Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wechselrichter kaputt


von Bodo S. (opa-rudi)


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Hallo Leute,

ich weiß nicht, ob ihr mir aus der Ferne helfen könnt, aber ich frag 
dennoch mal. Ich habe hier einen 150 W Wechselrichter von IVT. Aufgrund 
von Platzproblemen musste ich das Gehäuse entfernen und die Mosfets von 
der Platine ablöten und auf einen externen Kühlkörper bringen. Nun bin 
ich eig. sehr vorsichtig bei der Aktion vorgegangen, dennoch habe ich 
heute das Gerät getestet und der Wechselrichter gibt keine 230 VAC mehr 
aus. Es liegt keine Spannung mehr an. Laut LED-Status kommt, dass eine 
Überlast, bzw. ein Kurzschluss auf AC-Seite vorliegt. Ich kann mir das 
nicht erklären. Da ich leider leider nicht viel mit Elektronik am Hut 
habe, wollte ich mal fragen, ob ich mit meinem Multimeter mal bisschen 
was ausmessen könnte? Was wäre denn naheliegend, was sich verabschiedet 
hat?

von Paul Baumann (Gast)


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Die MOSFET scheinen unisoliert auf dem Kühlkörper befestigt zu sein.
Dadurch sind sie untereinander verbunden, was wahrscheinlich original
nicht so war.

MfG Paul

von Ansgar K. (malefiz)


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Waren die Kühlkörper gegeneinander Isoliert?

von #-# (Gast)


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Hi
Das Naheliegendste wäre das dein "Kühlkörper" die Mosfets kurzschließt 
weil sie jetzt leitfähig miteinander verbunden sind und vorher 
warscheinlich alle auf einzelnen Kühlkörpern waren.
Wenn du Glück hast funktioniert noch alles und du musst nur die MOSFETs 
isoliert am Kühlkörper anbringen.

von Micha (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Aufgrund
> von Platzproblemen musste ich das Gehäuse entfernen und die Mosfets von
> der Platine ablöten und auf einen externen Kühlkörper bringen.

Blöde Idee....  Die MOSFETs sind nicht ohne Grund niederimpedant mit den 
Treiberbausteinen verbunden. Mit solchen langen Leitungen wie bei dir 
auf dem Bild wird das ganz sicher nichts.

von Bodo S. (opa-rudi)


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Ahhh, ok. Ich werde die Teile morgenmal gegeneinander isolieren. Danke 
für den Hinweis.

von henning (Gast)


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den letzten beitrag sollte man nicht überlesen!

von Bodo S. (opa-rudi)


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Micha schrieb:
> Die MOSFETs sind nicht ohne Grund niederimpedant mit den
> Treiberbausteinen verbunden. Mit solchen langen Leitungen wie bei dir
> auf dem Bild wird das ganz sicher nichts.

Gibt es da wirklich keine Möglichkeit die entfernt zu installieren?

von Mine Fields (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Gibt es da wirklich keine Möglichkeit die entfernt zu installieren?

Die Physik lässt sich nicht austricksen.

Man kann es mal mit kurzen, verdrillten Leitungen probieren. Aber das 
eher Glückssache, ob es danach noch so funktioniert wie gewünscht.

von Bodo S. (opa-rudi)


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Danke nochmal für eure schnelle Hilfe!

von Micha (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Gibt es da wirklich keine Möglichkeit die entfernt zu installieren?

Schwierig. Jedes mm mehr in den Zuleitungen erhöht sowohl die Kapazität 
als auch die Induktivität. Dagegen muss der Treiberbaustein bei jedem 
Schaltvorgang ankämpfen.

von ghost (Gast)


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So lang sind die Leitungen nun auch wieder nicht.

Ich würd erst mal isolieren, probieren. Wenn's geht, gut.

Nächstbestes: Gate-Leitung (im Datenblatt des MOSFETs schauen, welche 
das ist) mit die Source-Leitung verdrillen (nicht mit Drain!).

Noch besser: Source und Gate getrennt verdrillt anfahren (zum Source 
gehen dann zwei parallele Leitungen) und auf der Platine möglichst nah 
am Treiber abgreifen.

Viel Glück.

von Bodo S. (opa-rudi)


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Falls es mit dem Kabel doch gehen sollte: Gibt es da spezielle 
Isolierhülsen für die Befestigung? Wollte das ganze Nieten und keine 
Kunststoffschrauben nehmen. Als Isolierschicht wollte ich Teflonband 
nehmen.

von Paul Baumann (Gast)


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von Andreas L. (andi84)


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Mahlzeit,

nimmste die hier:
Reichelt:
IB 2 - 0,03€ - Isolierbuchse
GLIMMER TO 220 - 0,03€ - Glimmerscheibe

je Transistor von beidem je ein - und ein paar auf reserve, falls du die 
Schrauben zu fest anziehst.
Nieten würde ich mir verkneifen, nimmste M3-Schrauben nebst Muttern.

Teflonband würde ich lassen, das ist zwar elektrisch OK aber nciht 
sonderlich stabil und die Gehäuse der Transistoren haben scharfe Kanten 
- das scheuert dann durch.

Alternativ gibts Glimmerscheiben und Isolierbuchsen auch bei Conrad

von Anon Y. (anonymous)


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Ich würde schon bei 2cm Kabel aufschreien.

Wie wäre es die Kühlkörper zu den Mosfets zu bringen?

von Bodo S. (opa-rudi)


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Anon Ymous schrieb:
> Wie wäre es die Kühlkörper zu den Mosfets zu bringen?

Der Wechselrichter und ein Laderegler sind in einem Gehäuse 
untergebracht. Nun wollte ich gern die Abwärme direkt nach außen führen. 
Das war der Hintergrund.

Es sind insg. 9 Transistoren. Da ist es doch recht ungeschickt für jeden 
einen extra Kühlkörper hinzubasteln.

Reagieren die Teile wirklich so empfindlich auf den Widerstand vom 
Kabel? Schalten die Transistoren dann nicht mehr korrekt?

Zur Not muss ich dann wohl doch so kleine einzelne Kühlkörper hernehmen. 
Nur habe ich Bedenken, dass die dann ausreichend Kühlleistung haben.

@andi84: Das ist ein guter Preis :)

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Der Ohmsche Widerstand der Leitungen ist nicht das Problem...

von Bodo S. (opa-rudi)


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Sondern? :)

von hinz (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Sondern? :)

1nH/mm

von Jobst M. (jobstens-de)


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Oder ESD ...?


Gruß

Jobst

von Ben _. (burning_silicon)


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> Ahhh, ok. Ich werde die Teile morgenmal gegeneinander
> isolieren. Danke für den Hinweis.
LOL! Nicht ernstgemeint, oder?! Manchen Leuten sollte man verbieten an 
allem rumzufummeln was mehr Dampf als eine 1,5V Batterie hat. Wie wäre 
es denn mal mit schlaumachen an was für Teilen Du da rumbastelst? Der 
dicke Elko auf der Platine zwischen den Spulen ist nämlich auch nicht 
ohne!

von citb (Gast)


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Michael L. schrieb:
> Da ich leider leider nicht viel mit Elektronik am Hut
Bei der Selbsteinschaetzung (die Realitaet ist meistens schlimmer) eine 
gewagte Aktion mit vorhersehbarem Ausgang.

> habe, wollte ich mal fragen, ob ich mit meinem Multimeter mal bisschen
> was ausmessen könnte?

Bei der Selbsteinschaetzung (die Realitaet ist meistens schlimmer) eher 
nicht.

citb

von hinz (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Oder ESD ...?
>

Du meinst EMV.

von hinz (Gast)


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citb schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Da ich leider leider nicht viel mit Elektronik am Hut
> Bei der Selbsteinschaetzung (die Realitaet ist meistens schlimmer) eine
> gewagte Aktion mit vorhersehbarem Ausgang.
>
>> habe, wollte ich mal fragen, ob ich mit meinem Multimeter mal bisschen
>> was ausmessen könnte?
>
> Bei der Selbsteinschaetzung (die Realitaet ist meistens schlimmer) eher
> nicht.

Darwin Award!

von Jobst M. (jobstens-de)


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hinz schrieb:
> Jobst M. schrieb:
>> Oder ESD ...?
>>
>
> Du meinst EMV.

Nein!


Gruß

Jobst

von Guter Rat (Gast)


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Diese Bastelei muß man leider als nahezu kriminell einstufen. 
Insbesondere wenn dadurch auch unschuldige zu Schaden kommen können.
Immerhin ist Dank eines Kurzschlusses jetzt die Gefahr gebannt. Aber ich 
möchte nicht wissen, was passiert wenn Michael L. die Ratschläge die 
hier gepostet wurden realisiert.

von Bastler (Gast)


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Kannst mir bitte mal die Typenbezeichnung des Wechselrichters zukommen 
lassen?
Scheint ja recht solide und hochwertig gebaut zu sein.

von Ben _. (burning_silicon)


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Naja hochwertig... Ich hab einen 1kW IVT Wechselrichter, nachdem erst 
einmal die 8 FETs der 230V-Vollbrücke und irgendwann später die 8 
Primärtransistoren der immerhin 4 Wandler abgeraucht waren sind JETZT 
ordentliche Bauteile drin...!

Die Ausgangsspannung ist gut (Sinus), der Wirkungsgrad (jetzt) auch. Die 
Kühlung ist etwas bescheiden, zwei einfache Alu-Winkel machen eine 
aktive Lüfterkühlung notwendig. Da hätte man sich ruhig etwas mehr 
gönnen können, im Gehäuse wäre genug Platz für echte Kühlkörper und 
dickere Transistoren gewesen. Kauft nur wahrscheinlich am Ende keiner 
mehr wenn es deswegen 20 Euro mehr kostet.

von Bodo S. (opa-rudi)


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Habe die Verbindung zwischen den FET´s getrennt. Ging danach immer noch 
nicht. Ein Test zeigte dann, dass alle Transistoren permanent 
durchschalten. Wie von einigen bereits vorhergesagt, klappte dieses 
Experiment leider nicht. Ich muss nun neue FET´s wieder direkt einlöten 
(dann wird sich zeigen, ob noch andere Bauteile Schaden genommen haben). 
Bleibt aber die Frage mit der Kühlung:

Wäre es denkbar, die FET´s an ein flexibles Kupferband zu knüpfen, 
welches dann mit dem eigentlichen (außenliegenden) Kühlkörper verbunden 
ist (Wegstrecke vom Kupferband ca. 10 cm), oder verliert sich auf dem 
Weg schon soviel Wärme im Gehäuseinneren, dass dieses Unterfangen 
sinnlos ist und man gleich auf herkömmliche Passivkühler zurückgreifen 
sollte und ggf. einen Lüfter einbauen sollte?

VG

von Ben _. (burning_silicon)


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Mal 'ne Frage... Warum das alles??

von David P. (chavotronic)


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Bodo, ich würde ein thermisches Ersatzschaltbild deines Aufbau machen.
Umgebunstemperatur, Thermischer Widerstand von deinem Kupferband, 
Übergang FET-Cu, Cu zum Aussenlüfter usw. sind alles Parameter die man 
braucht
Erst dann kann man eine Aussage treffen ob im Normalbetrieb das Bauteil 
zu heiss wird.

von Bodo S. (opa-rudi)


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Ben _ schrieb:
> Mal 'ne Frage... Warum das alles??

Was wäre denn die Alternative?

von Ben _. (burning_silicon)


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Ein passender Wechselrichter?
Passendes Gehäuse AB WERK damit DU nicht mehr dran rumfummeln mußt?

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