den ich aber nicht weiss (und auch schlecht 
schätzen kann).

Es handelt sich um Kupferlitze 2,5 mm² mit Plastikisolierung, allgemein 
auch "Lautsprecherkabel" genannt. Kein CCA, sondern schon komplett 
Kupfer.

Macht das überhaupt Sinn sich darüber Gedanken zu machen ob es nun 10 
oder 20 cm mehr/weniger sind als errechnet, solange nur der SWR stimmt? 
Bin da hlat skeptisch, und würde lieber einen etwas schlechteren SWR in 
Kauf nehmen und dafür halt die Abstimmung der Antenne selber so optimal 
wie möglich haben.

Achja, nicht isolierte Drähte sind leider keine Option für mich. Draußen 
spielen schon mal Kinder im Hof, und drinnen habe ich Katzen die gerne 
mal mit allem möglichen schmusen wollen, so z.B. auch der 
Antennendraht....

Danke schon mal und schöne Grüße,

Chris

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Sehr stark vereinfacht: Das kleinste SWR hat den Vorteil, dass deine 
Transistor-Endstufe nicht die Leistung abregelt, deswegen streben das 
alle an.

Was Tabellen und andere Werke betrifft: Es gibt Simulationsprogamme für 
Antennen ohne Ende. Selbst Fachleute der HF haben aber damit ihre 
Schwierigkeiten. Wenn du eine Loop zwischen Betonplatten simulieren 
musst, vergiss es; nicht, dass es theoretisch nicht ginge, aber wie 
kommmt man an die Materialkonstanten des Betons bei 27 MHz? Leider gilt 
das eben auch für die nähere Umgebung der Antenne so bis etwa 2...5 
Wellenlängen. Aus dem Gefühl heraus behaupte ich, dass die Isolation des 
Drahtes keine große Rolle spielen wird. Experimente führen schneller zum 
Ergebnis.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich habe das mal verglichen vor einiger Zeit. Der Unterschied mit/ohne 
PVC ist schon deutlich bei einigen MHz und vielleicht 2m Antennenlänge. 
War ein Monopol.

von W.S. (Gast)


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Verkürzungsfaktoren, die erheblich von 1.0 abweichen, gibt es eigentlich 
nur bei Kabeln mit geringem Wellenwiderstand, also 50 Ohm.

Ansonsten ist sinnvolles Messen besser als alle Simulationen und 
trockenen Berechnungen. Schaff dir einfach mal nen "Fanet" 
(Funk-Amateur-NEtzwerk-Tester) an. Damit kannst du schon ganz vernünftig 
die Resonanzen deiner Antennen bestimmen.

W.S.

von Christian K. (Firma: Atelier Klippel) (mamalala)


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Hallo allerseits,

Danke schon mal für die Antworten. Eigentlich interresiert mich das 
ganze ja auch "nur" vom technsichen Standpunkt her. Es gibt halt 
Unterschiede bzgl. de Isolation. Klar, der ganze Betonmüll mit 
Stahlträgern hier beeinflusst das auch nochmal. Ist also eigentlich 
alles eher rein theoretischer Natur. Wundere mich nur das es halt 
bekannt ist bzgl. des VK-Faktors, es dafür aber scheinbar keine 
Anhaltspunkte oder Tabellen gibt (oder ich bin zu doof das zu finden, 
immer eine wahrscheinliche Möglichkeit).

@Günter:

Ja, derzeit vertraue ich halt auch auf das schäbige SWR Messgerät. Die 
Diskrepanz bzgl. der Längen ist halt schon enorm wenn man beide 
Standorte vergleicht. Daher wundere ich mich halt was da jetzt wichtiger 
ist. Es hängt ja ein BalUn dazwischen, und der Loop ist, wie der Name 
sagt, ja geschlossen. Bin halt nicht so der HF-Spezialist und wundere 
mich nun ob die Beeinflussung des SWR nicht eher Rückwirkungen bzgl. 
Einspeisepunkt und BalUn sind anstelle der Resonanz der Antenne an sich. 
Ach ja, zu allem Überfluss haben innerhalb der Hütte die Vormieter auch 
noch Rigips an die Wäne geklebt (direkt mit Gips, ohne Ständerwerk), und 
das dann erstmal flächig mit Alufolie tapeziert. Erst darauf dann die 
Tapete ....

@ Abdul K.

Naja, 2 Meter vs. 11 Meter sind halt auch grössere unterschieden, würde 
ich zumindest vermuten. Aber wie gesagt, ich ban da eher unerfahren....

@ W.S.

Tja, das ist halt immer so die Sache. Hätte ich genug Geld, hätte ich 
mir schon längst einen Antennen-Analysator geholt. Leider ist das 
derzeit einfach nicht Möglich, und ich muss mit dem auskommen was ich 
habe, so wenig es auch ist.

Mir ist schon klar das der SWR an sich auch überbewertet wird. Die 
Verluste sind halt doch recht gering bei z.B. 1,5 oder 2,0. Wie geasgt, 
es geht mir da irgendwie eher um die Theorie.

Nochmals Danke für die Antworten und schöne Grüße,

Chris

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Christian Klippel schrieb:
> Hallo allerseits,
>
> Danke schon mal für die Antworten. Eigentlich interresiert mich das
> ganze ja auch "nur" vom technsichen Standpunkt her. Es gibt halt
> Unterschiede bzgl. de Isolation. Klar, der ganze Betonmüll mit
> Stahlträgern hier beeinflusst das auch nochmal. Ist also eigentlich
> alles eher rein theoretischer Natur. Wundere mich nur das es halt
> bekannt ist bzgl. des VK-Faktors, es dafür aber scheinbar keine
> Anhaltspunkte oder Tabellen gibt (oder ich bin zu doof das zu finden,
> immer eine wahrscheinliche Möglichkeit).
>

Die wird es geben. Habe bislang nicht danach gesucht. Aber ganz sicher 
werden diese Daten die Mobilfunkbetreiber haben. Nur sind die goldwert.


>
> @ Abdul K.
>
> Naja, 2 Meter vs. 11 Meter sind halt auch grössere unterschieden, würde
> ich zumindest vermuten. Aber wie gesagt, ich ban da eher unerfahren....
>

Sehr kurz, richtig. Sollte die Sache etwas verstärken im Effekt.


> @ W.S.
>
> Tja, das ist halt immer so die Sache. Hätte ich genug Geld, hätte ich
> mir schon längst einen Antennen-Analysator geholt. Leider ist das
> derzeit einfach nicht Möglich, und ich muss mit dem auskommen was ich
> habe, so wenig es auch ist.
>

Ein TDR wäre noch besser. Da siehts du dann auch alle Resonanzen.

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