Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MCE 100 Verstärker


von Nils (Gast)


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Moin,

ich bauegrade ein Stimmgerät für Gitarre und jage dazu das 
Gitarrensignale durch einen 11x Verstärker und lege dazu einen Offset 
von 2.5 dazu. Das ganze funktioniert auch super.

Nun will ich, wenn kein Gitarenkabel angeschlossen ist, das MCE 100 
Mikrofon dazugeschaltet wird, statt die Tonabnehmer der GItarre. Ich 
habe dazu einfachz einen Spannungsteiler aus Mikrofon und Widerstand 
gebildet.

Das Problem ist nun, dass man total reinschreien muss damit etwas 
passiert (sprich die Frequenz auf einem Display angezeigt wird). Ich 
denke, ich mache etwas grundsätzlich falsch. Welchen Widerstandwert soll 
ich beim Mikrofon nehmen. Braucht es eine andere Verstärkung? Ist ein 
grober Schaltungsfehler drin?

Ich habe kein Oszilloskop zur Hand.

mfg,
Nils

von Harald W. (wilhelms)


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Nils schrieb:

> Ich habe dazu einfachz einen Spannungsteiler aus Mikrofon und Widerstand
> gebildet.

Schaltplan?
Gruss
Harald

von Nils (Gast)


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Hängt doch dran. R13 und das Mikro dadrunter.

von Harald W. (wilhelms)


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Nils schrieb:
> Hängt doch dran. R13 und das Mikro dadrunter.

Entschuldigung, habe ich übersehen. Ich nehme an, das die Verstärkung
für Dein Mikrofon zu gering ist. Du kannst ja mal den Wert von R6
verringern.
Gruss
Harald

von Nils (Gast)


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Ich hab 1k genommen und es ist schon deutlich sensibler. Es reagiert 
jetzt schon auf Sprache. Geht das noch emfpindlicher, bzw. bis wohin 
kann ich den Opamp treiben? Wie wähle ich R13 eigentlich aus? Ich hab 
diesen jetzt aus Schaltungen genommen, was ich so im Netz gefunden habe.

Wenn ich diesen kleiner mache ällt doch über dem Mikrofon mehr Spannung 
ab, so dass ich auch einer größere Verstärkung/Empfindlichkeit erlange 
oder? Rl = 2.2k vom Mikrofon.

von bleh (Gast)


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Wie Harald schon sagte: die Verstärkung ist zu gering. Das Datenblatt 
des Mikrofons kennt die Details, aber sicher kommen da bei 
Zimmerlautstärke und 1-2m Abstand nur ein paar mV Hub raus.
Weiterhin betreibst Du den TL072 laut Schaltplan mit 5V. Die Graphen im 
Datenblatt beginnen aber erst bei so ca. +/-3.5V, also 7V Vcc. Der TL072 
macht gern eine Phaseninversion des Ausgangssignals bei überschreiten 
des Gleichtaktbereiches => böse Störungen. Wär ein anderer OP 
(rail-to-rail) oder eine höhere Versorgungsspannung möglich?
Im Mikrofon ist ein FET als Buffer. Der hat für einen bestimmten Strom 
(eingestellt über den Vorwiderstand) sein Verstärkungsmaximum. Sowas 
ermittelt man gut experimentell. Dein R13 erscheint recht hoch.
Wie erfolgt eigentlich die Frequenzdetektion? Hast Du einen 
Mikroprozessor verwendet?

Gruß bleh

von Harald W. (wilhelms)


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Nils schrieb:

> Ich hab 1k genommen und es ist schon deutlich sensibler. Es reagiert
> jetzt schon auf Sprache. Geht das noch emfpindlicher, bzw. bis wohin
> kann ich den Opamp treiben?

Ich würde nicht über v=100 gehen. Wenn mehr nötig ist, solltest
Du eine zweite Stufe nachschalten.

> Wie wähle ich R13 eigentlich aus? Ich hab
> diesen jetzt aus Schaltungen genommen, was ich so im Netz gefunden habe.

Am besten solltest Du Dich an Angaben im Datenblatt des Mikrofons 
halten.

> Wenn ich diesen kleiner mache ällt doch über dem Mikrofon mehr Spannung
> ab, so dass ich auch einer größere Verstärkung/Empfindlichkeit erlange
> oder? Rl = 2.2k vom Mikrofon.

So einfach ist das nicht. Es handelt sich hier nicht um einen
normalen Spannungsteiler. Die Gleichspannung am Mikro sollte
grob zwischen 2V und halbe Betriebsspannung liegen.
Gruss
Harald

von Nils (Gast)


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bleh schrieb:
> Wie Harald schon sagte: die Verstärkung ist zu gering. Das Datenblatt
> des Mikrofons kennt die Details, aber sicher kommen da bei
> Zimmerlautstärke und 1-2m Abstand nur ein paar mV Hub raus.
> Weiterhin betreibst Du den TL072 laut Schaltplan mit 5V. Die Graphen im
> Datenblatt beginnen aber erst bei so ca. +/-3.5V, also 7V Vcc. Der TL072
> macht gern eine Phaseninversion des Ausgangssignals bei überschreiten
> des Gleichtaktbereiches => böse Störungen. Wär ein anderer OP
> (rail-to-rail) oder eine höhere Versorgungsspannung möglich?
> Im Mikrofon ist ein FET als Buffer. Der hat für einen bestimmten Strom
> (eingestellt über den Vorwiderstand) sein Verstärkungsmaximum. Sowas
> ermittelt man gut experimentell. Dein R13 erscheint recht hoch.
> Wie erfolgt eigentlich die Frequenzdetektion? Hast Du einen
> Mikroprozessor verwendet?
>
> Gruß bleh

Ich hätte noch einen TLC2272 hier. Rail-to-Rail.
http://www.musikding.de/Aktive-Bauteile/ICs/TL-/NE-/4558/TLC2272::2024.html

Ja, es hängt ein µC dran, wie das ganze aussieht hab ich mal als ein 
Bild angehängt. Ich hätte auch noch 9 Volt Spannungsversorgung, ich 
denke es ist aber praktischer mit 5V zu arbeiten, da das Signal dann im 
Spannungsbreich vom µC liegt.

Dann sollte ich R13 vielleicht so auf 2k ändern, dann wäre an Mikro 
halbe Gleichspannung.

Wenn ich jetzt ein m entfernt sitze und normale rede, wirds noch 
detektiert. Für die GItarre ist die Verstärkung aber viel zu groß. Da 
Verstärke ich nun schon das Rauschen zu stark.

von bleh (Gast)


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Nils schrieb:
> Ja, es hängt ein µC dran, wie das ganze aussieht hab ich mal als ein
> Bild angehängt. Ich hätte auch noch 9 Volt Spannungsversorgung, ich
> denke es ist aber praktischer mit 5V zu arbeiten, da das Signal dann im
> Spannungsbreich vom µC liegt.
Das Problem ist halt, daß der gewählte OP ungern nahe seiner 
Versorgungsgrenzen (0V und 5V) agiert. Anonsten ist er für Audio keine 
schlechte Wahl.
Man kann das Ausgangssignal auch begrenzen. Z.B. durch einen Widerstand 
zum Eingang des µC in Zusammenhang mit dessen Schutzdioden.

> Dann sollte ich R13 vielleicht so auf 2k ändern, dann wäre an Mikro
> halbe Gleichspannung.
Eigentlich ist das nicht so kritisch, wenn Du nicht gerade 
Überwachungszeugs baust, denn Du verwendest das Mikrofon ja nicht an 
seiner SNR-Leistungsgrenze.

> Wenn ich jetzt ein m entfernt sitze und normale rede, wirds noch
> detektiert. Für die GItarre ist die Verstärkung aber viel zu groß. Da
> Verstärke ich nun schon das Rauschen zu stark.
Meinst Du, wenn Du den Gitarreneingang anstatt des Mikrofons verwendest? 
Das mag ich gerne glauben. Falls beides funktionieren soll, mußt Du für 
das Mikrofonsignal einen eigenen Vorverstärker vorsehen. Z.B. die zweite 
Hälfte des TL072 (oder welchen OP Du auch nimmst) oder auch eine diskret 
aufgebaute Vorstufe mit einem Transistor.

Gruß + weiterhin viel Erfolg
  bleh

von Nils (Gast)


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bleh schrieb:
> Meinst Du, wenn Du den Gitarreneingang anstatt des Mikrofons verwendest?
> Das mag ich gerne glauben. Falls beides funktionieren soll, mußt Du für
> das Mikrofonsignal einen eigenen Vorverstärker vorsehen. Z.B. die zweite
> Hälfte des TL072 (oder welchen OP Du auch nimmst) oder auch eine diskret
> aufgebaute Vorstufe mit einem Transistor.

Das ist eine gute Idee, das werd ich mal machen.

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