Hallo Leute, für ein wissenschaftliches Gerät benötige ich einen Sinussignal mit einer sehr hohen Frequenz (im Bereich von 2,5 GHz). Gibt es dafür eine bestimmte Schaltung, die ihr mir empfehlen könntet? Leider fand ich bei meiner Recherche bisher nur selten Angaben über die maximal mögliche Frequenz. (Das Signal soll durch ein 50-Ohm Koax-Leitung von etwa 150m Länge gehen, daher wäre die Abstrahlung denke ich nicht so das grosse Problem. Am Kabelende wird das Signal dann terminiert und weiterverarbeitet.) Vielen Dank für eure Hilfe!
Sorry, es ist schon spät. Paar Angaben habe ich eben noch vergessen: Die Frequenzstabilität der Schwingung ist zum Glück nicht kritisch, +-10% wären kein Problem. Ein sauberes Sinus wäre am einfachsten handhabbar, aber bis zu einem gewissen Maß wären Signalverzerrungen korrigierbar.
Welche Leistung? Welches Phasenrauschen? Oberwellenreinheit?
An Leistung brauche ich relativ wenig, es reicht vollkommen, wenn ich nach 150m Kabel eine Amplitude von ca. 0,5 - 1 Vpp habe. Phasenrauschen ist in der Anwendung zum Glück nicht wirklich relevant, solange es sich in normalen Bereichen bewegt (+- 20 Grad wären laut Überschlagsrechnung OK). Oberwellen kann ich relativ gut wegfiltern, da das Signal durch ein Bandpass geht.
Michael schrieb: > (Das Signal soll durch ein 50-Ohm Koax-Leitung von etwa 150m Länge > gehen, daher wäre die Abstrahlung denke ich nicht so das grosse Problem. > Am Kabelende wird das Signal dann terminiert und weiterverarbeitet.) Dir ist aber schon klar, wie wenig da am Ende ankommt? Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Dir ist aber schon klar, wie wenig da am Ende ankommt? Das ist leider der Parameter, an dem ich nichts drehen kann. Die Kabellänge ist durch externe Gegebenheiten festgelegt, der Aufbau als Koaxialleitung auch.
Ich glaub für sowas nutzt man Frequenzvervielfacher...
Für LC Oszillator zu hohe Frequenz, für dielektrischen Resonator zu geringe Frequenz, http://www1.isti.cnr.it/~salerno/Microonde/MuRataResonators.pdf also passt am Besten wohl ein Koaxialresonantor. Besser fertig kaufen http://ch.farnell.com/jsp/search/browse.jsp?N=204637+310306564+310306186&No=0&getResults=true&appliedparametrics=true&locale=de_CH&divisionLocale=de_CH&catalogId=&skipManufacturer=false&skipParametricAttributeId=&prevNValues=204637&mm=1001816||,&filtersHidden=false&appliedHidden=false&autoApply=false&originalQueryURL=%2Fjsp%2Fsearch%2Fbrowse.jsp%3FN%3D204637%26No%3D0%26getResults%3Dtrue%26appliedparametrics%3Dtrue%26locale%3Dde_CH%26divisionLocale%3Dde_CH%26catalogId%3D%26skipManufacturer%3Dfalse%26skipParametricAttributeId%3D%26prevNValues%3D204637
Erstmal die benötige Leistung ausrechnen. Die Dämpfung ist schon kräftig.
Das ist der einzige Vorteil der hohen Dämpfung durch das Kabel: um Reflexionen muss man sich hier nicht kümmern. @ Michael: Deine erste Aufgabe ist es, festzustellen, welche Dämpfung das Kabel hat. Erst dann weißt du, wieviel Leistung zu am Anfang des Kabels hineinpumpen musst (oder ob dein Projekt überhaupt machbar ist). Da du vermutlich noch nicht die nötige Messtechnik hast, lies einfach einmal die Bezeichnung des Kabels ab und recherchiere die Dämpfung/m. RG58CU hat bspw. bei 2.5GHz etwa 100dB/100m (herstellerabhängig, tlw. nur bis 1GHz spezifiziert). Du müsstest in diesem Fall theoretisch 3MV einspeisen --> mit diesem Kabel wäre dein Projekt so nicht machbar. Ausweg: Z.B. 10MHz einspeisen (und nötigenfalls auch DC für die Versorgung) und am anderen Ende mit einer PLL 2.5GHz daraus machen.
Michael schrieb: > (Das Signal soll durch ein 50-Ohm Koax-Leitung von etwa 150m Länge > gehen, daher wäre die Abstrahlung denke ich nicht so das grosse Problem. > Am Kabelende wird das Signal dann terminiert und weiterverarbeitet.) Michael schrieb: > An Leistung brauche ich relativ wenig, es reicht vollkommen, wenn ich > nach 150m Kabel eine Amplitude von ca. 0,5 - 1 Vpp habe. Wegen der Sinusform deines Signals am Ende der Leitung mußt du dir wahrscheinlich wenig Sorgen machen, da bei der Leitungslänge die Oberwellen ausreihen stark bedämpft werden. Mit anständigem handelsüblichem Kabel, wie z.B. dem H1000 PE von Belden hast du bereits bei 2.5 GHz eine Dämpfung von etwa 40dB, d.h. nur 1/8000 der Eingangsleistung kommt überhaupt am Kabelende an.
Als Oszillator : ADF4350, und dann noch einen tuechtigen Verstaerker. Die besten flexiblen Kabel haben 0.35dB/m macht also 35dB/100m, oder 50dB/150m die 1Vpp sind grad 0dBm, der verstaerker muss also 50dBm bringen, 100W. Das wird teuer. Gegen etwas Aufpreis beim Kabel gibt es Kabel mit 0.04dB/m, das SUCOFEED_1_5/8_LA, 17mm kernleiter, 47mm Aussenleiter. Eher nicht... Das S_10162_B-11, mit 0.16dB/m, 13mm Aussendurchmesser, das waeren dann 22dB/150m, der Verstaerker muss nur noch 200mW bringen. Viel Glueck
Ein Verstaerker am Schluss ? Also mit 0dBm einspeisen und nachher mit 2 GALI-55 verstaerken. Ein solcher Verstaerker kostet nur ein paar Cents. Kann man machen. Hat etwas mehr Rauschen drauf, aber vielleicht stoert das ja nicht.
Japp schrieb: > Die besten flexiblen Kabel haben 0.35dB/m macht also 35dB/100m Was spricht gegen das H1000, besser als die besten und "nur" gut 26dB/100m Die dritte Oberwelle hat da kaum noch eine Chance. http://www.profineon.de/datenblaetter/Kabeldaempfung_wlan.pdf
Es gibt wie gezeigt immer ein Besseres, das dann einfach etwas mehr kostet.
Japp schrieb: > Es gibt wie gezeigt immer ein Besseres, das dann einfach etwas mehr > kostet. Etwas besseres als "das Beste" kann es per Definitionem nicht geben, weil "das Beste" bereits der Superlativ ist ;-)
hä hä. Aber weg von Latein: Wie wäre es mit einem Hohlleiter? Die haben bekanntlich die geringste Dämpfung. Ist aber nicht mein Gebiet. Habe ich immer elegant umschifft.
> Die Frequenzstabilität der Schwingung ist zum > Glück nicht kritisch, +-10% wären kein Problem. Wäre es nicht besser, wenn wir den Sinn erfahren? Vielleicht gibt es eine viel einfachere Lösung.
Ein Hohlleiter fuer 2.5GHz hat eine Seitenlaenge von 6cm, zu gross, um Handlich zu sein. Ein Hohlleiter von einer vernuenftigen Dimension ist fuer 10GHz, das waeren dan 1.5cm Seitenlaenge. Wenn man lokal rauf und runtermischt, hat man keine Phase mehr. Offensichtlich geht es um die Phase, sonst wuerde eine Uebertragung eh keinen Sinn machen.
Wow... vielen Dank für die vielen Ideen und Vorschläge! Habe gestern Nacht nicht gedacht, dass soviele Kommentare zu diesem speziellen Thema kommen werden. Es kamen einige Fragen, ich versuche sie zu beantworten: Japp schrieb: > Offensichtlich geht es um die > Phase, sonst wuerde eine Uebertragung eh keinen Sinn machen. Genau, einzig die Phase ist interessant, dieser trägt quasi die benötigte Information. MaWin schrieb: > Besser fertig kaufen > http://ch.farnell.com/jsp/search/browse.jsp?N=2046... Die Oszillatoren sind genau das, was ich suche! Im Anschluss habe ich noch diesen hier mit etwas mehr Ausgangsleistung gefunden: http://217.34.103.131/pdfs/ROS-2500+.pdf nicht "Gast" schrieb: > Deine erste Aufgabe ist es, festzustellen, welche Dämpfung > das Kabel hat. Erst dann weißt du, wieviel Leistung zu am Anfang des > Kabels hineinpumpen musst (oder ob dein Projekt überhaupt machbar ist). > Da du vermutlich noch nicht die nötige Messtechnik hast, lies einfach > einmal die Bezeichnung des Kabels ab und recherchiere die Dämpfung/m. Ja, hier lauert noch ein Grund, weshalb mein Projektleiter mit einem dreckigen Grinsen mir die Aufgabe überreichte: Die Koaxleitungen sind vorgegeben: 0,3mm Durchmesser (extreme Platzprobleme), Dämpfung bei 2,4 GHz = 2dB B e r n d W. schrieb: > Wäre es nicht besser, wenn wir den Sinn erfahren? Würde ich liebend gerne erzählen, da es aber noch nicht ganz klar ist wer wie welche Rechte daran haben möchte (die Vollzeit-Anzugträger und Juristen lassen grüßen) darf ich dazu nicht viel sagen. Das Gerät soll (wenn es denn mal laufen wird) in der industriellen Messtechnik eingesetzt werden. Zipp schrieb: > Ein Verstaerker am Schluss ? Also mit 0dBm einspeisen und nachher mit 2 > GALI-55 verstaerken. Ein solcher Verstaerker kostet nur ein paar Cents. > Kann man machen. Hat etwas mehr Rauschen drauf, aber vielleicht stoert > das ja nicht. Super Idee! Mein momentaner Ansatz wäre damit etwa so: (ROS2500)-->(GVA-62+)-->------50R KOAX----->(Terminierung)-->(GVA-62+)-> Weiterverarbeitung Abdul K. schrieb: > Wie wäre es mit einem Hohlleiter? Die haben > bekanntlich die geringste Dämpfung. Wäre mir auch lieber, aber die bekomme ich selbst mit einer Industriepresse nicht in ein 0,3mm-Format :-)
Also, die 0.3mm durchmesser schreien nach einer Glasfaser, nach einem Lichtleiter. Kann man machen. Also einen 2.5GHz Glasfaser Umsetzer. Das gibt's und ist auch bezahlbar.
0,3mm ?? Greif ihm oder dir mal an den Kopf. Was soll das für eine galaktische Maschine sein: 150m lang und 0,3mm breite Löcher? Ich habe noch nie ein so dünnes Koaxkabel gesehen.
Ich nehme an, dass die Koaxialleitung aufgewickelt in Betrieb geht. Präzise Rotationsmessung, ich meine jetzt wo die Sache veröffentlicht ist, könnt Ihr Euch Euer Patent an den Nagel hängen, ich meine in die Tonne treten ;-)
Abdul K. schrieb: > Was soll das für eine > galaktische Maschine sein: 150m lang und 0,3mm breite Löcher? Nicht 150 m lang, nur etwa 4 x 4 m. Der Kabelkanal geht halt in einem bestimmten Muster mehrfach rum. Die 0,3mm Durchmesser ist deshalb, weil man an bestimmten Stellen einfach durch bzw. an das Signal ran muss. > Ich habe noch nie ein so dünnes Koaxkabel gesehen. Nach schnellem googeln hatte ich diesen hier: http://www.axon-cable.com/pdf/PICOCOAX.pdf Aber ich soll etwas gestellt bekommen. Mal schauen was es wird. Viel mehr schockieren kann man mich auch nicht mehr... Eddy Current schrieb: > Ich nehme an, dass die Koaxialleitung aufgewickelt in Betrieb geht. > Präzise Rotationsmessung, ich meine jetzt wo die Sache veröffentlicht > ist, könnt Ihr Euch Euer Patent an den Nagel hängen, ich meine in die > Tonne treten ;-) Nein, ein elektrischer Gyro wird es ganz sicher nicht. Aber die Idee ist schon nett: http://en.wikipedia.org/wiki/Fibre_optic_gyroscope Selbst mit Laserlicht und Glasfaser brauchen dort die Jungs 4-500m Strecke, das würde ich mit einer Koaxialleitung schwierig schaffen :-)
Was es alles gibt. Aber sicherlich hat der Hersteller einen Grund, wenn die Dämpfungskurve bei 20MHz endet ;-) Das mit dem LWL hat was. Was patentieren angeht: Ein Jahr Zeit hat er noch! Der normale Weg ist es aber nicht wegen Beweislast.
Michael schrieb: > Genau, einzig die Phase ist interessant, dieser trägt quasi die > benötigte Information. Die Laufzeit bei 150m Kabel beträgt ja fast eine µs, wie soll man da eine Phase bestimmen? Gruss Reinhard
Na. Die Laufzeit ist ja fest. Bei fester Frequenz ist also auch die phase fest.
Flurz schrieb: > Na. Die Laufzeit ist ja fest. Dann rechne mal nach, wieviel ganze Wellenzüge zwischen Anfang und Ende des Kabels passen, und wieviel Phasenverschiebung eine Änderung der Laufzeit auch nur um 0,1% (z.B. durch Temperaturänderung) bewirkt. Nichts in der realen Welt ist wirklich fest. Gruss Reinhard
Das waere dann eine Phasendrift, aka Phasenrauschen fuer f<<1. Moeglicherweise kann man damit leben. Viel irritierender ist dass der poster keine feste, stabile Frequenz haben muss, sondern 10% zulaesst, und Phasenrauschen nicht mal erwaehnt.
Wenn denn nur die Phasenlage interessiert, kannst Du dann nicht eine "Subharmonische" im MHz Bereich übertragen (Signal herunterteilen)? Die Phasenlage kann auf der Empfangsseite wieder rekonstruiert werden... Oder muss wirklich das GHz Signal durch diese Leitung laufen (Detektion von was auch immer)?
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