Forum: Offtopic Strom abgeschalten - Entschädigung?


von Timm T. (Gast)


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Die Envia hats mal wieder geschafft: Zur besten Arbeitszeit 4 Stunden 
Strom weg, die Ankündigung kam am Vortag, gewusst haben sie es aber 
schon eine Woche vorher. Macht sich gut, wenn man selbständig ist und 
eigentlich Aufträge abarbeiten muss.

Da das dieses Jahr schon mehrmals vorgekommen ist: Kann man für 
entsprechende Ausfallzeiten Entschädigung verlangen? Ich mein, wie 
machen das (kleine) Firmen, die dann mal einen Tag die Maschinen stehen 
haben?

Zur Info: Es war kein unvorhersehbares Naturereignis, und die 
Vorwarnzeit von weniger als 24h finde ich schon frech.

von Uhu U. (uhu)


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Sieh mal in den AGB von dem Verein nach... Wahrscheinlich kannste froh 
sein, wenn du ihnen nicht den entgangenen Gewinn ersetzen mußt.

von Super G. (Gast)


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Bei mir gab es garkeine Vorwarnung. Einfach gegen Mittag den Strom für 5 
Minuten abgeschaltet, um am Verteiler in der Straße was zu schalten. 
Zerissen hat es dabei die Kaffemaschine und die Backup-Platte im Server. 
Glaub mal nicht, dass eon Hanse sich genötigt sah mir den Schaden zu 
ersetzen, geschweige den eine Entschuldigung aus der Lippe kippen zu 
lassen.
Saubande.

von j. c. (jesuschristus)


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Alter Schwede, man merkt, Ihr lebt in Deutschland. Entschädigung bei 
Stromausfall. Haha, lustig! Verklagt den Laden doch!
Ne, mal ehrlich, die verlieren durch den Ausfall Gewinn, Ihr könnt also 
davon ausgehen, dass sie kein Interesse haben einen solchen 
herbeizuführen.
Ihr bekommt auch vom Wetterdienst keine Entschädigung, wenn es Euch das 
Cabrio vollregnet.

von Jeffrey L. (the_dude)


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ja und wenn man urplötzlich und unvorhergesehen nen Herzinfarkt 
bekommt kann man deinen Herrn Vater vermutlich auch nicht verklagen!

Es geht doch darum, dass die Energieversorger schon deutlich früher 
wissen, dass der Strom abgeschalten wird, und dennoch gibt man dann erst 
in letzter Minute bescheid.

Als man bei uns am Nachbarhaus die Dacharbeiten begonnen hat, wurde der 
Strom auch zur besten Arbeitszeit abgeschalten um den Dachständer zu 
Isolieren. Dass die den Dachständen demontieren müssen war schon vor 
Baubegin bekannt. Ein Kärtchen dass am Mittag der Strom abgeschalten 
wird lag dann morgens im Briefkasten.

Aber verklagen kannst Du da niemand, kannst froh sein wenn Du überhaupt 
benachrichtig wirst und wenigstens Deine Server ordnungsgemäß 
runterfahren kannst!

Die feine Art ist es sicherlich nicht!

von Axel L. (axel_5)


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Und wenn der Strom jetzt wegen eines unvorhersehbaren Zwischenfalls 
ausgefalen wäre ?

Dann wäre die Platte auch hingewesen, aber Du hättest keinen zum 
anheulen gehabt.

Wenn die Stromversorgung so wichtig ist, musst Du eben selbst vorsorgen. 
Es gibt kein Recht auf 100% Belieferung.

Aber ärgerlich ist sowas schon, weil unnötig.

Gruss
Axel

von Michael H. (michael_h45)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Sieh mal in den AGB von dem Verein nach... Wahrscheinlich kannste froh
> sein, wenn du ihnen nicht den entgangenen Gewinn ersetzen mußt.
LOL

Aber ja, die Bedingungen sind extrem versorgerfreundlich.
Andrerseits wäre ein ausfallsichereres Netz mit Garantien wohl auch kaum 
bezahlbar.

Wie stehts eigentlich um Solaranlagen zur Überbrückung? Klar, die 
typischen netzgeführten Umrichter kämen dann nicht in Frage... aber wäre 
das nicht was?
Ein Aggregat kostet ein Vermögen alleine an Wartung und für eine Firma 
ist das Risiko ja untertags am größten, wenn die Sonne scheint.

von Timm T. (Gast)


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j. c. schrieb:
> Entschädigung bei
> Stromausfall.

Ich schreibs für Dich nochmal ganz langsam, weil ich weiss, dass Du 
nicht so schnell lesen kannst:

Es geht nicht um einen Stromausfall, es geht um eine geplante 
Abschaltung. Die war dem Netzbetreiber bereits am 3. bekannt (steht auf 
dem Benachrichtigungszettel), wurde aber erst am 8. nachmittags 
verkündet, und setzte dann am 9. früh ein. Für eine Firma also Null 
Vorwarnzeit.

Außerdem steht da "von 8 bis 15 Uhr", die gehen also mal locker davon 
aus, dass man 7 Stunden rumsitzt und Däumchen dreht. Ich seh ja ein, 
dass die für bestimmte Arbeiten am Netz abgeschaltet werden muss. Aber 
kundenfreundlich ist was anderes.

Btw: Die Industrie bekommt offensichtlich durchaus Entschädigungen bei 
Stromausfall. Und Solareinspeiser bekommen Entschädigung für entgangene 
Einspeisevergütung. Nur der Kleinabnehmer ist mal wieder angearscht...

von Vn N. (wefwef_s)


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Michael H. schrieb:
> Wie stehts eigentlich um Solaranlagen zur Überbrückung? Klar, die
> typischen netzgeführten Umrichter kämen dann nicht in Frage... aber wäre
> das nicht was?

Dürfte hauptsächlich daran scheitern, dass die Tatsache, dass 
Solarwechselrichter bei Netzausfall nicht einspeisen dürfen, einen guten 
Grund hat. Es müssten zumindest Vorkehrungen getroffen werden, damit das 
eigene Hausnetz bei einem Stromausfall vom Versorgungsnetz getrennt 
wird, um ein Rückspeisen zu verhindern. Keine Ahnung, ob sowas im 
bezahlbaren Rahmen professionell angeboten wird.

Timm Thaler schrieb:
> Btw: Die Industrie bekommt offensichtlich durchaus Entschädigungen bei
> Stromausfall.

Ich hoffe, dir ist klar, dass eine garantierte Ausfallsicherheit (bzw. 
Entschädigung bei Ausfall) den Kunden auch einiges kostet (während auf 
der anderen Seite Großabnehmer billigeren Strom bekommen, weil sie 
akzeptieren, dass sie im Überlastfall als erstes abgeworfen werden, 
damit du keinen Stromausfall erleben musst)?

von Michael H. (michael_h45)


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vn nn schrieb:
> Keine Ahnung
eben...
aber grade das interessiert mich doch.
der rest von deinem post war mir auch vorher klar =)

von Michael K. (charles_b)


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Michael H. schrieb:

>
> Wie stehts eigentlich um Solaranlagen zur Überbrückung? Klar, die
> typischen netzgeführten Umrichter kämen dann nicht in Frage... aber wäre
> das nicht was?
> Ein Aggregat kostet ein Vermögen alleine an Wartung und für eine Firma
> ist das Risiko ja untertags am größten, wenn die Sonne scheint.

Mein Nachbar hat sich ne Unmenge PV aufs Dach machen lassen. Dazu hat er 
erzählt, dass er noch ne spezielle Vorrichtung hat, die die 50 Hz 
erzeugt, die der Umrichter zur Orientierung braucht.

Er sagte, dass die Umrichtung nur funktionieren würde, wenn Netzspannung 
da wäre. Insofern würde ein Stromausfall dafür sorgen, dass die 
PV-BEsitzer nicht mal ihren eigenen Strom nutzen können.

Keine Ahnung ob das stimmt.

von Vn N. (wefwef_s)


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Genau das haben ja ich und Michael H. bereits geschrieben. Wenn die 
PV-Anlage munter weiterlaufen würde, würde der Rest deiner Straße weiter 
unter Spannung stehen, obwohl eigentlich zwecks Arbeiten abgeschalten 
wurde (bis der Wechselrichter durch die Nachbarhaushalte überlastet wird 
und erst wieder abschalten würde). Bei Notrstromversorgungen muss auch 
das das EVU-Netz abgetrennt werden, bevor der Generator hochläuft. 
Selbst wenn du auf die Idee kommen solltest, einen Netztrennschalter 
einzubauen und mit einem kleinen Generator dem Wechselrichter ein 
vorhandenes Stromnetz vorzugaukeln, wirst du wohl Probleme bekommen, 
weil gewöhnliche Einspeiseumrichter nicht für den Inselbetrieb ausgelegt 
sein dürften. Der Wechselrichter wird also versuchen, seine Leistung 
irgendwie ins Netz zu bekommen, bis er wegen Überspannung abschaltet.

von Uwe R. (aisnmann)


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vn nn schrieb:
> Michael H. schrieb:
>> Wie stehts eigentlich um Solaranlagen zur Überbrückung? Klar, die
>> typischen netzgeführten Umrichter kämen dann nicht in Frage... aber wäre
>> das nicht was?
>
> Dürfte hauptsächlich daran scheitern, dass die Tatsache, dass
> Solarwechselrichter bei Netzausfall nicht einspeisen dürfen, einen guten
> Grund hat. Es müssten zumindest Vorkehrungen getroffen werden, damit das
> eigene Hausnetz bei einem Stromausfall vom Versorgungsnetz getrennt
> wird, um ein Rückspeisen zu verhindern. Keine Ahnung, ob sowas im
> bezahlbaren Rahmen professionell angeboten wird.

Ja, das geht und ist garnicht so teuer.
Haben wir mal eingebaut, weis aber nichtmehr warum. Es besteht aus einem 
dicken Schuetz fuer 100A Dauerlast (die Spule braucht 17,5W, da weiss 
ich noch) und einem Netzueberwachungsbaustein. Ich weiss nichtmehr wie 
der merkt in welche Richtung der Strom fliesst, aber er merkt es und 
schaltet dann eben einfach den Schuetz ab.
Es kann sogar sein das es dort um Eigenverbrauch ging und dieser 
weiterlaufen soll, hab ich vergessen.
Jedenfalls sind es halt ein paar 100 Euro.

bye Uwe

von Uwe R. (aisnmann)


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Michael K-punkt schrieb:
> Michael H. schrieb:
>
>>
>> Wie stehts eigentlich um Solaranlagen zur Überbrückung? Klar, die
>> typischen netzgeführten Umrichter kämen dann nicht in Frage... aber wäre
>> das nicht was?
>> Ein Aggregat kostet ein Vermögen alleine an Wartung und für eine Firma
>> ist das Risiko ja untertags am größten, wenn die Sonne scheint.
>
> Mein Nachbar hat sich ne Unmenge PV aufs Dach machen lassen. Dazu hat er
> erzählt, dass er noch ne spezielle Vorrichtung hat, die die 50 Hz
> erzeugt, die der Umrichter zur Orientierung braucht.
>
> Er sagte, dass die Umrichtung nur funktionieren würde, wenn Netzspannung
> da wäre. Insofern würde ein Stromausfall dafür sorgen, dass die
> PV-BEsitzer nicht mal ihren eigenen Strom nutzen können.

Stimmt, wenn die das Netz nicht abtrennen koennen und der Wechselrichter 
keinen Inselbetrieb macht.
Hmm, man koennte Akkus Laden und die Verkaufen... ;o))

bye uwe

von Vn N. (wefwef_s)


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> Uwe R.

Dazu käme halt noch der passende Wechselrichter.

von Michael H. (michael_h45)


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Uwe R. schrieb:
> Inselbetrieb
DAS war der passende Suchbegriff - jetzt weiß ich mehr.
Danke!

von Timm T. (Gast)


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vn nn schrieb:
> während auf
> der anderen Seite Großabnehmer billigeren Strom bekommen, weil sie
> akzeptieren, dass sie im Überlastfall als erstes abgeworfen werden

Haha, das glaubst Du wirklich? Die bekommen billigen Strom, weil sie 
"alternativlos" sind und von diversen Abgaben (u.a. EEG) befreit werden. 
Und weil sie natürlich ganz andere Konditionen aushandeln können.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Das Zauberwort für sensible Technik lautet USV und wird vom Versorger 
meines Wissens nicht garantiert. Also selbst ist der Ständige.

Immer dieses Rechtsanspruchdenken, dieses teutonische einfach widerlich.

Habe die Ehre.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>...dieses teutonische einfach widerlich.

Am meisten bewundere ich an dir deine Vorurteilsfreiheit.

Zum Vergleich kannst du dir ja mal die amerikanischen 
Schadensersatzansprüche ansehen.

von Timm T. (Gast)


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Winfried J. schrieb:
> Das Zauberwort für sensible Technik lautet USV

Da würde ich sogar rein investieren, aber eine USV dient nur dazu, den 
Rechner gezielt runterzufahren.

Wenn Du einen Tipp für eine USV hast, die 4-6 Stunden 300-500W liefern 
kann in einer Qualität, dass es auch ein PC-Netzteil überlebt (also eher 
kein Baumarkt-Generator), würde ich das mal probieren.

Oder den Strom mit Baumarkt-Generator erzeugen und durch eine USV mit 
Weitbereichseingang "schön" machen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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hat da ein getroffener hund gewinselt ?
imer das Mückengesumse lästiges Volk das.

so mal Heiligenschein geraderücken

@ Tim
(Baumarkt)Generator am besten mit E-Start ----> automatischer Laderegler 
-----> Akku min 200Ah  ---->  Filter(LC Tiefpass)-----> USV
Klar Kosten bleiben dir, aber du gewinnst Autarkie. Ob sie sich 
armortisiert oder ob du flexibel genug bist auch mal einen Tag 
außerplanmäßig zu gestalten? Als Selbständiger solltest du die Bilanz 
abschätzen und dich anpassen können ;-)

Ich werfe zugunsten der Effizienz oder der Kundschaft jeden zweiten Tag 
meine kurzfristigen Pläne 3mal über den Haufen und oder gönne mir den 
Luxus von Laissez-faire.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Timm Thaler schrieb:

> Da würde ich sogar rein investieren, aber eine USV dient nur dazu, den
> Rechner gezielt runterzufahren.

Das trifft allenfalls auf kleine USVs zu. Es gibt auch andere. Der 
Unterschied zwischen einer USV und einem Notstromgeneratur ist eher 
gradueller als prinzipieller Art, was die Anwendbarkeit angeht.

Ausserdem werden im professionellen Sektor Server nicht notwendigerweise 
bereits mit dem Stromausfall runtergefahren, sondern erst dann wenn der 
Saft aus der Batterie langsam zur Neige zu gehen droht.

> Wenn Du einen Tipp für eine USV hast, die 4-6 Stunden 300-500W liefern
> kann in einer Qualität, dass es auch ein PC-Netzteil überlebt (also eher
> kein Baumarkt-Generator), würde ich das mal probieren.

Das ist absolut kein Problem. Jede USV für den Betrieb von Rechenzentren 
wäre mühelos dafür qualifiziert. Natürlich haben die Schrankgrösse 
aufwärts.

von Vn N. (wefwef_s)


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Timm Thaler schrieb:
> Haha, das glaubst Du wirklich? Die bekommen billigen Strom, weil sie
> "alternativlos" sind und von diversen Abgaben (u.a. EEG) befreit werden.
> Und weil sie natürlich ganz andere Konditionen aushandeln können.

Es ist schlichtweg Realität, dass gewisse Großverbraucher billigeren 
Strom als andere bekommen, dafür haben sie eben andere Verfügbarkeiten 
und müssen abschalten, um das Netz aufrecht zu erhalten.

Timm Thaler schrieb:
> Da würde ich sogar rein investieren, aber eine USV dient nur dazu, den
> Rechner gezielt runterzufahren.

Und was meinst du wird in Krankenhäusern gemacht? Der Patient am 
OP-Tisch gezielt heruntergefahren?
Keine Angst, USVs gibts bis in den MVA-Bereich. Ich durfte letztens erst 
eine von Cerveney mit 2*400kVA ansehen. Das reicht schon mal, um die 
kritischen Bereiche eines Krankenhauses einige Stunden zu erhalten 
(Sechs mindestens, wenn ich mich nicht irre, grundsätzlich halt, solange 
Diesel da ist. Nach dem Umschalten auf gewöhnlichen Notstrom sollten 
zehn-20 Tage draus werden).

von Uwe R. (aisnmann)


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vn nn schrieb:
>> Uwe R.
>
> Dazu käme halt noch der passende Wechselrichter.

Hmm, da kann ich Dir grad nicht ganz folgen. Was meinst du damit?

von Vn N. (wefwef_s)


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Der Wechselrichter müsste nach wie vor inselfähig sein. Die üblichen 
Einspeisewechselrichter werden das wohl nicht sein, da sie einfach ihre 
gesamte Leistung an das Netz abgeben und darauf vertrauen, dass es diese 
aufnehmen kann (wenn nicht, schalten sie sich komplett ab), während 
Wechselrichter für den Inselbetrieb nicht einspeisen können und somit 
eine ziemliche Geldverschwendung sind, wenn sie das ganze Jahr nur auf 
einen kurzen Einsatz warten.

von Korax K. (korax)


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Timm Thaler schrieb:
> die 4-6 Stunden 300-500W

6h x 500W = 3kWh.

- 1x Sinus Wechselrichter
- Akku(s) 12V/250Ah

Um es als USV zu benutzen, noch ein Netzteil 12V/42A

Fällt der Strom aus übernimmt der Akku.

von Robert L. (lrlr)


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>- Akku(s) 12V/250Ah

die dann alle paar Jahre ersetzt werden müssten

von (prx) A. K. (prx)


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Robert L. schrieb:

> die dann alle paar Jahre ersetzt werden müssten

Klar. Das ist eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Was ist auf Dauer günstiger: 
ein möglicher Strom- und Produktionsausfall oder eine USV. Unter 
Einrechnung jener Ausfälle, die von der USV selbst verursacht werden, 
was bei qualitätiv guten Stromnetzen und normalen Klein-USVs 
wahrscheinlicher sein kann als der Netzausfall.

von P. M. (o-o)


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Sehe den Sinn nicht: Längere Stromausfälle sind so extrem selten, dass 
dadurch nicht nennenswert Arbeitszeit verloren geht. Und ein paar 
Stunden kann man ja auch anderweitig überbrücken: Sich einfach mal einen 
freien Nachmittag gönnen, der dann z.B. am Wochenende oder am Abend 
nachgearbeitet wird.

Ob man dafür wirklich hunderte von Euros für Notstromaggregate ausgeben 
will, die alle 3 Jahre mal für ein paar Stunden gebraucht werden, ist 
doch sehr fraglich.

von A. $. (mikronom)


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Timm Thaler schrieb:
> Die Envia hats mal wieder geschafft: Zur besten Arbeitszeit 4 Stunden
> Strom weg, die Ankündigung kam am Vortag,

Du wusstest es vorher und jammerst jetzt, dass du einen ganzen Tag 
Vorlauf hattest, um dich darauf einzustellen? Geh mal zum Arzt, du hast 
Fieber!

Als ich noch ein Büro in einem ländlichen Ort hatte war ich mit USV und 
Notstromgenerator ausgerüstet, da ich mindestens einmal im Monat einen 
Totalausfall hatte, der sich auch über mehrere Stunden hinzog. Der hatte 
knapp 2 KW oder so ähnlich, war nur so ein billiges Ding für 200 Euro 
aus dem Baumarkt. Wie schlecht dessen Strom ist weiß ich nicht, das war 
mir auch egal, die USV hat das gefiltert. Die hat auch gereicht, um den 
Notstromgenerator aus der Garage zu holen, ihn anzuwerfen und das Kabel 
rauszulegen, ohne dass ich einen Ausfall hatte.

BTW: Energieversorger kann man nicht verklagen, das ist aussichtslos. Im 
Nachbarort haben die Schaltarbeiten mal aus Versehen ein Kabel falsch 
angeschlossen, daraufhin hatte der gesamte Ort etwa 1.000 Volt auf den 
Haussteckdosen. Der Kollege mit der Reparaturwerkstatt 
(Radio-Fernseh-Laden) hat an den folgenden Tagen das Geschäft seines 
Lebens gemacht, so viele Überspannungsschäden hatte er nicht mal bei 
einem Monstergewitter zu reparieren. Weil es von einem Mitarbeiter des 
Energieversorgers angestellt worden ist und die nichts zahlen wollten 
ging das in der Lokalpresse rauf und runter, zwischen Gerätebesitzern, 
den Versicherungen für die Überspannunggsschäden und dem 
Energieversorger. Keiner hat es geschafft vom Energieversorger auch nur 
einen Cent zu bekommen, denn rechtlich sind die selbst bei 
Fahrlässigkeit immer aus dem Schneider. Die Zeitungen hatten damals 
sogar die Rechtsgrundlagen abgedruckt, weil es keiner wahrhaben wollte, 
wie dreist diese Konzerne sind.

von G. C. (_agp_)


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Super Grobi schrieb:
> Bei mir gab es garkeine Vorwarnung. Einfach gegen Mittag den Strom für 5
> Minuten abgeschaltet, um am Verteiler in der Straße was zu schalten.
> Zerissen hat es dabei die Kaffemaschine und die Backup-Platte im Server.
> Glaub mal nicht, dass eon Hanse sich genötigt sah mir den Schaden zu
> ersetzen, geschweige den eine Entschuldigung aus der Lippe kippen zu
> lassen.
> Saubande.

Ich glaube du beurteilst die Lage ein wenig falsch. Wenn im Netz eine 
Störung vorhanden ist muss die beseitigt werden und zwar so schnell wie 
möglich! Wenn dann auch noch aufgebrachte Anwohner meinen den 
Kabelmonteuren den Ausfall ihrer Kaffeemaschine mitteilen zu müssen, 
während diese unter Lebensgefahr in voller Schutzkleidung an 230/380V~ 
Einrichtungen zu arbeiten haben, dann kannst du froh sein, wenn man dir 
die Lage noch mit ruhigen Worten in aller Sachlichkeit erklärt.

Wofür sollte man sich bei dir entschuldigen? Dass der Blitz 
eingeschlagen hat? Oder dass ein Kabelschaden sich eingestellt hat? Soll 
man sich bei dir auch entschuldigen wenn die Hauptwasserleitung bricht, 
dass du dir die Zähne nicht putzen kannst?

Verwöhntes Wohlstandsvolk!

von Uwe R. (aisnmann)


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vn nn schrieb:
> Der Wechselrichter müsste nach wie vor inselfähig sein. Die üblichen
> Einspeisewechselrichter werden das wohl nicht sein, da sie einfach ihre
> gesamte Leistung an das Netz abgeben und darauf vertrauen, dass es diese
> aufnehmen kann (wenn nicht, schalten sie sich komplett ab), während
> Wechselrichter für den Inselbetrieb nicht einspeisen können und somit

Hmm, in der Regel sind die Wechselrichter nicht Inselfaehig, klar. Das 
Inselfaehige Wechselrichter aber garnicht einspeisen koennen, weiss ich 
jetzt nicht. Vielleicht ist der Aufwand so gross das die tatsaechlich 
keiner kauft und es das deswegen wirklich nicht gibt.

<edit>
gerade mal nachgeguckt: da gibt es so eine art Umschaltgeraet. Die 
schalten den Wechselrichter auf Inselbetrieb und wieder Zurueck:
http://www.sma.de/de/service/faq/artikel/faq/85//328.html
Es muss also auch Wechselrichter geben die beides koennen.
offenbar ist es nur eine Firmwarefrage:
http://www.sma.de/de/service/faq/artikel/faq/121//249.html
</edit>

bye uwe

von Timm T. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Du wusstest es vorher und jammerst jetzt, dass du einen ganzen Tag
> Vorlauf hattest, um dich darauf einzustellen?

Lesen ist nicht Deine Stärke? Wenn die irgendwann am Nachmittag im 
Briefkasten landet, aber 5 Tage voraus datiert ist, soll ich mich nicht 
verarscht fühlen?

Ich geh doch auch nicht zu meinen Kunden und sage: So, morgen mach ich 
eine Wartung, seht zu wie ihr damit klar kommt, dass die Geräte nicht 
laufen.

Und nochmal: Es geht nicht um einen Stromausfall oder Blitzschaden oder 
anderes unvorhersehbares Ereignis. Es geht um eine dem Versorger vorher 
bekannte Abschaltung.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Timm Thaler schrieb:
> Wenn Du einen Tipp für eine USV hast, die 4-6 Stunden 300-500W liefern
> kann in einer Qualität, dass es auch ein PC-Netzteil überlebt (also eher
> kein Baumarkt-Generator), würde ich das mal probieren.

Kauf Dir ein Notebook.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Eine Festplatte, erst recht die Qualität die in einen Server gehört, der 
eigentlich hinter eine USV gehört, hat an einem Stromausfall (ausser 
Überspannung) eh nicht zu sterben. Schäden am Dateisystem, insbesondere 
durch leichtsinnig eingestellte RAIDs (RAID Cache an (am besten noch 
ohne Batterie oder Flash) an und Disk Cache an und keine USV ist eine 
Kombination die schlicht ungeeignet ist für irgendwas was nicht verloren 
gehen sollte), können nicht das Problem des Stromversorgers sein.

von Timm T. (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Kauf Dir ein Notebook.

Damit kann ich dann mein DSL-Modem, meinen PC, die Messaufbauten im 
Labor und meine Heizung betreiben? Die hätte ich nämlich auch gern 
ausfallsicher... Deswegen die 500W.

Das es so einfach geht, hätte ich nicht gedacht. Muss es ein bestimmtes 
Notebook sein?

Nee, das mit dem Notebook hab ich durch und aus diversen Gründen für 
nicht praktikabel befunden. Z.B. den PC kann ich besser ausstatten, wenn 
die Ansprüche diverser Programme (ich sag nur AVR Studio...) steigen, 
das Notebook ist inzwischen grottenlahm. Zwei Full-HD Monitore - 
wunderbar zum Routen oder für technische Zeichnungen - macht auch nicht 
jedes Notebook mit. Von diversen Schnittstellen mal abgesehen.

Ist aber egal, werde die Sache mit der USV mal weiterverfolgen.

von Vn N. (wefwef_s)


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Uwe R. schrieb:
> Hmm, in der Regel sind die Wechselrichter nicht Inselfaehig, klar. Das
> Inselfaehige Wechselrichter aber garnicht einspeisen koennen, weiss ich
> jetzt nicht. Vielleicht ist der Aufwand so gross das die tatsaechlich
> keiner kauft und es das deswegen wirklich nicht gibt.
>
> <edit>
> gerade mal nachgeguckt: da gibt es so eine art Umschaltgeraet. Die
> schalten den Wechselrichter auf Inselbetrieb und wieder Zurueck:
> http://www.sma.de/de/service/faq/artikel/faq/85//328.html
> Es muss also auch Wechselrichter geben die beides koennen.
> offenbar ist es nur eine Firmwarefrage:
> http://www.sma.de/de/service/faq/artikel/faq/121//249.html
> </edit>

Natürlich ist es grundsätzlich möglich, aber allgemein verbreietete 
können es halt nicht wegen fehlender Nachfrage.

von Sven F. (doncarlos)


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Mensch Timm, jetzt krieg dich wieder ein, auf der einen Seite HiTec u. 
dann wegen solcher Banalitäten so einen Aufstand machen, paßt irgendwie 
nicht so recht zusammen.

Wenn du gegen Windmühlen wie der Don Quichote Lust hast, kannst von mir 
auch noch ein paar Aufträge dsbzgl. gleich mitversuchen.

Leg dir auf Firmenkosten > Steuerzahler endlich eine ordentl. NEA > USV 
zu, und gut ist.

Zu den Solar-Kraftwerken > PVA, euch ist aber schon bewußt, was das 
allein für den Zweck, kostenmäßig und an Aufwand ausmacht?
Jede noch so große USV, vllt. noch selbst konstruiert, kommt da um 
Längen besser weg.

Als Geldanlage hat diese Technik auch noch keine ordentliche Rendite.
Es sei denn man arbeitet selber im Solar- >PVA-Bereich, dann vllt. 
schon.

gute Nacht

von Uhu U. (uhu)


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Sven F. schrieb:
> auf Firmenkosten > Steuerzahler

Meinst du damit, der Steuerzahler würde die USV bezahlen?

Wenn ja: es ist ein Irrtum, daß der Steuerzahler da irgendwas bezahlt. 
Das Geld wird in Teilbeträgen über mehrere Jahre als Investition vom 
Gewinn abgezogen - abgeschrieben. Letztendlich bezahlt der Unternehmer 
das Teil und muß für den Betrag nur dem Staat keine Gewinnsteuer 
abführen.

von Sven F. (doncarlos)


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Die Investitionskosten mindern den Gewinn, damit das zu versteuernde 
Einkommen , damit die abzuführenden Steuern, damit die Einnahmen von 
Vater Staat > FA !
Woher nimmt der dann wieder seine nötigen Beträge, nur weil die ENV sich 
da schadlos halten?

Nun indirekt verstanden, mit einer etwas anderen Erklärungsweise?

von Mikrocontroller P. (Gast)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Aber verklagen kannst Du da niemand, kannst froh sein wenn Du überhaupt
> benachrichtig wirst und wenigstens Deine Server ordnungsgemäß
> runterfahren kannst!

Noch was zu den Servern:

Wenn jemand sowas halbwegs professionell macht, gibt es USVs und die 
fahren die Server nach Stromausfall korrekt herunter.

Super Grobi schrieb:
> Backup-Platte im Server.

von Uhu U. (uhu)


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Sven F. schrieb:
> Nun indirekt verstanden, mit einer etwas anderen Erklärungsweise?

Die Grundidee ist, daß Arbeitsmittel der Gewinnerzielung dienen und 
daher nicht zum Gewinn zählen.

Oder volkstümlich ausgedrückt: Die Kuh, die man melken will, kann man 
nicht schlachten.

Der Steuerzahler zahlt nur dann was drauf, wenn etwas subventioniert 
wird. Das sind aber Ausnahmen von der Steuersystematik, die politisch 
gewollt sind.

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