Hi zusammen, ich baue aktuell einen STK4044XI Amp auf und verwende als Lautstärke IC einen PGA2310 von BurrBrown. Vor dem PGA habe ich einen 2,2uF MKP Kondensator zur DC Entkopplung verbaut. MKP Kondensatoren eignen sich für diese Zwecke ja bekanntlich besonders gut. Nun kommt beim STK Chip im Eingang ein 4,7uF Elko Kondensator, Elkos soll man ja in Signalwegen meiden und deshalb würde ich den gerne weg lassen. 4,7uF MKP Kondensatoren sind teuer und sau groß, deshalb die Frage ob ich den nicht einfach weg lassen kann, DC Entkopplung findet ja bereits vor dem PGA statt. Soll ich alternativ den 2,2uF MKP vor dem PGA gegen einen 4,7uF MKP ersetzen? Eine andere Frage: Macht es einen großen Unterschied statt MKP einen MKS zu verwenden? Diese sind günstiger und vorallem kleiner... seien aber für Analogsingale nicht brauchbar. Stimmt das? Danke! Viele Grüße Bernhard
MKS ist vollkommen OK. Über einem korrekt dimensionsierten Koppel-C fällt fast keine Wechselspannung ab, Nichtlinearitäten des Kondensators wirken sich also kaum aus und sogar Elkos sind benutzbar, dein Signal hat zwischen Mund des Künstler und Ausgang des CD-Players wahrscheinlich dutzende Elkos passiert.
>Nun kommt beim STK Chip im Eingang ein 4,7uF Elko Kondensator, Elkos >soll man ja in Signalwegen meiden und deshalb würde ich den gerne weg >lassen. Dann müßtest du konsequenterweise auch C3 eliminieren, beispielsweise mit einer DC-Servo-Schaltung. >Eine andere Frage: Macht es einen großen Unterschied statt MKP einen MKS >zu verwenden? Diese sind günstiger und vorallem kleiner... seien aber >für Analogsingale nicht brauchbar. Stimmt das? Was denkst du, wie ideal dein Lausprecher ist? Hast du mal mit einem Sinusburstgenerator und Meßmikrofon geschaut, was aus einem Lautsprecher so herauskommt? Da gibt es Partialschwingungen, Klirrverzerrungen und Dopplerverzerrungen, die mit bis zu einigen % im Klang vertreten sind. Im Gegensatz dazu ist jeder Cap, auch ein Elko, als vollkommen ideal anzusehen. Ich halte es für ausgeschlossen, wirklich einen Elko als solchen im Klang herauszuhören, zumal die Musikkonserve bei der Aufnahme und im Remix bereits durch unzählige Elkos, Kohleschichtpotis, Steckverbindungen und sauerstoffhaltige Kabel durch mußte. Da kommt es auf den einen letzten Cap nun wirklich nicht mehr an.
Ok super danke für die Antworten dann spar ich mir das Geld und verwende in Signalwegen die MKS Typen. Hab dazu übrigens grad eine sehr interessante Info auf der Wima Seite gefunden: http://www.wima.de/DE/applicguide.htm Danke für die Antworten.
Bernhard schrieb: > Nun kommt beim STK Chip im Eingang ein 4,7uF Elko Kondensator, Elkos > soll man ja in Signalwegen meiden und deshalb würde ich den gerne weg > lassen. 4,7uF MKP Kondensatoren sind teuer und sau groß, deshalb die > Frage ob ich den nicht einfach weg lassen kann, DC Entkopplung findet ja > bereits vor dem PGA statt. Wenn Dein PGA ausreichend niedrigen Offset produziert reicht ein DC-Blocker im Signalweg. > Soll ich alternativ den 2,2uF MKP vor dem PGA > gegen einen 4,7uF MKP ersetzen? Dann halbiert sich Deine untere Grenzfrequenz, wo auch immer die jetzt liegen mag. > Eine andere Frage: Macht es einen großen Unterschied statt MKP einen MKS > zu verwenden? Diese sind günstiger und vorallem kleiner... seien aber > für Analogsingale nicht brauchbar. Stimmt das? Kommt auf Deine Highendigkeit an. In Consumergeräten findet man sogar Keramik im Signalweg (wo die Kapazität spannungsabhängig ist). Im Premiumbereich kommt natürlich nur Styroflex von speziellen Audio-Herstellern in Frage (die mit den vergoldeten Pins), aber für Normalanwendungen dürfte auch MKT oder sogar MKS in Ordnung sein. Im Zweifel anhören. Dein Gehör entscheidet, was Du brauchst und wo Du sparen kannst.
>Im Zweifel anhören. Dein Gehör entscheidet, was Du brauchst und wo Du >sparen kannst. Ja, aber nur ein Doppelblindtest ist aussagekräftig. In der Regel hört man den "schlechten" Cap nämlich nur dann, wenn man weiß, daß er da ist... Bei Caps im Signalweg stört eigentlich etwas ganz anderes: Verwendet man Caps als Teil eines Filters im Signalweg, wobei die Grenzfrequenz im hörbaren Bereich liegt, kann man große Kapazitätsunterschiede zwischen linkem und rechtem Kanal tatsächlich unter gewissen Umständen "hören", weil unser Gehör sehr empfindlich auf Rechts/Links-Unterschiede reagiert. Deswegen will man für Filter Caps guter Qualität verwenden, wobei Qualität hier geringe Toleranzen und vor allem geringe Langzeitdrift meint. Die findet man in der Regel bei Kunststofffoliencaps aus Polypropylen und Polystyrol in Verbindung mit Metallfolien, also nicht in Ausführungen mit metallisierter Kunststofffolie. Das ist der Grund, warum man für aktive Linkwitz-Riley Filter gerne PP oder PS Caps verwendet und MKS und MKT lieber meidet. Aber auch hier ist es sehr fraglich, ob man den Unterschied wirklich hören kann. Bei reinen Koppelkondensatoren sieht die Geschichte anders aus, weil hier Links/Rechts-Unterschiede kaum auftreten können, da die Grenzfrequenz deutlich unterhalb des hörbaren Bereichs liegt.
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