Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bleiakku mit Labornetzteil laden


von Flex (Gast)


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Hi,
sitze gerade im Labor und hatte mir überlegt ob ich meinen Bleiakku aus 
meinem Wohnmobil hier wohl laden könnte. Als netzteil hätte ich im 
Angebot das snt-3030. Ich hätte gedacht ich begrenz erstmal auf c/10 
also in meinem fall 55aH also 5,5 A und 13,8V. Geht das oder sollte ich 
angst vor knallgas haben o.ä. oder kann ich mehr aufdrehen also c/5. Der 
Akku ist ein ganz normaler KFZ-Akku kein Vliess oder Zyklenfest.
Wie merk ich ob knallgas entsteht wird er warm o.ä.
lg

von Ben _. (burning_silicon)


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Spannung am Netzteil auf 14V, Strom kannste Vollgas geben wenn das ein 
ganz normaler KFZ-Akku ist und Dein Netzteil das verträgt. Ansonsten 
halt auf den Wert schrauben der geht.

Bei 14V sollte eigentlich noch nichts warm werden oder anfangen zu 
gasen. Ganz leichte Gasung ist normal, aber wenn das Ding deutlich warm 
wird ist mindestens eine Zelle tot.

Wenn Knallgas in großen Mengen entsteht fängts richtig an zu blubbern 
und die austretenden Gase brennen in Augen und Nase. Zur Probe kannste 
dann einen Batteriepol bei vollem Ladestrom abklemmen - wenn Dir das 
ganze Geraffel dabei mit einem kräftigen kawumms um die Ohren fliegt und 
alles mit Säure bespritzt, hat sich höchstwahrscheinlich Knallgas 
gebildet. (Sollte man also nie machen, auch nicht wenns nicht brodelt!)

von Flex (Gast)


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Alles klar. funktioniert gut. Der Anfangsstrom wurde aber ein bisschen 
heftig hab den dann doch mal auf 8A begrenzt das netzteil kann 30A 
liefern! Jetzt bin ich bei 3A auch ohne Begrenzung nach 4 Stunden laden. 
nix ist warm geworden.

lg
 p.s. das mit den Polen ist ne gute Idee. klar! so entstehen 
wahrscheinlich viele der Knallgasunfälle

von dolf (Gast)


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moin !!!!

einfach gut lüften und nicht rauchen, funkenbildung vermeiden.
bei 13,8v akkuspannung laden beenden.

pb akkus werden mit konstantspannung geladen.
der ladestrom geht mit zunehmender ladung zurück.
ich nehm zum laden nen simplen kleinspannungsdimmer mit 25a thyristor.
trafo: 24v/10a + 25a brückengleichrichter.
thyristor und gleichrichter werden mit nem kleinem kühlkörper gekühlt.
der ladestrom ist stufenlos einstellbar.
ein amperemeter zeigt den ladestrom an.

mfg

von ... (Gast)


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Ben _ schrieb:
> Bei 14V sollte eigentlich noch nichts warm werden oder anfangen zu
> gasen.

Varta gibt als Ladeschlußspannung für Bleiakkus 2,4V an, d.h. für eine 
12V-Akku liegt man mit 14.4V sicher unter der Gasungsspannung. Dadrunter 
wird der Akku nicht vollständig geladen.

von Ben _. (burning_silicon)


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Die 14,4V verwende ich nur bei zyklischer Nutzung oder bei intelligenten 
Ladegeräten. Erst Ladung mit Konstantstrom (wenige A) bis 14,4V danach 
Erhaltungsladung mit Konstantspannung 13,8V.

Wenn einfach nur ein KFZ-Akku unbeaufsichtigt "voll werden soll" kriegt 
der bei mir 14V wie beim KFZ-Bordnetz und alles wird gut. Teils auch nur 
mit wenig Strom wenn ich nicht weiß ob der noch gut ist oder durch 
Zellenausfall schon bei 14V auskocht.

von ... (Gast)


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Ben _ schrieb:
> Teils auch nur mit wenig Strom wenn ich nicht weiß ob der noch gut
> ist oder durch Zellenausfall schon bei 14V auskocht.

Wenn eine Zelle einen Schluß hat, kocht der restliche Akku auch bei 14V 
und niedrig eingestellter Strombegrenzung noch aus (= Gasung bis zum 
Trockenfallen), nur wird er dabei nicht so warm ;-(

von Ben _. (burning_silicon)


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Korrekt, da kann man nichts machen (kaputt ist kaputt).
Aber es dauert dann ein wenig länger und ist nicht ganz so gefährlich 
wie mit ungeregelten 50A...

von Zacc (Gast)


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Aeh... man sollte sich eine Seriediode goennen, nur falls das Netz 
ausfaellt und das Netzgeraet keine Rueckspeisung mag.

von MaWin (Gast)


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> das Netzgeraet keine Rueckspeisung mag.

Richtig.

So eine Bleiakkuladevorgang ist ein guter Test,
ob das Labornetzteil auch hält,
was in der Werbung stand.

Dauerlauffest, Rückspannungsfest und besonders
anpruchsvoll: Verpolungsfest.

von Ben _. (burning_silicon)


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Verpolen sollte man den Akku nicht, das tötet (leider) so ziemlich jedes 
Netzteil!

Rückspannungsfest sollte ein Labornetzteil aber auf jeden Fall sein. Da 
kann ja schließlich immer mal eine größere Sammlungen Kondensatoren 
dranhängen und wenns dann zu plötzlichen Stromausfällen kommt (soll ja 
bei Bastlern häufiger passieren als bei Normalbürgern) ists kacke wenn 
jedes Mal das Netzteil stirbt.

Außerdem verdirbt so eine Diode die Ladekurve beim 
Konstantspannungsbetrieb wenn ihre Flußspannung nicht ausgeregelt wird.

von meckerziege (Gast)


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Wobei bei DIESEN teueren ladegeräten die der OP hat, vermutlich auch ein 
Senseanschluss dran sien müsste der die Diode wieder rausregelt.

Bleiakku hab ich auch schon mit dem Netzteil geladen. Ging problemlos 
bis es PLOPP machte und sich eine Kappe des AKkus verabschiedet hat. 
(akku war vorher schon defekt gewesen)

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