Forum: HF, Funk und Felder UKW, Ionosphäre und das Funkwetter


von BXTA (Gast)


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Hi Forum,

ich beschäftige mich derzeit mit der Thematik des Funkwetters. Ich habe 
mich in sofern eingearbeitet, dass Begriffe wie D,E,F-schicht, R-Zahl, 
MUF, etc klar sind.

Was ich nun brauche ist ein Ansatz, wie ich mit Hilfe von tagesaktuellen 
Daten (z.B. Sonnenfleckenzahl, kritische Frequenz) und gegebenen 
Antennen, Sendern, etc mir die Ausbreitung der Wellen selber berechnen 
kann (von Ort A nach B).

Falls ihr schöne Quellen habt (Bücher, PDF, etc) wäre ich dankbar, den 
so richtig finden konnte ich bisher noch nichts(außer x-Seiten, wo die 
Funkprognose bereits errechnet wurde).


Besten Gruß

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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BXTA schrieb:
> Was ich nun brauche ist ein Ansatz, wie ich mit Hilfe von tagesaktuellen
> Daten (z.B. Sonnenfleckenzahl, kritische Frequenz) und gegebenen
> Antennen, Sendern, etc mir die Ausbreitung der Wellen selber berechnen
> kann (von Ort A nach B).

Wenn du dafür Formeln für eine exakte Berechnung findest, wäre das
wohl nobelpreisverdächtig. ;-)  Das ist wie mit der Wettervorhersage:
sowie sie sich über den altbekannten Spruch "Wenn der Hahn kräht auf
dem Mist, ändert sich's Wetter, oder es bleibt, wie es ist." hinauswagt,
sinkt die Eintreffenswahrscheinlichkeit deutlich unter 100 %.

Bei den üblichen Funkwetterprognosen steckt einfach ganz viel
Erfahrung der Prognostizierenden dahinter, nicht ausschließlich
Mathematik.  Hin und wieder schreiben sie auch über das "Wie?" ihrer
Prognosen in den einschlägigen Zeitschriften mal einen Beitrag, da
kannst du das nachlesen.

"UKW und Ionosphäre" kannst du ohnehin praktisch nicht prognostizieren,
da das ausschließlich über die Es-Schicht läft.  Nun rate mal, was das
"sporadisch" (das kleine "s") dort genau bedeutet. ;-)

von BXTA (Gast)


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Ich nahm bisher immer an, das die F -Schicht die wichtigste Rolle in der 
UKW Ausbreitung spielt, nicht die Es-Schicht.

Also es gibt ja Tools, die einem "vorhersagen" wie die 
Übertragungswahrscheinlichkeit von a - b zu einem bestimmtem Datum und 
Uhrzeit (Z-Zeit) ist, abhängig vom Sender/ Antenne ist.

Auch wenn da viel Erfahrung mit spielt, programmiert wurde es ja...Somit 
muss man in gewisser weise ja auch Algorithmen haben um diese Vorhersage 
zu generieren...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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BXTA schrieb:
> Ich nahm bisher immer an, das die F -Schicht die wichtigste Rolle in der
> UKW Ausbreitung spielt, nicht die Es-Schicht.

"Normale" UKW-Ausbreitung ist quasioptisch, nichts mit Ionosphären-
reflektionen oder dergleichen.  Die einzig mögliche Schicht mit einer
genügend hohen Grenzfrequenz ist Es, die hat man im Sommer häufig am
oberen Kurzwellenende / Anfang UKW (28 MHz, 50 MHz).  In ganz seltenen
Fällen reicht deren Grenzfrequenz auch bis 145 MHz hinauf.

> Also es gibt ja Tools, die einem "vorhersagen" wie die
> Übertragungswahrscheinlichkeit von a - b zu einem bestimmtem Datum und
> Uhrzeit (Z-Zeit) ist, abhängig vom Sender/ Antenne ist.

Keine Ahnung, wie gut die sind.  Ich kenne nur die Prognosen aus den
Zeitschriften und die Erklärungen derjenigen, die diese Prognosen
anfertigen.

von Michael M. (do7tla)


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In den Sommermonaten von etwa ende April bis etwa ende September kann es 
auch im UKW Bereich (87,5 - 108Mhz) oft zu Es überreichweiten kommen.
Da ist dann alles drin von Skandinavien bis Nordafrika und von Moskau 
bis nach Portugal.
Sowie auch Irland und GB ist dann Empfangsmäßg möglich.

Interessant ist jedoch immer noch das 6m Band.
Da kann man immer noch Analoge TV Signale aus dem Osten sowie aus Afrika 
empfangen.

Nebenbei sollte man auch den OIRT Bereich Beobachten denn da sind auch 
Radiostationen aus Russland zu Empfangen.

Wurden eigentlich auch schon Radiosender aus Malle in Deutschland via Es 
geloggt ?

von BXTA (Gast)


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Okay, danke für die Infos!

gibt es den gute Informationen zur Prognose hinsichtlich der 
Kurzwelle(<=30MHz). Da werde ja regelmäßig daten veröffenticht (R-Zahl, 
etc). Die würde ich gerne in einen Zsammenhang bringen und eine kleine 
Application schreiben.

Evtl. habt ihr da ja Lit. oder Websites zum Empfehlen?


Besten Gruß

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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BXTA schrieb:
> Evtl. habt ihr da ja Lit. oder Websites zum Empfehlen?

Fang' doch damit an, die Erklärungen der Leute mal zu suchen und
zu lesen, die sowas regelmäßig in der CQ-DL und im FUNKAMATEUR
veröffentlichen.

Nein, es gibt nicht jede Info auch gleich mal im Netz.  Manches
gibt's auf gedruckten Papier.  Dafür wiederum gibt's Bibliotheken.
Nein, nicht die mit den Objektmodulen :), sondern die ganz klassischen.

von BXTA (Gast)


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Habe mir gerade 6 Bücher aus der UNI Biblio. ausgeliehen...das sollte 
erstmal zum lesen reichen;)

von Ham (Gast)


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Hallo,

na dann viel Spass ;-)
Aber wenn du an der Uni studierst bist du sicher in der Lage die 
entsprechende Literatur "verdauen" zu können.
Für den "normalen" technisch interessierten Funkamateuer, Bastler usw. 
verständliche Informationen zu diesen Thema findest du im allgmeinen ehr 
bei einigen  Funkamateuren mit entsprechender beruflichen Bildung (auch 
mal englischsprachige Seiten besuchen, Funkamateure und andere technisch 
gebildete aus den USA erklären technisch/physikalische Dinge oft sehr 
gut und trotzdem korrekt - so schlecht wie es gerne bei uns dargestellt 
wird ist das Bildungssytem in den USA wohl doch nicht).

Die wenigen Bücher die es in den öffentlichen Bibilotheken zu diesen 
Thema gibt und sich nicht direkt an den Laien wenden sind leider sehr 
theoretisch und schwer verständlich und bieten kein oder nur wenig Bezug 
zur Praxis.
Ich als nicht studierter habe da sehr schnell aufgeben müssen, und bin 
ganz schnell wieder zu den Informationen aus der Amateurfunkgemeinde 
zurückgekehrt- diese ist wesentlich verständlicher und haben den Bezug 
zur Praxis (welches Band ist wann offen usw.) nicht verloren.

mfg

     Ham

von sososo (Gast)


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William Hepburn kann es, es geht also irgendwie

http://www.dxinfocentre.com/tropo_eur.html

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Das jemand ein Modell benutzt und online stellt,  bedeutet nicht 
zwangsläufig, dass es den Nagel auf den Kopf trifft, selbst wenn es in 
erster und zweiter Nährung leidliche Ergebnisse zeitigt, womit die 
Leistung mangels Möglichkeit nicht bewerten möchte.

Namaste

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